Cover-Bild Die Seideninsel
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 19.09.2016
  • ISBN: 9783442484300
Kelli Estes

Die Seideninsel

Roman
Elvira Willems (Übersetzer)

Als Inara Erickson die alte Villa ihrer Tante erbt, kehrt sie nach Jahren wieder auf Orcas Island im Nordwesten der USA zurück. In ihrer Kindheit hatte sie hier ihre Sommer verbracht, ohne zu ahnen, welches Geheimnis das Haus hütete. Nun aber entdeckt Inara unter einer losen Treppenstufe ein seltsames Stück Stoff, kunstvoll mit chinesischen Stickereien bedeckt. Sie scheinen von einer Frau zu erzählen, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Fasziniert beschließt Inara, deren Geschichte zu entschlüsseln, und kommt so dem Schicksal der Chinesin Mei Lien auf die Spur. Doch je mehr sie sich damit befasst, umso tiefer dringt sie in ein dunkles Geheimnis ihrer Familie ein. Bis sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2018

Grandios

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Klappentext

Als Inara Erickson die alte Villa ihrer Tante erbt, kehrt sie nach Jahren wieder auf Orcas Island im Nordwesten der USA zurück. In ihrer Kindheit hatte sie hier ihre Sommer verbracht, ohne ...

Klappentext

Als Inara Erickson die alte Villa ihrer Tante erbt, kehrt sie nach Jahren wieder auf Orcas Island im Nordwesten der USA zurück. In ihrer Kindheit hatte sie hier ihre Sommer verbracht, ohne zu ahnen, welches Geheimnis das Haus hütete. Nun aber entdeckt Inara unter einer losen Treppenstufe ein seltsames Stück Stoff, kunstvoll mit chinesischen Stickereien bedeckt. Sie scheinen von einer Frau zu erzählen, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Fasziniert beschließt Inara, deren Geschichte zu entschlüsseln, und kommt so dem Schicksal der Chinesin Mei Lien auf die Spur. Doch je mehr sie sich damit befasst, umso tiefer dringt sie in ein dunkles Geheimnis ihrer Familie ein. Bis sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht ...





Meine Meinung

Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen und aus zwei Perspektiven erzählt: von der Chinesin Mei Lien um das Jahr 1886 und in der heutigen Zeit von Inara, einer Amerikanerin die ein Seattle wohnt.

Mit Mei Lien beginnt die Geschichte sehr dramatisch. Sie wird scheinbar von ihrem Vater im Puget Sound/Washington State vom Schiff ins offene Meer geschubst. Was dann folgt ist eine traurige, aber auch mutige Odyssee. Sie trifft die Liebe ihres Lebens und gegen jeden Wiederstand heiraten sie in einer Zeit, in der gemischten Ehen nicht gesellschaftsfähig sind. Im Jahr 1882 wird der sogenannte „Chinese Exclusion Act” erlassen, nachdem alle Chinesen sofort das Land zu verlassen haben. Sie werden wie Tiere fortgejagt, verfolgt, und die die bleiben müssen ständig Repressalien fürchten. In so einer Zeit ist ein Mann wie Joseph Gold wert, der sich um keine Konventionen kümmert und tut, was er für richtig hält. Selbst als ihn seine Familie in keinster Weise unterstützt. Er war fast zu gut um wahr zu sein, und ich hatte dachte leider manchmal, dass er auch etwas naiv und oberflächlich dargestellt war und hier eine tiefere Charakterisierung sehr schön gewesen wäre.

Das Leben von Mei Lien hat mich sehr berührt, so sehr, dass mir ein paar Mal die Tränen kamen..

Der zweite Erzählstrang handelt von Inara. Sie hat zwei Geschwister, der Vater leitet eine angesehene Schifffahrtslinie und die Mutter starb vor Jahren bei einem Autounfall, an dem sich Inara die Schuld gibt. Ihr Weg ist eigentlich vorgeschrieben, sie hat BWL studiert und ihr Vater möchte sie in leitender Position bei Starbucks unterbringen. Dies ist bis zu dem Zeitpunkt in Ordnung, als sie von ihrer Tante ein Haus auf Orcas Islands erbt. Plötzlich fügt sich alles an den richtigen Platz, Inara hat ihre „Bestimmung“ gefunden: Sie möchte das wunderschöne Herrenhaus zu einem Hotel ausbauen. Dies geht natürlich nicht ohne Streitigkeiten mit ihrem Vater, aber das alles wird fast nebensächlich, als sie einen während der Renovierung einen sehr kunstvoll bestickten seidenen Ärmel findet. Sie ist fasziniert von diesem „Schatz“ und bittet einen Professor an ihrer Uni um Hilfe.



