Cover-Bild Das Floß der Medusa
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 30.01.2017
  • ISBN: 9783552058163
Franzobel

Das Floß der Medusa

Roman
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?

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Veröffentlicht am 06.09.2017

Der Mensch ein wildes Tier

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Am 18. Juli 1986 werden von einem Schiff fünfzehn ausgemergelte Gestalten aufgenommen, die zwei Wochen auf einem Floß trieben. Diese wenigen Menschen sind die letzten Überlebenden von 147, die ausgesetzt ...

Am 18. Juli 1986 werden von einem Schiff fünfzehn ausgemergelte Gestalten aufgenommen, die zwei Wochen auf einem Floß trieben. Diese wenigen Menschen sind die letzten Überlebenden von 147, die ausgesetzt wurden, weil die Rettungsboote der Medusa nicht ausreichten.
Das Buch basiert auf einer historisch belegten Geschichte.
Dieses Buch ist mein erstes von diesem Autor. Es ist eine Geschichte die packt und abstößt zugleich. Was dort geschieht, ist schwer zu ertragen. Jedes grausame Detail wird sehr genau und ausgebreitet beschrieben.
Mir scheint, das Schicksal hat lauter sehr unangenehme Menschen zusammengebracht und sie auf die Medusa verfrachtet. Daher konnte ich mich von Anfang mit niemandem identifizieren. Dann schlägt das Schicksal wieder zu und das Schiff kentert. Aber soll man dieses Kentern dem Schicksal zuschreiben, nein, es ist die Unfähigkeit des Kapitäns und des Steuermanns. Die Rettungsboote reichen nicht und die, die nicht mehr hineinpassen müssen auf ein Floß, das auf die Schnelle zusammengezimmert wird. Ihr Proviant ist spärlich und so gehen sie wie Tiere aufeinander los.
Was kann schon passieren, wenn man es mit so egoistischen und rücksichtslosen Menschen zu tun hat? Das Hauen und Stechen geht los. Aber es geschieht auf eine so unmenschliche Art und Weise, dass ich nur noch abgestoßen wurde. Aber vielleicht ist der Mensch auch nur ein wildes Tier? Doch ich will es nicht glauben, dass Menschen so sind, obwohl auch die jetzige Zeit zeigt, wie rücksichtslos und menschenverachtend gehandelt wird. Und doch ist in mir die Hoffnung, dass wir uns ein großes Stück Menschlichkeit bewahren werden.
Ich lese gerne Thriller, aber dabei mag ich es nicht, wenn die Grausamkeiten zu detailliert sind, denn mein Kopfkino soll mir die Bilder liefern, wie ich sie gerade ertrage. Aber diese sprachgewaltige Geschichte ist erschreckend und grausam, so detailliert grausam, dass ich mich durchgequält habe.