Cover-Bild Rocket Boys. Roman einer Jugend.
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.12.2017
  • ISBN: 9783959671576
Homer Hickam

Rocket Boys. Roman einer Jugend.

Franca Fritz (Übersetzer), Heinrich Koop (Übersetzer)

Für die einen ist Sputnik nur ein heller Fleck am Himmel. Doch Sonny bedeutet er die Welt. In der tristen Bergarbeiterstadt Coalwood gibt es für ihn nur zwei Möglichkeiten: Entweder er erhält ein Football-Stipendium am College oder er fristet sein Dasein in der Kohlemine seines Vaters. Doch Sonny hat eine Mission: Er will eine Rakete bauen. Gemeinsam mit seinen Freunden wagt er es, seine Zukunft in neue Bahnen zu lenken. Gegen die Angst. Gegen den Willen seines unnahbaren Vaters. Für die Hoffnungen einer ganzen Stadt.

"Wundervoll" The Times

"Durch und durch charmant" New York Times

"Der Text ist voller Witz, voller Selbstironie, immer erfüllt von Lebensfreude und liebendem Ernst." Die Welt

"Homer Hickam erzählt in diesem fantasievollen Roman seine eigene Entwicklung vom Buben zum Nasa-Ingenieur. Es ist der klassische US-Traum - allerdings amüsant, originell und anschaulich aufgeschrieben." Münchner Merkur

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2018

Eindrücklich

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Sonny wohnt mit seiner Familie in Coalwood, einer Bergbaustadt, die allein zu diesem Zweck entstanden ist. Alle Häuser gehören der Zeche, (fast) alle Menschen arbeiten für die Zeche, und Sonnys Vater ist ...

Sonny wohnt mit seiner Familie in Coalwood, einer Bergbaustadt, die allein zu diesem Zweck entstanden ist. Alle Häuser gehören der Zeche, (fast) alle Menschen arbeiten für die Zeche, und Sonnys Vater ist so etwas wie der technische Leiter. Deshalb ist er fast nie Zuhause. Die Zeche ist sein Leben, und er will unbedingt, dass Sonny auch einmal in der Zeche arbeitet. Doch der hat ganz andere Träume. Denn zur gleichen Zeit ist ganz Amerika aufgeregt, weil es den Russen gelungen ist, ihren Sputnik ins All zu schießen und damit den Amerikanern weit voraus zu sein. Sonny beschließt, dass er später für Wernher von Braun arbeiten und das Raketenprogramm Amerikas voranbringen will. Zwar ist sein Vater, zumindest anfangs, strikt dagegen, doch seine Mutter, Elsie, unterstützt ihn dabei, denn sie will ihren Sohn auf keinen Fall unter Tage sehen.
Sonny hat ein paar gute Freunde, die zu jeder Schandtat bereit sind, und so werden sie die Rocket Boys und ziehen bald enorm viel Aufmerksamkeit auf sich, denn ihre Raketen fliegen besser, höher, als alle jemals gedacht hätten.
Der Untertitel „Roman einer Jugend“ deutet bereits an, worum es geht. Sonny Hickam erzählt mit viel Wärme von den Jahren, in denen er erwachsen geworden ist. Er musste Rückschläge hinnehmen, Verluste verarbeiten, mit den Mädchen ist das auch so eine Sache, doch er erfährt auch viel Unterstützung und Hilfe bei seinen Projekten, manchmal durchaus von unerwarteter Seite. Doch Sonny ist auch hartnäckig, willensstark und auch wenn er sich nach der Liebe und vor allem der Anerkennung seines Vaters sehnt, lässt er sich nicht lange von seinem Weg abbringen, wenn er die nicht erhält.
Insgesamt ist dieser Roman sehr einfühlsam erzählt. Er präsentiert eine noch gar nicht so lange vergangene Zeit, die dennoch nicht mehr präsent ist und schon ziemlich altmodisch anmutet. Auch die geschichtliche und soziale Dimension trägt zum breiten Bild bei, das der Roman vermittelt. Die Leser können eintauchen in Sonnys Welt, mit ihm mitfiebern und ihn ganz nah auf seinem Weg begleiten.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Die unermüdlichen „Knallfrösche“ von Coalwood

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INHALT
Als der russische Weltraumsatellit Sputnik im Jahr 1957 als heller Fleck am Himmel auftaucht, ist der 14jährige Homer Hickam als einer der wenigen im trostlosen Bergarbeiterort Coalwood in West ...

