Cover-Bild Marthas Mission
(16)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 23.02.2018
  • ISBN: 9783846600627
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kerry Drewery

Marthas Mission

Sie fragten mich, ob ich den Verstand verloren hätte. ‚Wieso hast du die Schuld auf dich genommen?’ Ich antwortete nicht. Ich hielt meinen Mund und versuchte nicht hinzuhören, während sie mir die Haare abrasierten, mir befahlen, mich auszuziehen, und zusahen, wie ich den weißen Gefängnisoverall überstreifte. Und jetzt sitze ich hier in Zelle 1.

Martha konnte im letzten Moment aus Zelle 7 entkommen. Aber sie ist noch lange nicht in Sicherheit, denn die korrupte Regierung verfolgt jeden ihrer Schritte und lässt sie nicht aus den Augen. Ausgerechnet ihr Freund Isaac hat ihren Platz im Todestrakt eingenommen. In diesem perfiden Spiel auf Leben und Tod muss nun er dieselben Qualen wie Martha durchleiden. Die Chancen, Isaac zu befreien, verringern sich jedoch mit jedem Tag. Die Regierung ist ihnen dicht auf den Fersen. Immerhin stehen Martha die Anwältin Eve, ihr Sohn Max und Richter Cicero zur Seite. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, um Isaacs Leben zu retten, und legen sich dabei mit der Regierung der Vereinigten Staaten an.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

0

Inhalt:

Martha ist im letzten Moment ihrer Hinrichtung entronnen. Zuvor hatte ihr Freund Isaac die Schuld am Mord an seinem Vater auf sich genommen.
Seit dem Tag der Befreiung ist eine Woche vergangen. ...

Inhalt:

Martha ist im letzten Moment ihrer Hinrichtung entronnen. Zuvor hatte ihr Freund Isaac die Schuld am Mord an seinem Vater auf sich genommen.
Seit dem Tag der Befreiung ist eine Woche vergangen. Isaac ist in Zelle 1 eingewiesen worden, während einer von Marthas Freunden, Gus, auf eine Gefängnisstrafe wartet. Es vergeht keine Stunde, in der Martha nicht gemeinsam mit ihren verbliebenen Freunden Eve, deren Sohn Max und dem pensionierten Richter Cicero darüber nachsinnt, wie sie Isaac aus der Inhaftierung befreien soll. Zugleich spitzt sich die Situation aber auch um Martha und ihre Freunde immer mehr zu. Denn die Beweise, die einst so klar auf der Hand lagen, die den Tathergang rund um den Tod von Isaacs Vater klar offenlegten und die bewiesen, dass das derzeitig politische System aus Korruption, Machtgier und Manipulation bestand, wurden beiseite geschafft. Stattdessen wurde die Jagd eröffnet, auf die, die Widerstand leisten: Auf Martha und ihre Freunde.



Wichtigste Charaktere:

Isaac ist Marthas Freund. Er hat im ersten Band die Schuld am Tode seines Vaters auf sich genommen. War es auch nur eine Verzweiflungstat, so muss er dennoch seine Strafe absitzen. Das Volk soll nun über seine Hinrichtung entscheiden.

Cicero ist ein pensionierter Richter. Im ersten Teil hat er sich auf Marthas und Isaacs Seite gestellt und den beiden Jugendlichen beim Kampf um die Wahrheit geholfen.

Patty ist Isaacs Stiefmutter.

Mrs. B. ist eine Freundin der Familie. Sie steht auf Marthas Seite.

Kristina hat in Band 1 gemeinsam mit Joshua die Fernsehshow „Death is Justice“ moderiert. Mittlerweile wurde sie auf eine Stelle als Moderatorin von „Buzz for Justice“ versetzt. Kristina neigt zur Gehässigkeit und ist begeisterte Befürworterin der Todesstrafe.

Joshua ist ein Publikumsliebling. Mit seinem Charme gewinnt er die Herzen der weiblichen Zuschauer.

Jackson Paige ist Isaacs Vater. Er hat Marthas Mutter umgebracht und wollte auch Martha ermorden. Das Volk sah ihn aufgrund seiner Taten als Wohltäter und glaubte an seine Unschuld.



