Wenn der Tag doch nur 48 Stunden hätte...
Sowohl Aliza als auch Lucien haben es richtig schwer, ihre vielen Aufgaben und die Verantwortung, die sie tragen, zu balancieren und alles unter einen Hut zu bringen. Das schaffen sie gerade so und deswegen ...
Sowohl Aliza als auch Lucien haben es richtig schwer, ihre vielen Aufgaben und die Verantwortung, die sie tragen, zu balancieren und alles unter einen Hut zu bringen. Das schaffen sie gerade so und deswegen bleibt - ganz klar! - keine Zeit für Freizeit und schon gar nicht für Liebe und Romantik. Blöd nur, dass man sich meistens einfach nicht aussuchen kann, wann und in wen man sich verliebt…
Da die Figuren und ihre Geschichten schon durch die Vorgängerbücher ein wenig geteasert wurden, konnte ich gut ins Buch starten. Ich mochte die beiden Protas von Beginn an und war gespannt, wie die beiden zueinanderfinden würden (das „ob“ war obligatorisch :D).
Aliza ist eine tolle Protagonistin. Sie kämpft für ihre Leidenschaft, hat große Träume und will etwas erreichen in ihrem Leben. Sie will etwas verändern und einen Fußabdruck in der Welt hinterlassen. Dafür opfert sie sich ganz schön auf, denn sie will es auch ihrer Familie recht machen und in all den vielen Dingen, die sie so macht, will sie erfolgreich sein. Dass das letzten Endes nicht geht, ohne den Tag um 24 Stunden zu verlängern, sieht man relativ schnell und das bringt Aliza stark an ihre Grenzen.
Auch Lucien mochte ich sehr gerne. Mit seiner lockeren und charmanten Art hat er mich von Anfang an von sich überzeugt. Aber was ihn wirklich attraktiv machte, ist sein Verantwortungsgefühl für seine Schwester. Die beiden haben ihre Eltern verloren und er nimmt die Erziehung und den Schutz seiner Schwester sehr ernst. Sie steht bei ihm an erster Stelle und das macht er von Beginn an klar.
Die Offenheit, mit der sich Aliza und Lucien begegnen, war erfrischend. So soll Kommunikation sein. Sie haben aber auch einfach keine Zeit für Spielchen :D
Die beiden funktionieren toll als Pärchen und man kriegt das Gefühl, dass die beiden das schon irgendwie hinkriegen, miteinander, trotz enormen Zeitmangel ^^ Man wünscht es den beiden auch einfach, weil sie so süß zusammen sind. Vor allem auch zu dritt. Das ist ja ganz wichtig, da Luciens Schwester auch eine wichtige Rolle spielt. Die Harmonie und die Dynamik des Trios haben mir sehr gut gefallen.
Die Handlung an sich konnte mich aber leider überhaupt nicht mitnehmen. Lucien und Aliza haben keine Zeit. Das ist die Handlung. Und sie nimmt viel Raum ein und stiehlt der Entwicklung der Beziehung und der Romanze einfach unglaublich viel Platz. Es ist, als würden wir ewig lang auf der Stelle treten, es ging einfach nicht voran. Mir fehlte es in dem Buch an Tiefe, an Emotionen und an Charakterentwicklung. Das war in den beiden Teilen davor ganz anders. Es gab hier schon auch solche Momente: gefühlvoll, emotional, auch mal spannend. Aber zu wenig, dass ich sagen könnte, dass es mich wirklich berührt hat.
Speziell dieser letzte Teil der Trilogie hat mich zwar nicht hundertprozentig überzeugen können, aber wie schon in der gesamten Reihe, stecken auch dieses Mal wieder wichtige und spannende Themen und schöne Botschaften in dieser Geschichte. Es gibt einem beim Lesen, trotz einiger Längen, ein gutes Gefühl. Deswegen finde ich die Reihe auch absolut lesenswert und kann sie von Herzen weiterempfehlen.