Cover-Bild Herr Origami
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 14.09.2017
  • ISBN: 9783455001525
Jean-Marc Ceci

Herr Origami

Claudia Kalscheuer (Übersetzer)

Ein junger Japaner reist auf der Suche nach seiner großen Liebe nach Italien. Als er sie nicht finden kann, wählt er ein Leben in Abgeschiedenheit. In der Toskana widmet er sich ganz der Meditation und der Herstellung von Washi, traditionellem japanischem Papier, das zum Falten von Origami benötigt wird. Jahrzehnte später besucht ihn ein junger Uhrmacher. Der Mann arbeitet an einer hochkomplizierten Uhr, die sämtliche Zeitmessungen abbilden soll. Die Begegnung gibt dem Leben beider Männer eine völlig neue Richtung.
Ein verzaubernder, poetischer Roman, so klar und formvollendet wie ein Origami.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2020

Philosophisch und entschleunigend

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Zum Inhalt
Herr Origami heißt eigentlich Kurogiku-sensei (also Meister Kurogiku). Dieser Name bedeutet schwarze Chrysantheme. Die Chrysantheme wiederum ist in Japan eine heilige Blume und symbolisiert ...

Zum Inhalt
Herr Origami heißt eigentlich Kurogiku-sensei (also Meister Kurogiku). Dieser Name bedeutet schwarze Chrysantheme. Die Chrysantheme wiederum ist in Japan eine heilige Blume und symbolisiert Freude, Lachen und Ewigkeit. Trotz seines Namens ist Meister Kurogiku ein sehr stiller und in sich gekehrter Mann, der als junger Mann auf der Suche nach einer geheimnisvollen Frau von Japan nach Italien reiste. Obwohl er seine große Liebe nicht gefunden hat, bleibt in der Toskana. Seine Tage verbringt er mit Meditationen und der Herstellung von Washi, dem traditionellen Papier, das für die japanische Faltkunst Origami verwendet wird. Seine Ruhe wird durch einen jungen Uhrmacher gestört, der ein Domizil sucht, um eine hochkomplizierte Uhr entwickeln zu können. Ob die beiden ungleichen Männer, die in scheinbar unterschiedlichen Welten leben, zueinander finden können?

So fand ich‘s
Die japanische Kultur fasziniert mich schon seit längerem und da wundert es auch nicht, dass ich über dieses Büchlein gestolpert bin. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass man kein „normales Buch“, keinen Roman im herkömmlichen Sinn in den Händen hält.

Jean-Marc Ceci erzählt die leise und unaufgeregte Geschichte in kurzen und einfachen Sätzen. Auf jeder Seite gibt es nur wenige Sätze und manchmal besteht ein Abschnitt aus einem kurzen Satz. Zu Beginn dachte ich noch, dass das eine schnelle Lektüre werden würde. Ich konnte dann bei mir selber beobachten, dass ich ganz automatisch langsamer und viel bewusster gelesen habe. Es wäre auf jeden Fall schade über die Seiten zu fliegen, wie ich es manchmal bei spannenden Thrillern mache, da ich unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Hier konnte ich nicht anders und habe jeden einzelnen Satz genossen und auf mich wirken lassen.

Man könnte also sagen, dass es ein entschleuningendes Büchlein ist, das mir auf besondere Art gut getan hat. Für mich ist es ein kleines Schatzkästchen mit kleinen, aber sehr feinen und exquisiten Perlen darin. Meister Kurogikus Vergleiche und seine Philosophie haben mich tief innen berührt. Ich hatte mir ein paar Zitate rausgeschrieben, die ich für meinen Leseeindruck verwenden wollte. Aber ich habe festgestellt, dass sie einfach so hingeschrieben einiges an ihrer Wirkung einbüßen und das wäre sehr schade.

Ich habe „Herr Origami“ als E-Book gelesen. Aber ich werde es mir selber noch als gedrucktes Buch schenken, damit ich immer wieder drin blättern und die schönen Perlen anschauen, sprich lesen kann.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Eine zauberhafte Zen-Geschichte

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»Meister Kurogiku ist heute sechzig Jahre alt und lebt immer noch in seiner Ruine.«

In schlichter Sprache erzählt Jean-Marc Ceci von einem Japaner, der vor vielen Jahrzehnten der Liebe wegen nach Italien ...

»Meister Kurogiku ist heute sechzig Jahre alt und lebt immer noch in seiner Ruine.«

In schlichter Sprache erzählt Jean-Marc Ceci von einem Japaner, der vor vielen Jahrzehnten der Liebe wegen nach Italien gekommen ist.
In der Abgeschiedenheit eines Dorfes stellt er das traditionelle Papier her, das zum Falten von Origamifiguren verwendet wird.

Eines Tages besucht ihn ein junger Mann, der eine Uhr bauen will, die viele verschiedene Zeitmessungen anzeigen soll.

Das kleine Büchlein war für mich eine zauberhafte Überraschung. Wie mit einem Tuschepinsel zeichnet der Autor ein Bild von einem Mann, der Washi-Papier aus der Rinde der Kozo-Bäume herstellt. Mit nur zwei Falten, der Berg- und der Talfalte, schafft dieser anschließend daraus Origamifiguren.

Es fällt mir schwer, das Buch zu beschreiben. Daher beschreibe ich lieber meine Empfindungen beim Lesen. Das Handlung hat sich entfaltet wie eine zarte Blüte. Und es tritt dieser Moment ein, bei dem man einfach nur liest und alle Gedanken verschwinden. Einfach und schön.

Eine berührende Geschichte von Kunstfertigkeit, von Stille und vom Jetzt.

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