Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Ein Buch, das leider zu leise, still und heimlich für Akzeptanz und Toleranz kämpfen möchte.

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Wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin:

Auf das Buch wurde ich bereits bei der Verlagsvorschau des LYX-Verlags auf der Loveletter Convention 2018 aufmerksam. Bereits die beiden Young-Adult Bücher ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin:

Auf das Buch wurde ich bereits bei der Verlagsvorschau des LYX-Verlags auf der Loveletter Convention 2018 aufmerksam. Bereits die beiden Young-Adult Bücher "Berühre mich. Nicht." "Verliere mich. Nicht." von Laura Kneidl haben mich sehr begeistert, also war ich natürlich auch auf ihr neues Buch sehr gespannt.
Als ich dann vom LYX-Verlag das Rezensionsexemplar zugeschickt bekam, war ich hin und weg. Es war sogar ein Lesezeichen und ein signierter Artprint dabei! Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an den LYX-Verlag!

Handlungsüberblick:

Micah beginnt ihr Studium und kann es kaum glauben, als sie feststellt, dass Julian ihr neuer Nachbar ist. Der Julian, der wegen ihr seinen Job verloren hat. Micah hat seitdem große Schuldgefühle und möchte sich bei ihm entschuldigen. Doch Julian bleibt reserviert und gibt ihr keine Gelegenheit, ihm zu sagen, wie leid es ihr tut. Micah ist allerdings auch fasziniert von Julians mysteriöser Art und möchte ihn näher kennen lernen. Wird sie hinter das Geheimnis kommen, warum er nicht nur sie, sondern auch alle anderen Menschen auf Abstand hält? Und vor allem: Wird sie es schaffen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen?

Mein Bucheindruck:

Das Buchcover kann auf den ersten Blick schon viel vom Inhalt verraten. Allein die zweifarbige Covergestaltung (Rosa und Hellblau) und der Titel "Someone New", haben in mir schon vor dem Lesen eine Ahnung wachsen lassen, um welches Thema es in dem Buch gehen könnte.

Mein Leseeindruck:

Leider war bei mir die Spannung raus, da ich bereits am Anfang wusste, welches Geheimnis Julian hat. Die Andeutungen waren für mich zu leicht zu enträtseln, da ich einige Personen kenne, die das selbe durchgemacht haben, wie Julian. Teilweise hat mich dadurch die Naivität von Micah genervt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es so lange dauern würde, hinter solch ein offensichtliches Geheimnis zu kommen.

Es ist schwierig, über das Thema zu schreiben, ohne zu spoilern. Aber ich werde es trotzdem versuchen. Ich finde es schade, dass aus der Problematik solch ein Geheimnis gemacht wird und es nicht eindeutig im Klappentext benannt wird. So erreicht man, meiner Meinung nach, nicht die Leute, die dieses Buch wirklich brauchen, um sich dort drin wieder zu finden, sich verstanden zu fühlen und vielleicht auch Hoffnung zu entwickeln.
Ich kann verstehen, aus welchem Gründen die Problematik verheimlicht wurde. Zum einen vermutlich aus dem Grund, der Geschichte nicht die Spannung zu nehmen und um das Buch nicht von vornherein in eine Schublade zu stecken. So lesen vielleicht auch Leute das Buch, die es sonst nie gelesen hätten und entwickeln Toleranz oder zumindest Akzeptanz.
Wie das immer so ist, mit den Labeln. Der eine mag sie, der andere nicht. In diesem Fall hätte ich es wichtig gefunden, das Buch klar zu labeln, um eben zu gewährleisten auch die Betroffenen zu erreichen... Nun kann man vielleicht sagen, dass die Covergestaltung und der Titel genug subtiler Hinweis sind. Ich denke aber auch, dass nicht jeder Leser oder Leserin dem Cover so viel tiefere Bedeutung zumisst.

Leider fand ich dieses Buch von Laura Kneidl nicht so stark wie "Berühre mich. Nicht." und "Verliere mich. Nicht.". Was für mich nicht an der Thematik, sondern vor allem an der Vorhersehbarkeit der Handlung lag. Das Thema des Buches finde ich ungemein wichtig und ich finde es toll, dass Laura Kneidl das Thema in einen Young Adult Roman integriert hat.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil von Laura war wie immer flüssig, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte.

