Cover-Bild Wie Dinge sind
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: avant-verlag GmbH
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Graphic Novels und Comics: Gattungen
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 10.2020
  • ISBN: 9783964450432
gg

Wie Dinge sind

Unabhängigkeit, Verantwortung und Erwartungen sind die Themen von „Wie Dinge sind“.

In mehreren Episoden wird die Geschichte einer jungen Frau mit Migrationshintergrund erzählt, die zwischen ihren alten, kranken Eltern und deren aus- und unausgesprochenen Erwartungen versucht, ihren Platz im Lebenzu finden. Fotografierend hält sie das Leben und ihre Umgebung in Bildern fest. Doch durch eine Verwechslung wird sie mit dem Leben einer anderen, ihr ähnlichen jungen Frau konfrontiert. Überraschend ergibt sich die Möglichkeit, dem Leben einen ganz anderen Verlauf zu geben. Aber kann man den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen einfach so entkommen?

Nach mehreren Kurzgeschichten legt die kanadische Autorin gg mit „Wie Dinge sind“ ihre erste längere Erzählung vor und zeigt, weshalb sie zu den interessantesten neuen Stimmen Nordamerikas zählt. Mit ihren oft wortlosen, sehr detaillierten Sequenzen, die durch den Verzicht auf Sprechblasen oft wie untertitelte Standbilder aus einem Nouvelle Vague-Film erscheinen, schafft sie eine unvergleichliche Atmosphäre.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2020

Intensiv und kunstvoll

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Eine Sequenz. Ein Augenblick. Ein Gefühl der Sehnsucht und Schuld.

Die kanadische Comiczeichnerin gg begleitet eine junge Frau, deren Eltern in ein neues Land migriert sind, um ihrer Tochter ein besseres ...

Eine Sequenz. Ein Augenblick. Ein Gefühl der Sehnsucht und Schuld.

Die kanadische Comiczeichnerin gg begleitet eine junge Frau, deren Eltern in ein neues Land migriert sind, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen, auf der Suche nach ihrem Selbst. Sie sammelt Eindrücke, hält fotografisch fest, wie Dinge sind. Während sie auf einem Markt das Angebot begutachtet, sieht sie in der Ferne eine Frau, die ihr ähnlich sieht und folgt ihr. Durch eine zufällige Verwechslung findet sie sich plötzlich in ihrer Wohnung wieder – ein Reisepass mit vielen Stempeln, Fotos anderer Städte, ein Anrufbeantworter mit einer Nachricht ihrer Mutter. In der Protagonistin wird eine Sehnsucht nach familiärer Nähe, Geborgenheit, nach Freiheit entfacht, die sie dazu veranlasst, in der Wohnung zu bleiben. Erschöpft schläft sie ein und träumt von prägenden Eindrücken ihrer Kindheit, der Bürde ihrer arbeitenden Mutter, die ihre eigene Zukunft im fremden Land zum Wohle der Tochter aufgegeben hat.

Ohne viele Worte lässt gg Bilder sprechen: Mit gedeckten, monochromen Farbtönen, hohen Kontrasten und großen Bildpanels zeigt sie aus Sicht eines externen Beobachters detailliert die Eindrücke, die die junge Frau sammelt, die sie bewegen. Die minimalistische Art und die Freiheiten, die die Autorin dem Leser dadurch zur Interpretation und Entwicklung einer emotionalen Bindung gibt, waren herausfordernd, haben mir aber ungemein gefallen. Die Zeichnungen sind liebevoll und weich, stehen im krassen Gegensatz zur tiefgründigen Thematik, und rücken durch die fehlende verbale Unterstützung in den Vordergrund.

Eine kurzweilige, aber intensive Graphic Novel, die im Gedächtnis bleibt. Herzlichen Dank an den @avant_verlag für das #Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Die prosaische Betrachtung des Lebens einer jungen

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Meine Meinung

Der Comic »Wie Dinge sind« beinhaltet die erste längere Erzählung der kanadischen Künstlerin gg und wurde vom avant Verlag in der deutschen Übersetzung veröffentlicht.

Der grafische Stil ...

Meine Meinung

Der Comic »Wie Dinge sind« beinhaltet die erste längere Erzählung der kanadischen Künstlerin gg und wurde vom avant Verlag in der deutschen Übersetzung veröffentlicht.

Der grafische Stil der Comic-Schöpferin zeichnet sich durch klare Linien und dem Spiel mit zwischen diversen Grauabstufungen, weißen Akzentuierungen und schwarzen Flächen aus. Die Panels kommen zumeist vollkommen ohne Text aus und überlassen es der Leser*in den Bildern ihre Bedeutung abzuringen.

Zwischendurch werden einige Bilder mit lyrisch anmutenden Textzeilen untertitelt, was es mir zwar einfacher gemacht hat, den Sinn der Geschichte zu erfassen, und doch muss ich sagen, dass ich keinen gänzlichen Zugang zur Erzählung von gg gefunden habe.

Die Illustrationen liefern einen Einblick auf das Leben einer jungen Frau, die Dinge sieht und fotografiert und sich augenscheinlich in ihrem eigenen Leben so fremd vorkommt, dass sie sich durch ihre Kunst ein anderes Leben erträumt. Vielleicht möchte die Autorin uns mit ihrer Geschichte einfach sagen, dass man manche Dinge einfach nehmen muss wie sie sind oder eben den Mut aufbringen muss auszubrechen und etwas zu wagen, um die Dinge zu ändern.

Fazit

Die prosaische Betrachtung des Lebens einer jungen Frau, bei dem mir der Aha-Effekt fehlte.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 10.11.2020