INHALT
Als der russische Weltraumsatellit Sputnik im Jahr 1957 als heller Fleck am Himmel auftaucht, ist der 14jährige Homer Hickam als einer der wenigen im trostlosen Bergarbeiterort Coalwood in West Virginia vollauf begeistert. „Sonny“, wie er von den meisten genannt wird, beschließt, eigene Raketen zu bauen und gründet mit seinen Freunden einen Raketenclub, die „Big Creek Missile Agency". Sein großer Traum ist es, einmal wie sein großes Idol der Raketeningenieur Wernher von Braun den Weltraum zu erobern und als Weltraumingenieur in Cape Canaveral zu arbeiten. Eine einzigartige Möglichkeit, der dem Niedergang geweihten Zechenstadt Coalwood zu entkommen und einer verheißungsvollen Zukunft entgegen zu sehen. Während Sonnys unnahbaren Vater alles andere als begeistert von den Raketenbauversuchen ist und als Zechenleiter seinen Sohn lieber in seiner geliebten Zeche arbeiten sehen möchte, unterstützt seine clevere Mutter ihn in seiner Leidenschaft.

MEINE MEINUNG
Homer Hickam hat mit „Rocket Boys – Roman einer Jugend“ einen wundervollen, größtenteils autobiographischen Roman über seine Jugenderinnerungen geschrieben, der zugleich ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte wiedergibt. Einen besonderen Reiz bekommt der Roman durch die Tatsache, dass Hickam es als einfaches Bergarbeiterkind tatsächlich geschafft hat, seinen Lebenstraum zu erfüllen und Weltraumingenieur bei der NASA in Huntsville geworden ist. Der Autor ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der es versteht, den Leser auf eine unnachahmlich warmherzige, humorvolle und oftmals selbstironische Art zu unterhalten. Einfühlsam und mit viel Charme beschreibt er seine Jugend in der tristen amerikanischen Bergarbeiterstadt Coalwood, gibt einen hervorragenden Einblick in eine engstirnige und vom Kalten Krieg geprägte 50er-Jahre-Gesellschaft Amerikas und lässt uns Leser so in Sonnys bewegtes Leben eintauchen.
Schon bald beginnt man mit den Rocket Boys zu fiebern, wie sie gegen zahllose Widerstände ankämpfen, sich mit Enthusiasmus und unglaublicher Beharrlichkeit ihrem Raketenprojekt widmen und so trotz aller Misserfolge ihrem Traum schrittweise näher kommen. Man freut sich über jede noch so kleine moralische und praktische Unterstützung durch Menschen, die an sie glauben, und feiert ihre Fortschritte enthusiastisch mit. Während der Bergbau und die Zukunft von Coalwood dem Untergang geweiht sind, werden die „Knallfrösche“ und ihre Erfolge allmählich zum einzigen Lichtblick vieler Bergleute.
Neben unglaublich witzigen Anekdoten schildert Hickam auch berührende und nachdenklich stimmende Episoden. Von ganz alltäglichen Themen wie Familienzwistigkeiten, Sonnys erster großer Liebe, Beschreibungen des Zusammenlebens der Menschen an einem Ort, deren Alltag fast ausschließlich von der Zeche bestimmt wird, werden auch seine schwierige Beziehung zu seinem Vater, tiefe Enttäuschungen und menschliche Tragödien aufgegriffen.
Abgerundet wird das Ganze durch herrlich ausgearbeitete, sehr lebensnahe Charaktere vom liebenswerten Protagonisten Sonny über seine tollen Freunde, seine außergewöhnliche Mutter Elsie, dem gutherzigen Schlosser Bykovski bis hin zur engagierten Lehrerin Mrs. Riley, denen die Rocket Boys ihren größten Erfolg, Goldmedaille beim "National Science Fair", zu verdanken haben. Im Epilog erhält der Leser zum stimmigen Ausklang noch eine kurze Zusammenfassung, über den weiteren Werdegang von Sonny und seinen Freunden.

