Cover-Bild Wer fliegen will, muss schwimmen lernen
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 21.01.2019
  • ISBN: 9783734104350
Krystal Sutherland

Wer fliegen will, muss schwimmen lernen

Roman - Verfilmung „Chemical Hearts“ ab 21.08.2020 auf Amazon Prime Video verfügbar
Petra Koob-Pawis (Übersetzer)

Eine herzzerreißend schöne Liebesgeschichte, die tief berührt und nicht mehr loslässt – verfilmt mit Lili Reinhart (Riverdale) in der Hauptrolle

Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Gefühlschaos. Wenn man sich verliebt, steht die Welt Kopf. Aber als Henry auf Grace trifft, ist alles anders. Sie ist so gar nicht, wie er sie sich vorgestellt hat, seine erste große Liebe. Doch ihre Zerbrechlichkeit und ihr Anderssein machen sie in Henrys Augen nur noch schöner. Und er verliebt sich in sie. Unsterblich, bedingungslos. Aber Grace verbirgt etwas vor ihm, ein tragisches Geheimnis, das zwischen ihnen steht …

„Wer fliegen will, muss schwimmen lernen“ ist das mitreißende Debüt von Krystal Sutherland, die durch ihren außergewöhnlichen Stil begeistert. Ein bewegender Roman über die erste Liebe – witzig und tragisch-schön zugleich.

Die Hardcover-Ausgabe erschien unter dem Titel »Unsere verlorenen Herzen« bei cbt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2020

Wer fliegen will , muss schwimmen lernen⭐⭐⭐⭐⭐+ von Krystal Sutherland - Emotionen ohne Ende

0

WORUM GEHT ES IN DEN BUCH?

Eine herzzerreißend schöne Liebesgeschichte, die tief berührt und nicht mehr loslässt – verfilmt mit Lili Reinhart (Riverdale) in der Hauptrolle


Herzklopfen, Schlaflosigkeit, ...

WORUM GEHT ES IN DEN BUCH?

Eine herzzerreißend schöne Liebesgeschichte, die tief berührt und nicht mehr loslässt – verfilmt mit Lili Reinhart (Riverdale) in der Hauptrolle


Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Gefühlschaos. Wenn man sich verliebt, steht die Welt Kopf. Aber als Henry auf Grace trifft, ist alles anders. Sie ist so gar nicht, wie er sie sich vorgestellt hat, seine erste große Liebe. Doch ihre Zerbrechlichkeit und ihr Anderssein machen sie in Henrys Augen nur noch schöner. Und er verliebt sich in sie. Unsterblich, bedingungslos. Aber Grace verbirgt etwas vor ihm, ein tragisches Geheimnis, das zwischen ihnen steht …

„Wer fliegen will, muss schwimmen lernen“ ist das mitreißende Debüt von Krystal Sutherland, die durch ihren außergewöhnlichen Stil begeistert. Ein bewegender Roman über die erste Liebe – witzig und tragisch-schön zugleich.

Die Hardcover-Ausgabe erschien unter dem Titel »Unsere verlorenen Herzen« bei cbt.


SONDERINFORMATION ZU DEN BUCH

Es ist auf Amazon ein Film zum Buch verfügbar , unter den Titel Chemical Hearts - unsere verlorenen Herzen. Unter dem Titel ist das Buch auch bekannt.


EIGENE MEINUNG ZU DEN BUCH:

