Viel verschenktes Potenzial
Puhh, Drachendunkel war leider ein Buch, das mich ziemlich enttäuscht hat. Es fing so gut an… wirklich, die erste Szene, die im Buch beschrieben wurde, hatte mich schon sehr berührt, sodass ich mit Razul ...
Puhh, Drachendunkel war leider ein Buch, das mich ziemlich enttäuscht hat. Es fing so gut an… wirklich, die erste Szene, die im Buch beschrieben wurde, hatte mich schon sehr berührt, sodass ich mit Razul mitgelitten habe. Der Schreibstil war toll, die Storyline war interessant, Ella erinnerte mich ein wenig an Katniss, so wie sie ihre Familie versorgte… aber sobald die beiden aufeinandertrafen, ging es für mich gefühlt nur noch bergab, was echt schade war.
Die Liebesbekundungen der beiden haben mich irgendwann wirklich aufgeregt, es war viel zu viel des Guten und sehr übertrieben dargestellt. Außerdem habe ich das Gefühl gehabt, dass ich viele Sätze mehrmals las, nur anders formuliert. Generell gab es in meinen Augen viele Wiederholungen im Buch, z.B. gab es eine Szene, die dann nochmal aus Razuls Sicht erzählt wurde und das war meiner Meinung nach unnötig.
Der Schreibstil war gut, die Szenen wurden auch schön beschrieben, aber der Inhalt ließ zu wünschen übrig.
Der Antagonist in dieser Geschichte wurde auch übertrieben dargestellt – erst hält er sich für unschlagbar und die böseste Kreatur, die es je gegeben hat und will Ella seinem Willen unterwerfen und dann? Ist er von einer auf die andere Sekunde wie ausgewechselt und weiß wieder, was richtig und was falsch ist… das kam so unglaubwürdig rüber, dass es leider nur eine weitere Szene war, wo ich den Kopf geschüttelt habe.
Es gab ja auch diesen jahrhundertelangen Krieg und der wurde von der einen auf die andere Sekunde auf einmal aufgelöst… Ich fand vieles wirklich zu einfach, zu einfältig und unbefriedigend gelöst, was sehr schade war.
Der Epilog war dann nur das Sahnehäubchen, denn – Achtung Spoileralarm – wie jung war Ella nochmal? Und dann bekommt sie ein Jahr später schon ein Kind von Razul?
Ich finde man hätte dieser Geschichte mehr Spannung verleihen und sich auf den Krieg zwischen den Drachen konzentrieren sollen, anstatt dauernd die Gefühle zwischen Razul und Ella zu beschreiben. Ich war auch leider kein Fan davon, dass Razul als Drache so schwach war und irgendwie allen unterlag… außerdem war oft die Rede von seinem besten Freund Chandra, den er an die dunkle Bruderschaft verloren hatte… das Buch begann ja sogar mit den beiden… aber werden sie am Ende zusammengeführt? Nein… komischerweise lösen sich die dunklen Drachen einfach alle so in Luft auf, wo ich auch nur mega verwirrt war…
Eine weitere Sache, die unbefriedigend gelöst war, war das Schicksal um Ellas Bruder Tabor. Der arme Junge war ja kaum noch am Leben, aber anstatt dass beschrieben wird, wie sie ihn retten, nein, es wurde nur nochmal kurz erwähnt, dass er auf dem Rücken eines Drachen saß und Schluss. Das wars… Wieso ging man dann vorher so oft auf ihn ein?
Für mich ergab leider vieles in dem Buch keinen Sinn bzw. hätte weiter ausgebaut werden sollen. Weniger Liebesgesülze (tut mir leid, anders kann man es nicht nennen) hätte es auch spannender gemacht, denn die Storyline hatte Potenzial, es wurde nur nicht ausgeschöpft wie ich finde.
Im Endeffekt kann ich dem Buch deshalb leider nur 2,5 / 5 Sternen geben…