Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2019

Ist der Hype gerechtfertigt?

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Someone New sollte uns Buchliebhabern allen bekannt sein, schliesslich wudre sehr viel Werbung für Laura Kneidls neues Buch gemacht. Zunächst gab es nur positive Leserstimmen, die das Buch in den Himmel ...

Someone New sollte uns Buchliebhabern allen bekannt sein, schliesslich wudre sehr viel Werbung für Laura Kneidls neues Buch gemacht. Zunächst gab es nur positive Leserstimmen, die das Buch in den Himmel gepriesen haben, aber nach und nach geben immer mehr Leute eine negative Meinung zu Someone New ab. Was ich über das Buch denke, erfahrt ihr jetzt!


Someone New gab es auch als limitierte Hardcover Version, mit Unterschrift von Laura Kneidl und zusätzlichen Illustrationen im Buch. Leider ist diese Ausgabe schon vergriffen.

Ich finde das Cover von Someone New ist ein absoluter Hingucker. Man findet den Titel Someone in typischer Schriftart, wie schon bei der Dilogie Berühre mich. Nicht., das New verschwindet leicht in einer Farbexplosion. Wobei es eigentlich weniger wie eine Explosion wirkt, sondern mehr wie eingefärbte Rauchschwaden.

Die Illustrationen in der Special Edition sind natürlich der Hammer! Gezeichnet sind diese von Gabriella Bujdoso, die hier wieder grandiose Arbeit geleistet hat. Sie hat übrigens auch schon die tollen Postkarten zu Die Krone der Dunkelheit illustriert.

In Someone New findet man den gewohnt flüssigen, detaillierten Schreibstil, der mich bei Lauras anderen Büchern schon sehr begeistert und auch hier nicht enttäuscht hat.

"Vielleicht. Nur ist das Einfachste nicht immer das Richtige."

Mit Micah als Protagonistin hatte ich manchmal so meine Probleme. Sie kommt aus einer reichen Familie, ist aber sehr sauer auf diese, ja verabscheut sie sogar nach und nach mehr. Trotzdem lebt sie auf deren Kosten, und das nicht nur ein bisschen, sondern ordentlich. Sie wurde verwöhnt, und das merkt man ihr an. Sie ist zwar mit 18 in eine eigene Wohnung gezogen und hat ihr Jurastudium gestartet, schafft es allerdings nicht ein paar Möbel zusammenzubauen oder eine Waschmaschine zu bedienen, was dann doch recht bedenklich ist. Micah mag herzlich und liebevoll, selbsbewusst und aufgeschlossen sein, genauso ist sie aber in anderen Situationen sehr verständnislos. Sie findet Fehler bei anderen, anstatt bei sich selbst nach ihnen zu suchen und sie sich einzugestehen. So konnte ich ihre Handlungen in vielen Hinsichten einfach nicht nachvollziehen.

Mit Julian ist es da ganz anders gewesen. Schon im ersten Kapitel war er mir sympathisch, man hat ihm seine so kühle Art eigentlich nicht wirklich angemerkt, er war zwar im Laufe des Buches oft in sich gekehrt und verschlossen, aber als wirklich kalt würde ich das nicht bezeichnen. Julian ist liebevoll, mutig und stark. Er ist ein hilfsbereiter Mensch, dies zeigt er indem er der nicht so selbständigen Micah oft aus der Patsche hilft. Ich habe Julian als einen sehr liebenswürdigen Charakter empfunden.

"Aber meiner Erfahrung nach lohnt es sich nicht, sein eigenes Glück aufs Spiel zu setzen, um es anderen recht zu machen."

Ein weiterer Lichtblick waren der Kater Laurence, Julians Mitbewohner Cassie und Auri und Micahs Freundinnen Lilly und Aliza. Besonders bei Cassie und Auri hätte ich mir mehr gewünscht, teilweise war deren Beziehung spanndender als die von Micah und Julian. Glücklicherweise wird aber ja Someone Else (erscheint im Winter2019/20) von den Beiden handeln. Auf das Buch freue ich mich sehr!