Zunächst habe ich mir dieses Buch gekauft weil es mir von einer Booktuberin empfohlen worden, dann der Klappentext hat mich sehr angesprochen und ich liebe die stimmigen Farben des Covers. Ich habe zunächst nicht erwartet , dass mich das Buch mit einer solchen Wucht treffen würde und zerstören. Die Stimmung in den Buch ist sehr emotional und sehr geladen. Der Schreibstil ist eine Omage ans Scheiben und ganz großes Kino, so poetisch, so leidenschaftlich so voller Hoffnung voller Romantik. Ich trauere ein wenig weil es so schnell zuende war, nicht weil es wenige Seiten waren sondern weil es so unfassbar gut gewesen ist. Das Buch ist komplett aus der Sicht des männlichen Protagonisten geschrieben was mir sehr zugesagt hat. Die liebe zum Detail ist verblüffend und ich habe selten Bücher gelesen die mich so mitgerissen und zerstört haben. Ich möchte nicht spoilern deswegen versuche ich mich auf das Wesentliche zu beschränken. Wer ein Liebesroman nach Standard erwartet der kommt hier nicht auf seine kosten des das ist dieses Buch definitiv nicht. Es ist herzzerreißend schön , tiefgründig und ich habe die Dialoge sehr geliebt. Ich habe so viele Textpassagen markiert, wie noch niemals zuvor. Ich habe die Tränen vergossen wie , wenn es regnet. Ich habe mit Henry gefühlt und hätte ihn am liebsten in den Arm genommen. Ich habe das Buch eindeutig unterschätzt. Um so mehr freue ich mich ein Highlight für das Jahr gefunden zu haben. Es wird für immer in meinen Herzen bleiben. Auch die Hauptprotagonistin, hat mich sehr beeindruckt, das Thema Trauer ist in den Buch auch groß geschrieben, sowie eigene Schuldgefühle und die erste große Liebe. Ich empfehle dieses Buch ganz klar weiter. Das Buch ist so anders wie alles was ich bisher gelesen habe , es ist außergewöhnlich und sehr, sehr besonders

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2020

Tiefgründige und ergreifende Geschichte

0

Inhalt:
Der 17-jährige Henry hat keinerlei Erfahrungen in Sachen Liebe. Wenn seine beiden Freunde mit Liebesproblemen zu kämpfen hatten, konnte er sie nie wirklich verstehen. Doch dann kommt eine neues ...

Inhalt:
Der 17-jährige Henry hat keinerlei Erfahrungen in Sachen Liebe. Wenn seine beiden Freunde mit Liebesproblemen zu kämpfen hatten, konnte er sie nie wirklich verstehen. Doch dann kommt eine neues Mädchen an die Schule, in viel zu weiten Jungsklamotten, mit ungekämmten Haaren und einem hinkenden Bein wirkt Grace Town nicht gerade wie der ideale Liebespartner und schon gar nicht so, wie Henry sich seine erste große Liebe immer vorgestellt hat.
Und trotzdem muss Henry seither immer an sie denken. Aber es ist gar nicht so einfach, Grace kennen zu lernen, denn sie scheint in Gedanken immer weit weg zu sein...

Meine Meinung:
Wer fliegen will, muss schwimmen lernen hat mich gleich angesprochen. Den Titel, vor allem zusammen mit dem Cover, finde ich sehr tiefgründig. Der Klappentext von dem Buch klang für mich von Anfang an spannend, aber nicht so, dass ich dachte: "Das musst du jetzt unbedingt lesen!" Trotzdem habe ich mich an die Geschichte heran gewagt und bin im Nachhinein sehr froh darüber!

Die Geschichte ist aus der Sicht von Herny geschrieben. Als Leser bekommt man Einblicke in das Familiengeschehen und in Ausschnitte aus seiner Vergangenheit. Er wird als relativ "normaler" Jugendlicher beschrieben, der sich gerne mit Gott und der Welt befasst, aber auch einfach mal etwas anstellt. Kurz: er ist die ideale Identifikationsfigur für zahlreiche Jugendliche. Mir war er auf jeden Fall sehr sympathisch und ich konnte mich gut in ihn hinein versetzen. Ebenso gut finde ich auch seine Schwester und seine Freundin Lola. Die Eltern waren mir persönlich etwas suspekt, aber hey, die Menschen sind verschieden.

Die zentralen Punkte in Herny´s Leben sind Freunde, Schule und natürlich die Liebe - doch das erst, seit er Grace getroffen hat. Es ist der typische und vielleicht klischeehafte Fall von Liebe auf dem ersten Blick, was allerdings glaubwürdig und emotional echt dem Leser vermittelt wird.

