Cover-Bild Wut
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 01.02.2021
  • ISBN: 9783550201202
Harald Martenstein

Wut

Roman

Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann

Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.

Ein Roman darüber, wie schwer es ist, die Wunden der Kindheit zu heilen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2021

„Worte bedeuten nichts. Taten zählen.“

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Inhalt:
„Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann

Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen ...

Inhalt:
Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann

Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.

Ein Roman darüber, wie schwer es ist, die Wunden der Kindheit zu heilen.“


Schreibstil/Art:
Eine einfühlsame Geschichte und ein außergewöhnlicher Erzählstil.

In Franks Leben und das seiner Mutter Maria, spielen viele Menschen eine bedeutsame sowie ausschlaggebende Rolle. Wir erfahren mehr zu deren Beweggründen sowohl aus der Vergangenheit als auch der Gegenwart. Was hat dazu geführt, dass sie so sind wie sind, woher kommt die Wut und was sie kann alles anrichten? Die Folgen und die Tragweite solch einer Tragödie sind unglaublich. 



Die Beschreibungen der Wutausbrüche haben es echt in sich und sind nichts für zartbesaitete. Die Wortwahl ist in solchen Momenten brutal, man kann Franks Angstzustände nur erahnen. („Komm raus, Drecksau, verkriech dich nicht, du Stück Scheiße.“)


Fazit:
„Wut ist mächtig. Wut sucht sich ihren Weg, wie Wasser.“



Ein Roman der aufrüttelt und zum Nachdenken anregt. Es werden unfassbar viele wichtige Themen angesprochen. Die Brutalität ist relativ schnell das Hauptthema. 

Zum Ende hin wird das Ganze etwas wirr da Illusionen mit der Realität Einswerden. Eine etwas ausführlichere Beschreibung wäre sinnvoll gewesen. Dennoch ließ sich der Roman, trotz der schwierigen Thematik, verhältnismäßig einfach und schnell lesen.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Psychogramm einer zerstörten Kindheit

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„Komm raus, Drecksau, verkriech dich nicht, du Stück Scheiße“, das waren die Worte der Mutter zu ihrem zwölfjährigen Jungen, der sich aus Angst vor ihr unter dem Bett verkrochen hatte. An diese Worte in ...

„Komm raus, Drecksau, verkriech dich nicht, du Stück Scheiße“, das waren die Worte der Mutter zu ihrem zwölfjährigen Jungen, der sich aus Angst vor ihr unter dem Bett verkrochen hatte. An diese Worte in seiner Kindheit erinnert sich Frank, während er die Wohnung seiner Mutter ausräumt. Maria lebt jetzt im Pflegeheim, ist dement und versteht nicht mehr, was um sie herum geschieht. Sie war eine kluge starke Frau, konnte aber nie zeigen was in ihr steckte, was sie gegen alles was ihr im Wege stand wütend machte. Und diese Wut richtete sich sehr oft gegen den Schwächsten, ihren kleinen Sohn. Ihn konnte sie prügeln, ‚bis ihr die Arme müde wurden‘. In ihrem Tun spiegelt sich auch ihre eigene Kindheit und Jugend wieder: von der Mutter früh verlassen, von einer Tante im Bordell aufgezogen, den Krieg erlebt, in einer Klosterschule Zucht und Ordnung kennen gelernt und aus Verzweiflung früh geheiratet. Auch Frank hat mit der Wut und den Folgen der Schläge sein Leben lang zu kämpfen. Als er siebzehn Jahre alt ist eskaliert ein Streit, er springt aus dem Fenster und kehrt nie wieder zurück – und als Erwachsener wird er nie richtig beziehungsfähig sein …

Der Autor Harald Martenstein ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller, der 1953 in Mainz geboren wurde. Nach dem Abitur studierte er Geschichte und Romanistik an der Universität in Freiburg. Danach war er Redakteur bei einigen namhaften Tageszeitungen, bevor er 2002 begann, Kolumnen und Essays für verschiedene Magazine zu schreiben. Seither erscheint in jeder Sonntagsausgabe des Tagesspiegels eine Kolumne von ihm. Seinen ersten Roman „Heimweg“ schrieb Martenstein 2007, der, wie auch „Wut“, in der Nachkriegszeit spielt. Für seine Arbeiten wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch, dem Henri-Nannen und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Der Autor lebt in Gerswalde (Uckermark) und in Berlin. Er ist in zweiter Ehe mit der Kulturmanagerin Petra Martenstein verheiratet. Gemeinsam haben sie einen Sohn, außerdem hat er noch einen erwachsenen Sohn aus erster Ehe.

In seinem Vorwort bemerkt der Autor ausdrücklich, dass es sich bei „Wut“ um einen Roman und nicht um eine Biografie handelt. Dieser Eindruck könnte entstehen, da die Geschichte in Ich-Form geschrieben ist. Der Name des Erzählers ist Frank, der Junge der Anfang der 1950er Jahre von seiner psychisch labilen Mutter sowohl körperlich, als auch seelisch gepeinigt wird. Dabei drängen sich die Fragen auf, wie die Mutter zu einem solchen Menschen werden konnte und wie sich diese Misshandlungen auf das spätere Leben des Jungen auswirken. Dabei fällt auf, dass Frank als Erwachsener vieles in anderem Licht sieht und er sich zeitweise sogar liebevoll an die Mutter erinnert.

