Cover-Bild Mit dem Rücken zur Wand
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.12.2021
  • ISBN: 9783869749990
Hera Lind

Mit dem Rücken zur Wand

Roman nach einer wahren Geschichte
Svenja Pages (Sprecher)

Sara ist alleinerziehend und finanziell klamm, als sie überraschend das Haus ihrer Großmutter erbt. Eigentlich ein Grund zum Aufatmen, wäre da nicht ihr Vater im Nachbarhaus, der ihre Kindheit zur Hölle werden ließ. Denn er war gewalttätig. Gegen Saras Mutter, gegen Sara als Kind. Weil sie keine Wahl hat, bezieht Sara mit ihren kleinen Kindern das Haus. Der Feind wohnt nebenan: Kann das gutgehen? Nein, denn eines Tages passiert das Unvermeidliche! Doch diesmal lässt Sara sich die Brutalität ihres Vaters nicht gefallen. Sie ist erwachsen. Und sie hat ihre Mittel und einen Plan ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2022

Was war das denn?

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Es passiert wirklich selten, dass ich eine derart schlechte Note vergebe, und ich möchte anmerken, dass mir die vorangegangen Bücher der Autorin, die auf wahren Begebenheiten basieren, durch die Bank gut ...

Es passiert wirklich selten, dass ich eine derart schlechte Note vergebe, und ich möchte anmerken, dass mir die vorangegangen Bücher der Autorin, die auf wahren Begebenheiten basieren, durch die Bank gut bis sehr gut gefallen haben. So war ich dann auch schon sehr gespannt auf Saras Story, die zusammengefasst im Klappentext doch recht tragisch anmutete. Der Vater, ein Narzisst, der seine Familie über viele Jahre terrorisiert, scheint endlich seine gerechte Strafe zu erhalten. Nicht nur gegen seine inzwischen verstorbene Frau, sondern auch gegenüber Tochter Sara und seiner jetzigen Freundin wird er immer wieder gewalttätig und das Maß ist voll. Wie kann man dann aber, so fragte ich mich beim Hören des Buchs immer wieder, als Tochter direkt nebenan einziehen und das Glück, sich als Erwachsene endlich von diesem Psychopaten gelöst zu haben, so leichtfertig aufs Spiel zu setzen? Über viele Stunden versuchen Protagonistin und Autorin diese Konstellation zu rechtfertigen. Aber nicht nur diese, sondern auch warum Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen die Antwort bringt sie in Erklärungsnot. Sicher, man spürt die Verzweiflung und Hilflosigkeit aber möchte Sara gleichzeitig schütteln und ihr raten, das Weite zu suchen. Verzweifelt kämpft die Hörbuchsprecherin Svenja Pages gegen die Langeweile, die den Hörer trotz der ganzen Tragik befällt, denn die Geschichte dreht sich immer wieder im Kreis und lässt leider keinen Spannungsbogen zu. Es tut mir leid, aber diesmal konnte Hera Lind bei mir nicht punkten und ich war fast froh, als das Hörbuch endlich zum Ende kam. Von mir gibt es aufgerundet gut gemeinte zwei von fünf Sternen für dieses Werk.

Veröffentlicht am 22.02.2022

✎ Hera Lind - Mit dem Rücken zur Wand

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Dies ist tatsächlich mein erster Roman nach einer wahren Geschichte aus der Feder - oder besser gesagt mit dem Namen - Hera Lind. Bisher kannte ich nur "Männer sind wie Schuhe" - und das Buch habe ich ...

Dies ist tatsächlich mein erster Roman nach einer wahren Geschichte aus der Feder - oder besser gesagt mit dem Namen - Hera Lind. Bisher kannte ich nur "Männer sind wie Schuhe" - und das Buch habe ich vor fast 10 Jahren gelesen und entspricht einer ganz anderen Richtung.

Mich sprach einfach das Genre an, weswegen ich trotz des nichtssagenden Klappentextes zugriff. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal zu einem Werk der Autorin greifen werde, denn dieses hat mir - trotz des schweren Themas - nicht so zugesagt ...

Am allerschlimmsten an dem Hörbuch fand ich die Sprecherin. Diese Vorlesestimme ist einfach grauenvoll. Ich hatte direkt das Text-to-Speech vom Handy im Ohr. Das klingt genauso emotionslos. Die Emotionen, die bei mir ankamen, kamen nicht durch sie, sondern einzig durch die Grausamkeiten in der Geschichte selbst.

Auch wenn das Thema 'häusliche Gewalt' allgegenwärtig und vor allem sehr, sehr schlimm ist, hat mich Saras Geschichte nur bedingt berührt.