Schreibstil:

Marthas Widerstand ist, ähnlich wie sein Vorgänger aufgebaut. Der Leser verfolgt die Geschichte erneut aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere. In den einzelnen Kapiteln begleitet er Martha und auch ihre Freunde auf der Flucht und zugleich beim Kampf gegen die Regierung, zudem erhält er einen Blick auf das Geschehen aus der Sicht des Premierministers und dessen Gefolgsleuten. Natürlich gibt es auch wieder Kapitel in denen der Leser einen Blick in die Fernsehserien „Buzz for Justice“ und „Death is Justice“ werfen darf.

Kerry Drewerys Schreibstil ist, wie aus dem Vorgänger gewohnt, sehr fesselnd. Im Fokus ihrer Geschichte stehen erneut die Themen Manipulation, Korruption und die Kluft zwischen Arm und Reich.
Wie Leser des Vorbandes sich bestimmt noch erinnern können, gibt es auch in diesem Band wieder einzelne Kapitel, die einen schonungslosen Blick in die Fernsehshow „Buzz for Justice“ und Death is Justice“ werfen. Die Moderatoren sind umgesetzt worden. Kristina, die stets auf einen Skandal aus ist und das Volk dazu ermutigt, den Inhaftierten zur Todesstrafe zu verurteilen, ja, manchmal schon fast gehässig wirkt, hat mittlerweile zu „Buzz for Justice“ gewechselt. Der Show, bei der sich drei Bürger des Volkes einen Juryplatz für läppische 499 Pound erkaufen können und mit Mehrheitsentscheid darüber abstimmen, ob der Gefangene ins Gefängnis wandert oder seine Freiheit erhält. Joshua hingegen moderiert nunmehr alleine die Sendung „Death is Justice“, in der das Urteil über „Leben oder Tod“ durch das Volk per SMS, Onlinevoting oder Anruf gefällt wird.

Die Darstellung der Fernsehshow wird erneut plastisch visualisiert. Der Leser bekommt einen Blick auf das, was er auf dem Bildschirm erkennen würde: Das Logo der Serie, den Auftritt des Moderators und alsdann - in Dialogform - die Gespräche zwischen Showmaster und Publikum/Gästen.
Auch merkt man anhand dieser Kapitel sehr schnell, wie reißerisch die Show aufgebaut ist. Zeitschriften informieren über die neuesten Ereignisse, Abstimmung per SMS über die Strafe kann man mit einfachen Worten wie STERBEN oder LEBEN an eine Rufnummer abgeben. Die Moderatoren der Sendung motivieren zu einem „gerechten“ Urteil, welches – ganz klar – nur einen Schuldspruch bedeuten kann.

Erneut zeigt Kerry Drewery in ihrer Romanfortsetzung auf, wie einfach es ist, sich dem System anzupassen und welche Risiken es birgt, es zu hinterfragen. Die Protagonistin Martha ist eine systemkritische Gallionsfigur. Doch die Regierung nutzt die Möglichkeit von Manipulation und Propaganda, um ihre Ziele zu verfolgen und das Volk ruhigzustellen. Bald schon gerät die Protagonistin in Bedrängnis, selbst ihre Freunde können sie nicht mehr schützen. Sie flieht und sucht nach einer Lösung aus dieser ausweglosen Situation. Währenddessen bleibt die Zeit nicht stehen. Isaac durchläuft die Todeszellen und gerät ebenfalls an seine Grenzen, denn die Folterungen erfolgen subtil. Die Kameras, die scheinbar überall sind, zeigen nur das, was das Volk sehen soll.



Fazit:

Marthas Mission ist von der ersten Seite an fesselnd geschrieben. In dieser Reihenfortsetzung begleitet man Martha auf ihrem Kampf gegen das System und auf ihrem Wettlauf gegen die Zeit. Denn ihr Freund Isaac muss sich in den Todeszellen der Folter stellen und das Volk ist gewillt, ihn zum Tode zu verurteilen. Zugleich sind Marthas engste Freunde, aber auch sie selbst in Gefahr, denn die Regierung verfolgt Personen, die sich gegen das Regime stellen.

Dieses Buch zeigt eine Dystopie schlechthin; ein Land in den Fängen von Macht und Korruption, krass gespalten in Arm und Reich. Sein Reiz speist sich aus der Buntheit und der gekonnten Wahl von Perspektiven. Durch die plastische Darstellung der unterschiedlichen Figuren wirkt das Buch lebendiger als manch Film.

