Cover-Bild Der Traum von Freiheit
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Querverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 356
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783896562784
Judith Katz

Der Traum von Freiheit

Roman
Rebcca Lindholm (Übersetzer)

Warschau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das jüdische Mädchen Sofia träumt davon, frei zu leben und zu lieben – und erwacht unsanft, als ihre Eltern sie an einen vermögenden Mann aus Buenos Aires verheiraten. Schnell stellt sich heraus, dass Sofia so in eine Falle geraten ist, aus der es kein Entkommen zu geben scheint, denn sie wird an ein Freudenhaus verkauft. Doch dann tritt der Varieté-Künstler und Magier Hankus in ihr Leben, der ein besonderes Geheimnis hütet …
Jüdisches Leben und zur Prostitution gezwungene und nach Freiheit kämpfende Frauen in der brodelnden Unterwelt von Buenos Aires. Eine fesselnde Geschichte und ein Erzählton, der es schafft, schwebend leicht und eindringlich zugleich zu sein: Der Traum von Freiheit ist ein Roman, der auf vielen Ebenen begeistert!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Absolut fesselnd

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Die Geschichte ist in vier Teile unterteilt, die Sofia, ein junges jüdisches Mädchen aus Warschau, Hankus erzählt. Wie ein feines Band, zieht sich diese Tatsache durch das gesamte Buch. Hankus mischt sich ...

Die Geschichte ist in vier Teile unterteilt, die Sofia, ein junges jüdisches Mädchen aus Warschau, Hankus erzählt. Wie ein feines Band, zieht sich diese Tatsache durch das gesamte Buch. Hankus mischt sich nie in die Geschichtenerzählung ein. Selbst dann nicht, als Sofia ihm seine eigene Geschichte erzählt und man fragt sich stets, warum sie das wohl tut. Diese Frage zieht einem durch die Geschichte, die in vier Teile gegliedert ist.

Im ersten Teil geht es um Sofia. 1915 lebt sie mit ihren Eltern als junges Mädchen in Warschau. Wohl in ärmlichen Verhältnissen führen sie dennoch ein glückliches Leben. Bis zu dem Moment, als ein vornehmer jüdischer Herr bei den Eltern von Sofia um ihre Hand anhält. Sie wird gezwungen, ihn in seine Wahlheimat Argentinien zu begleiten, um ihn dort zu heiraten. In diesen Jahren war Argentinien für viele Europäer ein Land voller Träume, die sich jedoch für die meisten Auswanderer in Luft auflösten, sobald sie in die Häfen von Argentinien einliefen.

Anschliessend widmet sich Sofia Hankus Geschichte. Auch er kommt über Umwege nach Argentinien. Auch sein Leben hatte er sich anders vorgestellt. Doch mit Talent und Glück, schafft er es, sich in seiner neuen Heimat einen Namen zu machen.

Bevor am Ende ihre gemeinsame Geschichte erzählt wird, nimmt sich Sofia die Zeit, erst über den Mann, der um ihre Hand angehalten hat und seine Familie zu berichten.

Obwohl die Schicksale mehrerer Menschen aufgezeigt und Gespräche geführt werden, die Sofia nur aus weiteren Erzählungen oder ihrer Fantasie kennt, hat man niemals Probleme, der Geschichte zu folgen. Die Autorin versteht es, den Blickpunkt und Charakter eines jeden ihrer Protagonisten sehr deutlich darzustellen ohne dabei übertrieben zu wirken. Am meisten fasziniert hat mich jedoch, in welcher Weise Sofia ihre eigenen Erlebnisse schildert. Sie erzählt die traumatischen Momente, als wären sie in einem anderen Leben einem anderen Menschen passiert und ist der jüngeren Version ihrer selbst gegenüber äusserst kühl und kritisch. Obwohl sie allen Grund dazu hätte, erhebt sie keinen Anspruch auf die Opferrolle. Im Gegensatz dazu, behandelt sie die guten Momente, oder zumindest solche, die sie in früheren Zeiten als gut befunden hatte beinahe zärtlich. Diese Mischung aus Distanz zu den tragischen und Leidenschaft zu den schönen Momenten macht sie von Anfang an zu einem unglaublich starken Protagonisten, den man einfach mögen muss.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Vom Zauber des Verschwindens

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Dies ist die tragische Geschichte der jungen Jüdin Sofia, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Warschau aufgewachsen ist. Alles was sie sich vom Leben erhofft, zerbricht in dem Moment, als ihre Eltern ...