Mein Abschlussfazit:

Ein Buch, das ganz leise, still und heimlich für Akzeptanz und Toleranz kämpfen möchte. Meiner Meinung nach leider ein wenig zu leise...

Veröffentlicht am 23.04.2019

Zu gewollt, zu konstruiert und dabei zu wenig authentisch!

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Achtung: Diese Rezension enthält in gekennzeichneten Bereichen Spoiler!

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht" stand es für mich natürlich außer Frage, dass ich früher oder später auch ...

Achtung: Diese Rezension enthält in gekennzeichneten Bereichen Spoiler!

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht" stand es für mich natürlich außer Frage, dass ich früher oder später auch zu ihrer neuen Reihe greifen werde. Dass ich das mit einer Verspätung von drei Monaten tue und deshalb schon von der enormen Kontroverse an Meinungen zu dieser Geschichte Wind bekommen habe, machte das Ganze noch spannender. Die einen lieben sie und betiteln sie als "das wichtigste YA-Buch überhaupt", die anderen hassen sie und sind einfach nur enttäuscht. Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht ganz erfüllen (Stichwort: Überladung), da ich aber trotzdem von dieser berührenden, mitreißenden und intelligenten Geschichte abgeholt wurde, bewege ich mich wohl am ehesten im Mittelfeld der beiden Lager mit Tendenz zur Begeisterung.

Das einzige, was bei dieser Geschichte mit absoluter Sicherheit und ohne jede Frage festgestellt werden kann, ist, dass das Cover ein Traum ist!! Wie auch schon bei ihrer ersten Reihe haben sich die Gestalter des Verlags selbst übertroffen mit dieser subtilen aber wirkungsvollen Verkörperung des Kernthemas. Leider konnte ich keine der limitierten Ausgaben mit den Illustrationen ergattern aber auch so ist die Gestaltung mit den rosa-blauen Wolken, dem Farbverlauf und dem kontrastreichen Titel ein kleines Kunstwerk. Neben einem Nachwort über die Thematik der Geschichte und der Danksagung der Autorin enthält das Buch noch eine Leseprobe zu "Berühre mich. Nicht."

Erster Satz: "Wie lange muss ich das wohl noch ertragen?"


Zur Handlung will ich gar nicht viel mehr verraten als der Klapptext preisgibt, nur soviel: es gibt eine unvorhergesehene Wendung, die den Roman in seiner Thematik aus der Masse heraushebt. Bis wir diese jedoch vor die Nase geknallt bekommen, werden wir erst auf 500 Seiten auf falsche Fährten gelockt und vertröstet. Das hat zum einen die Wirkung, dass es spannend bleibt, weil man unbedingt herausfinden will, was Julians dunkles Geheimnis ist, zum anderen bleibt durch die sehr späte Auflösung am Ende fast keine Zeit für Ausführungen der Thematik, welche ich wirklich spannend gefunden hätte. Das Eskalationspotential des heiklen Themas wurde deshalb zugunsten von einem langen Spannungsbogen verschenkt und erst ganz am Ende kommt der gewünschte Effekt auf. Damit meine ich keineswegs ein sinnloses, aus der Luft gegriffenes Drama, wie es leider ein fester Bestandteil von YA-Romanen ist, sondern vielmehr eine wirklich tiefgründige Befassung mit dem Thema und eine Beleuchtung von mehreren Seiten. So hat für mich die Tiefe der Emotionen ein wenig gefehlt, die ich an Romanen dieses Genres normalerweise besonders schätze.


"Julians Bartstoppel kratzten über meine Haut, und ich nahm seien Duft wahr, der auf mich so verlockend wirkte wie der Geruch warmer Schokolade. "Danke", flüsterte er noch einmal neben meinem Ohr, und da erkannte ich, dass ich mich zuvor getäuscht hatte. Vielleicht war "Liebe" genau das Wort, an das ich denken sollte."



