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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 22.01.2021
  • ISBN: 9783423282321
George Orwell

1984

Roman
Lutz-W. Wolff (Übersetzer)

Aktueller denn je: Orwells visionäres Meisterwerk  –  neu übersetzt

Als Mitarbeiter des Ministeriums für Wahrheit verbringt Winston Smith seine Tage damit, die Geschichte zugunsten der regierenden Partei umzuschreiben. Aber in seinem Inneren wächst ein Widerstand gegen das totalitäre System, in dem das Leben aufs Strengste reguliert und überwacht wird. Als Winston sich verbotenerweise verliebt, erfährt er, was der Wunsch nach Freiheit kostet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

George Orwells Klassiker liest sich wie eine aktuelle Dystopie.

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Beschreibung

Winston Smith arbeitet im Ministerium für Wahrheit und schreibt täglich die Vergangenheit zugunsten der Regierung um. Die Partei beherrscht die Menschen durch ein totalitäres System und eine ...

Beschreibung

Winston Smith arbeitet im Ministerium für Wahrheit und schreibt täglich die Vergangenheit zugunsten der Regierung um. Die Partei beherrscht die Menschen durch ein totalitäres System und eine engmaschige Überwachung durch technische Bildschirme. Sogar die Beziehungen und Ehen sind in diesem Überwachungsstaat strengstens geregelt, Liebe ist sogar verboten. In Winston regt sich zunehmend der Widerstand als er sich verliebt und sich nichts mehr wünscht, als frei zu sein.

Meine Meinung

George Orwell zählt zu den Wegbereitern der dystopischen Science-Fiction und sein weltberühmtes Werk »1984« wurde mehrfach verlegt, sodass man eine große Auswahl an Ausgaben zur Verfügung hat. Im dtv Verlag ist der Klassiker nun in einer Neuübersetzung von Lutz-W. Wolff und mit einem Vorwort von Robert Habeck erschienen. Eine gute Gelegenheit um zu dieser Lektüre zu greifen, sollte man dies, wie ich, noch nicht getan haben.

Mit »1984« hat George Orwell einen gesellschaftskritischen Roman hervorgebracht, der von einem Überwachungsstaat durch eine Partei-Diktatur geprägt ist und Begrifflichkeiten wie »Big Brother is watching you« etablierte, die längst in unsere Popkultur eingegangen sind. Die drei Grundpfeiler der Regierung bauen auf der Bequemlichkeit der Menschheit auf und lauten:

KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE

Die Konstruktion der Gesellschaft und die gesetzlichen Regelungen sind gefüllt mit fiktiven Fachausdrücken wie z. B. NeuSprech, UnDenk, IngSoc, um nur einige zu nennen, deren Bedeutungen im Anhang aufgeschlüsselt sind. Dies verleiht dem Gelesenen noch einmal eine erschreckende Tiefe.

Bei einer Erstveröffentlichung des Romans im Jahre 1949 lassen sich in Orwells Geschichte durchaus zeitliche Aspekte wiedererkennen, doch der technische Fortschritt machen die Geschichte auch zu einem brandaktuellen Lesestoff. Was passiert, wenn den Menschen jegliche Entscheidungen abgenommen werden, sie nicht mehr selbst denken müssen?

Winston Smith, der Hauptprotagonist des Romans, ist ein gewöhnlicher Bürger, der seiner Arbeit im Ministerium für Wahrheit nachgeht und längst von seiner Frau getrennt lebt, für die er nichts empfindet. An ihm nagen Zweifel, denn er fühlt sich schon lange nicht mehr Wohl in seinem beengten und fremdbestimmten Leben.

Die Partei macht sich nämlich auch den Sexualtrieb zunutze, denn sie sieht darin eine direkte Verbindung zwischen Keuschheit und Fanatismus. Indem es nur gestattet wird mit einem Ehepartner, den man auf keinen Fall lieben darf, zu verkehren, wird die Stimmung auf dem Siedepunkt gehalten. Ein Tête-à-Tête von Verliebten wird zum Akt der Rebellion.

Als sich Winston verliebt und zum ersten Mal die Luft von Freiheit schnuppert, lässt er sich zusammen mit seiner Geliebten Julia auf ein immer gefährlicher werdendes Spiel ein. Sie brechen die starren Vorschriften des Regimes und ahnen nicht, dass sie längst unter Beobachtung stehen.

