Cover-Bild Das Erbe der Seher
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 784
  • Ersterscheinung: 02.05.2017
  • ISBN: 9783426520956
James Islington

Das Erbe der Seher

Die Licanius-Saga 1
Ruggero Leò (Übersetzer)

Der Auftakt zur Licanius-Saga - das neue magische Epos in der Tradition der großen Fantasy-Bestseller von Robert Jordan und Raymond Feist!

In Feuer und Blut endete vor 20 Jahren die Herrschaft der Auguren, mächtige Magier mit seherischen Fähigkeiten. Jene, die ihnen dienten – die Begabten – wurden nur verschont, weil sie sich dem rigiden neuen Gesetz unterworfen haben, das ihre Macht beschränkt.
Der junge Begabte Davian und seine Freunde wachsen in einer Welt auf, die sie verachtet und strengstens überwacht. Doch als Davian herausfindet, dass er über die bei Todesstrafe verbotene Magie der Seher verfügt, setzt er eine Kette von Ereignissen in Gang, die alles für immer verändern werden.
Denn im Norden regt sich ein Feind, den man zu lange besiegt glaubte …

James Islingtons Fantasy-Saga nahm zunächst Australien im Sturm ein; nun schickt sich "Das Erbe der Seher" an, die Welt zu erobern!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2017

Aufregender Auftakt einer Trilogie!

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Inhalt: In Feuer und Blut endete vor 20 Jahren die Herrschaft der Auguren, mächtige Magier mit seherischen Fähigkeiten. Jene, die ihnen dienten – die Begabten – wurden nur verschont, weil sie sich dem ...

Inhalt: In Feuer und Blut endete vor 20 Jahren die Herrschaft der Auguren, mächtige Magier mit seherischen Fähigkeiten. Jene, die ihnen dienten – die Begabten – wurden nur verschont, weil sie sich dem rigiden neuen Gesetz unterworfen haben, das ihre Macht beschränkt.
Der junge Begabte Davian und seine Freunde wachsen in einer Welt auf, die sie verachtet und strengstens überwacht. Doch als Davian herausfindet, dass er über die bei Todesstrafe verbotene Magie der Seher verfügt, setzt er eine Kette von Ereignissen in Gang, die alles für immer verändern werden.
Denn im Norden regt sich ein Feind, den man zu lange besiegt glaubte …

Das Buch ist gefüllt mit Magie, Abenteuern und Überraschungen - es hat viel zu bieten und ich erwarte so einiges von den nächsten Teilen der Trilogie!

Bei "Das Erbe der Seher" handelt es sich um den Auftakt einer High Fantasy Trilogie und dem Debütwerk von James Islington.
Es beinhaltet verschiedenen Magierarten, dunkle Mächte, Monster, Intrigen, Überraschungen und eine sehr interessant aufgebaute Welt, die ans Mittelalter erinnert.
Nach dem Klappentext dachte ich nicht, dass so viel auf mich zukommen würde, ich hatte schlicht und einfach weniger erwartet.

Im Vordergrund steht der Protagonist Davian, ein sehr intelligenter Junge auf einer Magierschule und eher der umgängliche Typ Mensch. Nur ist er kein Magier, wie seine Mitschüler, sondern ein Augur - die es aus bestimmten Gründen nicht mehr gibt.
Kurz vor seiner Prüfung kommt die Geschichte ins rollen und Davian geht auf eine Reise, die ihn verändern wird, vieles aufdeckt und natürlich ist er nicht alleine unterwegs. Er findet Weggefährten, die alle eine wichtige Rolle spielen und jeder Charakter hat etwas stereotypisches an sich, aber im positiven Sinne. Denn so bildet sich auf der Reise eine Zweckgemeinschaft, die nicht ganz ehrlich zueinander ist.

"Die Kreatur - Davian glaubte nicht, dass es ein Mensch war - näherte sich ihnen weiter, erreichte den ersten Soldaten. Während sie an ihm vorbeiglitt, schnellte ihr Arm vor; die Bewegung wirkte beiläufig und abschätzig. Beinahe verächtlich." S. 158

Bei einer Truppe von Helden befürchte ich immer, dass alle relativ blass sind, bis auf den Helden. Mir ist es schon oft vorgekommen, dass die Nebencharaktere nur existierten um den Hauptcharakter irgendwie zu unterstützen. Hier haben die Wegbegleiter und Freunde von Davian eine Vergangenheit, Geheimnisse und Probleme, wodurch sich im Laufe des Romans einige Handlungsstränge entwickeln.
Und wie es sich für einen gut durchdachten Roman gehört, hatte jeder Handlungsstrang schließlich zu einem großen, und in diesem Fall, actionreichen Ende geführt.