Dieses Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Es regt zum Nachdenken an und widmet sich einem wichtigen Thema. Diese Buchreihe gehört auf den Lesestapel.



Buchzitat:

Aber wie schon gesagt, die Leute, die im Todestrakt das Sagen haben, sind schlau und gerissen: Was die Leute zu Hause zu sehen bekommen, ist nicht das, was hier wirklich passiert.

Veröffentlicht am 06.10.2023

Schockiert. Macht wütend. Überrascht. Übersetzt bitte Band 3!

0

Ich war angesichts des Endes gerade absolut geschockt, weil ich der festen Überzeugung war, dass es sich hierbei um eine Dilogie handelt. Tut es aber nicht, es ist eine Trilogie, aber Band 3 wurde nicht ...

Ich war angesichts des Endes gerade absolut geschockt, weil ich der festen Überzeugung war, dass es sich hierbei um eine Dilogie handelt. Tut es aber nicht, es ist eine Trilogie, aber Band 3 wurde nicht auf Deutsch übersetzt. Und wird vermutlich auch nicht mehr übersetzt werden, wenn man beachtet, dass 5 Jahre vergangen sind, seit Band 2 auf den Markt kam. WOW. Wirklich. Fast bereue ich es, die Reihe überhaupt angefangen zu haben, denn wie kann ein Verlag die Übersetzung einer Reihe einfach mittendrin abbrechen?
Aber ich bereue es nur FAST, denn auch wenn mich die Offenheit des Endes gerade kalt erwischt und wütend gemacht hat, waren diese beiden Bände sehr interessant und spannend.

Marthas Mission wartet in der Erzählperspektive mit einigen Neuerungen auf, die dadurch zustande kommen, dass nun Isaac im Todestrakt sitzt und nicht mehr Martha. Wir lesen nun auch aus seiner Sicht und erhalten Einblicke in sein Innenleben, wie es auch weiterhin bei Martha der Fall ist. Unter diese Kapitel mischen sich aber auch Blickwinkel von außen auf andere Personen sowie die TV-Sendungen rund um Death is Justice. Gerade Letztere finde ich nach wie vor unfassbar spannend, vor allem diese Szenen bieten viele gute Momente, die einen an die Seiten fesseln.

Wie auch schon der Auftakt führt Marthas Mission einen durch so viele verschiedene Emotionen. Mal ist man glücklich, mal am Boden zerstört, traurig und dann wieder unglaublich wütend. Wut ist das vorherrschende Gefühl beim Lesen, denn die Autorin schildert Reaktionen der Bevölkerung, von denen man einfach hoffen muss, dass sie aus der Luft gegriffen und völlig unrealistisch sind, die aber auf der anderen Seite leider gar nicht so undenkbar erscheinen, wenn man sich die Geschichte der Menschheit so ansieht.

Da das Buch so starke Gefühle auslöst, fiebert man auch umso mehr mit den Protagonisten mit. Ich mag jeden einzelnen der kleinen Gruppe um Martha, habe um sie gebangt und sie angefeuert. Die Liebesgeschichte zwischen Martha und Isaac, in die uns Band 1 einige Einblicke gewährt hat, die wir aber nie in der Gegenwart erleben durften, findet auch hier auf Distanz und quasi nur in den Gedanken der beiden statt und trotzdem sind die Gefühle, die die beiden füreinander empfinden, in ihrer Intensität glaubhaft. Das lässt manch andere Bücher dahingehend wirklich alt aussehen.

Die Handlung ist durchweg spannend: Immer wieder kommen neue Dinge ans Licht, Personen, die man anfangs nicht mochte, überraschen einen plötzlich und wiederum andere überzeugen einen darin, dass man sie völlig zu Recht ins Herz geschlossen hat. Diese Momente machen das Leseerlebnis in der Reihe so großartig.

Das Ende hat mich, wie schon erwähnt, völlig kalt erwischt, da ich nicht damit gerechnet habe, dass es an dieser Stelle endet. Wenn man nicht weiß, dass es auf Englisch eigentlich noch einen dritten Band gibt, dann ist dieses Ende unfassbar unzufriedenstellend und nervenaufreibend. Ich habe mich erstmal furchtbar darüber echauffiert, bis ich dann doch die Hoffnung hatte, dass die Autorin eine Fortsetzung geschrieben oder zumindest geplant hat und sich nicht vor einer richtigen Auflösung drückt. Und ja, es gibt einen dritten Band auf Englisch, den ich dann wohl oder übel eben auf Englisch lesen muss, denn mit diesem Ende kann ich so auf keinen Fall leben. Es ist der Inbegriff von Unabgeschlossenheit.