Die Zeit vor der "großen Enthüllung" wird durch viele sich wiederholende Szenen aus Micahs Alltagsleben, leisen Andeutungen und einem ganzer Haufen an diversen Nebencharakteren gefüllt. Denn die sich entwickelnde Liebe zwischen Micah und Julian steht nicht unbedingt alleinig im Vordergrund. Stattdessen kommt jedem Nebencharakter mit seinen Problemen eine eingehende Betrachtung zu, die Masse macht sie alle jedoch ein wenig oberflächlich. Es scheint, als hätte die Autorin für diese Geschichte zu viele Facetten und Themen gewollt, sodass sie ihre Hauptgeschichte um Julian und Micah ein wenig vernachlässigt und die Nebencharaktere zu austauschbaren Statisten verkommen lassen hat. So ist es zum Beispiel eigentlich belanglos, ob sich Micah gerade mit Lilly, Aliza oder Cassie unterhält, da sie in den meisten Szenen nicht wirklich mehr als nette Beigabe sind.

Auf der anderen Seite versucht sie ihren Protagonisten bewusst Raum zu geben und sich bei der Entwicklung von Micahs und Julians Beziehung Zeit zu lassen. Auch wenn mir klar ist, dass das langsame Tempo für die Glaubwürdigkeit der Geschichte notwendig war, da gerade das sich langsam entwickelnde, authentische Beziehungselement für eine kribbelnde, angenehme Stimmung sorgte, hätte sich Laura Kneidl die vielen inhaltlichen Wiederholungen sparen können, wodurch sich gerade der Mittelteil ein wenig in die Länge zieht. Aus viel gutem Willen und einem Haufen toller Ideen wurde so leider ein an verschieden Facetten überfüllter Roman, der aber dennoch nicht wirklich voranzukommen scheint und bei den meisten Themen nur an der Oberfläche kratzt.


"Wir waren in einem goldenen Käfig aufgewachsen, was ich selbst erst erkannt hatte, nachdem ich ihn verlassen hatte. Von innen wirkte er groß und glänzend, aber von außen betrachtet, sprangen einem vor allem die Gitterstäbe ins Auge. Wollte ich mein Leben wirklich nach den Menschen richten, die mich zurück in diesen Käfig sperren wollten?"


Was man der Autorin jedoch wieder hochanrechnen muss, ist der unglaublich detaillierte und emotionslastige Schreibstil, der mir schon bei ihren Vorgängerbüchern gut gefallen hat. Dadurch schafft Laura Kneidl es, den Roman gleichzeitig spannend, ruhig, aufwühlend, beruhigend, berührend und aufklärend zu erzählen, sodass wir komplett von der Story gefangen genommen werden, auch wenn eigentlich nicht viel passiert. So werden selbst Fandom-Gespräche über Graphic Novels oder LARP und Cosplay zu lesen und man verzeiht dem Roman auch, wenn die Charaktere zum gefühlt hundertsten Mal zusammen ein Café besuchen und sich über belanglose Dinge unterhalten. Besonders gut haben mir hier die vielen dummen Flachwitze gefallen, die die Handlung zusammen mit vielen sarkastischen Bemerkungen und schlagfertigen Dialogen ein wenig auflockern.

Achtung Spoiler Alarm!!!

Jetzt aber genug um das Thema herumgeredet und kryptische Hinweise beiseite: es geht um Diversität! Das ganze Buch liest sich als Plädoyer gegen Vorurteile, Sexismus, Rassismus, Engstirnigkeit und Verurteilung und Micah und ihr Freundeskries leben uns Offenherzigkeit und Toleranz vor. Da ist mit Lilly, die früh ein Kind bekommen hat und nun Großes leistet, um ihren Abschluss nachzuholen, die von der Gesellschaft stigmatisierte Teenie-Mutter. Adrian, der aus Angst vor seinen Eltern jahrelang seine Sexualität verschweigen hat und nach der Offenbarung seines Geheimnisses verstoßen wurde, bringt das Thema "Homosexualität" mit rein. Die heutzutage immer noch mehr oder weniger offene Rassismus-Thematik wird durch Cassie und Auri verkörpert, die in der Öffentlichkeit oft seltsam angestarrt werden, bloß weil sie weiß ist und er schwarz. Auch die Diskrepanz zwischen Moderne und Tradition kommt auf den Tisch, indem Aliza aus einer traditionellen, muslimischen Familie kommt und einen modernen Food-Blog betreibt. Micah will unbedingt ihren Träumen folgen, Kunst studieren und an ihrem Graphic Novel arbeiten, wird aber von ihren Eltern in ein High-Society-Leben inklusive Dinner, Jura-Studium und Luis-Vuitton-Kleid gedrängt. Und Julian... ja … der ist eigentlich eine Frau.

