Cover-Bild Ich, Eleanor Oliphant
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.04.2017
  • ISBN: 9783732539697
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Gail Honeyman

Ich, Eleanor Oliphant

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.

"Absolut mitreißend." Jojo Moyes

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2017

Eine Geschichte wie keine andere

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Cover:
Ich finde, das Cover passt aus meiner Sicht zu der sonderbaren Geschichte. Es ist bunt, so froh und damit doch so anders wie der Großteil der Geschichte. Doch irgendwie passt es wiederrum, weil ...

Cover:
Ich finde, das Cover passt aus meiner Sicht zu der sonderbaren Geschichte. Es ist bunt, so froh und damit doch so anders wie der Großteil der Geschichte. Doch irgendwie passt es wiederrum, weil es dadurch doch sehr besonders ist und damit aus der Masse heraussticht. Dies tut es auch auf der inhaltlichen Ebene.


Inhalt:
Gail Honeyman erzählt in ihrem Debüt eine besondere Geschichte. Es ist keine typische Liebesgeschichte, denn durch Eleanor werden uns wirklich die Höhen und Tiefen vermittelt, die es auch in unserem Leben gibt.
Es war interessant, Eleanors Vergangenheit auf die Spuren zu kommen. Man kommt immer mehr hinter die Gründe für Eleanors Verhalten und ihre Persönlichkeit. Bis zum Ende fiebert man dahingehend mit und wird selbst dann noch überrascht.
Manchmal konnte es mich nicht ganz so packen. Es mangelte mir teilweise an Spannung, weswegen es mich nicht gänzlich überzeugen konnte.
Doch trotzdem hat mich Eleanors echte Geschichte berührt, muss ich sagen.

Charaktere:
Eleanor ist eine sehr spezielle Person. Sie ist wahrscheinlich die eigenartigste aber doch irgendwie berührendste Protagonistin, die mir bisher begegnet ist. Sie ist ein starker Kontrast gegenüber den typischen starken, emotionalen Figuren.
Eleanor ist weltfremd, sehr zurückhaltend, weswegen sie nur schwer neue Kontakte knüpfen kann. Die junge Frau steht hier auf jedem Fall im Mittelpunkt und ich fand es beeindruckend, wie ihre Entwicklung beschrieben wurde. Man lebte mit Elanor mit, wuchs mit ihr an den auftretenden Herausforderungen.
Vor allem dieser Aspekt hat mich an der Geschichte sehr beeindruckt.
Auch die anderen Charaktere wurden sehr authentisch gestaltet, sodass man richtig mitfühlen konnte.


Schreibstil:
Gail Honeyman konnte mich mit ihrem Schreibstil auf jeden Fall überzeugen. Sie brachte so viel Autenthizität in das Geschehen rein und hauchte dabei vor allem Eleanor viel Leben ein.
Die Protagonistin wurde uns nicht nur durch die gut durchdachte Struktur der Geschichte nahe gebracht, sondern auch die Ich-Perspektive hat ihren Teil dazu beigetragen, sodass man Eleanor besonders nahe sein konnte.
Trotz der inhaltlichen Tiefe, weist die Autorin einen leichten Stil auf, der sich sehr gut lesen lässt, sodass man die Geschichte in einem angenehmen Tempo verfolgen kann.

Fazit:
"Ich, Eleanor Oliphant" ist ein besonderes Buch. Eine besondere Gestaltung, eine besondere Geschichte. Es konnte mich zwar nicht rund um die Uhr gänzlich fesseln, aber ich kann euch diese Geschichte absolut empfehlen. Eleanor ist eine besondere Protgaonistin wie ihre Geschichte selbst.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Eine etwas andere Heldin

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Inhalt: Eleanor Oliphant ist anders. Sie lebt zurückgezogen, ohne jegliche soziale Kontakte, in ihrer kleinen Wohnung und ihr Leben besteht aus Arbeit und Wodka. Erst als sie sich verliebt wagt sie sich ...

Inhalt: Eleanor Oliphant ist anders. Sie lebt zurückgezogen, ohne jegliche soziale Kontakte, in ihrer kleinen Wohnung und ihr Leben besteht aus Arbeit und Wodka. Erst als sie sich verliebt wagt sie sich aus ihrem Schneckenhaus heraus. Denn für den Traummann muss man schließlich optimiert werden und das innerlich sowie äußerlich.
Dabei gerät sie in allerlei neue Situationen und fängt an, ihr Leben und sich selbst zu hinterfragen.