Fazit

Eine gute Fortsetzung, die auch wieder spannende und überraschende Momente und Charaktere zum Mitfiebern bietet. Großes Kino ist die Darstellung der Gesellschaft und der Bevölkerung, die einen immer wieder erschüttert und wütend macht. Da es zum Glück einen dritten Band gibt, vergebe ich hier wieder 4 Sterne, sonst hätte ich angesichts des offenen Endes definitiv zu weniger tendiert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2019

Die ultimative Demokratie?

0

Allgemeines

Titel: Marthas Mission
Autor/in: Kerry Drewery
ISBN: 978-3-8466-0062-7
Verlag: ONE
Genre: Dystopie
Seitenzahl:496
Preis: 16,00€


Klappentext

Martha konnte im letzten Moment aus Zelle 7 entkommen. ...

Allgemeines



Titel: Marthas Mission
Autor/in: Kerry Drewery
ISBN: 978-3-8466-0062-7
Verlag: ONE
Genre: Dystopie
Seitenzahl:496
Preis: 16,00€


Klappentext



Martha konnte im letzten Moment aus Zelle 7 entkommen. Aber sie ist noch lange nicht in Sicherheit, denn die korrupte Regierung verfolgt jeden ihrer Schritte und lässt sie nicht aus den Augen. Ausgerechnet ihr Freund Isaac hat ihren Platz im Todestrakt eingenommen. In diesem perfiden Spiel auf Leben und Tod muss nun er dieselben Qualen wie Martha durchleiden. Die Chancen, Isaac zu befreien, verringern sich jedoch mit jedem Tag. Die Regierung ist ihnen dicht auf den Fersen. Immerhin stehen Martha die Anwältin Eve, ihr Sohn Max und Richter Cicero zur Seite. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, um Isaacs Leben zu retten, und legen sich dabei mit der Regierung an.


Meine Gedanken zum Buch



!VORSICHT! SPOILER, DIE DEN ERSTEN BAND EVENTUELL BETREFFEN!

Martha hat überlebt, sie ist der Todesstrafe mithilfe ihrer Freunde entkommen. Doch nun sitzt ihr Geliebter Isaac in dem selben Todestrakt, wie sie noch vor einer Woche, da er den Mord an seinem Vater zugegeben hat. Sie hatten Beweise, die die falschen Machenschaften von Jackson Pages, Isaacs Vater, beweisen, doch die Medien und vor allem die Regierung manipulieren die Gesellschaft und stellen diese Beweise als Lügen dar. Kann Martha die Gesellschaft aufklären? Kann sie das System ohne Gerichte und Beweise stürzen? Kann sie den Kampf gegen die Regierung gewinnen?

Wie ihr vielleicht wisst, habe ich den ersten Band dieser Trilogie geliebt! Deshalb hatte ich hohe Erwartungen was diesen Band angeht. Allerdings war er nicht so stark, wie „Marthas Widerstand“. Im Folgenden will ich euch erläutern, wieso er „nur“ 4/5 Sternen bekommen hat.

Kommen wir zunächst einmal zu dem Schreibstil von Kerry Drewery. Und wie schon im ersten Band hat mir dieser unheimlich gut gefallen! Er ist sehr schnell und flüssig. Kurze Kapitel aus mehreren Perspektiven machen das Lesen sehr dynamisch und spannend. Ich habe nur wenig Bücher erlebt, wo ich dermaßen durch die Seiten geflogen bin und trotzdem noch alles super aufnehmen konnte.

Kommen wir zu den Protagonisten, so sind das nach wie vor sehr starke Individuen, die den Kampf gegen das System angetreten haben. Allerdings habe ich da einige Probleme mit Martha gehabt, denn sie droht im Selbstmitleid zu versinken, da der Plan, dass sie Märtyrerin und Isaac der Kämpfer sein soll, der die Regierung stürzt, anders ausgeartet ist. Sie tritt lange auf einer Stelle herum, weil sie einfach keinen Plan hat, wie sie Isaac vor dem sicheren Tod beschützen soll. Dadurch sind auch teilweise Längen im Buch entstanden. Ich meine, ich kann Martha verstehen, die Situation, wo die Regierung sie durchweg versucht zu torpedieren, ist alles andere als leicht und sie ist ja auch auf der Flucht, dennoch hat mir an manchen Stellen einfach die starke Märtyrerin aus dem ersten Band gefehlt.

