Schwacher Plot vor traumhafter Kulisse
Ich wollte dieses Buch unbedingt lieben: eine herzzerreißende Liebesgeschichte vor traumhafter Kulisse mit einem atemberaubenden Cover - was will das Leserherz mehr? Nun ja... Leider wurden meine Erwartungen ...
Ich wollte dieses Buch unbedingt lieben: eine herzzerreißende Liebesgeschichte vor traumhafter Kulisse mit einem atemberaubenden Cover - was will das Leserherz mehr? Nun ja... Leider wurden meine Erwartungen nicht so erfüllt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber eins nach dem anderen.
Liv möchte aus ihrem Stadtleben heraus und wagt einen riskanten Schritt: sie wird Haussitter eines Leuchtturms auf einer kleinen irischen Insel und lässt ihr Stadtleben für die nächsten Monate hinter sich.
Liv war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihren Ehrgeiz, der in ihrem Job Ausdruck findet, aber auch ihren moralischen Kompass, den sie nicht für ihre Karriere wegwirft.
Auch als Kjer auf der Bildfläche auftauchte, konnte ich ein bisschen mit Liv schwärmen. Wie die beiden zu Anfang miteinander umgehen, fand ich wirklich unterhaltsam und süß. Und sobald Liv auf der Insel ankam, habe ich mich in den Leuchtturm und die kleine Insel verliebt.
Überhaupt war die Atmosphäre großartig, die Beschreibungen der Autorin haben mich fast schon das Salzwasser und die brausenden Wellen spüren lassen und auch die Wärme und Geborgenheit des Leuchtturms waren fast schon greifbar. Aber leider macht eine stimmige Atmosphäre für mich noch kein ganzes Buch.
Ich habe darauf gewartet, dass die Handlungen etwas an Fahrt aufnimmt, doch dies geschah nicht. Die Probleme zwischen den beiden Protagonisten empfand ich als künstlich und fast schon an den Haaren herbeigezogen. Die Autorin hat Kjer in die klischeehafte dunkle Vergangenheit eingetaucht und die Probleme, die sich daraus ergeben, hätten sich ganz einfach durch Kommunikation lösen lassen. Dass hieraus ein kleines Drama kreiert wurde, fand ich schlichtweg unnötig. In diesem Punkt hatte ich das Gefühl, eine Geschichte in dieser Art schon tausendmal gelesen zu haben.
Die Spannungskurve empfand ich eigentlich durchgehend als flach. Viel Handlung ergibt sich aus der Geschichte nicht und auch warum das Interview geplatzt ist, war für mich sehr schnell klar.
An sich ist das nicht schlimm, wenn das Buch dies mit Emotionen wieder wett macht. Doch auch die kamen irgendwie nicht ganz bei mir an. Ich hätte mir einfach mehr gewünscht: mehr Momente zwischen Liv und Kjer, die mir den Atem rauben, mehr Charakterentwicklung auf beiden Seiten und Gefühle, die übersprudeln. Die Autorin hat mehrmals eine gute Basis geschaffen, z.B. durch Livs Angst, oder die einsamen Momente auf der Insel zwischen Liv und Kjer, aber ich wurde trotzdem mit dem Gefühl zurückgelassen, dass dies nicht voll ausgeschöpft wurde. Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen, die Annäherung der beiden hat mich nur kaum berührt.
Ich habe von "Show me the stars" nur Gutes gehört, umso enttäuschter bin ich, dass ich es nicht so lieben konnte wie viele andere Leser.