Fazit

Ein wundervolles Buch! Einmal angefangen, musste ich es in einem Rutsch durchlesen! Das maritime Setting rund um Seattle, die Orcas Islands und den Puget Sound damals und heute ist sehr gelungen. Eine Geschichte in der wir Leser eine große Ungerechtigkeit aushalten müssen, in der wir traurig aber auch am Ende wieder teilweise versöhnt sind. Aus den Jahren um 1886 berichtet die Chinesin Mei Lien, ich war manchmal zu Tränen gerührt. Etwas fern blieb mir Inara, die in der Gegenwart lebt und endlich ihre Bestimmung findet.

Die Autorin hat einen sehr packenden, fesselnden und dabei doch leichten Schreibstil. Das Buch hat sich sehr schnell lesen lassen und die Handlung hat mich an manchen Stellen wirklich zu Tränen gerührt. Ich habe sehr mit den Protagonisten mitfühlen können.

Das Buch verdient auf jeden Fall mehrere Leser



Das Buch bekommt von mir 5/5

Veröffentlicht am 30.11.2017

Beeindruckender Roman

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Meine Meinung: Ich habe Die Seideninsel vor über einem Monat gelesen und war seither nicht wirklich in der Lage, dieses Buch zu besprechen. Nun muss es aber gemacht werden damit ich endlich mit diesem ...

Meine Meinung: Ich habe Die Seideninsel vor über einem Monat gelesen und war seither nicht wirklich in der Lage, dieses Buch zu besprechen. Nun muss es aber gemacht werden damit ich endlich mit diesem Buch abschließen kann und somit startet heute dieser Versuch.

Die Seideninsel spielt zum einen in der Gegenwart, in der Inara das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt und dort unter einer lose Stufe den Ärmel einer Jacke findet, der kunstvoll mit chinesischen Stickereien verziert ist. Sie hat vor, den Traum ihrer verstorbenen Tante fortzuführen bzw. ein wenig umzuändern und würde aus dem alten Anwesen ihrer Tante gerne ein Boutiquehotel machen. Außerdem muss sie unbedingt herausfinden, was es mit dem Ärmel auf sich hat. Doch mit beiden Vorhaben scheint ihr Vater nicht einverstanden zu sein. Auf der anderen Seite entführt Kelli Estes uns in die Vergangnheit, in das Jahr 1886, indem die Chinesin Mei Lien, ihr Vater und ihre Großmutter aus Amerika vertrieben werden und mit dem Schiff zurück nach China gebracht werden sollen. Schnell findet Mei Lien heraus, dass die Passagiere nie ihr Ziel erreichen sollen und ihr Vater schafft es, sie von Bord zu bringen. Mei Lien strandet auf einer kleinen Insel und sieht sich im folgenden mit der Abneigung der Amerikaner gegenüber Asiaten konfrontiert.

Die beiden Schicksale aus völlig unterschiedlichen Zeiten, die beiden Frauen mit völlig anderen Ethnien und der Werdegang zweier Familien, alles ist Stich um Stich miteinander verbunden und offenbart sich Inara und dem Leser Stich um Stich. Auch aus Sicht von Mei Lien nähern wir uns dieser Verbindung an und nebenbei stehen beide Frauen mitten im Leben und müssen die eine oder andere schwerwiegende Entscheidung treffen. Mich haben die Schicksale beider Frauen extrem berührt und sie waren mir unglaublich sympathisch. Das war sehr wichtig für das Buch, denn neben dem großen Geheimnis steht und fällt das Gefallen an der Geschichte mit den beiden Frauen.

