Cover-Bild Der Lektor
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Politik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 06.05.2024
  • ISBN: 9783756800032
Harald Neugebauer, Derya Yalimcan

Der Lektor

Erratische Betrachtungen über den Homo ludens occidentalis
Solange man Schach spielt, ist man auf Züge angewiesen, die auf den Gegner gerichtet sind. Das ändert sich, wenn man sich nicht mehr über die Partie, sondern über das Spiel selbst Gedanken zu machen beginnt.

Ernst Jüngers Kommentar zum 70. Geburtstag Friedrich Georgs

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Gelungene Persiflage auf unsere erkrankte Gesellschaft

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Habe die Schrift gelesen und drüber nachgedacht. Was soll ich dazu sagen? Betrifft uns das vom Autor entgegengehaltene Zerrbild eigentlich? Natürlich, denn es ist unsere Gesellschaft, die krankt. Und die, ...

Habe die Schrift gelesen und drüber nachgedacht. Was soll ich dazu sagen? Betrifft uns das vom Autor entgegengehaltene Zerrbild eigentlich? Natürlich, denn es ist unsere Gesellschaft, die krankt. Und die, die inmitten unserer Gesellschaft leben aber sich eigentlich nicht dazugehörig fühlen, die fühlen sich umso mehr von diesem Werk angesprochen. Lachen sie über uns oder bemitleiden sie uns?
Eine Bekannte übersetzte mir die Einleitung zur türkischen Ausgabe. So gut es ging, habe ich mir die Übersetzung notiert und grüße an dieser Stelle Emrah Bekci, den türkischen Lektor des "Lektors".


Jedes menschliche Wesen, das auf dem Planeten, den wir Erde nennen, geboren wird, ist ein Geschöpf mit Verstand, das sein ganzes Leben lang versucht, seine Fähigkeiten durch Bildung und Ausbildung zu entwickeln, und das, ungeachtet der Qualität seiner Entwicklung, den Titel "Mensch" trägt.
Der Mensch, der sich bemüht, ein vollkommener Mensch zu werden, wird seinen Geist mit der Gesellschaft, in der er lebt, in Kontakt bringen, ihn mit dem intellektuellen Niveau und der Qualität der intellektuellen Struktur der Gesellschaft, in der er aufgewachsen ist, vermischen um eine Stufe zu erreichen, die es ihm ermöglicht, neue Ideen zur Entwicklung von Nation und Kultur beizutragen.

Das höchste Ziel einer solchen Ideenproduktion ist es, die Gesellschaft kulturell aufzuwerten und damit die höchste Stufe des Menschseins zu erklimmen und anderen Kulturen und Zivilisationen ein Vorbild zu sein.

Generationen von herausragenden Intellektuellen haben im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche "-ismen" und Doktrinen niedergeschrieben, die sowohl dem Okkultismus als auch der Verwaltung ihrer Ländern zugute kamen. Diese gelehrten Persönlichkeiten haben mit ihren Ideen und der von ihnen entwickelten Sozialanthropologie dem Frieden und dem Wohlergehen der Menschen gedient, auch wenn ihre Ideen oftmals missbraucht worden sind und Kriege verursacht haben.

Innerhalb des theologischen Weltsystems hat sich der Mensch zunächst zu einem Arbeiter im klerikalen Klassensystem entwickelt, der im theologischen Bereich das Kapitalfeld bildete, und dann zum Sklaven degradiert wurde, der sich für den Fortbestand des Kapitals reproduzieren musste und mit Gehältern abgespeist wurde.

Und der moderne Mensch ist Gefangener eines Systems von "Meistern und Sklaven". In diesem Sinne sollte der Mensch von heute nicht als eine Person betrachtet werden, die mit ihrem Verstand und ihrer Wahrnehmung Urteile fällt. Im Gegenteil, der moderne Mensch ist ein von den Kommunikationsmitteln des modernen Zeitalters entmündigtes Geschöpf, das sich in einem Kampf um das langfristige Überleben seiner Herren befindet. Ein solches Wesen erwacht an dem Tag, an dem es geboren wurde, um die ihn beherrschenden Machthaber bis zum Tage seines Entschlafens mit materiellen Mitteln am parasitären Leben zu erhalten.

Von Ibn Khaldun, dem berühmte Denker und Autor der Muqaddimah, ist eine Sentenz zu diesem Thema überliefert: "Der Mensch ist das Kind seiner Gewohnheiten!"

Unter diesem Gesichtspunkt entfaltet das vorliegende Werk mit dem Titel "Der Lektor“ das hohe intellektuelle Niveaus des Autors Dr. Harald Neugebauer zu diesem Urthema des Menschseins.

In dieser lesenswerten Schrift werden in Dialogen von Intellektuellen und Machthabern Passagen der Menschenrechtsgesetze der westlichen Zivilisation persifliert, die ein scheinbares Recht der türkischen Nation auf vollständige Integration in die europäische Gesellschaft postulieren, ein Recht, das allerdings von diesem dem Europäer wesensfremd gebliebenen Volk aufgrund seiner zivilisatorischen Inkompatibilität weder kulturell noch rechtlich jemals erlangt werden kann und von der überwältigenden Mehrheit dieser Nation auch nicht erlangt werden will, die sich im tiefsten Inneren als Eroberervolk definiert und nicht als Anpassler an fremde Lebensart.

Das Werk ist ein Quellenbuch für den Leser mit hohem intellektuellem Bewusstsein und zeigt uns, wie sich die heutige europäische Gesellschaft entwickelt hat.

Ich möchte meinen lieben Freund Dr. Harald Neugebauer, den Autor dieses Buches, durch den Leser grüßen. Ich übermittle allen Lesern meine Grüße.