Cover-Bild Gilgamesch
24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 19.12.2017
  • ISBN: 9783551763099
Jens Harder

Gilgamesch

Während Jens Harder weiterhin an seiner Bild- und Kulturgeschichte der Menschheit arbeitet (Alpha, Beta), beschäftigt er sich mit dem ältesten überlieferten Epos der Geschichte: Gilgamesch. Es ist die Geschichte des Königs Gilgamesch und seines Freundes Enkidu - neu erzählt in einem ganz eigenen Comicstil. Jens Harder zeigt mit dieser Graphic Novel erneut, wie er die graphische Erzählung mit Mitteln aus der Vergangenheit vorantreibt.

 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

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Jens Harder ist bekannt durch seine Bild- und Kulturgeschichte und wer diese Werke kennt, der kennt sicher auch die Professionalität, mit der geforscht wird und die unglaubliche Zeit, die in die Gestaltung ...

Jens Harder ist bekannt durch seine Bild- und Kulturgeschichte und wer diese Werke kennt, der kennt sicher auch die Professionalität, mit der geforscht wird und die unglaubliche Zeit, die in die Gestaltung gesteckt wird. So freute ich mich auch auf Gilgamesch. In der Graphic Novel wird die Geschichte von Gilgamesch bildlich aufgearbeitet. Der Epos ist der älteste überlieferte der Geschichte und ist noch dazu im Bereich des fruchtbaren Halbmonds, der Wiege unserer Kultur entstanden, was mich bedingt durch mein Studium dann sehr fasziniert hat. In diesem Zuge gefiel mir besonders gut, dass der Graphic Novel ein großer editorischer Teil angehängt war, der durch Nachbemerkungen, Bilder und Zeichnungen geprägt war und uns so ein besseres Bild von der frühen Kultur im heutigen Irak, Iran, Syrien und Saudi Arabien geben. Das unterstützt den Comic nicht nur enorm sondern sorgt auch für viel Verständnis, wenn man schon nicht selbst entsprechendes Vorwissen mitbringt.

Wenn man vor der Adaption eines alten Epos steht, dann stellt sich natürlich immer die Frage der Umsetzung - der Modernisierung oder der direkten Übernahme des alten Stoffes. Jens Harder hat sich für den letzten Weg entschieden und adaptiert die Graphic Novel weitestgehend in dem Stil, der bereits da war. Die Zeichnungen selbst gefallen mir hierbei sehr gut, denn sie sind ähnlich den Reliefszenen, die man heute noch an Ausgrabungsorten findet und vermitteln so allein schon einen schönen Eindruck und tragen stark zur Atmosphäre bei. Leider war dies zusammen mit dem ausführlichen Anhang das einzige, was mir an der Grpahic Novel gefiel.

Mein großes Problem beim Lesen und auch beim darüber Nachdenken im Nachhinein war die Adaption des geschriebenen Wortes bzw. des direkten mythologischen Stoffes. Dieser wurde von Jens Harder sehr unbehandelt belassen und so auch größtenteils übernommen. Das enttäuschte mich, denn meiner Meinung nach bietet diese Adaption einen schönen Weg, den alten Stoff für breitere Massen zugänglicher zu machen, was meiner Meinung nach durch den schwer lesbaren Urtext erschwert wird. Ich habe normalerweise keine Probleme beim Lesen von älteren Texten, was allerdings auch bedingt durch mein Studium eine Sache der Übung ist. Dennoch fiel mir das Lesen von Gilgamesch über weite Teile sehr schwer und hat mir so auch viel Spaß genommen. Besonders zur Übermittlung hätte ich mir eine Modernisierung des Stoffes gewünscht, da einerseits durch die Adaption die Möglichkeit besteht, andererseits so ein breiteres Publikum angesprochen wird.

Die Graphic Novel Adaption gefiel mir zwar durch den Zeichenstil und den großen Anhang mit wichtigen Informationen sehr gut, allerdings hatte ich mir von der Adaption des Mythos selbst mehr gewünscht. Ich hätte es schöner gefunden, wenn der Stoff selbst einem breiteren Publikum zugänglich gemacht worden wäre. Leider fiel selbst mir das Lesen schwer und nahm mir viel Spaß an der Geschichte