Das Leben ist ein Roman
New York: Die walisische Romanautorin Flora Conway spielt mit ihrer kleinen Tochter Carrie in der zweihundert Quadratmeter großen Wohnung Verstecken. Als Flora alle Möglichkeiten abgesucht hat, bleibt ...
New York: Die walisische Romanautorin Flora Conway spielt mit ihrer kleinen Tochter Carrie in der zweihundert Quadratmeter großen Wohnung Verstecken. Als Flora alle Möglichkeiten abgesucht hat, bleibt Carrie dennoch verschwunden. Einzig einer ihrer rosa Hausschuhe liegt im Flur. Das Loft im Lancaster Building ist verschlossen, die Fenster lassen sich nicht öffnen und die Videoüberwachung zeigt, dass niemand die Wohnung nach Flora und Carrie betreten oder verlassen hat, bis die Polizei kommt.
Paris: Der Schriftsteller Romain Ozorski fürchtet, seinen geliebten Sohn Théo zu verlieren. Seine Exfrau will sich in den USA einer Kommune anschließen und den Jungen mitnehmen.
Der Roman beginnt wahnsinnig spannend und man fliegt nur so über die Seiten. Die Spannung verliert sich aber dann, weil sich die Geschichte völlig anders entwickelt, als zunächst gedacht. Sie wird leider schwächer. Dennoch erzeugt sie einen Sog, weil die Handlung - typisch Musso - sehr verwirrend und überraschend ist. Der Autor spielt mit dem Genre Roman und dem Dasein als Autor*in. Er springt zwischen den Personen, Handlungen und Zeiten hin und her und verblüfft mit irritierenden Begegnungen.
Das alles liest sich sehr flott und insgesamt ist der Aufbau (Wiederholungen, verschiedene Schrifttypen) gut durchdacht. Es taucht sogar eine fiktive Autorenfigur auf, die ich bereits aus einem anderen Musso-Roman kenne. Allerdings reicht das alles für mich nicht für ein Highlight. Es las sich ganz nett, aber ehrlicherweise habe ich (zwei Bücher weiter) auch schon wieder viel vergessen. Wer eine ungewöhnliche, leichte Geschichte, mit einem super Einstieg sucht, ist hier genau richtig.