Cover-Bild Mengele Zoo
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Vida Verde Verlag
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 15.03.2019
  • ISBN: 9783982052205
  • Empfohlenes Alter: ab 18 Jahren
Gert Nygårdshaug

Mengele Zoo

Babette Hoßfeld (Übersetzer)

Mino lebt im Regenwald. Sein Vater versorgt die Familie mit dem Fang seltener Schmetterlinge. Doch der Kapitalismus kommt gefährlich nahe. Wälder werden abgeholzt, Ureinwohner massakriert.
Eines Tages zerstören die Handlanger einer Ölgesellschaft Minos Dorf und töten seine Familie. Der Junge bleibt allein zurück. Hass und Rachegedanken werden übermächtig und sind der Beginn einer Reise durch viele Länder.
Bald werden Großkonzerne und Politiker vom Terror heimgesucht.

Der Überlebende wird zum Täter: Mit raffinierten Morden versucht er das Bewusstsein der Menschen zu ändern.
Kann Terrorismus für das Gute stehen? Ein fesselnder
Roman aus der Sicht eines Terroristen.

Mengele Zoo erhielt auf dem Literaturfestival in Lillehammer den Publikumspreis für das „beste norwegische Buch aller Zeiten“ und wurde seit seiner Veröffentlichung über 400.000 Mal verkauft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2019

Öko-Horror

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Dieser Ökothriller befasst sich mit der Zerstörung unseres Planeten durch die kommerzielle Ausbeutung seiner Ressourcen durch die großen internationalen Industriekonzerne.
Die Hauptfigur Mino muss schon ...

Dieser Ökothriller befasst sich mit der Zerstörung unseres Planeten durch die kommerzielle Ausbeutung seiner Ressourcen durch die großen internationalen Industriekonzerne.
Die Hauptfigur Mino muss schon als Kind miterleben, wie Amerikaner den Lebensraum seines Heimatdorfes im südamerikanischen Regenwald aus rein wirtschaftlichen Gründen systematisch zerstören. Die örtliche Polizei steht auf der Lohnliste der Gringos und übt willkürliche Gewalt aus. Schon mit neun Jahren zeigt der Junge eine erschreckende Gefühlskälte und Raffinesse, als er den Polizeikommandanten unbemerkt ermordet. In einem Akt beispielloser Barbarei wird das gesamte Dorf niedergemetzelt. Nur durch Zufall kann Mino entkommen. Rache bestimmt von da an sein Leben. Seine Sinne sind völlig auf die Natur gerichtet und mit der Zeit scheint auch die Natur sein Tun zu billigen. Als junger Mann bildet er mit drei Gleichgesinnten eine Terrorzelle, die rund um dem Erdball Industriemagnaten hinrichtet. Sie kennen weder Furcht noch Mitleid.
Ohne Zweifel ist das Buch spannend geschrieben, aber mitunter ist es mir dann doch zu mystisch geworden. Mich hat auch die einseitige Ausrichtung in Gut und Böse gestört, wobei die Untaten Minos fast kritiklos als gerechtfertigte Gegenschläge dargestellt werden, die die Verletzungen an der Natur rächen sollen.
Egal wie wichtig es ist, die wirtschaftlichen Machenschaften in den ärmsten Teilen der Welt bekannter zu machen, Terror ist und bleibt verdammenswert.
Vom moralischen Standpunkt her möchte ich eigentlich gar keine Lesesterne vergeben, aber objektiv als Roman hat mich der Autor doch durch seine Wortgewalt beeindruckt. Wenn man sich einmal eingelesen hat, dann bleibt man am Spannungsbogen kleben und möchte den Werdegang Minos weiter verfolgen. Etwas weniger an Brutalität hätte mir dabei allerdings noch besser gefallen.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Minos Rache

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Der kleine Mino lebt mit seiner Familie im Regenwald.
Sein Vater sammelt seltene Schmetterlinge und verkauft diese, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern. Mino ist von dieser Welt fasziniert ...

