Cover-Bild Bullet Train
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 02.04.2022
  • ISBN: 9783455013221
Kotaro Isaka

Bullet Train

Katja Busson (Übersetzer)

Ein Zug. Fünf Killer. Und ein Koffer voller Geld

Ein außergewöhnlicher, moderner Thriller aus Japan: »pures Adrenalin, schierer Wahnsinn. Äußerst originell!« The Guardian

Fünf Killer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sitzen zusammen mit dem Opfer einer Entführung und einem Koffer voller Geld im japanischen Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der auf die Endstation zurast, an der sie einer der Bosse von Tokios Unterwelt erwartet. Erst kommt der Koffer abhanden, dann verstirbt das Entführungsopfer auf mysteriöse Weise. Die Reise wird zu einer mit aberwitzigen Dialogen gespickten Höllenfahrt, an deren Ende nur einer den Zug verlassen wird.

»Ein Thriller voller Twists und Turns!« The Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2022

Eine blutige Reise

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Yuichi Kimura ist ziemlich aufgeregt, als er am Bahnhof Tokio in den Shinkansen Hayate steigt. Er will Rache für seinen Sohn, der im Koma liegt, und hat einen genauen Plan, wie er vorgehen wird. Doch es ...

Yuichi Kimura ist ziemlich aufgeregt, als er am Bahnhof Tokio in den Shinkansen Hayate steigt. Er will Rache für seinen Sohn, der im Koma liegt, und hat einen genauen Plan, wie er vorgehen wird. Doch es kommt ganz anders. Im Zug nach Morioka sind fünf sehr unterschiedliche Killer mit sehr unterschiedlichen Aufträgen. Eigentlich für die Profis kein schwieriges Unterfangen, doch sie kommen sich gegenseitig in die Quere. Als der Zug am Ziel ankommt, gibt es mehrere Opfer und ein heilloses Chaos, welches die Ermittler vor eine kaum zu lösende Aufgabe stellt.
Dies ist ein außergewöhnlicher Thriller, dessen blutiges Gemetzel gepaart mit vielschwarzem Humor mich an die Filme von Quentin Tarantino erinnert. Es ist also ein Wechselbad zwischen Grauen und witzigen Dialogen. Der Schreibstil des Autors Kōtarō Isaka ist genial.
Die Charaktere sind gut und interessant gezeichnet, alle haben ihre Eigenheiten. So kommt es durch diese unterschiedlichen Protagonisten zu Pannen und immer neuen Wendungen, die immer absurdere Reaktionen nach sich ziehen. Das Ganze ist dabei sehr spannend und am Ende wird es auch nochmal überraschend.
Es ist unglaublich unterhaltsam, dieses Buch zu lesen und ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Skurril, grotesk und rasant

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Wäre es ein Film, so würde ich ihn als eine Mischung aus Stirb langsam und Pulp Fiction beschreiben. Interessanterweise wurde das Buch bereits verfilmt und soll im Sommer 2022 in die Kinos kommen. Es finden ...

Wäre es ein Film, so würde ich ihn als eine Mischung aus Stirb langsam und Pulp Fiction beschreiben. Interessanterweise wurde das Buch bereits verfilmt und soll im Sommer 2022 in die Kinos kommen. Es finden sich mehrere Killer in einem Hochgeschwindigkeitszug (Shinkansen) in Tokio wieder. Jeder der Killer verfolgt andere Ziele und die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der Killer beschrieben. Durch diese Sichtweise hatte ich mit dem ein oder anderen Killer direkt Mitleid, da sie im Zug mit verschiedenen unerwarteten Problemen zu kämpfen haben. Im Wesentlichen sind es mehrere Vorgeschichten, die sich in diesem Zug treffen. Teilweise skurril, grotesk und doch rasant entwickelt sich die Handlung. Die Sprache ist einwandfrei, die Kapitellängen fand ich angenehm. Das japanische Original scheint schon ein paar Jahre alt zu sein, insgesamt mutet das Buch aber sehr modern und doch zeitlos an. Dies ist kein Durchschnittsthriller, sondern ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 30.04.2022

irrwitzig und sehr lesenswert

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Bei diesem Buch habe ich das Ganze mal von hinten aufgezäumt. Zuerst hab ich einen Trailer gesehen von einem abgedrehten Film, der Ende Juli mit Brad Pitt in die Kinos kommt. Dann hab ich festgestellt, ...

Bei diesem Buch habe ich das Ganze mal von hinten aufgezäumt. Zuerst hab ich einen Trailer gesehen von einem abgedrehten Film, der Ende Juli mit Brad Pitt in die Kinos kommt. Dann hab ich festgestellt, dass es ein Buch gibt und dann hab ich es auf netgalley entdeckt. Ich hatte also schon einen Kopftrailer, bevor ich zu lesen begonnen habe. Das war gar nicht schlecht, denn der Film ist sicher noch eine Spur temporeicher und schräger als das Buch und befeuert so den sirrenden Unterton, den ich beim Lesen hatte.