Zur Handlung möchte ich nicht viel sagen, da ich die Rezension spoilerfrei halten möchte. Was mich aber gestört hat waren die vielen, vielen Comic/Fandom Referenzen, mit denen ich leider nicht wirklich viel anfangen konnte und sie deshalb als eher nervig empfunden habe. Hätte ich mit den Fandoms etwas anfangen können, wäre das vielleicht anders, aber das weiß ich nicht. Außerdem kann ich jetzt, wo ich das Buch beendet habe, deutlich sagen das Someone New sehr langatmig war. Erst im letzten Drittel passierte wirklich was, da aber auch sehr schnell und man fühlte sich etwas überrannt.

"Ich wollte nicht nur die glänzende Seite seiner Medaille sehen, sondern auch die rostige. Ich wollte die Spuren sehen, die das Leben darauf hinterlassen hatte."

Ein weiterer Pluspunkt ist das, wenn auch kurze, Auftreten von Sage und Luca. Ihr könnt euch vorstellen, wir glücklich es mich gemacht hat, wieder etwas von den beiden zu hören.

In Someone New sind viele wichtige Themene zu finden, es ist auf keinen Fall ein 0815 New Adult Buch, weist aber auch einige Schwächen auf. Diese Themen im Buch finde ich aber gut umgesetzt, besonders das Nachwort ist eine weitere Stärke von Someone New, genau wie das Cover und der Schreibstil. Die Idee hinter der Story rund um Micah und Julian ist toll, nur in der Umsetzung ist schließlich einiges ins Stocken gekommen.

"Geld allein macht nicht glücklich. Gutes damit zu tun allerdings sehr wohl."

Durch den Hype hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Ich kann euch nur empfehlen, euch gerade bei solch in den Himmel gepriesenen Büchern nicht mit zu hohen Erwartungen reinzugehen und sich ein eigenes Meinungsbild zu schaffen. Es ist nicht schlimm, wenn euch die Geschichte nicht gefällt. Genauso ist es natürlich auch nicht schlimm, wenn euch ein Buch trotz vieler negativen Stimmen sehr gut gefällt. Ich hoffe, das kann jeder für sich mitnehmen.

"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Und ich hinterfrage alles, was ich sage und tue. Aber nicht mit dir. Wenn ich bei dir bin, kann ich ganz ich selbst sein."

Someone New ist nicht mein Lieblingsbuch und wird es nicht sein, jedoch werde ich die Geschichte und deren aktuelle und wichtige Message mitnehmen und nie vergessen.

Lest das Buch. Lest es, und verschafft euch eine eigene Meinung. Und zeigt sie der Welt. Denn für seine Meinung zu einem Buch muss man sich nicht schämen.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Ein Buch was hoffentlich den Blickwinkel mancher Menschen ändert!

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Zitate:

>>Ich bin deinetwegen dankbar. Deinetwegen zweifle ich weniger an mir.>Und manche Geheimnisse wachsen durch diese Angst, bis sie zu Monstern in unserem Schrank werden. Bis wir uns irgendwann nicht ...

Zitate:

>>Ich bin deinetwegen dankbar. Deinetwegen zweifle ich weniger an mir.<<
>>Und manche Geheimnisse wachsen durch diese Angst, bis sie zu Monstern in unserem Schrank werden. Bis wir uns irgendwann nicht mehr trauen, ihn zu öffnen. Nicht einmal in Anwesenheit einer Person, der wir unser Leben anvertrauen würden.<<
Meine Meinung:

Someone New löste einen regelrechten Hype aus. Daher habe ich von Beginn an versucht, möglich wenig davon mitzubekommen – was gar nicht so einfach war. (:
Ich wollte ohne schon vorher gespoilert zu werden, dieses Buch unvoreingenommen lesen und mich nicht von all den Meinungen beeinflussen lassen.
Und ich kann getrost sagen: Ich hab’s geschafft!

