Cover-Bild Das Flüstern der Freiheit
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 351
  • Ersterscheinung: 18.06.2019
  • ISBN: 9782919807451
Laila Ibrahim

Das Flüstern der Freiheit

Alex Wolf (Übersetzer)

Das herzzerreißende Schicksal einer jungen Chinesin zu Beginn des 20. Jahrhunderts – ein bewegender Roman von Bestsellerautorin Laila Ibrahim.

»Wir kennen nicht unser Schicksal. Es kann ein Abschied für immer sein, vielleicht auch nur für einige Jahre. Aber meine Liebe zu dir wird sich niemals ändern, egal wie lange und wie fern.«

Südchina, 1923. Eine arrangierte Ehe mit einem Witwer in Kalifornien ist für die junge Mei Ling die einzige Chance, bitterer Armut zu entkommen. Unter dem Namen seiner ersten Frau tritt sie die strapaziöse und oft demütigende Seereise an. Liebevoll kümmert sie sich dabei um das kleine Waisenmädchen Shiya. Doch endlich im chinesischen Viertel von San Francisco angekommen, erlebt Mei Ling eine herbe Enttäuschung. Ihr Mann Chinn Kai Li ist keineswegs ein Kaufmann, sondern nur ein mittelloser Hausdiener.

Schwanger, an einen fremden Mann gebunden und voller Heimweh ist Mei Ling der Verzweiflung nah. Aber ihr Zeichen ist der Drache, und der lässt keine Niederlage zu. Sie beginnt, um ihr Glück zu kämpfen – und um Shiya. Denn ohne ihre Hilfe erwartet die kleine Waise ein grausames Schicksal …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2019

Der Traum von einem besseren Leben

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1923 China. Aus einer armen Familie stammend, springt Mai Ling für ihre kranke Schwester ein und wird an einen amerikanischen Heiratsvermittler verkauft, um der Familie ein Auskommen zu sichern. Mei Ling ...

1923 China. Aus einer armen Familie stammend, springt Mai Ling für ihre kranke Schwester ein und wird an einen amerikanischen Heiratsvermittler verkauft, um der Familie ein Auskommen zu sichern. Mei Ling wird mit einem für sie völlig fremden Mann verheiratet und mit dem Schiff nach Amerika verbracht. Auf der beschwerlichen Überfahrt begegnet sie dem kleinen Waisenmädchen Shiya, dem sie schon bald eng verbunden ist. Als sie nach vier Wochen San Francisco erreichen, muss Mei Ling bald enttäuscht feststellen, dass ihr neuer Ehemann gar nicht wohlhabend ist. Die Eingewöhnung in die fremde Umgebung fällt Mei Ling schwer, sie vermisst ihre Heimat und vor allem ihre Familie, deshalb stürzt sie sich mit aller Kraft in die Aufgabe, die kleine Shiya zu beschützen. Doch dafür muss sie Opfer bringen…
Laila Ibrahim hat mit „Das Flüstern der Freiheit“ einen sehr berührenden und spannenden Roman vorgelegt, der das Schicksal chinesischer Einwanderer in die USA thematisiert und aufzeigt, welche Hürden und unter welch teilweise grausamen Bedingungen sie ihre Hoffnungen in einem fremden Land suchten, um sich für ihre Zukunft Wohlstand und ein besseres Leben zu erarbeiten. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser direkt mit an den Anfang des letzten Jahrhunderts ins Reich der Mitte, wo arme Familie keinen anderen Ausweg sahen, als ihre eigenen Kinder zu verkaufen, um zu überleben. Unsichtbar an die Fersen von Mei Ling geheftet, erfährt der Leser hautnah von ihrem Schicksal, einen ihr völlig unbekannten Mann zu ehelichen und ihre Heimat zu verlassen. Völlig allein und einsam muss sie ihr Schicksal über mehrere Wochen meistern ohne zu wissen, was mit ihr passieren wird. Gefühle wie Angst, Hoffnung und Schmerz sind allseits präsent. Die Autorin hat hier wieder sehr viel auf Authentizität gelegt, denn ihre Handlung basiert auf realen Begebenheiten, die sie im Anhang des Buches auch belegt.
Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und hinterlassen mit ihren individuellen Eigenschaften einen sehr intensiven und realistischen Eindruck beim Leser. Mei Ling ist eine junge Frau, die nicht über ihr eigenes Leben bestimmen darf. Sie ist zurückhaltend, fügsam und sorgt sich um das Wohl ihrer Familie. Aber sie zeigt nach und nach auch eine andere Seite von sich bei dem Kampf um Shiya. Hier beweist sie Mut und Stärke sowie eine Selbstlosigkeit, die nur eine Mutter aufbringen kann. Chinn Kai Li ist Mei Lings Ehemann, der sie auf Händen trägt. Er ist liebevoll, hilfsbereit und großherzig. Die kleine Shiya schleicht sich sofort in das Herz des Lesers und lässt ihn um ihr Schicksal konstant bangen und hoffen.
„Das Flüstern der Freiheit“ ist ein wunderbarer Roman mit historischem Hintergrund, der sich eindrucksvoll mit dem Schicksal chinesischer Einwanderer beschäftigt, die sich hoffnungsvoll auf die beschwerliche Reise in die USA machten, um dort eine Zukunft zu finden. Einfühlsam und berührend erzählt ist hier eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten?