Das Geheimnis um den Seidenärmel und wie dieser in das Haus von Inaras Tante gekommen ist, wird für den Leser in Teilen schon sehr schnell klar. Das war der Moment im Buch, indem ich leicht enttäuscht von der Geschichte war, denn ich dachte, ich hätte die Lösung gefunden und müsste jetzt nur noch auf die Auflösung seitens der Autorin hinlesen. Doch ich sollte noch überrascht werden. Denn das, was ich zu wissen glaubte, war nur ein kleiner Teil des großen Geheimnisses, das zum Teil tatsächlich schon recht früh aufgelöst wird. Ein weitaus größerer Teil liegt jedoch unter der Oberfläche und kann erst am Ende des Buches aufgelöst werden und so hielt die Seideninsel noch einmal die eine oder andere Überraschung für mich bereit.

Bewertung: Kelli Estes hat mit der Seideninsel einen Roman geschaffen, der zeigt, wie das Schicksal zweier Frauen sich über Jahrhunderte, Ethnien und Lebenssituationen hinweg verflechten kann. Sie zeichnet beeindruckende Geschichten und spiegelt die Vergangenheit wirklichkeitsgetreu wieder. Sie schafft aus einem kleinen Stück Geschichte einen großartigen Roman, der sehr viel Anerkennung verdient. Ich bin tief beeindruckt von diesem Buch und kann es jedem ans Herz legen.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Spannend und packend, berührend, traurig, emotional….und wunderschön

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Ein sehr gelungenes Cover hat mich fasziniert, koboldblau wie das Meer und darauf verteilt die in warmen Farben gehaltenen Blüten. Der Prolog um Liu Mei Lien machte mich neugierig und ist spannend geschrieben.
Erzählt ...

Ein sehr gelungenes Cover hat mich fasziniert, koboldblau wie das Meer und darauf verteilt die in warmen Farben gehaltenen Blüten. Der Prolog um Liu Mei Lien machte mich neugierig und ist spannend geschrieben.
Erzählt wird der Roman in zwei Erzählsträngen, den der Vergangenheit um Liu Mei Lien und den in der Gegenwart von Inara, die die alte Villa auf Orcas Island von ihrer Tante erbt.
Es beginnt im Jahr 1886, als nach dem Erlass „Chinese Exclusion Act”, dem ersten Immigrationsgesetz in der Geschichte der USA, das die Einwanderung einer Gruppe von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit einschränkte, viele Amerikaner auf die Straßen gingen, um die Chinesen auf Angst um ihre Arbeitsplätze zu vertreiben. Liu Mei Lien lebt mit ihrem Vater und ihrer Großmutter in Seattle, haben ihr Auskommen, bis diejenigen kommen, um sie aus ihrer bis hin friedlichen kleinen Welt zu vertreiben…
Inara, die Protagonistin der Gegenwart, hat gerade ihr BWL Studium abgeschlossen und steht kurz davor, eine Stelle bei Starbucks anzufangen, als sie die Nachricht von der Erbschaft erreicht, sie plant, die alte Villa zu verkaufen und möchte sich ein letztes Mal noch verabschieden, denn in dem Haus ihrer Tante hat sie viele glückliche Sommer erlebt, als ihr die Pläne ihrer Tante für ein B&B in die Hände fallen, gerät sie in einen inneren Konflikt, ob sie nicht die alte Villa behalten und den Job sausen lassen soll, sie entscheidet sich gegen die Widerstände ihres Vaters für die alte Villa….
Beide Handlungsstränge greifen ineinander und schon Prolog an war ich gefesselt von der spannend beschriebenen und doch auch sehr emotionalen Handlung. Ich konnte den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Mitreißend geschrieben, bin ich hauptsächlich in der Geschichte um Liu Mei Lien versunken, wogegen der Handlungsstrang der Gegenwart nicht so ganz fesselnd war.
Die Autorin schreibt flüssig und leicht lesbar, aber auch packend und den Leser fesselnd. Das Geheimnis, um das es bei diesem Buch geht, wird zwar teilweise recht schnell durch den Gegenwartserzählstrang aufgelöst, aber die weiteren Geheimnisse, die das gesamte Geheimnis bilden, bleiben dem Leser bis zum Ende verborgen und überraschen.
Zum Schluss steht plötzlich eine moralische Frage im Raum, das Wissen der Öffentlich zu präsentieren oder zu schweigen?
Von dem „Chinese Exclusion Act”, ich hatte vorher noch nie gehört, er ist ein Stück Geschichte Amerikas und sehr interessant, wurde erst im Jahr 1965,nach vielen Änderungen und Anpassungen teilweise aufgehoben.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Die Seideninsel