Mit der Spannung war es so eine Sache gewesen, sie war immer da gewesen, wie etwas unruhiges im Hintergrund, das darauf gewartet hatte auszubrechen, aber bis zu aller letzten Seite warten musste. Der Autor hat es aber gut geschafft mich immer wieder anzulocken, denn es geschieht einfach viel im ersten Teil der Trilogie und auch viel Unerwartetes.
Was mir besonders gut gefallen hat und erst zum Schluss aufgefallen ist, dass die vielen Landschaften, Gebäude etc. nicht überschwänglich beschrieben werden. Er zeichnet das Bild immer sehr klar und beschränkt sich eher darauf eine Atmosphäre zu beschreiben und zu schaffen, als ins Detail eines Gebäudes zu gehen.
Außerdem haben wir hier viele Dialoge und mit der Zeit wird die Handlung aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wodurch es abwechslungsreich wirkt.

"Eine massive Brücke ragte über die Schlucht und wurde nach etwa dreißig Schritten vom dichten Nebel verschluckt. Sie bestand aus weißem Stein, der im Abendlicht schimmerte; nirgends war eine Vertiefung oder Fuge zu sehen, als sei die Brücke aus einem einzigen, gewaltigen Stück Fels gehauen worden." - S. 315

Ein toller, aufregender Auftakt für eine High Fantasy Trilogie, für alle Fans von Brandon Sanderson, Robert Jordan oder Richard Schwartz!

Veröffentlicht am 06.12.2017

Das Erbe der Seher

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Das Erstlings-Werk “Das Erbe der Seher” von James Islington lässt sich durchaus lesen, auch wenn es mich mich mit seinen 784 Seiten erstmal “erschlagen” hat. Man spürt, dass es das erste Buch, was ja nicht ...

Das Erstlings-Werk “Das Erbe der Seher” von James Islington lässt sich durchaus lesen, auch wenn es mich mich mit seinen 784 Seiten erstmal “erschlagen” hat. Man spürt, dass es das erste Buch, was ja nicht schlimm ist, jeder fängt mal an, dennoch ist es noch nicht rund, aber ich weiß, dass sich der Autor noch steigern kann und das ist ja wundervoll für uns Leser. Der Einstieg fiel mir leicht und das Cover gefiel mir auch gleich.

And that´s the story: Ortstechnisch befinden wir uns an einer magischen Schule für begabte “Zauberer”. Der junge Begabte Davian – lebt verachtet und streng bewacht dort – und bangt um seine Prüfung, die er unbedingt bestehen muss. Andernfalls droht ihm der Ausschluss aus dieser Schule und auch die Elimination seiner magischen Kräfte. Doch dann findet Davian heraus, dass er ein Augur – also ein mächtiger Seher -ist (wer diese verbotene Magie in sich trägt, wird mit dem Tode bestraft!) und muss gemeinsam mit seinem besten Freund Werr von der Schule fliehen.

“Niemand wusste je genau, wozu die Auguren imstande waren, außer den Auguren selbst. Sie waren immer geheimnisvoll, und zu keiner Zeit herrschte mehr als ein Dutzend von ihnen.”

In Feuer und Blut endete vor 20 Jahren die Herrschaft der Auguren, mächtige Magier mit seherischen Fähigkeiten. Jene, die ihnen dienten – die Begabten – wurden nur verschont, weil sie sich dem rigiden neuen Gesetz unterworfen haben, das ihre Macht beschränkt.

Die beiden begeben sich auf eine sehr gefährliche Heldenreise ? und erleben allerlei Abenteuer … Und dann versucht von Norden aus ein weiterer böser Feind, das Land zu übernehmen ….

James Islington hat in diesem ersten Teil der Licanius-Saga noch nicht sein ganzes fantastisches Feuer verschossen, dennoch hätte er etwas mehr in den ersten Teil geben können. Egal, es war eine Freude, sich in diese vielen Seiten hinein zu wühlen (nicht vom Umfang des Buches und den vielen Details abschrecken – hier wird eine geniale neue Fantasy-Welt geschaffen). Man spürt jedoch auch, welche Bücher James Islington schon gelesen hat ? … Dennoch lohnt sich der Kauf und das Lesen dieses ersten Fantasy-Epos der Licanius-Saga … Ausgerichtet ist die Geschichte auf drei Bände …

Fazit: Ein wunderbares, neue fantastisches Abenteuer eines sehr begabten Autors aus Australien mit Potential! Unbedingt lesen und nicht von der Fülle der Seiten und Details abschrecken lassen!

