Cover-Bild Kalte Lügen
Band 1 der Reihe "Griesbaum & Marbach ermitteln"
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 30.07.2021
  • ISBN: 9783404184231
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Julia Bernard

Kalte Lügen

Ein Baden-Krimi

Lieber Baden als sterben

Nachdem der Privatdetektiv und waschechte Schwabe Henry Marbach einen Winzer ausspioniert hat, wird dieser am nächsten Morgen brutal ermordet aufgefunden - und Henrys Spuren sind überall am Tatort! Er der Hauptverdächtige und sieht nur einen Ausweg: Untertauchen und den Mörder selber stellen.
Dafür muss der überzeugte Großstädter Henry aber mit der Privatermittlerin Suzanne Griesbaum zusammenarbeiten. Und Suzanne tickt so ganz anders als er: Sie liebt das Landleben und ist zu allem Überfluss Badenerin. Henry hingegen hat mit Baden und mit der Natur nichts am Hut. Keine guten Voraussetzungen, um es mit einem Mörder aufzunehmen, der einen perfiden Plan verfolgt ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2021

Leider sehr spannungsarmer, badischer Regionalkrimi mit einem Privatermittlerduo, das mehr Glück als Verstand hat

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Der, stets kurz vor dem Bankrott stehende Ex-Polizist, Ex-Kickboxer und jetziger Privatdetektiv Henry Marbach, glaubt an ein Wunder, als ihm eines Tages eine junge Frau begegnet, die seiner Hilfe bedarf. ...

Der, stets kurz vor dem Bankrott stehende Ex-Polizist, Ex-Kickboxer und jetziger Privatdetektiv Henry Marbach, glaubt an ein Wunder, als ihm eines Tages eine junge Frau begegnet, die seiner Hilfe bedarf. Denn die äußerst zahlungskräftige Dame könnte ihm mit ihrem Auftrag die schlimmsten Schulden vom Hals schaffen. Der Auftrag klingt anfangs auch eigentlich nicht wirklich schwer. Er soll einen Mann beschatten, der der Frau Gewalt angetan hat und sie nun stalkt. In dessen Hütte, soll Henry auf die Suche gehen nach einem ominösen, geheimen Verschlag und der Kette seiner Auftraggeberin, die ihr vom Hals gerissen und mit der sie beinahe stranguliert wurde.
Henrys Bauchgefühl meldet sich zwar sofort, doch schließlich hat er nicht wirklich eine Wahl, bedenkt man seinen Schuldenberg und zudem hat er sich bereits ein wenig in seine Auftraggeberin verguckt.

Währenddessen macht sich die Privatermittlerin aus Leidenschaft, Susanne Griesbaum ebenfalls an eine Observation. Die musikbegeisterte Singlefrau und Fan einer Death Metal Band, ermittelt in einer Ehestreitigkeit. Als der Gatte ihrer Mandantin dann aber aufgespießt in seinem Schuppen aufgefunden wird, gerät natürlich zunächst ihre Auftraggeberin in Verdacht. Susanne, die Gemütlichkeit, einen guten Wein und leckeres badisches Essen liebt, das sie auch selbst zubereitet auf ihrem kleinen Hof, muss nun alle Register ziehen um ihrer Mandantin helfen zu können. Wenn das sogar bedeutet, dass sie mit Henry Marbach zusammenarbeiten muss, der als dringend Tatverdächtiger in dem Mordfall gilt, da er in der Tatnacht ebenfalls von Zeugen gesehen wurde. Angeblich soll er wie rasend mit einem Bolzenschneider bewaffnet, Unruhe gestiftet haben…

Ich lese eigentlich sehr gerne mal einen Regionalkrimi, vor allem, wenn wir die beschriebene Region bereits besichtigt haben oder kennen. Julia Bernard, beschreibt die Lokalitäten und Spezialitäten dann auch sehr bildhaft, so dass sich gleich das richtige Flair beim Lesen einstellt. Sie schickt in ihrem Krimi „Kalte Lügen“ gleich zwei Ermittler ins Rennen, die dazu unterschiedlicher nicht sein könnten. Susanne ist eher der häusliche, verträumte Typ, während Henry sich für einen absoluten Versager und Blender hält. Letzteres ist er tatsächlich, was auch der Grund dafür ist, dass er stets Schulden hat.

Und obwohl ich durchaus Ermittler mit Ecken und Kanten mag, wie die beiden, fand ich ihre Ermittlungsarbeit ziemlich stümperhaft beschrieben. Beide agieren dermaßen planlos; vor allem Henry, der es doch eigentlich als Ex-Polizist besser wissen müsste und tappen praktisch in jedes Fettnäpfchen. Dazu fand ich es ziemlich unrealistisch, dass sich eine Privatermittlerin unbefugt Zugang zur Wohnung des Staatsanwalts verschafft, mit dem sie dann auch noch zufälligerweise lose befreundet ist. Natürlich gehört zu diesem Reigen, dann noch der Pathologe/Gerichtsmediziner, der ebenfalls ein guter Bekannter von Susanne ist, welcher sie mit den nötigen Tipps versorgt.
Erschwerend kommt dazu, dass sich der Kriminalfall als ziemlich zäh und weitschweifig erzählte Angelegenheit entpuppt. Abgesehen von einigen humorigen Szenen, die mich schon mal grinsen lassen haben, (etwa wenn Susanne mit ihrem Lieblingssänger zusammentrifft) habe ich mich, beim Lesen, doch die meiste Zeit gelangweilt. Gestört hat es mich vor allem, dass bestimmte, unwichtige Handlungsabläufe in einer so großen Ausführlichkeit beschrieben wurden. Da fragt man sich schon, warum solche Szenen nicht gestraffter erzählt oder vorab von einem Lektorat bemerkt und bemängelt wurden.
Ich möchte den Krimi sicherlich nicht schlecht machen. Aber man hätte hier einiges kürzen und einige Spannungselemente mehr einbauen müssen. Zudem fand ich, dass das die Mischung zwischen Erzählung und Dialogen nicht ausgewogen wirkte und hätte mir noch einige Dialoge mehr gewünscht, was die Handlung vielleicht etwas lebhafter gestaltet hätte.

Kurz gefasst: Leider sehr spannungsarmer, badischer Regionalkrimi mit einem Privatermittlerduo, das mehr Glück als Verstand hat.

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