Bisher konnte mich Laura Kneidl mit ihren Büchern immer in ihren Bann ziehen.

Ihr Schreibstil ist einfach wunderbar, aber leider konnte sie mich mit Someone New nicht zu 100% überzeugen. Mir gefiel die Idee hinter dem Buch sehr, jedoch war es zwischenzeitlich ziemlich langatmig. Grundsätzlich gefällt es mir sehr gut, wenn Autoren viele Beschreibungen liefern, aber in diesem Fall war es fast schon zu viel des Guten. Leider konnte mich erst gegen Ende die Spannung so richtig packen als die große Enthüllung kam.

Die Charaktere fand ich sehr toll.

Obwohl ich anfangs so meine Schwierigkeiten mit Micah hatte, hat sie es mit ihrer „nerdigen“ Art und ihrem Kampfgeist geschafft, dass ich mich letztendlich doch mit ihr anfreunden konnte.

Julian war für mich die ganze Zeit über ein Rätsel, man konnte einfach nicht richtig hinter seine Fassade blicken. Erst als gegen Ende die große Enthüllung kam (mit der ich definitiv nicht gerechnet hatte!) ergab alles ein Sinn. Denn eines steht fest, leicht hatte er es bisher nicht.

Die Nebencharaktere waren wirklich klasse beschrieben. Auch wenn mit ihnen so ziemlich alle denkbaren Umstände/ Lebenssitutationen eingearbeitet wurden, merkt man einfach wie viel Herzblut Laura Kneidl in sie gesteckt hat.

Was viele von euch bestimmt schon mitbekommen haben, ist das in diesem Buch viel mehr steckt als nur eine Geschichte. Um nicht zu spoilern werde ich hier jetzt nicht verraten um welche Thematik es sich genau handelt, möchte aber trotzdem auf die Message aufmerksam machen.

Fazit:

„Someone New“ von Laura Kneidl ist wundervoll geschrieben, wollte aber leider zu viel. Auch wenn es einen bittersüßen Beigeschmack bei mir hinterlassen hat, kann ich aufgrund des wichtigen Themas dieses Buch von Herzen empfehlen und hoffe das es den Blickwinkel so mancher Menschen ändert!

Veröffentlicht am 23.02.2019

eine Geschichte über Liebe, Toleranz und Offenheit

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Nachdem ich schon so viel über Laura Kneidl gehört habe, selber aber noch nie etwas von ihr gelesen habe, war ich umso gespannter in die Geschichte von „Someone New“ einzutauchen.
Doch so viel sei vorweg ...

Nachdem ich schon so viel über Laura Kneidl gehört habe, selber aber noch nie etwas von ihr gelesen habe, war ich umso gespannter in die Geschichte von „Someone New“ einzutauchen.
Doch so viel sei vorweg gesagt: leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Micah lernt Julian kennen. Den Julian, der kurz darauf wegen ihr seinen Job verliert. Den Julian, der sich als Micahs neuer Nachbar herausstellt. Den Julian, der anfangs so charmant und witzig ist. Den Julian, der plötzlich abweisend und kalt ist. Den Julian, der Micah wie magisch anzieht. Den Julian, der ein ungeheuer großes Geheimnis hat...

Laura Kneidl hat mit „Someone New“ ein New Adult Buch geschaffen, dass an Aktualität und Moderne kaum zu übertreffen ist.
Musik, Filme, Graphic Novels - auf jeder Seite sind Referenzen zur aktuellen Popkultur zu finden. Herr der Ringe, Game of Thrones, die Avengers – all das sind ständige Wegbegleiter durch das Buch.
Zwar ist es ganz schön diesen aktuellen Bezug zu haben, jedoch nimmt die Autorin dem Buch mit dem Maß an Referenzen, mit dem sie es überflutet, die Zeitlosigkeit. Wer weiß, ob sich in zehn Jahren noch jemand an Stranger Things erinnert?
Auch wenn aktuelle Zeitbezüge typisch für das New Adult Genre sind, ein geringeres Maß hätte auch Modernität geschaffen, ohne den Leser schon beinahe zu nerven.
Dennoch, davon abgesehen hat die Autorin einen schönen Schreibstil, der einen guten Lesefluss erlaubt.