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Die 24-jährige Inara erbt von ihrer Tante eine Villa auf Orcas Island, einer Insel im Nordwesten der USA. Sie hat dort glückliche Tage in ihrer Kindheit verbracht, bis ihre Mutter auf der Insel ums Leben ...

Die 24-jährige Inara erbt von ihrer Tante eine Villa auf Orcas Island, einer Insel im Nordwesten der USA. Sie hat dort glückliche Tage in ihrer Kindheit verbracht, bis ihre Mutter auf der Insel ums Leben kam. Nun kehrt sie nach vielen Jahren auf die Insel zurück. Obwohl sie anfangs den Entschluss hatte, die alte Villa zu verkaufen, kann sie sich dem Zauber der Insel doch nicht entziehen. Außerdem findet sie in der alten Villa ein altes Stück Seide, das über und über mit chinesischen Stickereien versehen ist. Diese Entdeckung macht sie neugierig und so beginnt sie, nachzuforschen. Bald findet sie die Geschichte einer jungen Frau heraus, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Das alte Stück Seide erzählt ihre Geschichte...

Mein Leseeindruck:

Dieses Buch hat mich sehr positiv überrascht. Ich habe zwar eine schöne geheimnisvolle Geschichte erwartet, aber dass mich die Handlung dann so mitreißen konnte, habe ich nicht erwartet. Aber so war es. Schon ab der ersten Seite war ich total gefesselt von der Geschichte und mochte das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen.

Abwechselnd werden die Geschichten erzählt von Inara und von Mei Lien. Inara lebt in der Gegenwart und hat die alte Villa geerbt, in der vor mehr als hundert Jahren die junge Chinesin Mei Lien lebte. Beide Handlungsstränge haben mich überzeugen können, doch die Geschichte von Mei Lien hat mich wirklich sehr berührt.

Die Autorin hat einen sehr packenden, fesselnden und dabei doch leichten Schreibstil. Das Buch hat sich sehr schnell lesen lassen und die Handlung hat mich an manchen Stellen wirklich zu Tränen gerührt. Ich habe sehr mit den Protagonisten mitfühlen können.

Ich hoffe sehr, dass dieses Buch noch viele Leser finden wird, denn es hat auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient!

Veröffentlicht am 30.05.2019

Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich leicht lesen

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Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich leicht lesen. Es werden zwei Handlungsstränge parallel erzählt. Der Leser hüpft immer kapitelweise vom 19. Jh ins 21. Jh. und erfährt so, wie die Seide ...

Die Geschichte ist gut geschrieben und lässt sich leicht lesen. Es werden zwei Handlungsstränge parallel erzählt. Der Leser hüpft immer kapitelweise vom 19. Jh ins 21. Jh. und erfährt so, wie die Seide zwei Familien verbindet. Am besten haben mir die Kapitel über die Menschen und Geschehnisse aus dem 19. Jh gefallen. Sie wirkten realistischer, greifbarer und traurig. Es wurde ein Stück amerikanischer Geschichte erzählt und das fand ich interessant.

Ich hatte zudem auf ein etwas spannenderes Geheimnis gehofft, aber durch den Erzählstrang aus dem 19. Jh wurde oft das Geheimnis für Inara (21. Jh) verraten, was ich schade fand. So konnte man nur verfolgen, wie sie das Geheimnis entdeckte und die Puzzelteile, die man schon kannte, zusammensetzte.

Was mich etwas gestört hat, war die Liebesgeschichte. Bereits nach der ersten Beschreibung des Mannes wird offentsichtlich, dass hier noch eine (leider doch recht vorhersehbare und klischeehafte) Liebesgeschichte aufgebaut werden soll.

Für die Geschichte wäre ein anderes Ende realistischer und besser gewesen. So muss man sagen, ist es leider wieder ein typisch amerikanisches Ende.