Der kleine Mino lebt mit seiner Familie im Regenwald.
Sein Vater sammelt seltene Schmetterlinge und verkauft diese, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern. Mino ist von dieser Welt fasziniert und kennt schon bald alle Schmetterlingsarten mit Namen.
Als die Abholzung des Regenwaldes beginnt, wird ein ganzes Dorf ausgerottet und der kleine Junge ist der einzige Überlebende.
Er durchstreift den Dschungel und lernt dabei den Magier Isidoro kennen,der ihn fortan unter seine Fittiche nimmt. Doch auch diese Bezugsperson wird ihm genommen und er ist wieder auf sich alleine gestellt.
Nun entstehen in seinem Kopf ganz furchtbare Rachegelüste.

Der Autor hat in diesem Roman viele Themen verarbeitet. Dazu zählen die Zerstörung der Natur durch geldgierige Konzerne, Terrorismus, brutale Gewalt und vieles mehr,auch die Liebe.
Die blutige Spur ,welche Mino und seine Verbündeten legen ,ist von brutaler Härte geprägt.
Beim Lesen wird man hin und hergerissen zwischen Zuneigung zum Protagonisten und Abscheu vor der Wahl seiner Mittel.
Auch wenn das Buch schon vor mehreren Jahrzehnten geschrieben wurde, entbehrt es immer noch nicht der Aktualität.

Fazit:

Ein Buch was aufwühlt und noch lange nachhallt.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Das beste norwegische Buch aller Zeiten

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Gebundene Ausgabe: 445 Seiten
Verlag: Vida Verde Verlag (18. März 2019)
ISBN-13: 978-3982052205
empfohlenes Alter: Ab 18 Jahren
Originaltitel: Mengele Zoo
Übersetzung: Babette Hoßfeld
Preis: 19,90 €
auch ...

Gebundene Ausgabe: 445 Seiten
Verlag: Vida Verde Verlag (18. März 2019)
ISBN-13: 978-3982052205
empfohlenes Alter: Ab 18 Jahren
Originaltitel: Mengele Zoo
Übersetzung: Babette Hoßfeld
Preis: 19,90 €
auch als E-Book erhältlich

Das beste norwegische Buch aller Zeiten?

Inhalt:
Mino lebt in einem kleinen Dorf irgendwo im südamerikanischen Urwald. Bis das Dorf und seine Bewohner den kapitalistischen Ausbeutern weichen müssen. Mino ist der einzige Überlebende eines Massakers. Nach und nach entwickelt er Rachegelüste und begibt sich auf einen blutigen Feldzug zur Rettung des Regenwalds.

Meine Meinung:
Gert Nygårdshaug schrieb diesen Roman bereits vor 30 Jahren, trotzdem ist er immer noch so aktuell wie damals. 2019 wurde das Buch erstmals in Deutschland veröffentlicht. Es wurde dafür sogar eigens ein neuer Verlag gegründet, der auch die Folgebände dieser fünfbändigen Reihe herausbringen will. In Norwegen zählen sie laut Angaben des Verlags zur Schullektüre.

2007 wurde der Roman auf dem Literaturfestival in Lillehammer vom Publikum als bestes norwegische Buch aller Zeiten ausgezeichnet. Nun ja, die Ansichten sind halt verschieden. Ich persönlich fand das Buch nicht schlecht, keine Frage. Aber das beste aller Zeiten? Nein!

Für meinen Geschmack wird zu viel schwarz-weiß gemalt, zu wenig hinterfragt. Die Naturvölker sind gut, alle anderen, allen voran die US-Amerikaner schlecht. Hier werden sämtliche Klischees angeführt, die es gibt. Und während Mino gegen die Ausbeutung des Urwalds kämpft, gegen Ölkonzerne und Gummifabriken, bedient er sich aber gleichzeitig gerne selbst der entsprechenden Produkte. Er hat keine Scheu, in Autos und Flugzeuge zu steigen, jede Menge Bücher zu lesen und sogar seltene Schmetterlinge zu jagen und zu töten. Hier steckt für mich ein krasser Widerspruch.