"Ich bin trans" - das ist das große Geheimnis hinter seinen Narben, der Verstoßung von seinen Eltern, dem pinken Teddybären und seiner Fähigkeit, Zöpfe zu flechten. Damit wird das große "Tabu-Thema" Transgender auch mal in einem YA-Buch angesprochen. Das fand ich natürlich so mutig wie spannend aber leider ist mit der Geschichte schon wieder Schluss, als das endlich herauskommt und Laura Kneidl verpasst es so, uns mit der Wahrheit ausreichend zu konfrontieren und nebenbei wichtige Fakten zu vermitteln. So wird dieses wichtige Thema zwar endlich mal angesprochen, es bleibt jedoch bei einer recht oberflächlichen Betrachtung, die man durch eine etwas andere Handlungskonzeption bei einer 550 Seiten lange Geschichte durchaus ein wenig hätte vertiefen können.

Dieses "Abwürgen am Ende" ist jedoch nicht der einzige Punkt, der mich bei der ganzen Sache stört. Auch die Elterngeneration wird in einem recht einseitigen Licht gezeichnet: sowohl Adrians und Micahs High-Society-Anwalt-Eltern als auch Julians/Sophias Eltern können mit den Enthüllungen ihrer Kinder absolut nicht umgehen, reagieren homophob, ausstoßend und voller Hass. Selbst Lillys Eltern blicken kritisch auf jeden ihrer Schritte und machen ihrer Tochter das Leben schwer. Natürlich passiert das leider viel zu selten, aber zwischen all den Problemen wird keine einzige Familie porträtiert, in der ein gelungener Umgang feststellbar ist. Ein weiterer Punkt ist dass Micah mit ihrer Reaktion wohl als Art Vorbild gelten soll. Das kann sie in vielerlei Hinsicht auch erfüllen, in anderen Aspekten reagiert sie jedoch außerordentlich nervtötend, indem sie die Privatsphäre von Julian aber auch von Adrian, Cassie und Auri nicht achtet und sich aufdringlich verhält. Sie akzeptiert kein "Nein", spioniert Julian hinterher und betrachtet viele Aspekte mit einer seltsamen Doppelmoral. Auch wenn ich sie als Protagonisten grundsätzlich mochte, erschien auch sie in ihrer Rolle nicht immer ganz authentisch.


"Ich sah zu Julian, der noch immer neben mir auf dem Baumstamm saß. Die Ellbogen auf den Knien abgestützt, starrte er in die Flammen. Seine Haut leuchtete bronzen im Schein des Feuers. Seine Augen funkelten und wirkten mehr golden als grün, wie Laub, das im Herbst von den Bäumen fällt. Vergänglich. In diesem Moment wurde mir mit geradezu schmerzhafter Klarheit bewusst, dass ich Julian nicht gehen lassen wollte."


Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, ob die ganzen Beispiele nicht vielleicht etwas zu viel Diversitäten und Besonderheiten für einen Freundeskreis ergeben, als dass es noch glaubwürdig wäre. Aber egal - die Message ist auf jeden Fall bei mir angekommen: Diversität ist toll und Liebe ist Liebe! Das würde ich genauso unterschreiben also vergesst meine Kritik und lest dieses tolle Buch!!!
Spoiler Ende!!!


"Und manche Geheimnisse wachsen durch diese Angst, bis sie zu Monstern in unserem Schrank werden. Bis wir uns irgendwann nicht mehr trauen, ihn zu öffnen. Nicht einmal in Anwesenheit einer Person, der wir unser Leben anvertrauen würden. "


Kritik hin oder her, ich werde auf jeden Fall an der Reihe dranbleiben um meine liebgewonnenen Protagonisten wiederzusehen und mehr über Cassie und Auri zu erfahren. Also freue ich mich sehr auf "Someone Else"!