Mit seinen mehr als 500 Seiten ist „Someone New“ ein ziemlich dickes Buch, insbesondere für ein Buch aus dem New Adult Genre. Trotzdem wurde die Geschichte nie langweilig und auch sind keine großen Längen entstanden.
Durch das Erzählen der Geschichten der Nebencharaktere kam immer wieder Abwechslung in die Handlung.
Und damit wären wir auch bei meinem Highlight des Buchs angekommen: die Autorin hat tolle Nebencharaktere entworfen, über die der Leser unbedingt mehr erfahren möchte.
Umso schöner, dass mit dem bald schon erscheinenden zweiten Teil der Reihe „Someone Else“ die Geschichte um Julians Mitbewohner Auri und Cassie weitergeht.

Mit den Protagonisten Micah und Julian jedoch konnte ich nicht ganz warm werden.
Mit Micahs Vorliebe für Superhelden kann ich leider so gut wie gar nichts anfangen und auch ihr Hobby, das Zeichnen, liegt nicht gerade in meinem Interessenbereich.
Trotz ihrer netten und hilfreichen Art hat mir das gewisse Fünkchen Etwas gefehlt.
Ähnlich bei Julian. Durch sein Verhalten wirkt er sehr unnahbar und der Leser hat gar keine Möglichkeit, richtige Sympathie für ihn zu entwickeln.

Doch hinter all dem steckt natürlich die Frage nach Julians großem Geheimnis. Und genau an dem Punkt wird es sehr schwierig, eine ehrliche Rezension zu schreiben.
Natürlich kann Julians Geheimnis dem Leser nicht schon zu Beginn der Geschichte preisgegeben werden, denn daran liegt der große Plottwist, das große Finale, die Enthüllung, die all die Fragen beantwortet und alle Verwirrungen aufklärt.
Ich kann mir aber vorstellen, dass einige Leser mit der großen Enthüllung ihre Probleme haben, überfordert sind und nicht bereit sind, für solch eine ernste und wichtige Thematik. Oder, dass es viele auch schlicht und einfach nicht interessiert.
Doch wahrscheinlich ist es genau das, was die Autorin erreichen will. Dass sich der Leser unvoreingenommen mit diesem wichtigen Thema befasst.
Deswegen mein Rat, wenn ihr dieses Buch lesen wollt: seid offen für Themen, die in der heutigen Gesellschaft – leider – teilweise immer noch tabuisiert werden.

Mein Fazit: lest dieses Buch, wenn ihr tolerant und offen für Neues seid. Wenn ihr aber nur eine locker leichte Liebesgeschichte, mit den ganz typischen Problemen des Erwachsenwerdens lesen wollt, ist „Someone New“ zwar keine schlechte Wahl, jedoch wahrscheinlich auch nicht die Beste.

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Veröffentlicht am 22.02.2019

Ein Buch mit einer wichtigen Aussage

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Zum Inhalt:
In diesem Buch geht es um Micah und Julian, die sich, zwei Monate nachdem Julian wegen ihr seine Arbeit verloren hat, aus Zufall wiedersehen. Aber sie laufen sich nicht einfach über den Weg. ...

Zum Inhalt:
In diesem Buch geht es um Micah und Julian, die sich, zwei Monate nachdem Julian wegen ihr seine Arbeit verloren hat, aus Zufall wiedersehen. Aber sie laufen sich nicht einfach über den Weg. Nein. Sie sind jetzt Nachbarn. Micah hat ein wirklich schlechtes Gewissen und will das Geschehnis irgendwie wieder gut machen. Allerdings ist Julian total abweisend und zeigt Micah lediglich die kalte Schulter. Micah bezieht es natürlich auf sich, doch in Wirklichkeit hat sein abweisendes Verhalten weniger etwas mit seiner Vergangenheit mit Micah zu tun, sondern mehr mit dem Geheimnis, dass schwer auf seinen Schultern lastet.