Der Schreibstil ist entsprechend der Protagonisten frisch, flüssig und in Jugendsprache (aber nicht zu extrem). Es passt auf jeden Fall wunderbar! Man bekommt einen guten Einblick in Henrys Gedanken und Gefühle und ich habe mich mit ihm gefreut und gelitten. Ich finde es etwas ungewöhnlich, mal eine Liebesgeschichte aus der Sicht eines Jungen zu lesen, aber es ist wirklich etwas für´s Herz!

Meiner Meinung nach hat die Autorin einen guten Blick fürs Detail, bedeutet, sie beschreibt interessante Dinge sehr anschaulich, aber nicht so, dass sie abschweift und man überhaupt nicht mehr weiß, worum es geht.

Auf jeden Fall war es keine 08/15 Geschichte, sodass man es nicht sofort vergisst bzw. vergessen kann. Es werden hoch aktuelle Themen angesprochen, die eigentlich für jeden - mehr oder weniger - eine Rolle spielen. Das Buch ist also nicht bloß eine Lektüre zur Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken an. Die Geschichte erweckt beim Leser Gefühle, unterhält und stellt tiefgründige Fragen - all das schafft längst nicht jedes Buch!

Das Lesen war ein echtes Erlebnis, ich wollte immer wissen wie es weiter geht und gleichzeitig hatte ich an manchen Stellen das Bedürfnis kurz inne zuhalten und selbst nachzudenken. Ich würde mir sehr wünschen, dass dies mehrere Bücher schaffen! Ich konnte die Entwicklung der Charaktere mitverfolgen und gleichzeitig verstehen, so als wäre ich selbst auch daran beteiligt.


Fazit:Es ist ein absolut lesenswertes und tiefgründiges Buch, das mich vollkommen überrascht und meine Erwartungen übertroffen hat. Demzufolge kann ich es auch nur empfehlen. Geeignet ab etwa 14 Jahren.

Veröffentlicht am 29.12.2020

Ein Leseerlebnis, das in Erinnerung bleibt!

0

"Ich liebe dich, wie man gewisse dunkle Dinge liebt, heimlich, zwischen Schatten und Seele."


Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, seit ich auf Amazon Prime über den gleichnamigen Film gestolpert bin. ...

"Ich liebe dich, wie man gewisse dunkle Dinge liebt, heimlich, zwischen Schatten und Seele."


Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, seit ich auf Amazon Prime über den gleichnamigen Film gestolpert bin. Da ich (wie bei allen Romanverfilmungen) zuerst das Buch lesen wollte, auf dem die Geschichte basiert, habe ich mir sofort ein Exemplar angefragt und in wenigen Tagen verschlungen. Und nachdem ich "Chemical Hearts" gelesen habe, bin ich noch viel gespannter auf die Umsetzung dieser alles andere als gängigen Liebesgeschichten.


"Das Gefühl war riesig, groß wie die Galaxie, so gewaltig und vielschichtig, dass sich mein armes kleines Gehirn keinen Reim darauf machen konnte. Es war so, wie wenn man erfährt, dass die Milchstraße aus 400 Milliarden Sternen besteht, und denkt: Oh Shit, das ist ganz schön groß. Dein mickriges Menschenhirn wird diese gigantischen Dimensionen nie richtig begreifen können, weil wir für etwas so Großes einfach nicht gemacht sind. So ähnlich war es jetzt auch mit der Liebe."


Das Cover der neuen Auflage aus dem cbt Verlag ist von der Verfilmung abgeleitet und zeigt demnach die beiden Protagonisten. Da ich (wie mittlerweile wohl allgemein bekannt ist) Teil des "Mimimi-keine-Menschen-auf-Cover"-Clubs bin, gefällt mir die Originalausgabe, die unter dem Titel "Unsere verlorenen Herzen" erschienen ist, viel besser. Noch schöner finde ich das Cover der Blanvalet-Ausgabe, welche unter dem Titel "Wer fliegen will, muss schwimmen lernen" zu haben ist. Wer jetzt wegen der verschiedenen Ausgaben und Titel verwirrt ist - vergesst das Cover -, es kommt ja immerhin auf die inneren Werte an 😁... Und diese können sich bei "Chemical Hearts" definitiv sehen lassen. Der reine Text ist nämlich aufgepeppt durch toll formatierte Chatverläufe, eine Powerpoint-Präsentation (jaaa, es sind wirklich die Folien abgedruckt) und Notizen mit Liebesbriefentwürfen.