Fazit:


Ein wundervolles Plädoyer gegen Vorurteile, Sexismus, Rassismus, Engstirnigkeit und Verurteilung, das mit einer unvorhergesehenen Wendung und einem plastischen, emotionslastigen Schreibstil überzeugt. Leider wirkt der Roman mit den vielen verschiedenen Facetten, Nebencharakteren und tollen Ideen ein wenig überladen, sodass er nicht wirklich voranzukommen scheint und bei den meisten Themen nur an der Oberfläche kratzt.
Zu gewollt, zu konstruiert und dabei zu wenig authentisch!

Veröffentlicht am 21.04.2019

Die Geschichte von Micah und Julian

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Nachdem ich von "Berühre mich.nicht." und "Verliere mich.nicht." , von Laura Kneidl, so begeistert war, konnte ich es natürlich nicht erwarten, dieses mega gehypte Buch von ihr zu lesen.
Naja... was soll ...

Nachdem ich von "Berühre mich.nicht." und "Verliere mich.nicht." , von Laura Kneidl, so begeistert war, konnte ich es natürlich nicht erwarten, dieses mega gehypte Buch von ihr zu lesen.
Naja... was soll ich sagen. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch. Mehr aber auch leider nicht.

Unsere Hauptprotagonistin ist Micah. Eine Comic und Graphic - Novel liebende, etwas verwöhnte, Jurastudentin.
Auf einer Dinnerparty ihrer Eltern, lernt sie den Kellner Julian kennen. Und sorgt ausversehen dafür, dass er gefeuert wird.
Der Zufall will es nun so, dass Julian ihr Nachbar ist, als sie in ihre neue Wohnung zieht. Sie sieht ihre Chance, sich nun endlich ordentlich bei ihm entschuldigen zu können. Doch Julian scheint kein Interesse an einer Entschuldigung zu haben und ignoriert sie in Grund und Boden. Doch Micah lässt sich natürlich nicht so leicht abwimmeln und versucht immer wieder, Julian aus seinem Schneckenhaus zu locken und hinter seine verschlossene Art zu blicken.

Könnte Spoiler enthalten

Wahrscheinlich ein Grund, warum das Buch so gehypt wurde: Weil es wirklich wichtige Themen anspricht. Aber genau hier habe ich ein kleines Problem. Es sind zu viele Themen, auf die die Autorin hinweisen möchte. So wirkt alles nur kurz angeschnitten und dann wieder zur Seite gepackt. Es sind alles wirklich wichtige Themen. Aber gerade deswegen verdienen diese Themen auch wirklich genug Aufmerksamkeit. Wir haben zum Beispiel Micahs mega sympathische Freundin Lilly, die mit ihrer Figur unzufrieden ist und dummerweise auch ein etwas direktes Umfeld hat. Wir haben Micahs tolle Nachbarn Auri und Cassie, die füreinander bestimmt zu sein scheinen, aber kein Paar sind. Wahrscheinlicher Grund: Auri ist groß und schwarz, Cassie klein und weiss.
Und natürlich das GROßE Thema in diesem Buch: Die Homophobie der Gesellschaft. Die hier stellenweise etwas zu krass dargestellt ist, wie ich persönlich finde. Man bekommt beim lesen den Eindruck, dass betroffenen Personen, wirklich lieber verschweigen sollten, wie sie wirklich sind. Denn das persönliche Umfeld, selbst die Eltern, werden es niemals aktzeptieren, wie du bist. Nur ein paar Menschen in deinem Umfeld, werden dich nehmen und lieben wie du bist, aber eben nur ein paar. Hier hätte ich mir etwas mehr Happy End Stimmung gewünscht das zeigt: Hey... du bist toll, genau so wie du bist. Versteck dich nicht, trau dich, vertrau auf die Menschen die du liebst und sie werden dich lieben.
Micah scheint umgeben von persönlichen Schicksalen, die zur zeit alle nicht so rosig aussehen. Und überall möchte sie helfen und Ratschläge geben. Dabei kommt sie leider wie ein bockiges Kind rüber.

