Cover-Bild Kukolka
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 375
  • Ersterscheinung: 12.04.2019
  • ISBN: 9783746635392
Lana Lux

Kukolka

Roman

»Ein großes, ergreifendes Buch, bei dem ich mich so sehr nach einem Happy End gesehnt habe wie noch niemals zuvor.« Olga Grjasnowa Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schlafen und eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt. Außerdem hat sie einen Job, und den macht sie gut: betteln. Niemand kann diesem schönen Kind widerstehen, auch Rocky nicht. Er nennt sie Kukolka, Püppchen. Wenn Kukolka ihn lange genug massiert, gibt er ihr sogar Schokolade. Alles scheint perfekt zu sein. Doch Samira hält an ihrem Traum von Deutschland fest. Und ihr Traum wird in Erfüllung gehen, komme, was wolle. Lana Lux hat einen gnadenlos realistischen Roman über Ausbeutung, Gewalt und Schikane geschrieben, über ein Leben am Rande der Gesellschaft, geführt von einer Heldin, die trotz allem schillernder nicht sein könnte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2023

Traurige Geschichte

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TW: Gewalt und sexuelle Übergriffe an Minderjährigen, Drogenmissbrauch

KUKOLKA
Lana Lux

Ukraine, in den 90er Jahren: Die 7-jährige Samira wächst in einem Waisenhaus unter härtesten Bedingungen auf. Wer ...

TW: Gewalt und sexuelle Übergriffe an Minderjährigen, Drogenmissbrauch

KUKOLKA
Lana Lux

Ukraine, in den 90er Jahren: Die 7-jährige Samira wächst in einem Waisenhaus unter härtesten Bedingungen auf. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird hart bestraft. Zuneigung oder Liebe gibt es keine.
Als ihre einzige Freundin Marina von einer deutschen Familie adoptiert wird und diese ihr ein paar Wochen später ein Paket aus Deutschland mit einer echten Barbie schickt, wird „Deutschland“ für die kleine Samira der Strohalm, der sie die nächsten Jahre über Wasser halten wird. Eines Tages möchte sie in diesem Land leben!

In einer Nacht, als Samira wieder einmal bestraft wird und nicht schlafen darf, reißt sie aus dem Waisenhaus aus. Sie möchte einen Bus nach Deutschland nehmen. Aber dieses Unterfangen stellt sich für eine 9-Jährige, ohne Geld und Pass, als schwierig heraus.
Während sie die nächsten Tage am Bahnhof rumlungert, lernt sie einen Mann namens Rocky kennen. Dieser verspricht ihr das Busticket nach Deutschland zu bezahlen, wenn sie ihn nach Hause begleitet und ihm dort einen Gefallen erweist …

Lana Lux hat ein ergreifendes Buch geschrieben, einen Pageturner, der brutaler nicht sein könnte. Von der ersten Seite an habe ich mit Samira gelitten, mich nach einem Happy End gesehnt. Die Sprache ist oft derb.
Am meisten schockiert mich, dass dieses Buch eine Geschichte erzählt, die bestimmt unzählige Male auf der Welt stattfindet - wahrscheinlich sogar gerade jetzt in diesem Lesemoment - wir aber in einer Parallelwelt sitzen und nichts dagegen ausrichten können.

Fazit: 💔
Dieses Buch hat mich sehr berührt und wird mit Sicherheit in meine #highlights2023 einziehen.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Mein Herz bricht

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"Wer bist du?", fragte ich.
"Wer bist du?", fragte die Gestalt zurück.
"Ich? Ich bin niemand."
"Das ist gut. Wer niemand ist, kann alles werden." (S. 160)

[TW: Gewaltdarstellungen, sexueller und psychischer ...

"Wer bist du?", fragte ich.
"Wer bist du?", fragte die Gestalt zurück.
"Ich? Ich bin niemand."
"Das ist gut. Wer niemand ist, kann alles werden." (S. 160)

[TW: Gewaltdarstellungen, sexueller und psychischer Missbrauch, Prostitution]

Eine Familie, ein eigenes Zimmer, ein Bett mit kuschelweicher Matratze – das ist es, was sich die siebenjährige Samira wünscht. Sie wohnt in einem Kinderheim in der Ukraine, Mitte der 90er Jahre. Abgesehen von der autoritären Marina hat sie keine Freunde, wird häufig geärgert und schikaniert – umso trauriger ist sie, als ihre Freundin beim monatlichen Besuch potentieller Eltern von einem Ehepaar aus Deutschland adoptiert wird. Marina verspricht, ihr regelmäßig Briefe zu schreiben und ihre neuen Eltern zu überreden, sie auch nach Deutschland zu holen, und von da an steht für Samira fest: Sie möchte raus hier, sie möchte nach Deutschland zu Marina, mit ihrer neuen Schwester und ihren eigenen Barbies spielen, Süßigkeiten essen und es einfach gut haben. Doch die Monate vergehen, ohne dass etwas passiert, und so fasst sich Samira ein Herz, packt ihre wenigen Habseligkeiten und den Brief mit Marinas Adresse und findet sich plötzlich in einem neuen, gefährlichen und aufregenden Leben wieder.

