Cover-Bild Und jetzt lass uns tanzen
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 06.03.2017
  • ISBN: 9783453291911
Karine Lambert

Und jetzt lass uns tanzen

Roman
Pauline Kurbasik (Übersetzer)

Beinahe wären sie einander nie begegnet: Marcel, der den Sternenhimmel liebt, und Marguerite, die nur dem Tag Schönheit abgewinnen kann. Er, für den nur die Freiheit zählt, und sie, die ausnahmslos allen Regeln folgt. Doch dann verlieren beide ihre langjährigen Ehepartner. An diesem Wendepunkt in ihrem Leben treffen Marguerite und Marcel aufeinander und stellen überrascht fest, dass sie über die gleichen Dinge lachen. Wagen sie es auch, noch einmal zu lieben?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2017

Große Liebe kennt kein Alter

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Marguerite ist 78 und Witwe. Sie wurde ihr Leben lang fremdbestimmt – erst von ihren Eltern, dann von ihrem Mann, der wenig von wahrer Liebe und gar nichts von Fröhlichkeit und Spaß verstanden hat. Marguerite ...

Marguerite ist 78 und Witwe. Sie wurde ihr Leben lang fremdbestimmt – erst von ihren Eltern, dann von ihrem Mann, der wenig von wahrer Liebe und gar nichts von Fröhlichkeit und Spaß verstanden hat. Marguerite fügte sich still und wacht erst langsam auf, als sie merkt, dass nun ihr Sohn über sie verfügen und bestimmen will. Als sie auf Marcel trifft, beginnt sich in ihr Hoffnung zu regen – Hoffnung darauf, dass es noch nicht zu spät ist, alles nachzuholen. Marcel ist das Gegenteil von Henri, Marguerites verstorbenem Mann. Er hat seine Frau Nora schon als Junge kennengelernt und beide waren glücklich und verliebt, bis Nora überraschend an einem Herzinfarkt verstorben ist. Die Trauer überwältigt Marcel fast, bis er auf einer Kur weit weg von zu Hause Marguerite begegnet, die nur ein paar Straßen weiter von ihm die ganze Zeit gelebt hat. Darf und kann man zweimal lieben?

Dieses Buch ist so erstaunlich leise, geht aber extrem tief unter die Haut und ins Herz. Mich hat Marguerites Schicksal sehr berührt und ich war entsetzt, wie Henri und Frédéric diese zarte, kleine Frau, die so voller Liebe steckt, behandelt haben. Gerade von ihrem Sohn hätte ich mehr erwartet. Dagegen das Leben von Marcel und Nora und ihrer Tochter Manou – das ist es, was man sich selbst und Marguerite von Herzen wünscht. Das Leben ist zu kurz, um auf wahre Liebe zu verzichten und zu lang, um ohne Humor und Fröhlichkeit, ohne Liebe zu sein.

Der Stil dieser wundervollen Geschichte ist schlicht, einfach, gerade und sehr leise. Abwechselnd wird aus Marguerites und Marcels Position aus erzählt. Kurz vor dem Ende wechseln diese Kapitel in eines in der Ich-Form und beide kommen direkt zur Rede. Danach folgen zwei Kapitel, in denen der Erzähler über allem schwebt und keine Position einnimmt. Das kannte ich so noch nicht, aber es hat eine enorme Wirkung.

Karine Lambert verwendet eine einfache, aber dennoch bildhafte Sprache. Ihr unaufgeregter Erzählton macht die Unterschiede der beiden Leben umso deutlicher. Die Geschichte entwickelt eine enorme Tiefe. Ohne viele Worte zieht die Autorin den Leser so tief in die Geschichte, als wäre er selbst daran beteiligt – und das wäre ich auch so gerne gewesen, denn diese beiden alten Leutchen habe ich ganz tief ins Herz geschlossen.

Wer einen Elternteil verloren hat, wird wie ich dieses Buch noch mal mit anderen Augen sehen und sich überlegen, wie er selbst handelt und was für beide – den lebenden und den verstorbenen Elternteil – wichtig war und wichtig ist. „Und jetzt lass uns tanzen“ ist ein kluges, tröstendes und Mut machendes Buch. Von mir bekommt es die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 06.01.2018

Zuckersüß

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Das es nie zu spät ist, sich zu verlieben, zeigt "Und jetzt lass uns tanzen" von Karine Lambert.
Es geht um Marguerite, die jahrelang an ihren Ehemann gebunden war und ein sehr strenges und planmäßiges ...