Der Roman beinhaltet jedoch auch viele wichtige Aussagen, über die es sich auf jeden Fall nachzudenken lohnt. Allein aus diesem Grund halte ich dieses Buch für wichtig und lesenswert.

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.06.2019

Kann Terrorismus für das Gute stehen?

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Mino lebt mit seiner Familie im Regenwald und unterstützt den Vater beim Verdienen des Lebensunterhaltes, indem er seltene Schmetterlinge fängt, die der Vater verkauft. Ihr Leben ist schön, bis eine Ölgesellschaft ...

Mino lebt mit seiner Familie im Regenwald und unterstützt den Vater beim Verdienen des Lebensunterhaltes, indem er seltene Schmetterlinge fängt, die der Vater verkauft. Ihr Leben ist schön, bis eine Ölgesellschaft in der Nähe des Dorfes nach Öl sucht und dafür den Urwald rodet und dem Dorf immer näher kommt. Eines Tages wird das Dorf zerstört, alle Einwohner ermordet; nur Mino bleibt zurück und mit ihm Rachegedanken und Hass.

Das Buch ist aktueller denn je, obwohl es schon 1989 erstmals erschienen ist. Die Gräueltaten, die an den Bewohnern des kleinen Dorfes im Regenwald begangen werden, dazu die Zerstörung der Natur, mit der die Bewohner in völligem Einklang leben, sind schrecklich zu lesen. Doch rechtfertigt all das Grauen die Art von Terrorismus, der sich Mino hingibt? Obwohl es verständlich ist und zumindest ein Grund, kann ich es leider nicht so sehen. Auch heute werden im Namen der Natur ständig kleinere Verbrechen begangen – von Leuten, die die Umwelt schützen wollen. Für mich gibt es aber klare Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.

Das Buch ist gut geschrieben und die Geschichte des kleinen Mino und seiner Familie ist furchtbar – und leider weiß man auch, dass sie sehr wahr ist. Der Autor lebte selbst einige Zeit bei den Indianern am Amazonas und engagiert sich politisch. Er hat hautnah miterlebt, wie sich das Leben der Menschen in den Regenwäldern des Amazonas verändert hat. „Mengele Zoo“ wurde 2007 mit dem Publikumspreis für das „beste norwegische Buch aller Zeiten“ ausgezeichnet, weil das Thema leider immer wieder und immer noch sehr aktuell ist. Eine traurige Geschichte, die mir nahe ging, mich aber durch den terroristischen Aspekt nicht wirklich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Lässt mich nachdenklich zurück

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Es wurde schon vor Jahrzehnten veröffentlicht und jetzt neu aufgelegt. Dabei ließ es sich lesen, als wurde es aktuell erst geschrieben. Das Abholzen des Regenwaldes, die Ängste der Indianer, die Massaker ...

Es wurde schon vor Jahrzehnten veröffentlicht und jetzt neu aufgelegt. Dabei ließ es sich lesen, als wurde es aktuell erst geschrieben. Das Abholzen des Regenwaldes, die Ängste der Indianer, die Massaker an den Ureinwohnern. All das geschieht noch immer und die Mächtigen nehmen weder auf die Natur noch auf die Menschen Rücksicht.


Erschreckend, wie aus dem kleinen Jungen Mino mit der Zeit ein Radikaler wird. Als Leser konnte ich die Phasen seiner Prägung gut nachverfolgen. Und ja, ein gewisses Verständnis hatte ich auch für ihn. Trotzdem gebe ich nur drei Sterne.

Der Anfang ist mir zu langatmig. Ein wenig mehr Tempo hätte dem Buch gut getan. Auch fehlte mir persönlich die Spannung, welche auch erst in der zweiten Hälfte vorhanden war. Vielleicht habe ich ja auch einfach zu viel erwartet.