Veröffentlicht am 29.06.2017

Vielversprechender Beginn einer Fantasy-Reihe

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Der Atem des Meisters hing faulig in der Luft. Er lachte, ein scheußlicher Laut voller Verachtung. "Du kannst nicht entkommen. Du kannst mir nicht entkommen."
Zum ersten Mal seit Jahren lächelte Tal. ...

Der Atem des Meisters hing faulig in der Luft. Er lachte, ein scheußlicher Laut voller Verachtung. "Du kannst nicht entkommen. Du kannst mir nicht entkommen."
Zum ersten Mal seit Jahren lächelte Tal. "Du irrst dich. Diesmal gehe ich an einen Ort, an den Aarkein Devaed mir nicht folgen kann."
Er trat einen Schritt zurück, über den Rand der Klippe. Und fiel.
Der Schatten glitt vor, sah zu, wie Tal durch das Tor stürzte, unerreichbar für ihn. Der wirbelnde Ring aus blauem Feuer flackerte kurz weiß auf, dann war er verschwunden und nichts deutete mehr darauf hin, dass es ihn überhaupt gegeben hatte.
Das Wesen starrte auf die Stelle hinab. Die Wellen wogten sichtlich schwächer, als hätte etwas sie beruhigt.
Da begriff der Schatten.
"Das Wasser der Erneuerung", zischte er.
Sein Geschrei erfüllte die Welt.
--

INHALT:
Der junge Davian ist Schüler einer Schule für Begabte, einer der letzten im Land. Er und seinesgleichen werden gefürchtet wie gehasst und unterstehen seit einem Umbruch vor Jahrzehnten den sogenannten Grundsätzen, die es ihnen verbieten, ihre Macht zu missbrauchen. Davor müsste Davian eigentlich sowieso keine Angst haben - egal, wie viel er übt, er kann seine Kräfte nicht einsetzen. Doch dann erfährt er den Grund dafür: Er ist ein Augur, ein Seher, mit besonderen Fähigkeiten, was ihn in große Gefahr bringt. Also flieht er gemeinsam mit seinem besten Freund Werr, um die Wahrheit über sich herauszufinden. Neue Gefährten stehen ihnen dabei zur Seite, aber gejagt von Feinden wissen sie nicht, wem sie eigentlich trauen können...

MEINE MEINUNG
James Islington beschloss, Autor zu werden, nachdem er Bücher von Patrick Rothfuss und Brandon Sanderson gelesen hatte - und "Das Erbe der Seher" ist das Ergebnis, Band 1 seiner eigenen Fantasy-Trilogie. Die Einflüsse kann man an einigen Stellen erahnen und die Welt braucht ihre Zeit, um eine eigene Dynamik zu entwickeln, aber nichtsdestotrotz ist dies der Beginn einer sehr vielversprechenden Reihe. Der Schreibstil ist größtenteils sehr flüssig und versehen mit wunderbar bildlichen Beschreibungen, ohne zu ermüden, und insbesondere die Dialoge können in ihrem Realismus überzeugen.

Mit Davian gibt es den etwas stereotypen unsicheren Protagonisten, wie so oft ein Waisenkind und mit ihm nicht bekannten Fähigkeiten gesegnet, die über das Schicksal der Welt entscheiden könnten. Er ist allerdings, zum Glück, nicht der mächtigste aller Charaktere und erhält dadurch auch die Chance, Fehler zu machen. Sein gewitzter und fähiger bester Freund Werr und die süße Asha, die immer an ihn glaubt und eine unglaubliche Willenskraft an den Tag legt, sind da dennoch schon etwas weniger klischeehaft. Besonders überzeugen können jedoch die Nebenfiguren, die sich oft schwer in die Karten schauen lassen und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten an den Tag legen. Selten lässt sich sicher festmachen, wer nun auf der Seite der Protagonisten steht und wer im Geheimen gegen sie arbeitet. Allerdings tauchen im Laufe der fast 800 Seiten auch ziemlich viele Namen auf und nicht immer konnte ich diese wirklich gut auseinander halten. Eventuell hätte hier etwas gespart werden können.