Auf den Plot muss man sich ganz prinzipiell einlassen können, um ihn richtig genießen zu können. Fünf Killer landen aus unterschiedlichen Gründen in einem Schnellzug auf dem Weg nach Tokio. Außerdem gibt es noch ein Entführungsopfer und einen Koffer mit ziemlich viel Lösegeld und natürlich einige andere Passagiere, die noch nicht alle wissen, was hier auf sie zurollt.

Bald merken die Killer, dass es nicht so läuft wie sie sich das vorgestellt hatten. Der eine sollte nur einen Koffer mitnehmen, zwei andere einen Sohn und das gerettete Lösegeld einem besorgten Unterweltboss-Vater zurückbringen und einer möchte eigentlich nur Rache nehmen und tritt dabei auf einen ebenburtigen Gegner.

Das Tempo ist hoch, die Verwicklungen und der Plot sehr unterhaltsam und klug aufgebaut und die Dialoge sind das wichtige Sahnehäubchen, denn sie sprudeln nur so vor Sarkasmus, Situationskomik und irrwitzigem Humor.

Es ist vielleicht nicht alles realistisch und da Handlungsort und Zeitraum sehr begrenzt sind, muss die Geschichte sich daran entlanghangeln und lebt mehr von den Interaktionen der Killer und dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Motivationen.

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und freu mich jetzt richtig auf den Film.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Auftragskiller (fast) unter sich

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Irrwitzige Dialoge wenn Auftragskiller über Leben und Tod philosophieren, Leichen und verschwundene Koffer, und das alles an Bord eines japanischen Hochgeschwindigkeitszuges: Mit "Bullet Train" hat Kotaro ...

Irrwitzige Dialoge wenn Auftragskiller über Leben und Tod philosophieren, Leichen und verschwundene Koffer, und das alles an Bord eines japanischen Hochgeschwindigkeitszuges: Mit "Bullet Train" hat Kotaro Isaka einen ungewöhnlichen, aber ausgesprochen lesenswerten Thriller geschrieben. Ähnlich wie sein koreanischer Autorenkollegen Un-Su Kim bringt Isaka eine Prise Tarrantino in einen Roman aus Fernost, allerdings mit einem ganz anderen Schreibstil, wenn es auch in beiden Romanen um Menschen geht, die in der organisierten Kriminalität zu Hause sind.

Schon die knappa Inhaltsbeschreibung macht klar: Hier geht es rasant zu: Ein Zug. Fünf Killer. Und ein Koffer voller Geld. Da ist ja eigentlich schon einmal klar, dass es Tote gibt, und ebesno, dass die Entsorgung von Leichen in einem fahrenden Hochgeschwindigkeitszug eine Herausforderung darstellt. Man will ja nicht auffallen.

Manches Detail des Plots bleibt bis zum Ende ungeklärt, das ist aber auch egal - bei so viel adrenalingeladener Atmosphäre sind Fragen nach Sinn und Logik fast schon obsolet. "Bullet Train" lebt von seinen widersprüchlichen Figuren und ihren Interaktionen. Da wären etwa die beiden Profikiller Lemon und Tangerine, die den entführten Sohn eines Mafia-Bosses samt Lösegeldkoffers zurück zum Vater bringen sollen, nachdem sie der Entführung auf ihre eigene Art ein Ende bereitet haben. Die beiden, die stets im Team arbeiten, gelten als die besten der Branche, sind allerdings völlig unterschiedliche Charaktere: Während der eher nachdenkliche Tangerine gerne liest, ist sein eher emotionaler Kollege versessen auf die Lokomotiven einer Kinder-Zeichentrickserie und vergleicht Menschen stets mit den Cartoon-Figuren.

Lemon ist es auch, der den Koffer mit dem Lösegeld unbedacht im Gepäckbereich abgestellt hat. Wenig überraschend: Plötzlich ist der Koffer weg. Und nicht nur das, das Entführungsopfer ist plötzlich leblos, obwohl die beiden doch nur mal kurz nach dem Koffer gesehen haben. Wie konnte das geschehen? Was Lemon und Tangerine nicht ahnen: ein weiterer Killer, Nanao, hat den Auftrag bekommen, den Koffer zu stehlen. Der ist allerdings der größte Pehvogel der Branche. Indofern ist es keine Überraschung, dass auch er seine Probleme mit dem angeblich leichten Auftrag hat, während die jeweiligen Auftraggeber ungeduldig auf Erfolgsnachrichten warten. Klar, dass ein offenes Gespräch da eher ungünstig wäre.