Meine Meinung:
"Someone New" ist nicht das erste Buch von Laura Kneidl, welches ich lese, und daher erlaube ich mir einen Vergleich zu einem ihrer vorherigen Bücher aufzustellen. Während mich "Berühre mich. Nicht." aus den Socken gehauen hat, war das bei "Someone New" nicht der Fall (obwohl das Thema, welches Laura Kneidl in diesem Buch angesprochen hat, genau so wichtig ist).
Am Anfang ging es mehr schleppend voran, hier und da passiert eine Kleinigkeit aber mir kam es teilweise tatsächlich mehr vor wie eine Art "Füllung" (aber eine die nicht allzu relevant ist). Es ist schwer in meiner Meinung auf das genauere Thema einzugehen, ohne zu Spoilern, deshalb kommt im Anschluss, für die die sich Spoilern wollen oder das Buch schon gelesen haben, nochmal eine detaillierte Meinung am Ende.

Dieses Buch ist von der Thematik her unglaublich wichtig genau so wie die Message und vor allem das Nachwort von Thorben Rump, welches mich sehr angesprochen hat. Ich habe großen Respekt vor Laura Kneidl, dass sie über das Thema so offen schreibt, da es in der Gesellschaft leider nicht ganz so normal ist, wie es sein sollte.
Jeder ist ein Mensch, egal wie. Jeder sollte so sein können wie man sich damit wohlfühlt und glücklich ist. Das bringt Laura Kneidl auch sehr gut rüber.
Auch wenn das Buch am Anfang nicht allzu spannend war, hat es mir gut gefallen und ich finde jeder sollte es mal lesen.

Achtung Spoiler !
Das Thema "Trans Identität" ist sehr wichtig. Meine beste Freundin, war bevor sie sich hat um operieren lassen ein Junge. Sie war unfassbar unglücklich, sie wurde in ihrer Schule wirklich stark gemobbt und sogar von der Schule geschmissen. Vor der OP hat man es ihr auch angesehen und sie hat Tagtäglich mit sich selbst gekämpft und mit ihrem Umfeld. Nur ihre Mutter und ein paar Freunde standen zu ihr. Selbst jetzt wo sie ihre OP hatte, hat sie noch starke Zweifel und Ängste, jemand könnte ihr ansehen, dass sie Körperlich mal ein Junge war.
Es gibt viele verschiedene Wege, aber ich glaube man hätte meiner Meinung nach mehr auf die Schwierigkeiten eingehen können. Julian hat z.B. nicht das Problem mit dem Aussehen - also man sieht es ihm nicht an.
Meine beste Freundin meinte, dass es zwar schon gut angeschnitten worden ist, aber auch nicht mehr. Der ganze Psychische Stress - vor allem bei den OP's die gemacht werden, all das fehlt ihr. Julians Weg ist "quasi" schon am Ende, und das ganze Leiden (abgesehen, dass Julian's Eltern ihn verachten, und die Angst nicht akzeptiert oder gar ausgenutzt zu werden) fehlt etwas.
ENDE

Es gilt trotzdem, es ist ein wirklich wichtiges Buch und man sollte es lesen, allerdings ist das echte Leben nicht immer so schön wie in dem Buch.


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Veröffentlicht am 20.02.2019

Eine Bombe in Buchform

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Someonew New:
Ein neuer Lebensabschnitt beginn für Micah: Endlich hat sie die Schule hinter sich und kann aufs College gehen – doch sie wäre deutlich glücklicher darüber, wenn auch ihr Zwillingsbruder ...