Wie von High Fantasy gewohnt, gibt es gleichzeitig verschiedene Handlungsstränge, die lange parallel verlaufen und sich schließlich kreuzen. Ungewohnt ist hier jedoch, dass die Charaktere zwischendurch auch wieder getrennt werden - und sich einer von ihnen teilweise sogar auf einer anderen Zeitebene aufhält, was dem Ganzen eine ordentliche Portion Frische verleiht. Mit der Zeit offenbaren sich auch immer mehr originelle Details, die James Islingtons Welt zu einer ganz eigenen machen und eine besondere, zumeist düstere, Atmosphäre schaffen. Insbesondere die Fähigkeiten der Auguren und Begabten sind faszinierend und dementsprechend wissen auch die Kampfszenen zu überzeugen. Auf den letzten 200 Seiten wird dann auch alles aufgefahren, was gute Fantasy ausmacht: Viel Action, viele Tote und so einige Überraschungen. Bis zum Schluss kommt man daher kaum zu Atem und wo Fragen geklärt werden, werden auch direkt neue aufgeworfen. Damit steht einem sehr spannenden 2. Band nichts im Wege.

FAZIT:
Nicht alles ist gänzlich neu in James Islingtons Erstling "Das Erbe der Seher", doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr Originalität hält auch Einzug. Großartige Kämpfe, glaubwürdige Dialoge und viele gut ausgearbeitete Figuren entführen einen in eine Geschichte, die in Band 2 ihr gesamtes Potenzial entfalten könnte. 4 Punkte.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Von verbotener Magie und einer komplexen Story

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Davian bangt um seine Prüfungen, die er als Begabter unbedingt bestehen muss. Sonst drohen ihm der Ausschluss aus der Schule und der Entzug seiner Kräfte. Doch als Davian herausfindet, dass er ein Augur ...

Davian bangt um seine Prüfungen, die er als Begabter unbedingt bestehen muss. Sonst drohen ihm der Ausschluss aus der Schule und der Entzug seiner Kräfte. Doch als Davian herausfindet, dass er ein Augur ist - ein mächtiger Magier, deren Existenz mit dem Tode bestraft wird - , flieht er gemeinsam mit seinem besten Freund aus der Schule und begibt sich auf eine gefahrvolle Reise. Und von Norden her droht ein weiterer Feind, das Land zu überrennen.

Das Erbe der Seher ist James Islingtons Debüt und der Einstieg zur Licanius-Saga. Ich habe an ein paar Ecken und Enden gespürt, dass es sein Erstling war, und doch war es ein tolles Leseerlebnis. Das Buch erregte meine Aufmerksamkeit nämlich schon, als es nur in Englisch auf dem Markt war (Originaltitel: The Shadow of what was lost“). Dementsprechend gespannt war ich auf die Deutsche Übersetzung. Das Cover ist im Übrigen nach meinem Geschmack. Schlicht gehalten, in dunklen Farben, die die Grundstimmung des Buches wiederspiegeln.

Der Einstieg in das Buch gelang mir auf Anhieb. Ich mag solch ein Schulsetting, in dem der Protagonist Davian zu Anfang agiert. In seinem gewohnten (und relativ sicheren) Umfeld lernt man auch ein paar Eigenheiten des Charakters kennen, um ihm dann auf seinem weiteren Weg auch emotional folgen zu können. Davians größte Sorge ist es nämlich durch die Prüfung zu fallen, da er eine bestimmte Fähigkeit noch nicht beherrscht. Und die Prüfungen stehen in kurzer Zeit an. Gemeinsam mit Davian lernt der geneigte Leser auch die anderen Protagonisten Werr (mein persönlicher Liebling) und Asha (für mich die interessanteste Person) kennen (beides Schüler), die im weiteren Verlauf des Buches die Hauptrollen spielen werden. In diesem Fall fand ich es wichtig, auch die Intentionen, Wünsche und Träume der beiden Charakter näher kennen zu lernen, damit man sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern kann. Den Grund erläutere ich im weiteren Verlauf der Rezension.
Islington lässt sich viel Zeit, um die Welt detailgetreu zu erklären und die Missstände darzustellen. Die unregulierte Ausübung von Magie wird nämlich mit dem Tode bestraft. Davian und seine Freunde werden nur geduldet, weil sie nützlich sind und strengen Grundsätzen unterworfen wurden, die nur schwer gebrochen werden können.
Die Charaktere zum einen und die genaue Skizze der Welt zum anderen sind vonnöten, um der Story folgen zu können. Denn je weiter ich im Buch voranschritt, desto komplexer und kleinteiliger wurde die Geschichte. Ich folgte mehreren Handlungssträngen, da die drei Protagonisten im späteren Verlauf des Buches getrennt werden und hatte vor allen Dingen in der ersten Hälfte des Buches zu kämpfen, alles zu behalten, was erklärt und neu eingeführt wurde. Zwischenzeitlich fragte ich mich nicht nur einmal, was die einzelnen Begriffe bedeuten oder wer der plötzlich wiederauftauchende Charakter, der eingangs kurz durchs Bild lief und freundlich winkte, denn nun ist.
Aber dranbleiben lohnt sich wirklich!
Islington schafft eine Welt, in die sich die Geschichte organisch einfügt. Zunächst war ich mir nicht mal sicher, wohin die Reise denn nun eigentlich gehen sollte, doch dann kristallisierte sich ein (zugegeben dünner, aber stetig wachsender) roter Faden heraus.
Die Geschichte an sich ist klug und interessant, darbt jedoch vor allen Dingen in der ersten Hälfte an der unterschwelligen, knisternden Spannung. Islington versucht diese durch überraschende Ereignisse zu kompensieren und die Spannungskurve schnellt für einige Seiten nach oben (was mich neben den Charakteren bei Laune hielt), doch richtig spannend wurde es erst zum Ende hin, als die Handlungsstränge zusammenfanden.