George Orwell hat mir mit dieser Geschichte wahrlich eine Gänsehaut beschert, denn sein Roman fühlt sich furchterregend realistisch an. Perfekt eingefangen wird diese Stimmung in der ungekürzten Hörbuch-Ausgabe, in der Christoph Maria Herbst in die Rolle des Winston schlüpft und die Zuhörer*innen auf eine alptraumhafte Reise mitnimmt.

Fazit

George Orwells Klassiker liest sich wie eine aktuelle Dystopie. Sehr lesenswert – wer die Geschichte noch nicht kennt, sollte dies unbedingt nachholen!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.03.2021

Veröffentlicht am 07.03.2021

Immer noch aktuell mit umstrittenem Vorwort

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Das Leben von Winston Smith und seine Arbeit im Ministerium für Wahrheit ist gleichmäßig und eintönig. An die stetige Überwachung sowohl auf Arbeit, als auch in seiner Wohnung hat er sich gewöhnt. Für ...

Das Leben von Winston Smith und seine Arbeit im Ministerium für Wahrheit ist gleichmäßig und eintönig. An die stetige Überwachung sowohl auf Arbeit, als auch in seiner Wohnung hat er sich gewöhnt. Für sich selbst hat er eine Methode gefunden, um dem TeleSchirm - eines der ständigen Überwachungsmittel - in seiner Wohnung wenigstens ab und zu zu entgehen. Denn es gibt immer wieder Phasen in denen sich bei ihm Widerstand regt. Daraus resultiert dann auch sein geheimer Wunsch Tagebuch zu schreiben, auch wenn ihm klar ist, dass die Gedankenpolizei alles herausbekommen wird. Seine fast schon revolutionären Gedanken, dass er möglicherweise der einzig denkende Mensch ist bei dem das Gedächtnis noch funktioniert. Denn auch die Vergangenheit wird regelmäßig überarbeitet und aktualisiert, damit die Vorhersagen der Partei auch immer richtig sind und bleiben.

In Julia, die er heimlich kennenlernt, findet er seine große Liebe. Auch die muss geheim bleiben. Gemeinsam wollen sie der geheimen Bruderschaft beitreten um gegen den großen Bruder zu kämpfen. Wie das ausgeht, ob das klappt, lest selbst.
Was mich an diesem Buch fasziniert hat, dass es obwohl es bereits 1949 das erste Mal veröffentlicht wurde und als Klassiker gilt, an Aktualität nichts verloren hat. Viele Dinge, die ich das erste Mal gelesen habe, kann ich mir sowohl von früher als auch in Ansätzen heute noch gut vorstellen. Der Autor hat in seinem Werk sehr gut deutlich gemacht, wie Menschen manipuliert, unterdrückt und auch ausspioniert werden. Niemand vertraut dem anderen, jeder ist auf sich allein gestellt und will irgendwie nur am Leben. Politisches Engagement ist im Grunde verboten, die wenige die es doch versuchen, werden mit dem Tod bestraft oder werden einer extremen Gehirnwäsche unterzogen.

Mir hat dieses Buch gefallen. Schade finde ich, dass gerade bei dieser Ausgabe das Buch schlecht bewertet wird, obwohl der Grund dafür wohl eher im Vorwort von Robert Habeck liegt. Wem das nicht passt, braucht ja das Vorwort nicht zu lesen, mir ging es in jedem Fall um das Buch. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne für das Buch.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Big Brother is watching you

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Winston Smith arbeitet beim Ministerium für Wahrheit und schreibt dort die Geschichte zugunsten der Partei um. Doch sein innerer Widerstand gegen das totalitäre System voll strengster Regelungen wächst. ...

Winston Smith arbeitet beim Ministerium für Wahrheit und schreibt dort die Geschichte zugunsten der Partei um. Doch sein innerer Widerstand gegen das totalitäre System voll strengster Regelungen wächst. Dann verliebt er sich verbotenerweise.

