Islandkrimi mit einzigartigem Charme
Hannah Krause-Bendix, eine dänische Schriftstellerin, die sich auf anspruchsvolle Literatur spezialisiert hat, ist damit nur mäßig erfolgreich. Als sie auf einer Buchmesse auf den Schriftstellerkollegen ...
Hannah Krause-Bendix, eine dänische Schriftstellerin, die sich auf anspruchsvolle Literatur spezialisiert hat, ist damit nur mäßig erfolgreich. Als sie auf einer Buchmesse auf den Schriftstellerkollegen und Bestsellerautoren Jorn trifft, und sich auf eine Wette mit ihm einlässt, ist sie dazu angehalten, innerhalb von einem Monat einen Krimi zu schreiben. Sie begibt sich dafür nach Island, denn wo könnte man besser einen Krimi schreiben als in Island? Schon kurz nach ihrer Ankunft wird eine Leiche gefunden, was Hannah hellhörig werden lässt. Schnell lebt sie sich dann in dem kleinen Dörfchen ein, lernt nach und nach die Bewohner und auch den einzigen Polizisten des Dorfs kennen. Sie begibt sich auf die Spurensuche und beginnt, im Fall mitzuermitteln.
Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Jenny Lund Madsen schreibt flüssig, sodass der Leser direkt mitgenommen wird. Teilweise gibt es Sätze auf Isländisch, die nicht übersetzt wurden. Höchstwahrscheinlich ergaben sich diese nachher sowieso aus dem Zusammenhang, jedoch hätte ich es gut gefunden, wären sie entweder nicht so häufig vorgekommen oder direkt übersetzt worden. Das störte manchmal meinen Lesefluss. Auch kam die Spannung häufig erst spät auf, sodass es in weiten Teilen mehr Roman als Krimi war. Gut gefallen hat mir jedoch, dass es nicht allzu blutig zugeht, sodass man den Roman auch als Person lesen kann, die mit zu ausführlich grausamen Beschreibungen eher ein Problem hat. Insgesamt ein solider Kriminalroman an einem perfekten Schauplatz für einen solchen.