Someonew New:
Ein neuer Lebensabschnitt beginn für Micah: Endlich hat sie die Schule hinter sich und kann aufs College gehen – doch sie wäre deutlich glücklicher darüber, wenn auch ihr Zwillingsbruder Adrian mit ihr aufs MCU wechseln würde. Allerdings ist dieser seit einiger Zeit verschwunden und während sie weiter nach ihm sucht, zieht sie deshalb ganz alleine in ihre neue Wohnung ein. Doch lange soll sie dort nicht alleine sein, denn schnell lernt sie ihre neuen Nachbarn kennen: Die süße Cassie, den Footballspieler Auri und den gut aussehenden, aber verschlossenen Julian – besonders zu letzterem versucht sie ein Band zu knüpfen, nachdem sie ihm vor einiger Zeit den Job kostete. Aber während sich ihre Beziehung vertieft, scheint Julian trotzdem noch schwerwiegende Geheimnisse zu haben, die Micah einfach nicht entschlüsseln kann...


Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass es mir schon lange nicht mehr so schwer viel, die richtigen Wörter für ein Buch zu finden. Someone New ist bekanntermaßen seit seinem Erscheinen ein riesiger Hype geworden, den man gut verstehen kann, der es aber auch sehr schwer macht, das Buch persönlich zu betrachten. Deswegen möchte ich mit etwas einfachem anfangen: Dem Schreibstil.
Ich verfolge Laura Kneidl schon seit ihrem ersten bekannten Buch Light & Darkness und bin noch immer von ihrem Schreibstil begeistert. An manchen Stellen merkt man zwar noch ab und zu ein paar Gestelztheiten (vor allem bei Dialogen am Anfang, die weniger realistisch wirkten), aber je mehr ich selbst in die Welt von Micah eintauchte, desto mehr schien auch Laura in ihrem Schreibstil anzukommen – so konnte ich nach nur wenigen Kapiteln nichts mehr entdecken, was meinem kritischen Rezensionsblick aufgefallen wäre.

Die beiden Hauptcharaktere Micah und Julian selbst sind einfach nur unfassbar liebenswürdige Protagonisten. Micah gefällt mir vor allem wegen ihrer direkten Art, weil sie ihre Gedanken auf der Zunge und ihre Gefühle im Gesicht trägt. Sie ist ein toller und sehr loyaler Mensch, wodurch sie die Geschichte perfekt bereichert. Es gibt wohl kaum einen Leser, der nicht gerne mit ihr in die Kartonfestung klettern und Comicbücher lesen wollen würde!
Julian ist daneben bisher mein absoluter Liebling von Lauras Jungs, weil er nicht dem typischen Badboy Image entspricht, das mich bei Luca von Berühre mich. Nicht. immer gestört hat. Er ist zwar leider kein Bibliothekar, aber er kann sich unglaublich niedlich für Architektur begeistern und zeigt sich seinen Freunden gegenüber ebenso loyal wie Micah. Er ist sehr hilfsbereit und unglaublich süß – was würde ich nicht alles geben, um sein Lächeln mal in echt sehen zu können!

Die Nebencharaktere sind dagegen zwar einfach, aber sehr gut umrissen und passen gut in die Geschichte. Lilly und Link sind zum Vergöttern, Alizas Essen stelle ich mir absolut traumhaft vor und Auri und Cassie gehören einfach zusammen! Damit war eigentlich jede erdenkliche „Minderheit“ in dem Buch vertreten, die nicht gerade als „akzeptiert“ in der breiten Gesellschaft angesehen wird – das ist einerseits sehr süß und aufmerksam von der Autorin, allerdings kam es mir an manchen Stellen auch ein wenig zu voll und konstruiert vor. Aber da gibt es ja auch ganz verschiedene Meinungen und wirklich negativ fällt es nicht auf.

