Cover-Bild Der Fall Kallmann
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 30.10.2017
  • ISBN: 9783442757282
Håkan Nesser

Der Fall Kallmann

Roman
Paul Berf (Übersetzer)

Wie lebt es sich im Schatten eines Mordes?

Wer war Eugen Kallmann? Warum musste der beliebte Gesamtschullehrer in der beschaulichen schwedischen Kleinstadt sterben? Wirklich nur ein Unglücksfall, wie die Polizei behauptet? Als sein Nachfolger im Schwedischunterricht, Leon Berger, nach der langen Sommerpause seinen Dienst antritt, findet er im Pult unter Kallmanns Sachen eine Reihe von Tagebüchern, die sich als eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit entpuppen und ihn schon bald daran zweifeln lassen, dass sein Vorgänger tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben ist. Denn in seinen Einträgen behauptet Kallmann unter anderem, er würde die Gabe besitzen, in den Augen anderer Menschen erkennen zu können, ob sie gemordet haben. Und er scheint in den letzten Monaten seines Lebens einem nie entdeckten und nie gesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein. Leon Berger will den Fall Kallmann lösen – seine privaten Ermittlungen setzen etwas in Gang, das schließlich die ganze Kleinstadt erschüttert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2017

Roman, kein Krimi

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Zum Inhalt:
Kallmann ist tot - der Lehrer einer schwedischen Kleinstadt starb bei einem Sturz in einem unbewohnten Haus. Sein Nachfolger findet die Tagebücher Kallmanns, arbeitet sich mit zwei weiteren ...

Zum Inhalt:
Kallmann ist tot - der Lehrer einer schwedischen Kleinstadt starb bei einem Sturz in einem unbewohnten Haus. Sein Nachfolger findet die Tagebücher Kallmanns, arbeitet sich mit zwei weiteren Kollegen an den verschwurbelten Texten ab und versucht, das Rätsel um die Umstände dieses Todes zu lösen.

Mein Eindruck:
Ja, es steht Roman auf dem Titel und ja, warum sollte ein Schriftsteller, der sich normalerweise mit Krimis befasst, nicht einfach einmal in einem anderen Revier wildern? Trotzdem ergeben Autor und Klappentext eine gewisse Erwartungshaltung, die die Geschichte nicht erfüllt.

Im Original heißt das Buch „Kallmanns Augen“ und – dazu passend - aus der Sicht einiger Personen (immer gut in der Kapitelüberschrift zu lesen) schildert Nesser Begebenheiten, die mehr oder weniger mit Kallmanns Tod zu tun haben; zusätzlich gibt es Zeitsprünge und Einschübe durch Texte des Tagebuchs. Ein Aufbau, der für Dramatik und Unruhe sorgen und zum Weiterlesen verlocken könnte, wenn die Charaktere zu fesseln vermögen würden. Leider sind es zu viele Personen, um sich wirklich verbunden zu fühlen und dieses Personal ist zusätzlich mit so vielen anderen Problemen belastet, dass Kallmanns geschlossene Augen zur Nebensache werden. Ausschließlich kaputte Ehen und Familienprobleme, Krankheit, Tod und last but not least rechtsradikale Vollidioten, die anscheinend momentan in einem Buch dringend Erwähnung finden müssen, da es sonst kein gutes ist. Dieser Nebenstrang war nicht nur völlig unerheblich für die Story, sondern zeigte auch noch ein sprachliches Problem auf: Niemand sagte in den 80er Jahren politisch korrekt "Migrationshintergrund", das ist eine Vokabel heutiger Zeit.
Und so quält man sich durch endlose Seiten mit Kleinstadtmief und traurigen Gestalten, um endlich Gewissheit über ein paar Tote zu erhalten (der Mord, das Opfer und der Täter, den Kallmann an seinen Augen erkannte, waren sehr einfach zu erraten) und dann wird relativ lapidar ein Tod nach dem anderen der verantwortlichen Person zugeschrieben.
Die zwei Sterne vergebe ich für den Stil Nessers, welcher der Geschichte letztendlich eine gewisse Güte abringt.

Mein Fazit:
Langeweile pur

Veröffentlicht am 01.11.2017

Laaaaaaaaangatmig...

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Leon hat den Verlust seiner Frau und Tochter nicht richtig verarbeitet, als sich ihm die Möglichkeit bietet in K. eine Stelle als Lehrer anzunehmen. Freigeworden ist diese nach dem Tod von Eugen Kallmann. ...

Leon hat den Verlust seiner Frau und Tochter nicht richtig verarbeitet, als sich ihm die Möglichkeit bietet in K. eine Stelle als Lehrer anzunehmen. Freigeworden ist diese nach dem Tod von Eugen Kallmann. Starb er tatsächlich ohne Fremdeinwirkung, wie ich Polizei vermutet oder hatte doch jemand seine Finger im Spiel? Fragen, die sich nicht nur Leon nach dem Fund der Kallmannschen Tagebücher stellen. Weitere Konflikte in der Schule und K. sorgen für Unruhe.

An sich war das Thema spannend und auch das Setting Schule spricht mich an, jedoch ist der Schreibstil nicht meine Welt. Mir war vieles deutlich zu langatmig, nicht selten erwischte ich mich beim Querlesen (mir entging trotzdem nicht großartig was, da man mit der Zeit irgendwann spürt, wenn weniger wichtiges kommt oder zumindest habe ich das Gefühl nichts in diesen Lesephasen verpasst zu haben). Ganz klar ging es mir zu langsam und detailverliebt voran. Hätte ich mit den Protagonisten mehr anfangen können, bzw. wären sie mir irgendwie ans Herz gewachsen, hätte ich es vielleicht auch geschätzt all ihre Facetten kennenzulernen, aber so hoffte ich,dass sich endlich mal was tut. In der zweiten Hälfte wurde es auch besser, aber so weit hätte ich erst gar nicht gelesen, hätte ich keine Rezension verfassen müssen. Die Kritik liegt auch daran,dass ich nach dem Klappentext eine spannende Geschichte erwartet habe und leider fast nur mit sozialen Gegebenheiten in K. gelangweilt wurde. Solche Aspekte mag ich eigentlich sehr in Büchern, aber hier ging es um fast nichts anderes, obwohl ich gänzlich anderes erwartet hatte.

Die Auflösung war soweit gelungen, aber unter dem Strich bleibt einfach,dass das Buch deutlich zu viele Seiten hatte, die für mich ersatzlos gestrichen hätten werden können. Fazit: Mein erster und letzter Nesser