Cover-Bild Pearl Nolan und der tote Fischer
(28)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 15.07.2016
  • ISBN: 9783471351383
Julie Wassmer

Pearl Nolan und der tote Fischer

Ein Krimi von der englischen Küste
Sepp Leeb (Übersetzer)

Pearl Nolan betreibt ein kleines Fischlokal im malerischen Küstenort Whitstable. Niemand kann kochen wie sie, und niemand kann besser Geheimnisse lüften. Erst kürzlich hat Pearl sich einen Lebenstraum erfüllt und ein Detektivbüro als zweites Standbein eröffnet. Doch da wird ein Austernfischer tot aufgefunden, der Tote ist ausgerechnet ihr Lieferant. Der zurückhaltende, aber überaus attraktive Kommissar McGuire spricht von einem Unfall, aber Pearl weiß, dass das nicht stimmen kann. Pearl wird fortan mit ihm gemeinsam ermitteln – ob McGuire nun will oder nicht.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Britische Version von "Mord ist ihr Hobby"

0

Ein pittoreskes Städtchen an der Küste in Kent. Eine Restaurantbesitzerin, die als Alleinerziehende für ihren Sohn Charlie die Karriere bei der Polizei aufgegeben hat, nun aber da der Junge studiert zusätzlich ...

Ein pittoreskes Städtchen an der Küste in Kent. Eine Restaurantbesitzerin, die als Alleinerziehende für ihren Sohn Charlie die Karriere bei der Polizei aufgegeben hat, nun aber da der Junge studiert zusätzlich zum Restaurant ein Detektivbüro eröffnet. Ihre lebenslustige Mutter Dolly, die alles andere als spießig ist, aber die ernste und aufgeräumte Tochter hin und wieder erinnern muss, was Leben bedeutet und dass nicht alles was aufgeräumt erscheint, auch so sein muss. Ein Polizist Typ einsamer Wolf, der seiner Vergangenheit in London durch eine Versetzung nach Whitstable entflohen ist. So Setting und Grundgerüst des Kriminalromans um Pearl Nolan, besagte Restaurantbesitzerin und Neu-Detektivin, die den ersten richtigen Fall der an sie herangetragen wird ablehnt, da sie nicht gegen ihren Freund Vinnie, einen ortsansässigen Austernfischer, ermitteln will. Kurze Zeit später findet Pearl sowohl den toten Vinnie als auch den toten vermeintlichen Auftraggeber. Ein Reigen an Verdächtigen wird präsentiert: Vinnies Ehefrau, die nach dem Tod des gemeinsamen Sohnes mit Vinnies Geld verschwand, Vinnies Lebensgefährtin Connie, die mit seinem Ex-Chef Matheson gesehen wird, der Investor Berthold, der in der Gegend einen Hotelkomplex errichten will, dessen Sohn Alex, der das leichte Leben zu genießen scheint. Sogar Pearls Restauranthilfe Ruby und Charlies italienische Liebe Tizzy geraten in den Fokus. Aus vielen Strängen, oftmals verwirrend, ergibt sich schließlich die Auflösung des Falls. Interessant gemacht ist, dass Pearl nicht wie so manche fiktive Detektivin direkt alles im Blick hat - symbolisiert dadurch, dass sie sich im Laufe der Geschichte eine Brille zulegen muss. Die Romanze zwischen ihr und dem Polizisten McGuire bahnt sich angenehm langsam an.
Allerdings gibt es die ein oder andere unschlüssige Stelle in der Erzählung - so z.B. gewinnt man zu Beginn der Geschichte den Eindruck, Dolly führe den Töpferladen in ihrem Haus. Später erfährt man, dass sie Räumlichkeiten an eine Töpferei vermietet hat. Vielleicht ist dies jedoch der Übersetzung geschuldet.
Ich gebe Pearl Nolan eine Chance, die Stelle von Honey Driver aus den Bath-Krimis einzunehemen, die demnächst ihren letzten Fall lösen wird. Lockere und leichte Unterhaltung mit detektivischen Rätseln neben sich entfaltenden Charakteren und vor schöner Kulisse - wer diese Mischung sucht, findet sie hier.
Das bunte Cover des Buchs verrät bereits, dass kein heftiger Kriminalfall und kein Thriller zu erwarten sind. So wird die Lektüre ihre Zielgruppe finden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Plitscher, Plätscher, Feder, Wasser mag doch jeder ...

0

Pearl Nolan, die Titelheldin des Romans (ein echter Krimi ist das nicht), besitzt eine Austernbar, die sie zusammen mit ihrer exentrischen Mutter Dolly führt. In dem kleinen Ort an der englischen Küste ...

