Der dritte Mann
Der dritte Mann
„Wolfsspinne“ ist der dritte Fall für den sympathischen Düsseldorfer Kommissar Vincent Veih und zugleich sein schwierigster und auch persönlichster. Doch worum geht es?
Es geht um Rechtsextremismus, ...
Der dritte Mann
„Wolfsspinne“ ist der dritte Fall für den sympathischen Düsseldorfer Kommissar Vincent Veih und zugleich sein schwierigster und auch persönlichster. Doch worum geht es?
Es geht um Rechtsextremismus, um Strukturen, die Parallelen zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) haben, um NSU 2.0. Und es geht um die Rolle von Polizei und Verfassungsschutz. Was ist Fiktion, was ist Realität - oder krude Verschwörungstheorie?
Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen:
- 2011: Ein Banküberfall in Eisenach. Anschließend liegen zwei Männer tot in ihrem Wohnmobil. Im Gegensatz zur offiziellen Version, die von Selbstmord ausgeht, erzählt Horst Eckert die Geschichte eines dritten Mannes, der Max und Gerri erschoss.
- 2015: Melli Franck wird in ihrer Düsseldorfer Kneipe brutal vergewaltigt und ermordet. Hauptkommissar Vincent „Che“ Veih und sein Team ermitteln. Die Spur führt zunächst ins Drogenmilieu. Bald ist klar, dass auch Neonazis in den Fall verstrickt sind.
Über das Wiedersehen mit Vincent, seiner Mutter Brigitte und Freundin Nina, habe ich mich sehr gefreut. Gut gefallen hat mir auch, dass es für diejenigen Leser, die die Vorgänger nicht kennen, eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse gibt und das Personal vorgestellt wird.
Gekonnt springt Horst Eckert durch Zeit und Raum. Kurze Kapitel, und viele Perspektivwechsel sorgen für Dynamik. Auch wenn der Leser der Polizei oft einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Der Leser merkt sofort, dass dem Autor das Schicksal seiner Figuren sehr wichtig ist: Was ging in dem Mann vor, der Max und Gerri erschoss, deren Komplizin aber verschonte?
Die Vernichtung von NSU-Akten durch Verfassungsschützer, nur eine Panne? Auch dieser Frage geht der Autor in seinem brandaktuellen, bestens recherchierten Roman nach. Ein Buch mit Herzblut, fesselnd und bedrückend zugleich.
Mit „Wolfsspinne“ hat Horst Eckert nach „Schwarzlicht“ und „Schattenboxer“ erneut einen hochkomplexen und wirklich spannenden Politthriller geschrieben. Eine Lektüre, die einen klüger macht und lange nachhallt.
Fazit: Gelungene Mischung aus Dichtung und Wahrheit zum Thema NSU. Starker Stoff. So muss Thriller!