Klar sind die Grausamkeiten, die ihr Vater ihr und ihrer Mutter und seiner neuen Freundin antut, schrecklich. Ich finde Gewalt generell abstoßend - egal ob psychisch oder physisch. Doch der Charakter 'Sara' hat nichts, aber auch wirklich gar nichts, unternommen, um aus dieser Opferrolle auszubrechen.

Sie bezieht das Haus neben ihrem Vater auf eigenen Wunsch. Jeder normaldenkende Mensch würde bereits an dieser Stelle anders handeln. Vielleicht nicht sofort, denn einen Versuch war es wert. Doch diese ständige Demütigung und Angst hätte ich nicht in Kauf genommen. Schon gar nicht, wenn ich Kinder habe.

Zudem versinkt sie so dermaßen in Selbstmitleid, dass sie darüber hinaus scheinbar vergisst, dass sie 2 Kinder hat. Da kommen andere und kümmern sich um diese kleinen Menschen, die eigentlich eine besonders enge Begleitung aufgrund der äußeren Umstände nötig hätten. Wenn sie selbst für sie verantwortlich ist, parkt sie sie vor dem Fernseher.

Auch kommen mir manche Situationen irgendwie unrealistisch vor:
Da kommen am Schluss (fast) alle an und meinen, sie verstehen die Protagonistin. Wo waren diese Menschen vorher? Der Vater rastet ja nicht nur einmal aus, sondern ständig. Will man mir wirklich weis machen, dass man da GAR NICHTS tun kann?
Warum hat denn vorher nie jemand geholfen? Für mich haben hier ALLE versagt - auf ganzer Linie! Die Nachbarn, die Polizei, die Justiz. Und man will mir weis machen, dass dieses Verhalten über Jahrzehnte hinweg kaum Konsequenzen für den Vater hat? Ich mag das irgendwie nicht so richtig glauben ...
Warum ruft die Nachbarin zum Beispiel nicht die Polizei, als Sara von ihrem Vater verprügelt wird? Dann hätte diese das mit eigenen Augen gesehen und hätte einschreiten MÜSSEN. Mit seinem Vorstrafenregister hätte man dann doch sicher etwas bewirken können, nicht?!?

Und dann das Nachwort:
Da wird von einer starken Frau gesprochen. Stark worin? Gewalt mit Gegengewalt zu begegnen? Jemanden anzuheuern, der einem Gewalt antut?
Stark wäre Sara in meinen Augen gewesen, wenn sie ihre Kinder in Sicherheit gebracht hätte! So jedoch sind sie in Angst und Schrecken aufgewachsen und mussten auch noch erfahren, dass Terror scheinbar normal ist und man diesem mit Kraft entgegenwirkt, um zu demonstrieren, wer der / die Stärkste ist.

Nein, in meinen Augen ist dies keine Geschichte, die man unter die Menschen bringen sollte. Selbstjustiz ist nie gut - und erst recht nicht, wenn andere mit hineingezogen werden.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 17.05.2022

Schade um die Hörstunden

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Häusliche Gewalt ist definitiv ein ernstes Thema. Dennoch schafft es die Geschichte nicht, mich zu erschüttern oder das Schicksal Saras nicht, mich zu berühren.
Warum? Wäre es eine fiktionale Story, würde ...

Häusliche Gewalt ist definitiv ein ernstes Thema. Dennoch schafft es die Geschichte nicht, mich zu erschüttern oder das Schicksal Saras nicht, mich zu berühren.
Warum? Wäre es eine fiktionale Story, würde ich den Plot und die Charaktere wegen Unglaubwürdigkeit in der Luft zerreißen. Umso schlimmer ist es, dass es sich um einen Tatsachenroman handelt.
Wie kann man nur direkt in das Haus neben seinem jahrelangen Peiniger ziehen und auf Besserung hoffen? Wie wenig Menschenkenntnis kann man haben, wenn man sich im Besitz von Freunden wähnt, die einen in der größten Not aber nur hängen lassen? Wie kann man sich für stark und mutig halten, wenn man andere die "Dreckarbeit" machen lässt?
Die Protagonistin jammert jedenfalls nur über ihre Situation, tut aber nichts aktiv dagegen. Nicht mal einer Arbeit scheint sie nachzugehen.
Neben dieser ganzen Charakterschwäche leidet das Buch unter seiner langweiligen Erzählweise, die zudem noch äußerst emotionslos durch die Sprecherin dargeboten wird. Die Beschreibung der Taten zieht sich, und ich habe mehr als einmal überlegt, mit dem Hören abzubrechen.
Hätte ich es mal besser getan, denn die im Nachwort geäußerte Hoffnung, dass man mit diesem Werk den Betroffenen habe helfen können, ist dann nur noch zum Kopfschütteln. Wie soll dieses Buch denn helfen? Indem es dazu aufruft, Selbstjustiz zu verüben und Gleiches mit Gleichem zu vergelten? Ein Unding.