Nichtsdestotrotz konnte mich die Geschichte packen und an manchen Stellen auch fesseln. Uns begegnen hier wieder super sympathische Charaktere, die man gerne alle viel näher kennenlernen würde. Der Schreibstil war wieder sehr locker, man flog durch den Roman. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlung etwas schneller voranschreitet, da man als Leser eigentlich schon sehr zeitig auf das problem kommt und dann irgendwann nur noch denkt: Mensch, mach doch mal die Augen auf, das is doch offensichtlich. Eine schnellere Aufklärung hätte Platz für eine ausführlichere Herangehensweise gegeben.

In meinen Augen, konnte das Buch dem Hype leider nicht standhalten. Aber es ist trotzdem eine lesenswerte Geschichte, die man geboten bekommt. Ich werde auch weiterhin die Bücher von Laura Kneidl kaufen, Ende des Jahres "Someone Else - Die Geschichte von Cassie und Auri, auf die ich schon sehr gespannt bin.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Wichtige Thematik, schöne Geschichte, aber häufig "too much"

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Die ganze Zeit musste ich Someone new nicht unbedingt sofort haben.
Und die Limited Edition brauchte ich schon gar nicht. & dann zog es doch ein und ich bereue es nicht. Auch nicht, dass es die Hardcoverausgabe ...

Die ganze Zeit musste ich Someone new nicht unbedingt sofort haben.
Und die Limited Edition brauchte ich schon gar nicht. & dann zog es doch ein und ich bereue es nicht. Auch nicht, dass es die Hardcoverausgabe wurde, denn es hat sich für mich gelohnt.
Die Zeichnungen von den Szenen, die man gerade liest, sind unglaublich schön.
Ich hab sie jedes Mal angehimmelt - wirklich, richtig gelungen.

Der Inhalt hat es mir anfangs nicht leicht gemacht, muss ich zugeben.
All die Vorstellungen der Charaktere auf den ersten ca. 60 Seiten waren mir zu viel.
Viel zu viel, denn jeder Charakter gehört einer Gruppe an, die es in der Gesellschaft nicht immer leicht hat. Somit sind die Themen von ihnen natürlich total wichtig, gar keine Frage, und es muss darüber gesprochen werden, doch die Fülle empfand ich als zu viel eben.
Weniger ist manchmal mehr trifft für mich hierbei zu.
Oder vielleicht mag es auch am rasanten Tempo gelegen haben, in dem man sie alle kennengelernt hat.
Mir hat dies einfach nicht so zugesagt.
Auch fehlte es mir etwas an Farbe, an Lebendigkeit. Die Charaktere wirkten auf mich teilweise oberflächlich und blass. Ich hätte sie so gern besser kennengelernt. Das fand ich sehr schade.

Aber wisst ihr, ich fand dennoch einige Dinge an dem Buch wirklich großartig!
Micah zum Beispiel mochte ich wahnsinnig gern.
Was für eine bewundernswerte, junge Frau. Wirklich.
Sie ist tolerant, offen, witzig, ehrlich und einfach liebenswert!
Besonders ihren Humor habe ich total gefeiert.
Ich musste sicherlich mehr als einmal laut loslachen über einen ihrer Witze.
Micah ist ein Mensch, der weiß, was die Liebe bedeutet und wie sie manchmal eben funktioniert. Auf was es ankommt.
Ich konnte ihre Emotionen sehr gut nachvollziehen.
All ihre Wut und ihren Frust, aber auch ihren Gefühlen Julian gegenüber.

Julian hingegen war da viel schwieriger zu deuten - was womöglich auch daran liegt, dass die Geschichte eben aus Micahs Sicht geschrieben ist. Julian war süß, gar keine Frage.
Er hat das Herz am rechten Fleck und man spürt in seinem Verhalten seine Ängste, doch er war so unnahbar und verschlossen. Ich konnte ihn deshalb nicht ganz greifen oder mich gar verlieben.

Die Geschichte von Julian und Micah ist etwas ganz Besonderes.
Etwas echtes, wahrhaftiges!
Es war wirklich schön - das zarte Knistern war spürbar.