Erster Satz: "Ich habe mir den Moment, in dem man zum ersten Mal seine große Liebe trifft, immer wie eine Filmszene vorgestellt."


Mit diesem Satz führt uns der 17-jährige Ich-Erzähler in seine Liebesgeschichte ein, von der er selbst sich nicht ganz sicher ist, ob man sie guten Gewissens eine Liebesgeschichte nennen kann. Was zwischen ihm und seiner neuen Mitschülerin Grace im Laufe von drei Monaten vorsichgeht, während die beiden die Redaktion der Schülerzeitung leiten und sich langsam näherkommen, ist nämlich alles andere als eine typische Teenie-Romanze. Stattdessen erinnerte die Geschichte mich mit den ernsten Anklängen, dem trockenen Humor, der teilweise absurden Handlung und den philosophischen Gedanken sehr an einen John-Green-Roman.


"Ein Blick in den Nachthimmel führt mir vor Augen, dass ich nur die Asche von längst verglühten Sternen bin. Ein Mensch ist eine Ansammlung von Atomen, die für kurze Zeit eine geordnete Struktur bilden, um dann wieder zu verfallen. Ich finde meine eigene Unwichtigkeit tröstlich."


Und genau wie eben genannter Autor weiß auch Krystal Sutherland mit ganz besonderen Figuren, Lebensweisheiten und einer fantastischen Atmosphäre zu überzeugen und mit leisen Tönen still und heimlich den Leser um den Finger zu wickeln, zu packen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen. Mit vielen unterschiedlichen Metaphern und Formulierungsweisen versichert sie sich, dass auch wirklich jeder Leser verstehen kann, was sie meint und bringt Gefühle und Gedanken ihrer Figuren wunderbar direkt und erlebbar auf den Punkt. Dabei ist die Balance zwischen Humor und Tragik wunderbar ausgewogen und neben Anspielungen auf Filme, Musik und GIFs werden auch immer wieder philosophische Gedankenergüsse über den Tod, das Universum, die Liebe und andere komplexe Konstrukte miteingeflochten.


"Jetzt begriff ich, warum sich Lola bei Grace an Edie Sedgwick erinnert fühlte. Beide hatten diesen Femme-fatale-Look, diese Aura von Hatte-gerade-eine-Überdosis-und-wurde-mit-einem-Adrenalinschuss-ins-Leben-zurückgeholt. Sie leuchtete, funkelte wie der Nachhall der Sterne, die verglüht waren, um ihre Atome an sie weiterzugeben. Ich hatte noch nie etwas so quälend, herzzerreißend Schönes gesehen."


Zwar startet die Geschichte mit angezogener Handbremse, während Henry von seinem Alltag und anschließend von der ersten Begegnung mit Grace erzählt und ist auch im späteren Verlauf kein Pageturner, dennoch ist "Chemical Hearts" so berührend, authentisch und tragisch, dass man es einfach weiterlesen muss. Berührend und authentisch, klar, aber warum tragisch? Das liegt in erster Linie an Grace´ Geheimnis, dass nicht nur ihre ganze Charakterisierung bestimmt, sondern auch die Dynamik zwischen ihr und Henry mitbestimmt. Direkt nach dem Lesen wollte ich der Geschichte 4,5 oder sogar 5 Sterne geben, doch je weiter die Geschichte nun zurückliegt, desto mehr wird mir bewusst, dass mich doch ein paar Dinge gestört haben. Und das hängt in erster Linie mit ihr zusammen, mit Grace. Sie ist ein wahres Mysterium - unnahbar, nicht greifbar, widersprüchlich, sphärisch und deshalb auch nur äußerst schwammig charakterisiert. Krystal Sutherland hat mit all ihren Figuren versucht, Klischees zu umgehen oder sie zu pointieren - sei es die lesbische beste Freundin, der australische Frauenheld oder die Klatschbase der Highschool -, doch mit Grace Town hat sie leider eines mit voller Breitseite getroffen. Sie hätte das strahlende Herzstück der Geschichte werden können, doch stattdessen zeichnet die Autorin sie über weite Teile der Geschichte als typisches Manic Pixie Dream Girl mit dunklem Geheimnis und versäumt, auf die Gedanken und Gefühle einzugehen, die sie hinter dem Mysterium kultiviert.