Das es nie zu spät ist, sich zu verlieben, zeigt "Und jetzt lass uns tanzen" von Karine Lambert.
Es geht um Marguerite, die jahrelang an ihren Ehemann gebunden war und ein sehr strenges und planmäßiges Leben geführt hatte. Marcel dagegen hatte seine große Liebe an seiner Seite und genoss die Freiheit. Beide Ehepartner starben und Marguerite und Marcel, die beide unterschiedlich mit dem Verlust umgingen, die eine verspürte Erleichterung, der andere tiefste Trauer, waren plötzlich alleine.
Als beide aus verschiedenen Gründen zur Kur gingen, trafen sie sich dort und beide hatten das Gefühl, sich neu zu verlieben. Ob sie das mit ihrem Alter noch einmal wagen, welche Risiken und Erlebnisse dabei aufkommen möchte ich nicht weiter veraten.
Allerdings möchte ich noch erwähnen, dass ich mich in beide Charaktere sehr gut hinein versetzen konnte, was ich nicht gedacht hätte und der lockere Schreibstil hat mir auch sehr gefallen.
Die Handlung spielt in Frankreich, was ich nebenbei auch echt schön fand. Der Übergang von traurigen zu lustigen Stellen ist auch gelungen. Mir fiel außerdem auf, dass auch hier der typische Verlauf eines Liebesromans auf zu finden war.
Abschließend finde ich, dass es ein Buch ist, dass jede Altersklasse anspricht und es gerade auch mal für jungere Leute gut ist, um zu sehen, welche Gedanken und Gefühle ältere Menschen haben.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Wunderbare Geschichte!

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Nach 55 gemeinsamen Jahren stirbt Henri, der Mann von Marguerite Delorme. Ihr Sohn macht sich die grössten Sorgen um seine 78 jährige Mutter, war es doch bisher Henri, der das gemeinsame Leben organisiert ...

Nach 55 gemeinsamen Jahren stirbt Henri, der Mann von Marguerite Delorme. Ihr Sohn macht sich die grössten Sorgen um seine 78 jährige Mutter, war es doch bisher Henri, der das gemeinsame Leben organisiert hat. Als Marguerite zur Kur fährt, und dort den etwas jüngeren Marcel kennen lernt, verliebt sie sich und beginnt endlich zu leben. Auch Marcel, der nach dem Unfalltod seiner Frau versucht im Leben wieder Fuss zu fassen, ist fasziniert von Marguerite. Ist das Liebe ?…und kann…darf man sich in dem Alter noch mal verlieben?

Diese Geschichte ist eine, die in mir nachhallen wird. Mit viel Gefühl und ohne Kitsch beschreibt die Autorin eine Liebe, die geprägt ist von Romantik und Selbstbestimmung. Ein Thema, Liebe im Alter, das polarisiert und beschäftigt.
Erst bekommt man als Leser Einblick in die völlig verschiedenen Leben von Marcel und Marguerite. Maguy, wie sie lieber genannt wird, ist gefangen in einer konservativen Ehe mit Henri…dabei nicht einmal unglücklich. Doch...Henri bestimmt, was gegessen und getan wird. Erst, als er stirbt entdeckt Maguy, dass das Leben noch anders sein kann. Gerade diese Symbolik hat mich sehr berührt. Anders Marcel, der in einer sehr liebevollen Partnerbeziehung steht und kurz vor der goldenen Hochzeit , Abschied nehmen muss. Hier hat mich gerade die Tatsache, dass das Leben sich von einer Minute auf die andere, völlig ändern kann, beschäftigt.
Eine weitere Komponente zeigt die Autorin mit viel Sensibilität. Wenn die Sorge der Kinder auf die Lebenslust älterer Menschen trifft. Gerade die Differenz zwischen Maguys Sohn und Marcels Tochter könnte grösser nicht sein. Und zeigt auch, wie verschieden die Einstellung zu Liebe im Alter sein kann.
Der Schreibstil hat mir ausserordentlich gut gefallen. In teilweise abgehackten Sätzen, doch sehr bildhaft und lebendig, weiss die Autorin wie man Leser fesselt. Der französische,wenn auch gehobene, Lebenstil prägt die Geschichte zusätzlich.
Ich fand die Geschichte wunderbar, berührend und fesselnd.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Schöne Geschichte

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Zu Anfang erfahren wir, dass Marguerite gerade ihren Mann verloren hat. Ihr Ehemann Henri war Notar und alles, was wir jetzt über dessen Verhalten zu seiner Frau lesen, zeigt ein wirklich trauriges Bild ...