In privater Mission ist hingegen der Ex-Profi und alleinerziehende Vater Kimura unterwegs. Er will sich an demjenigen rächsen, der Schuld daran ist, dass sein kleiner Sohn seit Wochen nach dem Sturz von einem Dach im Koma liegt. Allerdings läuft auch das nicht wie geplant. Ein kindlicher Psychopath ist zwar kein Profi, in seiner Bösartigkeit aber weitaus unangenehmer als die Männer, ie "nur" für Geld töten - er genießt es Herr über Leben und Tod zu sein.

Temporeich ist in "Bullet Train" nicht nur der Zug, in dem sich die Schicksale der Protaginisten verweben. In immer neuen Konstellationen werden Bündnisse geschlossen, die buchstäbich kurzlebig sind, während angesichts der steigenden Leichenquote im Zug die Frage übrig bleibt: wer wird am Ende überleben? Dabei sorgt der Autor trotz vieler gleich am Anfang feststehender Informationen für ein paar unerwartete Überraschungen.

Schon allein wegen der Dialoge lohnt sich die Lektüre von "Bullet Train". Die zahlreichen Wendungen sorgen dafür, dass man sich trotz desr stets anwachsenden Leichenzahl durchaus auch unterhalten fühlt - vor allem, wenn man schwarzen Humor liebt. Bei der nächsten Zugfahrt könnte allerdings leichte Paranoia aufkommen - ob beim Anblick schwarzer Koffer, klemmender Toiletten oder des passierenden Zugpersonals.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Kotaro Isaka - Bullet Train

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Der berühmte Shinkansen, von Tokio unterwegs nach Morioka. An Bord gleich mehrere Mörder, alle mit unterschiedlichen Missionen: Lemon und Tangerine, die den Sohn des großen Unterweltbosses Minegishi und ...

Der berühmte Shinkansen, von Tokio unterwegs nach Morioka. An Bord gleich mehrere Mörder, alle mit unterschiedlichen Missionen: Lemon und Tangerine, die den Sohn des großen Unterweltbosses Minegishi und einen Koffer bewachen und heil ans Ziel befördern sollen. Kimura, der mental völlig durch den Wind Rache für seinen im Koma liegenden Sohn sucht. Der Prinz, eigentlich noch viel zu jung für das, was er vorhat. Und zu guter Letzt Nanao, der vom Pech verfolgt wird und diesen Auftrag auch nur widerwillig angenommen hat, obwohl es so einfach klang. Am Ende sind gleich mehrere Opfer zu beklagen, der Tatort ein heilloses Chaos, den die Ermittler beim besten Willen nicht überblicken können, denn was sich an Bord zugetragen hat, ist auch jenseits aller Vorstellungskraft.

Kotaro Isaka hat Jura studiert und als Systemingenieur gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben zugewandt hat. Inzwischen gilt er als einer der besten Krimiautoren seiner japanischen Heimat und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. „Bullet Train“ erschien dort bereits 2010, jetzt erstmals in deutscher Übersetzung. Auch wenn hier eine ganze Horde von Mördern in schlechter Absicht unterwegs ist, ist der Roman keineswegs ein klassischer Thriller, denn das, was mich tatsächlich am meisten begeistern konnte, waren der feinsinnige Witz und die pointierten Dialoge, die mich immer wieder schmunzeln ließen.

Der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen wird im Englischen auch als „Bullet Train“ bezeichnet, was dem Titel eine doppeldeutige Bezeichnung verleiht, denn natürlich werden gleich mehrere Kugeln abgefeuert, wie man sich bei derart vielen Mördern unter den Reisenden vorstellen kann. Sie alle haben eine Mission, deren Erfüllung zunächst nicht weiter kompliziert scheint, durch die Anwesenheit der Kollegen jedoch erheblich gestört wird.

Der schwarze Humor, mit dem der Autor seine Figuren liebevoll begleitet und sie so gar nicht dem gängigen Bild eines abgebrühten Auftragskillers entsprechen lässt, ist zweifelsohne das Highlight des Romans. Die Verkettung unglücklicher Fügungen lässt die Handlung bisweilen fast absurd wirken, Kotaro Isaka fängt sie jedoch immer wieder ein und schafft es weit mehr als einmal, den Leser mit einer neuen Wendung zu überraschen.

In der Literatur findet man nicht leicht Vergleichbares, am ehesten hat mich die Handlung an einen Film von Quentin Tarantino oder der Coen Brüder erinnert, weshalb die angekündigte Verfilmung auch nicht weiter verwundert und sicherlich bei der Besetzung mit Brad Pitt, Sandra Bullock und Lady Gaga ebenfalls überzeugen dürfte.