Nun zu der Handlung, die ich etwas kritischer betrachtet habe. Adrians Verschwinden wird vor allem am Anfang des Buches lange behandelt und während Micah ihre Geschichte erzählt, berichtet sie auch immer wieder davon, wie sie versucht ihren Bruder zu finden. Zu recht dachte ich deshalb, das würde im ganzen Buch eine größere Rolle spielen. Für so eine große Sache, ging mir aber alles weitere um die Umstände seines Verschwindens und Wieder-Auftauchens zu schnell und unvollständich vonstatten. Sowohl Micahs Reaktion als auch Adrians Erklärungen waren meines Empfindens nach viel zu schwach und erklärten eigentlich nicht wirklich viel. Dafür, dass beide immer wieder erwähnen, wie wichtig sie einander sind, zeugten ihre Reaktionen nicht von gegenseitiger Offenheit und Wertschätzung, weshalb der Eindruck entstand, dass dieser Handlungsstrang eher einem Mittel zum Zweck diente. Und auch danach, tauchte Adrian trotzdem nicht öfter auf, obwohl ich ihn als Leser gerne besser kennengelernt hätte – sehr schade!

Und dann gibt es natürlich noch die andere Sache, auf die das Buch schlussendlich hinarbeitet: Julians Geheimnis. Ich kann ganz stolz von mir behaupten, dass ich schon vor der großen Auflösung herausgefunden habe, was passiert ist – allerdings nicht etwa, weil das Buch so voraussehbar ist, im Gegenteil. Wie bei einer Schnitzeljagd hat Laura immer wieder kleine Hinweise eingebaut, die aufmerksame Leser auf die richtige Fährte locken können, schon bevor alles aufgelöst wird. Allerdings schmählert das nicht den Schock, der die Erkenntnis mit sich bringt. Schon seit langer, langer Zeit hat es kein Buch mehr geschafft, micht dermaßen zu schockieren – und das meine ich absolut im positiven Sinne. Ich weiß nicht, warum mir zu diesem Thema sonst noch nie ein Buch in die Hände gefallen ist, aber es ist tatsächlich genauso wichtig, wie alle immer behaupten. Unglaublich ist für mich bis heute, wie dieses Thema einfach aus dem Nichts auftauchte, ohne, dass ich etwas davon geahnt hatte. Ich fühlte mich wie Sherlock Holmes, der einem großen Puzzle auf der Spur war – und als ich es endlich zusammengesetzt hatte, saß ich erst einmal eine halbe Stunde auf der Couch und starrte gedankenverloren Löcher in die Luft. Dafür gibt es einfach nur ein Wort: Großartig!
Trotzdem, und so großartig wie diese Enthüllung auch war, kam sie leider zu spät. Erst ganz am Ende erfährt Micah und somit auch der Leser von Julians Geheimnis, was für die Verarbeitung des eben Erfahrenen nicht zuträglich ist. Wie auch bei Adrians Auftauchen, schien sich Micah nicht genug mit dem Thema auseinanderzusetzen und dem Leser blieben nur ein paar Seiten, alles zu registrieren, da war das Buch auch schon zu Ende. Bei so einer großen Bombe braucht man Zeit, liebe Julia Kneidl, und die haben wir als Leser im Buch selbst leider nicht bekommen! Zwar lohnt es sich auch über das Buch hinaus darüber nachzudenken, aber zusammen mit den anderen Charakteren wäre es natürlich etwas einfacher gewesen. Deshalb ging mir bei der Verarbeitung, so glaube ich, leider am Ende etwas wichtiges verloren.


Fazit:
Julia Kneidls neuer Roman besitzt eine unglaubliche Sprengkraft, die ich trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Hypes, nicht erwartet hatte. Dieser Aspekt brachte mich lange zum Nachdenken und hat mich nachweislich in meiner persönlichen Weiterbildung unterstützt, allerdings war die Geschichte drum herum dagegen eher schwächer. Es schien als sei die ganze Farbe für diese eine Bombe verwendet worden und deshalb musste der Rest des Bildes ein wenig dafür herhalten. Trotzdem werden die wunderbaren Charaktere mich sicher für immer begleiten und ich danke Julia ganz herzlich dafür, dass sie diesen Roman geschrieben hat!

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