Der Erzählstil ist mitreißend und, trotz schonungsloser Schilderung von Schmerz und seelischem Leid, packend und in gewisser Weise sogar unterhaltend. Das Buch berührt, wühlt auf und stimmt dennoch versöhnlich, denn die psychische Verfassung der beiden Protagonisten wird hier einleuchtend geschildert. Man kann Marias Wut verstehen, aber nicht, dass sie diese an ihrem hilflosen Kind auslässt und man hat Mitleid mit Frank, auf den sich diese Wut allmählich überträgt und der als Erwachsener noch mit seiner Vergangenheit kämpfen muss. Dies zeigt sich besonders gegen Ende, als er offenbar wirr im Kopf ist und sich bei ihm Realität und Illusion vermischen. Auch als Leser ist man verwirrt und kann nicht mehr zwischen Wahrheit und Phantasie unterscheiden. Hier hätte es wohl einer besseren Erklärung bedurft!

Fazit: Meine Empfehlung, lesen!

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Ist wirklich immer die Mutter Schuld?

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Der Roman Wut ist ein interessantes Buch von dem Schriftsteller Harald Martenstein.

Frank hat seine demente Mutter im Heim untergebracht. Er hat als Kind unter ihren Wutausbrüchen gelitten.
In ihrem ...




Der Roman Wut ist ein interessantes Buch von dem Schriftsteller Harald Martenstein.

Frank hat seine demente Mutter im Heim untergebracht. Er hat als Kind unter ihren Wutausbrüchen gelitten.
In ihrem Tagebuch erfährt er alles aus ihrer Sicht. Auch sie hatte keine schöne Kindheit.

Trotz allem entschuldigt die Kindheit aber auch nicht alle späteren Taten Franks.
Oft wird den Müttern die Schuld gegeben, das ärgert mich immer. Meist macht sie alles so gut wie möglich.

Der Autor schreibt das mit gutem Ausdruck und man ist von der Geschichte gefangen.Der Roman zeigt die Ansichten aus verschiedenen Perspektiven. Er versteht es gut die Geschichte voller Emotionen unter die Haut gehen zu lassen.
Er ist unterhaltend und empfehlenswert.


Veröffentlicht am 25.01.2021

Nachdenklich

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❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Wut"
R.
Nachdenklich

Ein Sohn ist bei seiner Mum in der Wohnung und wartet auf die Möbelträger, da seine Mutter wohlüberlegt in ein ein kommt, damit es ihr besser geht. ...

❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Wut"
R.
Nachdenklich

Ein Sohn ist bei seiner Mum in der Wohnung und wartet auf die Möbelträger, da seine Mutter wohlüberlegt in ein ein kommt, damit es ihr besser geht. Und auch aufgrund ihres Alters.

Wird sie dort zurechtkommen?🤔
Oder ist es keine gute Entscheidung?🤔

Dies ist ein Teil der goldenen Geschichten aus diesem ebuch. Mich haben die Begebenheiten darin etwas verwundert, habe mich dann aber daran erinnert, das manches noch zu alten Zeiten stattgefunden hat.

Gut, das es heutzutage bessere Alternativen in der Richtung gibt. Das die liebe Maria gesungen hat, fand ich aber durchaus auch sehr schön. Da habe ich sogar eine Stunde mitgesungen.😁😁😁 Und es hat mich dabei etwas an einen Schulfilm erinnert.

Da es gute Erinnerungen bei mir erweckt hat, bekommt es nach einer guten Überlegungszeit die 5 süssen Sterne.

😃voll empfehlen kann ich es Jedem von Euch😃

❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Schwere Kost

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Wut von Harald Martenstein beschreibt eine Kindheit mit einer Mutter aus der Kriegsgeneration.

Die Geschichte von Frank beginnt mit dem Besuch bei seiner dementen Mutter Maria im Heim. Maria musste ihre ...

Wut von Harald Martenstein beschreibt eine Kindheit mit einer Mutter aus der Kriegsgeneration.

Die Geschichte von Frank beginnt mit dem Besuch bei seiner dementen Mutter Maria im Heim. Maria musste ihre Wohnung aufgrund der Demenz verlassen. Bei Frank kommen sehr viele Erinnerungen auf, Erinnerungen an eine Kindheit in der er durch die Erfahrungen der Mutter schwer traumatisiert wurde. Er wird geschlagen, vernachlässigt und alleine gelassen.
Sehr früh wurde Maria Mutter, kommt mit der Situation allerdings nicht zurecht. In der Liebe läuft auch nichts wirklich rund. Sie möchte frei sein, liebt auf der anderen Seite ihren Sohn und kann diesen Spagat nicht lange durchhalten. Frank bekommt keine Liebe gezeigt, wird drangsaliert und schlussendlich auch geschlagen.
Als Leser erfahre ich die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Fank, nein auch andere Protagonisten aus Franks Leben werden beleuchtet.
Der Autor gewährt einen Einblick in die Zerrissenheit einer Generation und die Folgen die sich daraus für folgende Generationen ergeben haben.

Das Frank sich trotz seiner schlimmen Kindheit um seine Mutter kümmert finde ich verständlich, da sie immer noch seine Mutter ist, ein kleiner Frank noch im Erwachsenen schlummert, der den Ansprüchen gerecht werden will. Für sich kann er dadurch einiges klären und sich den Erinnerungen stellen.

Dieses Buch hat für meine Generation eine große Aussagekraft, sind wir doch durch die Erfahrungen unserer Eltern alle ein Stück weit traumatisiert. Heute nennt man dies Transgenerationale Weitergabe und in den letzten Jahren hat man gerade in diesem Bereich in der Forschung große Fortschritte gemacht.
Kein einfaches , aber sehr wichtiges Buch.