FAZIT
Ein ganz besonderes Lesevergnügen – wundervoll geschrieben, mit äußerst liebenswerten Charakteren und eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden, die zugleich Mut macht, trotz aller Widrigkeiten für seine Chancen im Leben zu kämpfen und seine Träume zu verwirklichen!
Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 29.12.2017

Rückschau in warmen Tönen

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Ein leuchtender Punkt, der am Himmel von West Virginia seine Bahn zieht, wird für den 14jährigen Homer zur Erleuchtung. Angeregt durch die erste Raumsonde, die Russland als Sputnik I im Jahre 1957 in die ...

Ein leuchtender Punkt, der am Himmel von West Virginia seine Bahn zieht, wird für den 14jährigen Homer zur Erleuchtung. Angeregt durch die erste Raumsonde, die Russland als Sputnik I im Jahre 1957 in die Erdumlaufbahn bringt, ist er überzeugt: er will Raketen bauen, die das Weltall erreichen können. Gemeinsam mit Freunden, die ebenso wie er dem tristen Coalwood und einer Zukunft im Kohlebergbau entkommen wollen, beginnt er, seinem großen Vorbild Wernher von Braun nachzueifern. Dabei sind sie mit ihrer (nicht ungefährlichen) Pionierarbeit zunächst ganz auf sich allein gestellt, doch nach und nach gewinnen sie immer mehr Anerkennung und Unterstützung. Besonders die neue Chemielehrerin ermutigt Sonny und gibt ihm immer wieder die notwendige Motivation. Trotz etlicher Rückschläge arbeitet er weiter und eignet sich eine Menge theoretisches Wissen an…
Dass Hickams Schilderung von Sonny und seinen Träumen so lebendig und sensibel auf den Leser wirkt, ist kein Wunder; denn es handelt sich um eine Autobiografie. Der Autor nimmt seine Leser auf eine Zeitreise in die 50er und 60er Jahre mit; es gelingt ihm ganz wunderbar, sie mit dem Alltag des Protagonisten und seiner Umgebung vertraut zu machen. Detailgetreu beleuchtet er die kohlenstaubgeschwängerte Atmosphäre des Bergarbeiterstädtchens Coalwood. In frischem, lockerem Schreibstil und mit dem ihm eigenen Humor gibt er aus Sonnys Perspektive die gegensätzlichen politischen und weltanschaulichen Meinungen, Lebensgefühl und Hoffnungen jener Zeit wieder. Was für Sonny in seiner Jugend ein Traum und noch Science Fiction war, ist für die heutige Jugend längst Realität und eine Selbstverständlichkeit..
Eine rundum gelungene Rückschau, finde ich, interessant, spannend und voll warmen Humors.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Über einen amerikanischen Traum

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Eine Autobiografie, die jeden, ob jung oder alt, männlich oder weiblich, physikbegeistert oder nicht, faszinieren wird und, um es mit Elke Heidenreichs Worten auf dem Cover zu sagen, die Lesefreude in ...