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DasFlüsternDerFreiheit stammt aus der Feder von Laila Ibrahim. Von ihr las ich die beiden Bücher „Gelber Krokus“ und „Eine Handvoll Senfkörner“. Ihr Stil gefiel mir sehr gut und ich war gespannt, was ihr ...

DasFlüsternDerFreiheit stammt aus der Feder von Laila Ibrahim. Von ihr las ich die beiden Bücher „Gelber Krokus“ und „Eine Handvoll Senfkörner“. Ihr Stil gefiel mir sehr gut und ich war gespannt, was ihr neuester Roman zu bieten hat.

DasFlüsternDerFreiheit beruht auf Tatsachen. Der Roman beschreibt die Situation chinesischer Einwanderer, die in den USA Fuß fassen und ein besseres Leben beginnen wollten. Mai Ling ist eine Chinesin, die durch unglückliche Umstände heiraten und den Weg nach Amerika gehen muss. Anfang des 18. Jahrhunderts war es üblich, dass arme Familien Chinas ihre Mädchen an Heiratsvermittler aus Amerika verkauften. Eigentlich sollte ihre Schwester den weiten Weg über das Meer antreten. Da sie aber erkrankte und dazu nicht in der Lage war, musste Mai Ling ihre Stelle einnehmen.

Schweren Herzens folgte sie der Heiratsvermittlerin und heiratete einen ihr völlig unbekannten Mann. Als sogenannte Papierfrau folgte sie ihm bis zum Hafen Schanghais und betrat das Schiff „Persia Maru“. Vier Wochen verbrachte sie mit dem Sohn ihres Ehemannes auf dem Schiff und lernte hier das Waisenkind Shira kennen und schätzen. Als sie im Mai 1923 in San Francisco anlegten, war sie nicht nur voller Hoffnung. Auch Angst vor der ungewissen Zukunft quälten sie.

Während weiße Europäer mühelos an Land gehen durften, war das besonders für Chinesen mehr als schwierig. Sie wurden auf die Insel „Angel Island“ gebracht und mussten dort unter unmenschlichen Verhältnissen auf die Erlaubnis zur Einreise warten. Nach zwei Monaten bangen Wartens darf Mai Ling dann endlich zu ihrem Ehemann ziehen.

DasFlüsternDerFreiheit ist ein Roman, der mir eindrücklich zeigte, wie wertvoll das Leben in der heutigen Zeit ist. Zur damaligen Zeit waren arme Familien in China gezwungen, ihre heiratsfähigen Töchter zu verkaufen. Die Mädchen kamen dann häufig als Haushaltshilfen zu den reichen Familien in Amerika. Das wäre ja auch noch nicht schlecht, aber nach einigen Jahren mussten sie als Prostituierte arbeiten. Das Schicksal wollte Mai Ling dem Mädchen Shiya ersparen und nahm dafür eine große Schuld auf sich.

Trotz aller Bedenken wurde sie von ihrem Ehemann unterstützt und geliebt. Seine liebevolle Einstellung ihr gegenüber zeigt sich zum ersten Mal, als sie eine Tochter zur Welt bringt. Kai Li liebt dieses Kind und erwähnt in keinem Satz, dass er die Geburt eines Sohnes bevorzugt hätte.

Die USA als Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist wohl bis heute eine Legende, an die viele Menschen glauben.

DasFlüsternDerFreiheit zeigt eindeutig, dass dem nicht so war und der Roman beruht auf Tatsachen. Das belegen nicht nur die Quellenangaben am Ende des Buches.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Ein bewegender Roman über das Schicksal chinesischer Auswanderer

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China, 1923:
Mei Ling lässt sich auf eine arrangierte Ehe mit einem ihr unbekannten Witwer ein, allerdings muss sie dafür nach Kalifornien auswandern und die Identität seiner verstorbenen Frau annehmen. ...

China, 1923:
Mei Ling lässt sich auf eine arrangierte Ehe mit einem ihr unbekannten Witwer ein, allerdings muss sie dafür nach Kalifornien auswandern und die Identität seiner verstorbenen Frau annehmen. Die Reise erweist sich als sehr strapaziös und das Leben ist so ganz anders als erwartet. Auf der Reise lernt sie die Waise Shiya kennen, doch in den USA verlieren sich die beiden aus den Augen, aber Mei Ling muss immer wieder an Shiya denken und macht sich auf die Suche nach ihr.

Ich konnte mich gut in Mei Lings Leben einfinden. Als unerfahrene junge Frau führt sie ihr Weg in ein Land, dessen Kultur, Menschen und Sprache so komplett anders und fremd ist. Es wird nichts beschönigt oder hinter einer rosaroten Brille versteckt, aber es wird sich auch nicht viel mit schmückendem Beiwerk aufgehalten. Mei Ling erzählt ihre Geschichte auf der einen Seiten sachlich, aber immer mit viel Gefühl, dadurch ist man als Leser immer ganz dicht an ihrer Seite. Der Roman zeigt, wie hart damals das Leben der Chinesen war, die ihr Glück in einem anderen Land suchten und dass die USA nicht für alle, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bedeutet.

Ein toller und lesenswerter Roman, der von mir 4 Sterne bekommt.