Cover-Bild Aus heiterem Himmel
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 25.08.2015
  • ISBN: 9783957340528
Kirsten Winkelmann

Aus heiterem Himmel

Roman.
Fremdsprachensekretärin Theresa führt eigentlich ein beschauliches Leben - wäre da nicht ihr fieser Chef Max Tanner, der unerfüllte Wunsch nach einer Familie und der nervige Stalker, der sie immer wieder belästigt. Eine Geschäftsreise nach Australien kommt da als Ablenkung gerade recht. Doch dann stürzt die Maschine aus ungeklärten Gründen irgendwo im Nirgendwo zwischen Indonesien und Australien ab.

Wie durch ein Wunder überleben Theresa, ihr Chef und noch zwei Dutzend andere Passagiere und können sich auf eine einsame Insel retten. Als die erhofften Rettungsmannschaften ausbleiben, müssen die Überlebenden sich irgendwie organisieren. Wie soll es weitergehen, wer beherrscht die nützlichsten Überlebenstechniken, wer wird der Anführer der Gruppe? Bald stellt sich heraus, dass das begrenzte Nahrungsangebot das geringste Problem ist ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Aus heiterem Himmel

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Im Leben der 34jährigen Single-Frau Theresa Krug scheint in letzter Zeit einfach alles schief zu laufen. Ihr derzeitiger Arbeitsplatz ist von den verbalen Schikanen ihres Vorgesetzten Maximilian Tanner ...

Im Leben der 34jährigen Single-Frau Theresa Krug scheint in letzter Zeit einfach alles schief zu laufen. Ihr derzeitiger Arbeitsplatz ist von den verbalen Schikanen ihres Vorgesetzten Maximilian Tanner geprägt, der sich als fordernder, ruheloser, von sich selbst über alle Maßen überzeugter und zudem stets übel gelaunter Workaholic präsentiert. Theresas Bemühungen um eine neue Anstellung gestalten sich allerdings als schwierig, plant sie doch, ihre exzellenten Fremdsprachenkenntnisse in ihrem zukünftigen Arbeitsumfeld ausleben. Doch auch privates Glück in Form einer Ehe mit einem liebenswerten Mann und einigen Kindern scheint ihr nicht vergönnt zu sein. Nach Zureden ihrer Freundin versucht Theresa es mit einer Kontaktanzeige, und gerät an einen unsympathischen, ungepflegten Mann, der sich als Stalker herausstellt und sie mit Anrufen, Briefen, E-Mails und aufdringlichen Besuchen belästigt. Als ihr despotischer Chef sie eines Nachts kurzerhand durch einen Telefonanruf aus dem Schlaf reißt und sie auf eine Dienstreise nach Australien beordert, schmilzt ihr anfänglicher Widerstand rasch, als sie erkennt, dass ihr diese Reise eine kleine Flucht aus ihrem tristen Alltag und den Verfolgungen des Stalkers bietet. Doch der erwartete Ausflug auf Firmenkosten stellt sich als regelrechter Alptraum heraus, als das Flugzeug im Meer notwassert und nur wenige Überlebende es schaffen, das rettende Ufer einer kleinen, unbewohnten Insel zu erreichen. Ob die Suchmannschaften wohl rechtzeitig eintreffen werden? Ob es auf dieser Insel auch wilde Tiere oder menschliche Einwohner gibt? Wie werden die Überlebenden sich gruppieren, wie Schutz vor den Elementen finden, sich kleiden, ernähren oder Feuer machen? Gibt es irgendwo auf diesem Eiland auch eine Süßwasserquelle? Und wie wird es sein, wenn so viele verschiedene Menschen auf engstem Raum dem Überlebenskampf ausgeliefert sind? Ein Schreckensszenario wird Wirklichkeit, und Kirsten Winkelmann erzählt die Geschichte einer unfreiwilligen Isolation auf einer einsamen Insel derart lebendig und realistisch, dass man dieses Buch durchaus als wahren Pageturner bezeichnen darf, den man schlichtweg nicht mehr aus der Hand legen kann.

Der wundervolle Schreibstil der Autorin hat mich vollständig in den Bann gezogen. Ihre spannende Art zu erzählen, gepaart mit exzellent gezeichneten handelnden Personen, bei denen sie sich bei weitem nicht nur auf die Protagonisten beschränkt, sowie die lebendige Beschreibung des Umfelds machten diese Lektüre zu einem Erlebnis. Kirsten Winkelmanns Personen sind absolut authentisch und sie ist weit davon entfernt, ihre Leser durch oberflächliche Klischees zu enttäuschen. Zwar gibt sie der Beschreibung der beiden Hauptfiguren Theresa Krug und Maximilian Tanner großzügig Raum, vergisst dabei aber keineswegs auf die vielen Nebenfiguren, derer sie sich ebenfalls liebevoll annimmt. Besonders die anfänglichen akribischen Beschreibungen zum Alltagsleben der beiden Protagonisten fand ich für den weiteren Verlauf des Buches höchst relevant. Nur anhand der Kenntnisse des wahren Charakters kann man durch das Flugzeugunglück und den unfreiwilligen Aufenthalt auf der Insel die Wandlungen nachvollziehen, die diese Personen durchleben. Für einen ausreichend hohen Spannungsbogen ist das ganze Buch über gesorgt – und zwar einerseits durch die wachsenden Konflikte der Überlebenden und der eskalierenden Aggressionen, wie auch durch die Frage, wie weit das Flugzeug tatsächlich vom Kurs abgekommen ist, um von den Suchmannschaften noch entdeckt zu werden.

Besonders schön fand ich die Tatsache, dass der Glaube an Gott für Theresa eine sehr zentrale Rolle spielt. In Form von Gebeten, aber auch in Gesprächen, verleiht sie ihm das ganze Buch über unerschütterlich Ausdruck und beeinflusst damit andere Menschen auf eine sehr positive Art und Weise. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz, und trotz der oftmals angespannten Situation auf der Insel werden immer wieder auch humorvolle Aussagen ins Geschehen eingeflochten.

Fazit: Genau so sollte ein Roman aussehen: authentische und überzeugende Akteure, eine spannende, teilweise sogar humorvolle Handlung, gepaart mit großem Entwicklungspotenzial für die handelnden Personen. Und nicht zu vergessen der christliche Glaube, der weder oberflächlich abgehandelt, noch belehrend dargeboten, sondern einfach „gelebt“ wird. Ein wundervolles Buch, das mir ausgezeichnet gefallen hat. Ein Abenteuer-und Gefühlsroman, den ich uneingeschränkt weiterempfehle.