In ihrem Debütroman „Kukolka“ erzählt Lana Lux, die selbst im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern aus der Ukraine nach Deutschland auswanderte, eindringlich und zutiefst erschütternd die Geschichte eines kleinen Mädchens, das als einem Kinderheim flieht und, unter der „Obhut“ des Mannes Rocky, in einer Gruppe von anderen, vom Leben gezeichneten Kindern aufwächst. Täglich setzt er sie an stark bevölkerten Orten in der Stadt ab, damit sie Geld sammeln, betteln und klauen – für ihren Unterhalt und für die krummen Geschäfte ihres Padrone, doch das soll bei weitem nicht das schlimmste sein, was Samira, genannt Kukolka, in ihrem jungen Leben erfahren und erleben soll.

Lana Lux entwirft unglaubliche Szenarien eines Lebens am Rande der Gesellschaft, die in einer sozialisierten Welt unmöglich erscheinen, weit weg von uns, einem blinden Fleck gleich – und doch sind sie da.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Keine leicht zu verdauende Lektüre

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Der Roman "Kukolka - Püppchen" beschreibt das Leben des kleinen Waisenmädchens Samira, das mit 7 Jahren aus einem trostlosen Heim flüchtet und in falsche Hände gerät. Von klein auf an strenge Regeln und ...

Der Roman "Kukolka - Püppchen" beschreibt das Leben des kleinen Waisenmädchens Samira, das mit 7 Jahren aus einem trostlosen Heim flüchtet und in falsche Hände gerät. Von klein auf an strenge Regeln und Strafen gewöhnt, lernt sie schnell sich zu fügen und anzupassen. Immer wieder vertraut sie den falschen Männern und gelangt erneut in Abhängigkeit. Trotz fehlender Schulbildung und Ausbeutung, verliert sie nie den Mut und den Willen um ihr Lebensziel - ihre Freundin in Deutschland wieder zu sehen - nicht aus den Augen.

Achtung Spoiler!
Seit frühester Kindheit in einem ukrainischen Waisenhaus aufgewachsen, kennt die kleine Samira nur Regeln, Strafen bei Missachtung und Spott. Bis auch Marina ins Waisenhaus kommt, und ihre Freundin wird. Als diese von einem deutschen Ehepaar adoptiert wird, flüchtet die sieben jährige Samira aus dem Waisenhaus um nach Deutschland zu ihrer Freundin zu fahren. Im Gepäck hat sie nur eine Barbie und einen Brief ihrer Freundin. Auf der Straße wird sie von einem Mann namens Rocky aufgelesen, der ihr Unterkunft in einem heruntergekommen Haus gibt. Die anderen Mitbewohner, vor allem die 16 Jahre alte Lydia kümmern sich um sie. Da sie so süß aussieht, wird sie von allen nur Kukolka (Püppchen) genannt. Im Vergleich zum Heim, erscheint ihr das Leben hier als Paradies. Nach und nach lernt sie durch Betteln und Stehlen Geld zu verdienen.

Als sie sich mit 13 Jahren in einen jungen Mann verliebt, verlässt sie das Haus und zieht zu dem scheinbar reichen Dima, der sie mit Geschenken verwöhnt und ihr schließlich hilft, mit einem falschen Pass nach Deutschland zu kommen. Doch schon bald beginnt dieser, sie an andere Männer zu vermieten, und aus Liebe zu Dima lässt sie dies zu.

Als sie beginnt aufzubegehren, verkauft er sie an eine Callgirl-Agentur, wo sie 24 Stunden lang zur Verfügung stehen muss und von einem Freier zum anderen gefahren wird - bis ihr schließlich die Flucht gelingt und sie endlich an jemanden gelangt, der ihr wirklich hilft und sie als Mensch achtet.


Fazit:

Die Geschichte beschreibt sehr anschaulich wie skrupellos Menschen ausgebeutet werden und kaum eine Chance haben, aus der Abhängigkeit raus zu kommen. Ohne Geld und Papiere, am Rande der Illegalität. Diebstahl, Prostitution, Tod und der Wert von Menschenleben werden hier schonungslos beschrieben.

Trotz des schwer verdaulichen Inhalts, ist der Roman jedoch gut und flüssig zu lesen.

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