Meinung: Eleanor Oliphant ist anders, sympathisch und manchmal schwierig. Aber gerade das macht sie liebenswert und eben einfach klasse. Ich habe die ganze Zeit über mit ihr mitgelitten und mitgehofft und in der einen oder anderen Situation taten mir sie und ihre Gegenüber einfach leid. Denn Eleanor hat ihre eigene Sicht auf die Welt und versteht oftmals die Herangehensweisen anderer Leute überhaupt nicht.
Als sie den Mann ihrer Träume sieht, beginnt sie allerdings ihr erstes Treffen akribisch zu planen und begibt sich sogar in die Hände von Nageldesignern und Schuhverkäufern.
Und das ist nun mal nicht ganz einfach, wenn man den Menschen eigentlich gar keine Chance geben möchte, weil man denkt sie würden einen sowieso ablehnen.
Dieses Buch bringt den Leser zum Nachdenken, zum Lachen und zum Weinen. Denn oft hat Eleanor eine Denkart an sich, die einfach logisch ist, zu logisch, als das man im normalen Leben so denken kann, wenn man eben nicht Eleanor ist.
Ihre Geschichte ist sehr bewegend und ich mochte es zu lesen, wie sie aus ihrem Schneckenhaus herauskommt und für sich die Welt erkundet.
Ihr Kollege Raymond hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, denn er ist der einzige an ihrem Arbeitsplatz, der sich die Mühe macht hinter die Fassade zu sehen.
Ich mochte das Buch, auch wenn mir das mit der „Besserung“ teilweise zu einfach ging. Es wäre zum Beispiel traurig, wenn neue Klamotten und Co. ausreichen würden, um nicht mehr gemobbt und gar akzeptiert zu werden. Was würde das über unsere Gesellschaft aussagen? Auch die Hilfe, die Eleanor bekommt, wirkt mir zu glatt und vor allem viel zu leicht.
Dennoch ist das Buch lesenswert, warmherzig und hat eine sympathische, etwas andersartige Protagonistin, die mich oft berühren konnte.

Fazit: Berührendes Buch, mit einer etwas anderen Heldin. Es hat zwar einige Schwächen, aber es bringt dem Leser zum Nachdenken, Lachen und Weinen und bekommt dafür von mir 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Interessante Sichtweise sehr anstrengend aufbereitet

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"Ich, Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman ist ein Buch, mit dem ich ein bisschen zu kämpfen hatte. Die Geschichte an sich empfand ich als interessant aufgebaut, allerdings habe ich lange Zeit gebraucht, ...

"Ich, Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman ist ein Buch, mit dem ich ein bisschen zu kämpfen hatte. Die Geschichte an sich empfand ich als interessant aufgebaut, allerdings habe ich lange Zeit gebraucht, um mich darin wirklich wohlzufühlen und auch anzukommen. Denn Eleanor ist nicht nur ein sehr schwieriger Charakter, sondern ihre Erzählweise ist auch sehr anstrengend.

Insgesamt ist das Buch vielmehr konzentriert auf die Hauptprotagonistin, statt eine richtige Geschichte zu erzählen. Einen ausgearbeiteten Haupt-Handlungsstrang gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich, eher einen kleinen roten Faden – nämlich, dass sich Eleanor in einen Mann verliebt. Das Buch erzählt aber eigentlich viel mehr Eleanors Alltag, ihr Leben, ihren Umgang mit Menschen, mit sich selbst und mit ihrer Arbeit. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich vermutlich nicht mal unbedingt zu diesem Buch gegriffen, denn nennenswerte Spannungsbögen gibt es nicht oder nur sehr selten. Erst bei den letzten 50 bis 100 Seiten hat sich bei mir der Page-Turner-Effekt aufgetan, was unter anderem an Eleanors Gesundheitszustand, ihrer Vergangenheit und ihrer guten Freundschaft zu Ray lag – was für mich aber bei einem 528 Seiten starken Buch leider ein bisschen zu spät kam.

Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich mich durch das Buch gequält habe. Es gibt schon interessante Passagen, vor allem, als Eleanor trotz ihrer strikten Regeln und ihrer doch eher schwierigen Art, beginnt eine Freundschaft zu einem Mann (Ray) aufzubauen und sich gleichzeitig in einen anderen Mann verliebt. Oder als sie in ihrem Selbstmitleid versinkt und krank wird. Jedoch hat für mich das Interesse an dem Buch stark geschwankt und war sehr abhängig von Eleanors Verfassung. Sie ist ein sehr wankelmütiger Charakter, unberechenbar in ihrem Verhalten und das ist mitunter für den Leser doch recht anstrengend – das bezieht sich nicht nur darauf, dem Buch und der Geschichte zu folgen, sondern auch Eleanor als Mensch zu verstehen.