"Weil mir nicht klar war, dass man sich in Menschen genauso verlieben kann wie in Songs. Auch wenn ihr Lied dir anfangs nichts sagt, verwandelt sich die unbekannte Melodie schon bald in eine Symphonie und dringt dir unter die Haut. Sie wird zur Hymne im Geflecht deiner Adern, zur Harmonie, eingestrickt in das Gewebe deiner Seele."


Zugutehalten muss man der Geschichte, dass das MPDG-Klischee (für alle, die nicht wissen, wovon ich spreche: eine Frauenfigur, oft in Arthouse Filmen, die grüblerischen jungen Männern beibringt, das Leben zu genießen und ihre Welt durch exzentrische Eigenheiten durcheinanderbringt, dabei aber kaum eine wirkliche Persönlichkeit hat) hier von der Autorin selbst aktiv aufgebracht wird und der Erzähler bestreitet, dass sie als solche bezeichnet werden kann. Ausflüge zu verlassenen Bahnhöfen inklusive unterirdischem Fischteich, spontane Roadtrips in den Nationalpark und nächtliches Philosophieren über Sternenstaub sprechen da aber eine andere Sprache. Dazu kommt, dass Grace hier eindeutig an einer psychischen Krankheit leidet (aus Spoilergründen werde ich hier nicht weiter darauf eingehen), dies aber leider weder thematisiert noch problematisiert wird. Stattdessen schwärmt Henry abwechselnd von ihrer Absonderlichkeit und ärgert sich über sie. Dass man Grace also weder besonders gut verstehen kann, da ihr Verhalten professionell eingeordnet wird, noch mit ihr fühlen kann, da ihre Persönlichkeit hinter dem MPDG-Mysterium fast vollständig untergeht, führt also dazu, dass man sie allgemein wenig sympathisch findet und wenig mit ihr anfangen kann.


"In diesem Moment wurde mir klar, dass Grace Town ein zersplittertes Stück Glas war, an dem ich mich immer wieder schneiden würde, wenn ich mich auf sie einließ. (...) Ich dachte, dass auch ich sie im Geheimen lieben könnte, zwischen Schatten und Seele. Vielleicht wäre es das Beste. Vielleicht gehörten meine Gefühle für Grace Town genau dorthin, in die Dunkelheit, wo sie nie als Licht gelangten."


Der männliche Ich-Erzähler Henry Page hat mir im Gegensatz zu ihr aber sehr gut gefallen. Nicht nur weil diese in dem Genre ohnehin viel zu selten zu finden sind, sondern auch da Henry genau die richtige Art von Erzähler ist. Die von der klugen, charmanten, witzigen, reflektierten wenn auch ein bisschen unsicheren Sorte. Die, die an die große Liebe glauben. Die, die man während des Lesens am liebsten fest in den Arm nehmen und vor der Welt beschützen würde. Die, die man einfach lieben muss, egal was sie anstellen. Seine lockere, aber intensive Art, die Welt und andere Personen zu beschreiben hat auch unter anderem dazu geführt, dass ich mir so viele tolle Stellen rausgeschrieben habe, wie schon lange bei keinem Roman mehr. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, den Zitate-Spam 😊.


