Cover-Bild Das Unglück schreitet schnell
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein fünf
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 15.03.2019
  • ISBN: 9783961010165
Johannes Böhme

Das Unglück schreitet schnell

Johannes Böhme hat die Merkwürdigkeit seiner Großmutter nie durchschaut, ihre Marotten fand er anstrengend, ihre Ängste irrational. Lange nach ihrem Tod liest er die Liebesbriefe, die ein gewisser Hermann Bartens aus dem Krieg geschrieben hat. Der letzte Brief stammt aus Stalingrad im Januar 1943. Mit den Briefen begibt er sich auf eine Reise in die Vergangenheit, folgt Bartens Spuren durch verwüstete Landschaften im Süden Russlands. Voller Poesie erzählt Johannes Böhme von der Suche nach Hermann Bartens, dem Lächeln seiner Großmutter, einer verschwundenen Katze und von den Spuren, die Gewalt hinterlässt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2019

Gut recherchiert, aber holprig erzählt

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Johannes fand seine Großmutter irgendwie anders, als andere Großmütter. Sie hatte ihre Eigenarten, die sie unnahbar und schroff erscheinen ließen. Doch wer war sie wirklich ? Was hat sie zu der Frau gemacht, ...

Johannes fand seine Großmutter irgendwie anders, als andere Großmütter. Sie hatte ihre Eigenarten, die sie unnahbar und schroff erscheinen ließen. Doch wer war sie wirklich ? Was hat sie zu der Frau gemacht, die Johannes als Enkel kennt ?
Erst lange nach ihrem Tod gelingt es Johannes, hinter die Fassade zu blicken, denn er liest die Liebesbriefe von Hermann Bartens, dem ersten Mann seiner Oma, aus dem Krieg und beginnt so eine Reise zurück in eine Zeit, die man sich heute kaum vorzustellen vermag…

"Das Unglück schreitet schnell" lässt mich sehr zwiegespalten zurück.
Auf der einen Seite muss ich Johannes Böhme meinen ganzen Respekt zollen, denn er hat hier tief in der Familiengeschichte gegraben und mit viel Herzblut alle Informationen, die er bei seiner Recherche herausgefunden hat, zu einer bewegenden und berührenden Geschichte zusammengefasst und für die Nachwelt festgehalten. Hierbei spürt man, dass dem Autor die Geschichte sehr am Herzen liegt, weil es um seine eigene Großmutter und somit um seine Familiengeschichte geht. Die Einblicke in das Leben von damals geben einen ungeschönten Blick auf die dunkelste Zeit Deutschlands frei und versetzt den Leser ebenfalls in Angst und Schrecken. Diese Szenen bestechen durch ihre Authentizität und lassen viele Fragen aufkommen, die mich beschäftigen. Wie würde ich mit dem Geschehenen umgehen, wenn ich wüsste, dass meine Familie Schuld auf sich geladen hat ? Schwindet dann die Liebe für meine Angehörigen auch im Nachhinein, wenn ich ihre Geheimnisse von damals kenne ?? Die Frage nach der Moral darf man hier wohl nicht stellen, wenn man nicht selbst eine solche grenzwertige Erfahrung durchgemacht hat.
So viel zu den Dingen, die belegbar sind.
Auf der anderen Seite gibt es aber einige Kritikpunkte, die ich ansprechen muss, denn wenn Wahrheit und Fiktion aufeinandertreffen, sollte eigentlich die Grenze derart verschwimmen, dass man es als Leser kaum merkt und so in einer fesselnden Zeitreise gefangen ist.
Hier allerdings erkennt man genau, dass der Autor vieles nach seinen eigenen Vorstellungen interpretiert und ergänzt hat und das will einfach nicht ganz in das vorherige Bild passen. Es wirkt weniger strukturiert , wirkt wie einfach in die gut recherchierte Geschichte eingeworfen und lässt so den Aufbau des Romans chaotisch und zusammenhanglos erscheinen.
Das zerstört das Gesamtbild der ansonsten gut präsentierten Erzählung. Schade, denn so viel Engagement und Herzblut verdient eigentlich mehr Anerkennung, aber so kann ich leider nur 3 Sternchen vergeben.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DasUnglückSchreitetSchnell

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 15.03.2019

Schade, mehr Fiktion als Familiengeschichte

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Aus dem Klappentext:

Johannes Böhme hat die Merkwürdigkeit seiner Großmutter nie durchschaut, ihre Marotten fand er anstrengend, ihre Ängste irrational. Lange nach ihrem Tod liest er die Liebesbriefe, ...

Aus dem Klappentext:

Johannes Böhme hat die Merkwürdigkeit seiner Großmutter nie durchschaut, ihre Marotten fand er anstrengend, ihre Ängste irrational. Lange nach ihrem Tod liest er die Liebesbriefe, die ein gewisser Hermann Bartens aus dem Krieg geschrieben hat. Der letzte Brief stammt aus Stalingrad im Januar 1943. Mit den Briefen begibt er sich auf eine Reise in die Vergangenheit.

Auch wenn es sich um die Familiengeschichte des Autors handelt, kann ich das Buch leider nicht sehr positiv sehen.
Mich konnte es leider überhaupt nicht erreichen.
Vielleicht habe ich einfach etwas anderes erwartet und war deshalb enttäuscht.
Anhand des Klappentexts, dachte ich, der Autor würde sich ausschließlich auf Spurensuche begeben und von dieser Suche berichten. Allerdings fand diese erst gegen Ende statt. Der übrige Inhalt des Buches war eher Fiktion, bzw. ein Bericht des Krieges, den man so schon aus diversen Büchern, oder z.B. von den Sendungen von Guido Knopp kennt.
Ich hatte mir eigentlich mehr Individualität erhofft. Nichts kann der Autor eigentlich wirklich so belegen. Es sind oft reine Spekulationen, dass der erste Mann seiner Omas den Krieg so erlebt hat. Die im Buch veröffentlichen Briefe, sind nicht sehr aussagekräftig. Eigentlich stehen in ihnen nur belanglose Dinge, zumindest dass, was der Leser zu lesen bekommt.
Auf die Großmutter selbst, möchte ich auf Rücksicht zur Familie nicht näher eingehen. Nur soviel, die Sache mir der Katze hat mich mehr als abgestoßen.

Leider nur 2 Sterne von mir.