Laura Kneidl spricht mit diesem Buch etwas an, wovon es in der Gesellschaft viel mehr geben sollte: Toleranz! Jedem Menschen gegenüber.
Der Schreibstil gefiel mir gut. Die Autorin schreibt sehr flüssig und locker.
Es fiel mir daher leicht die Geschichte zu genießen, dennoch gefiel mir die Umsetzung nicht rundum.

FAZIT

Someone New ist eine zarte, besondere Liebesgeschichte, die aber -in meinen Augen- das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft hat.
Versteht mich nicht falsch, die Geschichte ist wirklich richtig schön, hat Witz und ernste, wichtige Themen, über die gesprochen werden müssen und das hat mich sehr beeindruckt und bewegt.
Ich habe Freude gehabt beim Lesen, dennoch fehlte mir den Charakteren etwas Farbe.
Ich konnte sie nicht ganz greifen und sie blieben oberflächlich für mich. Ich hätte sie gern besser kennengelernt, insbesondere mit dem Charakter mit dem ich mich bestens identifizieren hätte können, denn wir teilen eine Geschichte.

Ich kann es trotz allem jedem wärmstens empfehlen - die Wendung habe ich erst kommen sehen, kurz bevor sie aufgelöst wurde.
Und ich sage es euch, es ist wirklich wichtig, Leute !

Veröffentlicht am 08.04.2019

Will zu viel

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Um "Someone New" gab es eine zeitlang einen riesigen Hype. Dieser hat mich zum einen neugierig gemacht, zum anderen aber auch sehr skeptisch, so dass ich das Buch zwar mit Neugierde begonnen habe, aber ...

Um "Someone New" gab es eine zeitlang einen riesigen Hype. Dieser hat mich zum einen neugierig gemacht, zum anderen aber auch sehr skeptisch, so dass ich das Buch zwar mit Neugierde begonnen habe, aber ohne zu hohe Erwartungen.

Vorweg, das Buch lässt sich wirklich richtig gut lesen und ich habe es innerhalb eines Tages weggelesen. Ich muss aber auch sagen, dass für mich einfach nur ok war. Das Geheimnis von Julian war zwar auch für mich was Neues, obwohl ich in dem New Adult Genre zu Hause bin, aber die Umsetzung der Geschichte konnte mich nicht so ganz überzeugen.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gefallen und mir war Micah wirklich sympathisch. Ich mochte ihre lockere und etwas rebellische Art. Leider zieht sich die Geschichte aber ewig hin, bis wirklich mal was passiert oder sie Julian auch nur nahe kommt. Das hat mir einfach alles viel zu lange gedauert. Ich glaube es vergehen 200 Seiten bis die beiden sich nach der ersten Begegnung wiedersehen bzw. richtig ins Gespräch kommen.

Ich hatte auch das Gefühl, dass die Autorin bei der Diversität ihrer Charakter zu viel will. Das Buch war komplett überladen damit, es gibt die Vegetarierin, die übergewichtige Teeniemom, ein Schwarzer mit weißer Freundin, der schwule Bruder etc. Auf mich wirkte dies leider zu gewollt und nicht mehr echt, dadurch ist für mich außerdem das Geheimnis von Julian komplett in der Masse verloren gegangen.

Julians Geheimnis ist ein wichtiges Thema, aber dieses wurde für meinen Geschmack viel zu spät enthüllt. Außerdem habe ich es schon lange Zeit geahnt. Ich denke mit einer früheren Enthüllung hätte man hier noch ein wenig die Verarbeitung beleuchten können. Die Reaktion von Micah war mir zu einfach, denke ich denke Akzeptanz und liberale Einstellung hin und her, dass man bei so etwas Zeit braucht, um dies zu verarbeiten. Das war bei Micah leider gar nicht der Fall und das Buch war kurz nach der Enthüllung des Geheimnisses beendet.

Zusammenfassend konnte mich das Buch gut unterhalten, aber will an einigen Stellen zu viel, so dass vieles in den Hintergrund rückt. Auch emotional hat mir in die Geschichte etwas gefehlt.