Zur Handlung habe ich ja bereits einiges gesagt. Der Kampf gegen das System erliegt zunächst. Das System besagt folgendes: Es gibt keine Gerichte mehr und man kann per Onlinevoting entschieden, ob jemand die Todesstrafe erhält oder nicht. Das Onlinevoting kann sich alledings nicht jeder leisten und deshalb ist die Stimmenverteilung ungerecht. Beweise gibt es zudem nicht mehr und man erhält keinen fairen Prozess. Der Kampf dagegen erliegt, da Martha gesucht wird, weil sie als Gefahr des nationalen Wohls betrachtet wird und der Premierminister versucht alles, um die Gesellschaft zu manipulieren und zu bewachen. Am Ende glaubt man Martha und ihren Freunden nichts mehr. Diese Situation fand ich teilweise zu lang im Buch und der tatsächliche Kampf gegen das System wurde erst spät wieder aufgenommen.

„In unserem System gibt es nur schwarz oder weiß. Wir brauchen Grautöne, und wir brauchen Liebe oder zumindest Mitgefühlt. Dafür müssen wir einstehen – und füreinander.“ – Martha, S. 316

Das Ende lässt einige Fragen offen, da es zu einem sehr tragischen Ereignis gekommen ist. Es war sehr dramatisch und sagen wir „explosiv“. Ich warte nun auf den dritten Band, der auf Englisch schon erschienen ist. Ich bin gespannt!

Veröffentlicht am 04.09.2018

Spannend und abwechslungsreich.

0

"Marthas Mission" ist nach "Marthas Widerstand" der zweite Teil der "Cell 7"-Reihe und schließt nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Band an: Isaac kommt in Zelle 1, Martha wurde freigelassen, die ...

"Marthas Mission" ist nach "Marthas Widerstand" der zweite Teil der "Cell 7"-Reihe und schließt nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Band an: Isaac kommt in Zelle 1, Martha wurde freigelassen, die Gesellschaft ist immer noch verblendet. Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mir alle Handlungen aus dem ersten Band wieder ins Gedächtnis zu rufen. Nicht alles war mir noch präsent, auch wenn ich "Marthas Widerstand" wirklich klasse fand. Trotzdem ist es mir nach einiger Zeit gelungen und ich konnte mich vollkommen auf das Buch einlassen – Gott sei Dank, denn es hält einiges an Handlung für den Leser bereit.

Die Forsetzung "Marthas Mission" fand ich toll umgesetzt. Natürlich steht auch hier wieder im Vordergrund, in welcher Weise sich ein Land entwickeln kann und wie leicht sich Menschen manipulieren lassen. Dass Medien oftmals eine ganz bestimmte Position einnehmen und getrieben von der Regierung und von den Mächtigen nur eine Seite der Medaille beleuchten. Die Zustände innerhalb dieses Landes verschlimmern sich dramatisch und haben mir persönlich wirklich Angst gemacht. All das, was Martha fordert – nachdenken, hinterfragen, nicht alles für die Wahrheit halten – prallt vollkommen an der Gesellschaft ab. Mittels einer sehr realistisch dargestellten "Demokratie", deren Fäden im Hintergrund gezogen werden, und die sehr geschickt beeinflusst, manipuliert und gekonnt in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt wird, führt Kerry Drewery eine unfassbare Thematik und Hintergrundgeschichte weiter, die nicht nur erschreckend ist, sondern auch einige Parallelen zur heutigen Zeit aufweist. Die Einseitigkeit mancher Medien zu hinterfragen, nachzudenken, eine eigene Meinung zu bilden und nicht immer mit allem einverstanden zu sein, was einem vorgesetzt wird, ist in "Marthas Mission" genauso wichtig, wie derzeit in Deutschland und anderen Ländern auf dieser Welt.