Dieser Roman von George Orwell ist bereits sehr viele Jahre alt und wurde mit dieser Ausgabe neu übersetzt. Obwohl ich schon viel darüber gehört hatte, kannte ich den Roman bisher nicht und war deshalb sehr gespannt.
Der Schreibstil ließ sich gut und zügig lesen und war leicht verständlich. Auch konnte ich mir die Szenen, die Personen und die ganzen Umstände bildhaft vorstellen.
Die Charaktere wurden prima dargestellt. Winston war sehr sympathisch und ich konnte mich hervorragend in ihn hineindenken. Es war super interessant, ihn in seinem Leben zu begleiten und dabei seine Gedanken zu verfolgen. Auch die weiteren Personen waren super beschrieben und sie haben mich teilweise sehr zweifeln lassen, ob sie für oder gegen die Partei waren.
Die Story wurde erstmals 1949 veröffentlicht und spielt im Jahr 1984. Diese Zukunftsvisionen dürften damals bereits ziemlich erschreckend gewesen sein. Aber auch heute haben sie nichts an Aktualität verloren. Ich fand die Erzählungen sehr bedrückend. Die Menschen sind aufgeteilt in drei Gruppen, nämlich die innere Partei, die äußere Partei sowie die Prolls. Die Einschneidungen, die die Partei den Menschen auferlegt, sind sehr hart. Die Vorstellung, unter diesen Bedingungen leben zu müssen, war sehr erschreckend. Deshalb lässt einen dieses Buch definitiv nachdenken und so manches Regime in der Vergangenheit und der Gegenwart mit neuen bzw. anderen Augen sehen. Wirklich erstaunlich, dass ein so alter Roman nichts an Aktualität verloren hat. 
Das Ende war heftig und ließ mich absolut hoffnungslos und deprimiert zurück. Doch das passte einfach hervorragend zu dem Buch.

Ein nachdenklich stimmender Roman, der wohl nie an Aktualität verlieren wird. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.02.2021

DoppelDenk

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Im Jahr 1984 ist Winston Smith gerade noch 39 Jahre. Er arbeitet im Ministerium der Wahrheit, wo er Berichte aus der Vergangenheit so anpasst, dass sie den Gegebenheiten der Gegenwart entsprechen. Winston ...

Im Jahr 1984 ist Winston Smith gerade noch 39 Jahre. Er arbeitet im Ministerium der Wahrheit, wo er Berichte aus der Vergangenheit so anpasst, dass sie den Gegebenheiten der Gegenwart entsprechen. Winston weiß, was er tut und er macht es trotzdem. Schließlich ist es sein Job. In der Zeit der totalen Überwachung auch durch den TeleSchirm, der in seiner Wohnung hängt, wagt es Winston nicht, zu widerstehen. Aber Winston erinnert sich noch an die alte Zeit, bevor der große Bruder alles sah und alles wusste. Seine kleine Rebellion besteht darin, ein Tagebuch zu führen und sich seine Gedanken nicht immer vorgeben zu lassen.

„1984“ ist sicherlich das bekannteste Werk von George Orwell. Beinahe prophetisch erscheint die Beschreibung eines totalitären Staates. Der Protagonist Winston Smith wirkt wie ein Hoffnungsträger, einer der Wenigen, die sich gegen das System stellen, wenn auch nur im Verborgenen. Langsam nimmt er sich größere Freiheiten heraus und fühlt sich erstmal gut. Ein Traum scheint in Erfüllung zu gehen, als eine junge Frau, die er flüchtig kennt, sich ihm anschließt. Teilt sie seine Überzeugungen? Oder geht es ihr mehr um eine Liebesbeziehung? Am liebsten möchte Winston die Zeit mit ihr einfach nur genießen.

Egal, ob man das Buch in Jugendjahren schon einmal gelesen hat oder ob man Winston Smith zum ersten Mal begegnet, dieser Roman hat nichts von seiner Wirkung verloren. Gerade in der heutigen Zeit, wo manipulative Kräfte in sogenannten sozialen Medien wirken und Wahrheiten nicht beschrieben, sondern kreiert werden, überkommt einem bei der Lektüre ob der Weitsichtigkeit, sei sie beabsichtigt oder nicht, des Autors das Gruseln. In einer Ära, in der vieles gespeichert werden kann und die Information durch Algorithmen gelenkt werden, sollten Romane wie dieser eine Pflichtlektüre sein, um wenigstens die aufzuwecken, die dafür offen sind. Die Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und sie muss sich wehren können und dürfen. Kaum zu glauben, dass der Autor schon vor siebzig Jahren viel zu früh verstorben ist.