Ich glaube ein paar Kürzungen hätten der Geschichte nicht unbedingt geschadet.

Ich fand die Ansätze des Buches ziemlich interessant und die Welt wirklich gut und klug ausgearbeitet. Ich für meinen Teil habe gespürt, dass Islington sehr viel Herzblut in das Buch gesteckt hat. Doch fehlte es mir am magischen Funken, der mich an den Seiten kleben ließ. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne (und bin gespannt auf die Fortsetzung!).

Veröffentlicht am 24.05.2017

noch jede Menge Luft nach oben

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Mit „Das Erbe der Seher“ legt James Islington seinen Erstlingsroman vor – und es ist gleichzeitig auch der Einstieg in eine neue Fantasy-Reihe. Da ich immer auf der Suche nach Autoren bin, die mir die ...

Mit „Das Erbe der Seher“ legt James Islington seinen Erstlingsroman vor – und es ist gleichzeitig auch der Einstieg in eine neue Fantasy-Reihe. Da ich immer auf der Suche nach Autoren bin, die mir die Zeit zwischen den Tad-Williams- und George-Martin-Romanen versüßen und Brandon Sanderson ja nicht NOCH mehr schreiben kann, war ich gespannt, wie sich die Licanius-Saga anlässt.

Leider wäre ich schon fast über den Anfang gestolpert, denn nach einem sehr verwirrenden Prolog startet die Geschichte von Davian und seinen Freunden Werr und Asha etwas langatmig und ohne großen Aha-Effekt. Islingtons Erzählstil ist einfach und deshalb gut lesbar, allerdings auch ohne große Raffinesse. Aber dafür ist das Konstrukt seiner Welt ziemlich kompliziert und ehrlich gesagt hat es ziemlich lange gedauert, bis ich kapiert habe, wie hier alles so läuft und wo die Reise hingehen soll. Das ist ja mal prinzipiell nicht schlecht, denn ich mag es, mich in eine neue Fantasywelt reinzuarbeiten. Aber an mancher Stelle hatte ich den Eindruck, dass er zu verworren oder absichtlich nur bruchstückhaft erklärt, um den Leser lange im Ungewissen zu halten und Geheimnisse zu errichten, die gar nicht so geheimnisvoll sind. Dabei lässt er schon mal Begriffe unerklärt oder die Protagonisten berichten von Geschehnissen, die der Leser leider bis zum Ende des Buches nicht richtig einordnen kann.

Die jugendlichen Helden sind mit all den auch aus anderen phantastischen Büchern bekannten Inkredenzien zusammengerührt. Davian ist unsicher wegen seiner magischen Kräfte und seiner Bestimmung. Werr und Asha haben anfangs um einiges mehr Elan und Espirt als Davian und ergänzen sein etwas zögerliches Wesen. Der Autor versucht seine Helden von vielen Seiten zu beleuchten. Es gibt viele Dialoge im Buch; etwas, was ich immer sehr schätze. Allerdings hapert es für mich noch etwas an einem groß angelegten Spannungsaufbau und ich wurde bis weit über die Mitte des Romans vertröstet, bis sich endlich abzeichnete, welchen Weg der Autor mit seiner Geschichte einschlagen will. Natürlich handelt es sich um eine Reihe – oder Trilogie. Das man da mit seiner Munition vorsichtig umgeht und sich noch den ein oder anderen Schuss für die Fortsetzung aufhebt ist klar. Aber wenn ich den Vergleich ziehe, zu den oben bereits erwähnten Autoren, dann ist zwar das Setting einigermaßen interessant aber der erste Band ist für nicht wirklich gelungen, da er zu viel Ausdauer und Langmut von mir verlangt hat und bis jetzt nicht mit großen Überraschungen oder wirklich neuen Ideen punkten konnte. Solide aber für mich nicht ganz vier Sterne.