Pearl Nolan, die Titelheldin des Romans (ein echter Krimi ist das nicht), besitzt eine Austernbar, die sie zusammen mit ihrer exentrischen Mutter Dolly führt. In dem kleinen Ort an der englischen Küste kennt jeder jeden; umso schockierender ist es für Pearl, dass sie einen ihrer Lieferanten, den Austernfischer Vinnie, tot auf seinem Boot findet. Nur wenige Stunden vorher hat ein Mann namens Stroud versucht, Pearl in Bezug auf Vinnie anzuheuern. Sie hat nämlich auch vor kurzem ein Detektivbüro eröffnet, auch wenn sie noch nie einen Fall bearbeitet hat. Verdächtigerweise findet sie eben diesen Stroud auch noch tot auf, was Chief Inspector McGuire nicht lustig findet, zumal Pearl auch darauf besteht, an den Ermittlungen beteiligt zu werden.

Wie schon erwähnt, ein richtiger Krimi ist das trotz der Toten und eines Ermittlers nicht. Dazu wird viel zu viel Wert darauf gelegt, ausführlich und manchmal auch zu ausschweifend die Gegend, die Austernfischerei oder auch das Oyster Festival zu beschreiben. Ich habe gelesen, dass das als Cosy oder Wohlfühlkrimi bezeichnet wird. So richtig mein Fall ist das nicht, denn dauernd werden Beziehungen beschrieben oder dass irgendwer irgendwen attraktiv findet. Oft habe ich mich gefragt, wann Pearl denn mal arbeitet, denn meistens fährt sie in der Gegend herum, marschiert zum oder am Strand entlang, flirtet mit dem Inspector oder tut jedenfalls alles andere als sich um ihr Restaurant zu kümmern. Auch handwerklich sticht das Buch nicht hervor, man merkt einfach, dass die Autorin Drehbücher schreibt, wo Handwerk eher Nebensache ist. Wann immer sie es meint, wird lustig innerhalb von einzelnen Sätzen die Perspektive gewechselt. Interessant ist das Buch für Leute, die keinen professionellen Ermittler haben wollen und sich für die Geflogenheiten an der englischen Küste interessieren, für alle anderen ist es wohl kein explodierender Stern am Krimihimmel. Apropos Sterne, ich vergebe 2,5/5.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelmäßige Geschichte

0

Ein Wohlfühlkrimi für England-Liebhaber steht auf dem rückwärtigen Einband. Leider gehört dieses Buch für mich nicht zu dem Genre Krimi. Ja, es gibt zwei Tote und ja, es kommt auch ein Inspector drin vor. ...

Ein Wohlfühlkrimi für England-Liebhaber steht auf dem rückwärtigen Einband. Leider gehört dieses Buch für mich nicht zu dem Genre Krimi. Ja, es gibt zwei Tote und ja, es kommt auch ein Inspector drin vor. Ermittlungsarbeit gibt es aber so gut wie gar nicht. Die Protagonistin hat vor mehr als 20 Jahren mal bei der Polizei gearbeitet, ihre Karriere aber aus persönlichen Gründen recht bald beendet. Jetzt fühlt sie sich nicht mehr ausgelastet und will bei der Aufklärung der Todesumstände helfen. Teilweise sind ihre Beobachtungen und daraus gezogene Schlussfolgerungen logisch und nachvollziehbar. Oft stellt sie aufgrund zufällig gemachter Beobachtungen aber völlig abstruse Thesen auf.
Spannung gab es für mich höchstens an einer Stelle als Pearl sich abends auf dem Nachhauseweg verfolgt fühlt, aber auch das klärte sich sehr schnell. Ansonsten wird dezidiert beschrieben was Pearl den ganzen Tag macht. Außerdem bekommt man Infos aus dem bewegten Leben von Pearls Mutter, die aber nichts mit den Todesfällen zu tun haben. Nebenher wird man ständig mit Austern in jeglicher Form konfrontiert und das meiste hört sich nicht sehr verlockend an.
Die Klärung der beiden Todesfälle geht am Ende ziemlich zügig und es gibt noch eine (für mich dann doch) überraschende Wendung.
Die Geschichte ist aufgrund des nicht sehr anspruchsvollen Schreibstils zügig zu lesen.
Gefallen hat mir das Cover mit den bunten Strandhäuschen und dem roten und blutendem Seestern. Die Beschreibung noch bestehender Sitten und Gebräuche der Vorfahren sowie historischer Begebenheiten fand ich informativ. Nur deswegen bekommt das Buch von mir noch 3 Sterne.