Die Pizza-Prinzessin bittet darum dieses Buch zu lesen :-)
Beck ist auf der Toilette einer Pizzeria auf die Welt gekommen. Dieses Ereignis hat sie als Pizza-Prinzessin bekannt gemacht und ihr ein Leben lang Gratis Pizza, sowie eine Jobgarantie in der Pizzeria ...
Beck ist auf der Toilette einer Pizzeria auf die Welt gekommen. Dieses Ereignis hat sie als Pizza-Prinzessin bekannt gemacht und ihr ein Leben lang Gratis Pizza, sowie eine Jobgarantie in der Pizzeria eingebracht.
Was eigentlich ziemlich cool klingt, ist für Beck nicht ganz so toll. Jedes Jahr aufs neue muss sie ihren Geburtstag im „Hot’N Crusty“ feiern, weil sie ihren Eltern einfach nichts abschlagen kann. Eigentlich würde Beck viel lieber irgendwo hinziehen, wo sie keiner kennt. Aber dafür braucht sie Geld und deshalb fängt sie kurz nach ihrem 16. Geburtstag im Hot’N Crusty an zu arbeiten. Dort lernt sie ihre nerdigen Kolleginnen besser kennen, die sie in der Schule gar nicht beachtet hat. Sie freundet sich mit ihnen an, hat aber neben dem Job deswegen nicht mehr viel Zeit für ihre coole Clique. Beck gerät in einen Konflikt mit sich, ihrer Arbeit und ihren Freunden. Als wäre das nicht schon genug, schleicht sich auch noch der mürrische Pizzalieferant Tristan in ihr Herz.
Meine Bewertung:
Wenn hier und da mal schaut, merkt man, dass diese Teenie Selbstfindungsgeschichten recht ähnlich aufgebaut sind. Ein Teenie -meistens ein Mädchen - hängt mit einer Clippe herum, von denen sie denkt, sie wären ihre Freundinnen. Dann trifft dieses Girl eine völlig andere Gruppe und merkt, wie sehr sie sich eigentlich für ihre „Freunde“ verstellt hat. Sie hängt nach wie vor mit den »Coolen« ab, während sie ihre „Uncoolen“ Freunde verleugnet. Als die uncoolen dahinterkommen stellen sie diese zur Rede und unsere Hauptprotagonistin muss sich ihren wahrem „Ich“ stellen. Ja so ungefähr schon gefühlt hundertmal gesehen oder gelesen.
Jedenfalls schien es in diesem Buch auch auf diesen Plot herauszulaufen. Aber ich wurde tatsächlich überrascht. Am Anfang war es so, aber dann nahm die Story eine ganz andere Wendung. Das war aber ohne den Kern der ganzen Sache, sich selbst zu finden, zu verlieren. Also die Autorin hat es hier ganz gut gelöst.
Die ganze Idee mit der Pizza-Prinzessin und den Umständen, warum Beck zu diesem Titel gekommen ist, fand ich super lustig. Das passiert halt, wenn die Mom hochschwanger noch ne Pizza will. So ganz unrealistisch ist es jedenfalls nicht. Klar, das Beck die ganze Geschichte mit 16 ziemlich peinlich ist und sie so schnell wie möglich aus der Gegend wegziehen möchte. Aber wie jeder junge Mensch muss sie lernen, dass dies halt nicht so einfach ist.
Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich Beck charakterlich weiter. Dabei steht sie zu ihren Fehlern und lernt, sich selbst zu akzeptieren. Eigentlich noch mehr als das. Als das Hot’N Crusty in Not gerät, springt sie über ihren Schatten und stellt sich der Herausforderung. Auch ihren Freunden gegenüber lernt sie sich nicht zu verstecken hinter einer Fassade. Für ein so junges Mädchen ist das sehr mutig. Ob Beck dafür belohnt wird, müsst ihr selber lesen
Neben Beck gibt es natürlich auch die ganzen Nebencharaktere, sie sind teilweise nicht nur blasse Charaktere als Mittel zum Zweck. Obwohl auch sie erst oberflächlich in eine bestimmte Schublade gedrückt werden können, stellt sich das im Laufe der Geschichte als falsch heraus. Das ganze kommt ganz unzwanghaft daher. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Beck sich oft oberflächlich mit ihren Freunden beschäftigt hat und man als Leser*in auch erst falsche Eindrücke bekommt. Der Schleier lichtet sich beim Lesen so nach und nach, was es wirklich interessant macht, die einzelnen Nebencharaktere neu kennenzulernen.
Der Schreibstil (bzw. die Übersetzung) ist gut. Ich kam beim Lesen nicht ins Stocken. Der Lesefluss ist also gewährleistet und auch die Anzahl von Kapiteln ist in Ordnung.
Fazit:
Gute Unterhaltung und eine interessante „Coming of Age“ Geschichte, die nicht ganz so klischeemäßig daherkommt, wie es auf den ersten Blick scheint.