Zu Anfang erfahren wir, dass Marguerite gerade ihren Mann verloren hat. Ihr Ehemann Henri war Notar und alles, was wir jetzt über dessen Verhalten zu seiner Frau lesen, zeigt ein wirklich trauriges Bild einer Ehe. Ihr einziger Sohn ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat auch privat ganz die sonderbaren Ansichten in Bezug auf Marguerite übernommen.

Das krasse Gegenteil zu Marguerites Ehe ist die Liebesgeschichte von Marcel zu seiner Frau Nora. Die beiden hatten eine sehr liebevolle und glückliche Beziehung und er leidet sehr unter der Einsamkeit. Er hat besonders damit zu kämpfen, dass Nora im Meer ertrunken ist und er nicht vor Ort war, um sie zu retten.

Marguerite und Marcel begegnen sich bei einer Kur, weit weg von Zuhause. Durch gegenseitiges Verstehen und Zuneigung entsteht eine vorsichtige Freundschaft. Ein großes Hindernis für die beiden ist das bestimmende Verhalten von Marguerites Sohn. Dieser denkt, er muss sie in Vertretung seines Vater kontrollieren und ihr Verhalten bestimmen.

Ziemlich am Ende der Geschichte habe ich einen Satz gefunden, der gut aufzeigt, was Marguerite in ihrem bisherigen Leben gefehlt hat und das sie jetzt mit Marcel erleben darf. Seite 209: „Ich habe achtundsiebzig Jahre lang gewartet, um mir die Strümpfe auszuziehen und in Gesellschaft eines Mannes meine Füße in einen See zu tauchen.“

Veröffentlicht am 21.06.2017

"Und jetzt lass uns tanzen"

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Inhalt
Marguerite Delorme ist 78 Jahre alt und hat ihren Mann Henri verloren, jetzt ist sie Witwe. Marcel Guedj ist ebenfalls Witwer, seine Frau Nora ist auch verstorben. Die beiden sind grundverschieden, ...

Inhalt
Marguerite Delorme ist 78 Jahre alt und hat ihren Mann Henri verloren, jetzt ist sie Witwe. Marcel Guedj ist ebenfalls Witwer, seine Frau Nora ist auch verstorben. Die beiden sind grundverschieden, doch das Schicksal führt die beiden zusammen. Marguerite und Marcel sind wie Pech und Schwefel.
Kann es trotzdem eine Zukunft für die beiden geben? Hat die Liebe eine Chance?


Meinung
Karine Lambert hat einen einfachen, unverschnörkelten, fast schon subtilen Schreibstil. Die unterschiedlichen Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen und waren für die Geschichte sehr gut gewählt. Und hier ist auch schon mein einziger Kritikpunkt: an einigen Stellen war mir der Wechsel zu krass, sodass ich einige Passagen doppelt lesen musste.

Die Protagonisten waren toll! Vor allem Marcel hat mir mit seiner charmanten Art gut gefallen. Marguerite ist da eine ganz andere Protagonistin, befolgt alle Regeln und hat ein steifes Leben geführt. Daher ist ihre Charakterentwicklung echt super gelungen!
Frederic, Marguerite’s Sohn, war mir leider ein Dorn im Auge - super nervig, stocksteif, humorlos und mehr als konservativ - und so hat er auch seine Mutter behandelt.
Marguerite’s Ehemann war meines Empfindens nach ein schrecklicher Mensch - langweilig, konservativ (wie der Vater, so der Sohn), regelkonform. Nora hingegen - Marcel’s Ehefrau - war das blühende Leben! Sie war aufregend, schrill, ausgefallen.

„Auch Marguerite nimmt ihr Glas, sie ist verschüchtert. Hitze steigt ihr in die Wangen, und sie erwidert ganz sanft: »Auf das Leben und seine schönen Überraschungen.«“
Zitat S. 117

Die Thematik wurde sehr schön geschildert. Auch wenn es ein ernstes Thema ist, so wurde die Geschichte von Marguerite und Marcel von gut nuancierten Humor begleitet und aufgelockert.

Hach, und dieses Ende… Ich habe das Buch mit einem weinenden und einem lachenden Auge geschlossen.


Fazit
Eine sehr einfühlsame Geschichte über zwei Menschen, die spät im Leben ihre zweite Liebe finden. „Und jetzt lass uns tanzen“ bekommt vier von fünf Sternen! ⭐️⭐️⭐️⭐️



Weitere Informationen
Verlag: Diana https://www.randomhouse.de/Buch/Und-jetzt-lass-uns-tanzen/Karine-Lambert/Diana/e513970.rhd
Seiten: 222
Erscheinungsdatum: 06. März 2017
Preis: 17,99€
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-453-29191-1