"Liebe ist ein naturwissenschaftlicher Vorgang. Manchmal dauert dieser Vorgang ein ganzes Leben und wiederholt sich in Endlosschleife, manchmal nicht. Manchmal wird eine Supernova draus, die irgendwann verglüht. Wir alle sind chemische Herzen. Macht das die Liebe weniger wunderbar?"



Das offene Ende hat mich mit Grace ein bisschen versöhnt, ist für uns LeserInnen aber natürlich nicht besonders zufriedenstellend. Doch Ende hin oder her, jetzt wird heute Abend erstmal der Film geschaut...



Fazit:


"Chemical Hearts" ist kein Buch, das mit spannender Handlung fesselt, aber eines, das tief berührt. Der tolle Erzählstil, die atmosphärischen Lebensweisheiten und wunderschöne Metaphern machen die Geschichte zu einem Leseerlebnis, das in Erinnerung bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2019

Eine bittersüsse Liebesgeschichte

0

Um dieses Buch bin ich schon lange auf Goodreads herumgeschlichen. Ursprünglich ist die Hardcover Ausgabe beim cbj Verlag unter dem Titel "Unsere verlorene Herzen" schon einmal vor einiger Zeit erschienen, ...

Um dieses Buch bin ich schon lange auf Goodreads herumgeschlichen. Ursprünglich ist die Hardcover Ausgabe beim cbj Verlag unter dem Titel "Unsere verlorene Herzen" schon einmal vor einiger Zeit erschienen, für die Taschenbuch-Ausgabe hat mich sich aber scheinbar für einen Wechsel zum Blanvalet Verlag entschieden.

Die Geschichte handelt von den beiden Jugendlichen Henry und Grace. Grace ist neu an Henrys Schule, hinkt, trägt weite Jungs-Klamotten und schafft es trotz allem, Henrys Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die beiden kommen sich näher, als sie gemeinsam für die Schülerzeitung arbeiten sollen, doch statt zu schreiben, sind sie viel zu sehr mit sich und der neu aufkeimenden Beziehung beschäftigt. Man kann es zumindest Henry nicht verübeln, denn die erste Liebe ist etwas ganz besonderes.
Obwohl die anfängliche Zeit sehr harmonisch verläuft, stellt sich bald heraus, dass Grace ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, das mitunter auch ein Grund dafür ist, wie sie ihr Leben inzwischen lebt. Nachdem Henry diese Erkenntnis gewinnt, wird die junge Liebe auf eine harte Probe gestellt und er muss sich fragen, ob Grace überhaupt jemals für eine (neue) Beziehung bereit sein wird.

An dieser Stelle möchte ich nicht mehr verraten, denn herauszufinden, was Grace in ihrer Vergangenheit erlebt hat und vor allem welchen Einfluss dieses Erlebnis auf ihre Gegenwart hat, ist etwas, das mich nicht nur überrascht, sondern auch schockiert hat.
Doch die Geschichte ist nicht so düster, wie es nun vielleicht klingen mag, denn die anfängliche Verliebtheits-Phase der beiden Jugendlichen ist zuckersüss und hat mein Herz für einen Moment erwärmt. Die Autorin schafft es auf sehr glaubhafte Weise darzustellen, wie die erste Liebe sich anfühlen kann.
Positiv hervorheben möchte ich auch den lockeren Schreibstil der Autorin, der nicht nur perfekt zur Altersgruppe der Protagonisten passt und damit sehr authentisch wirkt, sondern auch mit massenhaft popkulturellen Anspielungen gefüllt ist, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Fazit:
Bei "Wer fliegen will, muss schwimmen lernen" handelt es sich um eine bittersüsse Geschichte über die erste Liebe eines jungen Mannes, der aber bald erkennen muss, dass nicht alles so ist, wie es den Anschein macht. Durch den locker leichten Schreibstil der Autorin macht es Spass das Buch zu lesen, man sollte jedoch nicht mit der Erwartung an zu viel Tiefgründigkeit an die Geschichte herangehen. Ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt und kann das Buch mit 4 Sternen als einen kurzweiligen Contemporary Roman für Zwischendurch sehr empfehlen.