Trotzdem ist und bleibt dieses Buch eine Dystopie, die mithilfe von tollen Spannungsbögen und einer abwechslungsreichen Handlung eine interessante Geschichte erzählt. Denn es steht bei weitem nicht nur die Frage im Raum, was aus Isaac werden wird, sondern auch, ob Martha ein Umdenken bewirken kann. Ob sie sich durchsetzen wird und ob sie Verbündete finden wird, die ihr bei einer Auflehnung und einer Stürzung des Systems helfen werden. Dabei wird – wie so oft – nicht nur Martha als Helden und Hauptfigur an ihre Grenzen getrieben, sondern auch bekannte Charaktere wie Eve, Max, Cicero und sogar Joshua. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, wie Kerry Drewery alle Figuren in dieses System integriert, jedem eine eigene Aufgabe zuweist und somit auch die einzelnen Perspektiven, die diese Geschichte erzählen, spannend wirken lässt. Sei es Isaac in seiner Zelle, Martha auf der Straße, der Premierminister bei seiner Arbeit, Joshua im Studio oder Max, Cicero und Eve in ihrem Zuhause. Dabei spielt die Autorin nicht nur mit den Gefühlen der Figuren, sondern auch mit denen des Lesers. Wie oben bereits erwähnt, hat mir das dystopische Großbritannien Angst und Sorge bereitet, aber szenenweise hatte ich auch Hoffnung. Hoffnung, dass ein Einzelner doch etwas bewirken kann, Hoffnung, dass ein vernünftiger Mensch reicht, um etwas zu verändern. Mal sehen, was im dritten Band passiert.

Zwar haben mir im Laufe des Plots alle Wendungen und Handlungen gefallen und diese das Buch für mich zu einem Page-Turner gemacht, aber das Ende hat mich nicht ganz so packen können, wie erwartet. Ich hatte auf einen größeren Knall und einen packenderen Cliffhanger gehofft. Leider habe ich nur ein leichtes Déjà-Vu-Erlebnis und viele offene Fragene bekommen. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, den Schluss im dritten Teil zu lesen, Martha und Isaac die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass die Briten letzten Endes doch noch die Kurve bekommen. Denn wer eine solche Demokratie befürwortet, wird am Ende einen hohen Preis bezahlen müssen.

Fazit
"Marthas Mission" ist ein tolles Buch, das die einzigartige und besondere Geschichte des ersten Bandes grandios weitererzählt. Die Charakterausarbeitung ist nach wie vor einnehmend und beeindruckend und Martha als Protagonistin hat mich wieder mal vollkommen überzeugt. Das Ende hat mich zwar ein wenig enttäuscht, doch trotzdem warte ich nun sehnsüchtig auf den nächsten und letzten Band. Bisher kann ich die Reihe jedem empfehlen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Rezension "Marthas Mission"

0

Durch die Plattform NetGalley durfte ich den zweiten Teil der „Cell 7“ Reihe als Rezensionsexemplar lesen.
Bei diesem Titel von Kerry Drewery beschäftigt man sich auf 496 Seiten wieder mit Martha und ihrer ...

Durch die Plattform NetGalley durfte ich den zweiten Teil der „Cell 7“ Reihe als Rezensionsexemplar lesen.
Bei diesem Titel von Kerry Drewery beschäftigt man sich auf 496 Seiten wieder mit Martha und ihrer dystopischen Welt, in der die Bevölkerung durch ein Voting entscheidet welche Strafe einen Straftäter erwartet. Mehr kann man zum Inhalt gar nicht sagen ohne auf den ersten Teil zu spoilern. Und ich finde mehr sollte man für diese Reihe auch nicht wissen.

Ich war doch sehr gespannt was mich in diesem zweiten Teil erwartet. Denn der erste Band war für mich die ganze Zeit ein Einzelband, bis der zweite erschien. Und die Autorin hat mich auch wirklich überrascht. Die Fortsetzung war wieder sehr gut geschrieben, man kann es locker und leicht lesen. Trotzdem hatte es eine etwas gedrückte Stimmung, ich würde sogar sagen es war etwas düster. Das war bei dem ersten Band auch schon so.
Wir begegnen auch hier wieder den alten Charakteren, die auch im ersten Band schon dabei waren.

Es soll noch einen dritten Band dazu geben auf den ich auch wieder sehr gespannt bin. Ich kann uneingeschränkt die Bücher dieser Reihe bislang empfehlen und hoffe es bleibt auch so!