Dies ist die tragische Geschichte der jungen Jüdin Sofia, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Warschau aufgewachsen ist. Alles was sie sich vom Leben erhofft, zerbricht in dem Moment, als ihre Eltern einem Heiratsschwindler auf den Leim gehen und ihm ihre Tochter mitgeben. Der reiche Mann aus Buenos Aires, der sich angeblich nach einer liebenden Ehefrau sehnt, ist in Wirklichkeit ein Zuhälter und verkauft alle seine „Bräute“ an seine Schwester Perle Goldenberg, die in Buenos Aires ein Freudenhaus führt. In Madame Perles Etablissement erfährt Sofia viel Kummer und Leid. Sie lebt wie eine Gefangene, und auch wenn sie der persönliche Liebling von Madame Perle ist, so nutzt ihr das recht wenig. In diesem Freudenhaus, lernt sie auch den Magier Hankus kennen und verliebt sich in ihn. Hat sie anfangs schon alle Hoffnung auf ein normales, glückliches Leben aufgegeben, so gewinnt sie durch Hankus wieder Zuversicht. Aber auch der junge Zauberer hat ein Geheimnis, das unter keinen Umständen bekannt werden darf. Dann geschieht so einiges, wodurch sich die Lage der Prostituierten extrem verschlimmert. Wird es Sofia und Hankus gelingen, sich zu befreien und eine glückliche Zukunft aufzubauen?
Sofia ist die Ich-Erzählerin dieser Geschichte. Sie erinnert sich und berichtet Hankus von den Ereignissen, was leicht befremdlich wirkt, da Hankus ja vieles davon selbst mit erlebt hat. Bis auf diese kleine Irritation ist der Erzählstil jedoch brillant. Sofia, die seit ihrem Abschied vom Elternhaus viele schlimme Dinge erleben musste, berichtet mit einer gewissen Distanz und ohne Schuldzuweisungen. Die verschiedenen Charaktere beschreibt sie sehr akribisch und fast liebevoll, selbst wenn es um die Menschen geht, die ihr übel mitgespielt haben. Sofia ist ein fester Charakter, und nur durch ihre innere Stärke kann sie dies alles, was ihr widerfährt, einigermaßen unbeschadet überstehen. Trotz aller geschilderten Tragik hat der Schreibstil eine gewisse Leichtigkeit, die faszinierend ist.
Sofias Schicksal, wie es im Roman geschildert wird, ist leider nicht die pure Fiktion, sondern spiegelt tausende realer Begebenheiten wieder. Wenn man sich ein wenig mit der Geschichte Argentiniens beschäftigt, findet man zahlreiche Berichte über Menschenhandel und Prostitution zur damaligen Zeit, die alle einen ähnlichen Verlauf hatten wie Sofias geschilderte Erfahrungen.
Sofias und Hankus‘ Geschichte ist wirklich lesenswert, und wie es den beiden letztendlich ergeht, ist lebendig und spannend erzählt. Der Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Er erzählt von schweren Schicksalen und dramatischen Wendungen, von Träumen, die sich erfüllen, aber auch genauso schnell wieder zerplatzen können wie Seifenblasen. Zuletzt gab es ein paar kleine Ungereimtheiten, die ich nicht so ganz einordnen konnte, aber vermutlich war das von der Autorin beabsichtigt, denn ein klein wenig mysteriös bleibt die Geschichte bis zuletzt, aber schließlich ist Hankus ein Magier, der nicht all seine Geheimnisse preis geben kann.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Was bedeutet Freiheit?

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Diese Geschichte von Sofia beginnt in ihren Teenagerjahren. Sie lebt in Warschau und durch eine schicksalshafte Begegnung soll sich ihr Leben grundlegend ändern und sie findet sich in Argentinien wieder.
Der ...

Diese Geschichte von Sofia beginnt in ihren Teenagerjahren. Sie lebt in Warschau und durch eine schicksalshafte Begegnung soll sich ihr Leben grundlegend ändern und sie findet sich in Argentinien wieder.
Der Leser erhält Einblick in das Leben der Juden in Argentinien und ihrer Geheimniskrämerei. Anders zu sein, war damals nicht gern gesehen und auch nicht gewünscht.
Als ich dieses Buch las, musste ich an manchen Stellen schon heftig schlucken und die Welt Argentiniens ist auch nicht so einfach zu verstehen. Es geht um Drogen, Machtmissbrauch, Verschleppung und noch einiges mehr.
Die Welt, in der Sofia lebt wird als sehr grausam beschrieben und das machte das Lesen manchmal nicht einfach.
Die beiden Hauptprotagonisten sind zwei wundervolle Menschen und ich habe mich gefreut zu lesen, wie sie trotz der Schwierigkeiten zu so wundervollen Menschen herangewachsen sind.
Als ich anfing dieses Buch zu lesen, hatte ich so einige Schwierigkeiten mit der Geschichte, da ich nicht so wirklich wusste, wo es noch hingehen wird, aber als ich dann drin war, hat es sich wirklich gelohnt.

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