Eine Autobiografie, die jeden, ob jung oder alt, männlich oder weiblich, physikbegeistert oder nicht, faszinieren wird und, um es mit Elke Heidenreichs Worten auf dem Cover zu sagen, die Lesefreude in den Himmel schießt.
Der Autor und Ich-Erzähler Homer (genannt Sonny) wächst in der Bergarbeiterstadt Coal Wood/West Virginia auf. Sein Vater ist Zechenleiter und Bergmann durch und durch, seine Mutter hasst den Bergbau. Sonny ist 14 Jahre alt, als die Russen 1957 den ersten Weltraumsatelliten Sputnik über die Stadt fliegen lassen, was sein ganzes künftiges Leben bestimmen wird. Orientiert an dem ihm zum Vorbild werdenden Raketeningenieur Wernher von Braun setzt Sonny seinen ganzen Ehrgeiz ein, um in Theorie und Praxis zu lernen, wie er und einige Freunde, die einen Raketenclub gründen, eine Rakete bauen können. Während seine Mutter ihn anspornt, damit er seinem Vater, der auch die Zukunft seines Sohnes auf der Zeche sieht, beweist, dass er jenseits des Bergbaus etwas kann, hat sein Vater kein Interesse oder gar Lob für ihn übrig. Während die erste selbst gebaute Rakete noch den Gartenzaun der Familie Hickam in die Luft sprengt, perfektionieren die Jungs nach und nach ihre Raketen, bis ihre 31. nach drei Jahren schließlich einige tausend Meter hoch fliegt.
Die Geschichte gibt einige Jugendjahre des Autors wider. Es ist aber nicht nur seine Geschichte, und es geht auch nicht nur um Raketen. Es geht um mannigfaltige Beziehungen – die zu Freunden, zu Lehrern, zu Brüdern, Eltern, Nachbarn. Auch die vom Niedergang betroffene Bergarbeiterstadt nimmt eine wichtige Rolle ein. So viel Interessantes über den amerikanischen Steinkohleabbau ist zu erfahren. Die Romanfiguren sind recht vielschichtig – die ehrgeizigen Raketenjungen, harte Footballspieler, Familien mit Problemen, profitorientierte Bergwerksgesellschafter, ganz gewöhnliche Bürger. Über Sonnys Raketenbau finden sie zusammen. Beeindruckt hat mich am meisten, wie sich die Jungs zu einer Zeit, als „googeln“ noch nicht möglich war, alles notwendige technische Wissen selbst beigebracht und sie es mit einfachen Mitteln in die Tat umgesetzt haben. Der Epilog gibt einen kurzen, schönen Ausblick auf Homers weitere Lebensjahrzehnte. Mein Fazit des Buches ist, dass sich für Jugendliche mit Ehrgeiz, harter Arbeit und Träumen ein Leben jenseits der an sich für sie vorgesehenen Pfade verwirklichen lässt.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Ungewöhnliche Jugend in den 1950'er Jahren

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"Rocket Boys" ist die Autobiographie des NASA-Ingenieurs Homer Hickam, in der er seine Jugendjahre beschreibt. Er, der damals noch Sonny genannt wurde, lebt Ende der 1950'er Jahre mit seiner Familie in ...

"Rocket Boys" ist die Autobiographie des NASA-Ingenieurs Homer Hickam, in der er seine Jugendjahre beschreibt. Er, der damals noch Sonny genannt wurde, lebt Ende der 1950'er Jahre mit seiner Familie in einer Bergwerksstadt in West Virginia. Die Sputnik-Raketen der Sowjetunion und die Raketenforschungen Wernher von Brauns lösen bei Sonny eine Faszination für das Thema aus, das dann zu eigenen Forschungen und Experimenten mit Raketen führt. Zusammen mit seinen Freunden lässt er über 30 Raketen starten.

Neben dem Thema Raketenforschung spielen im Buch auch das Erwachsenwerden, die Familie Sonnys und die Bergwerksstadt Coalwood eine große Rolle. All das wird von Homer Hickam sehr sympathisch und unterhaltsam geschildert. Auch technisch wenig Versierte/Interessierte können der Handlung gut folgen und sich intelligent unterhalten fühlen.

Eine gut lesbare, abwechslungsreiche, vielleicht sogar inspirierende Beschreibung einer ungewöhnlichen Jugend in der amerikanischen Provinz.