Das beginnt schon damit, dass ich durchgehend das Gefühl hatte, die Geschichte einer sehr alten Frau zu lesen und ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen musste, dass Eleanor erst 30 Jahre alt. Ihr Verhalten steht aber in absolutem Kontrast dazu: Sie geht nie aus dem Haus, will mit niemandem etwas zu tun haben, weil sie nichts von Konversation hält (schon gar nicht von Tratsch oder alltäglichem Small-Talk), sie liebt abendliche Hörfunk-Beiträge, arbeitet schon seit Jahren als Buchhalterin im gleichen Unternehmen und hat wohl noch nie in ihrem Leben bei einem Lieferservice bestellt. Ihre Gedanken und ihre Weltanschauung sind teilweise sehr altbacken oder "verrückt", was mir mehr als ein Mal ein Stirnrunzeln eingebracht hat und was es mir schwer gemacht hat, mich auch nur ansatzweise mit ihr zu identifizieren – ganz abgesehen davon, dass sie sich als Person sowieso sehr seltsam benimmt.

Ich habe immer wieder versucht zu verstehen, was in ihr vorgeht und ob sie krank ist. Ob sie einfach nur enorme soziale Defizite hat, eine psychische Krankheit, Phobien, Neurosen etc. Es ist wirklich sehr schwer, nachzuvollziehen, warum sie sich so verhält und was eigentlich in ihrem Kopf vorgeht. Und wieso sie so denkt. Andererseits fand ich es aber auch sehr interessant (als ich mich damit abgefunden hatte, sie verstehen zu wollen), ihren Gedankengängen zu folgen, ihre eigene Argumentation zu verstehen und zuzusehen, wie sie sich Schritt für Schritt irgendwie selbst boykottiert und vor anderen ins Abseits stellt. Wie sie von einer Beziehung spricht, obwohl sie noch nie ein Wort mit ihrem Schwarm gewechselt hat, dass sie jede Woche ihre Mutter anruft, obwohl diese ihre Kindheit und Jugend zur Hölle gemacht hat, wie sie an ihrer genauen Terminplanung festhält und jede noch so kleine Abweichung sie direkt nervös macht. Eleanor kann sehr liebenswürdig, aber im nächsten Moment auch sehr garstig sein, sie denkt über Dinge nach, die normalerweise keine Rolle spielen, sie ist meist überintelligent und hat oft schon leicht autistische Züge.

Toll an diesem Buch fand ich Ray, der sich im Laufe der Geschehnisse zu so etwas wie ein Freund von Eleanor "hocharbeitet". Ich war immer wieder fasziniert davon, wie es ihm langsam gelingt, ihr Vertrauen zu erobern, mit ihrem komischen Verhalten umzugehen und dieses manchmal einfach nur zu belächelt, anstatt es zu analysieren oder sie damit zu konfrontieren. Er hat mir als Gegenpol sehr gut gefallen und ergänzt Eleanor nicht nur, sondern hat auch einen sehr guten Einfluss auf sie. Er nimmt sie zu Partys mit, lockt sie in der Mittagspause zum Essen nach draußen, verwickelt sie in Gespräche und steht ihr bei ihrem Zusammenbruch auch loyal zur Seite.

Im Gesamtpaket haben mir die Geschichte und die Charaktere – trotz aller Anstrengung – zwar recht gut gefallen, hat aber für mich persönlich auch nicht dazu beigetragen, nur so durch die Seiten zu fliegen und/oder einen Sogeffekt wahrzunehmen. Teilweise lag das aber auch am Schreibstil. Denn dieser ist genau an Eleanors Verhalten und ihrem Charakter angepasst, schließlich wird der Plot aus ihrer Sicht erzählt, dazu noch in der Ich-Perspektive. Nach meiner oben ausgeführten Charakterbeschreibung ist sicher klar, dass die Schreibweise manchmal sehr verwirrend und mühsam ist, jedoch hat es mich doch meist ansprechen können. Die Autorin kann auf jeden Fall schreiben und auf ihr nächstes Buch bin ich daher sehr gespannt.

Fazit
"Ich, Eleanor Oliphant" bietet eigentlich eine sehr interessante Geschichte über das Leben und die Sicht eines Menschen, der "nicht der typischen Norm entspricht" (ja, ich weiß, wie sich das anhört). Das Buch hatte definitiv etwas, was mich in seinen Bann gezogen hat, konnte mich als Leser aber nur stellenweise bei der Stange halten. Ein nächstes Buch der Autorin würde ich mir auf jeden Fall anschauen, wahrscheinlich sogar kaufen, denn im Grunde hat mir ihre Plotidee, die Figurenzeichnung und die Umsetzung doch ganz gut, wenn auch nicht vollkommen, gefallen.