Cover-Bild Zeit zu sterben
Band 11 der Reihe "Die Maria Kallio-Reihe"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 02.01.2002
  • ISBN: 9783499231001
Leena Lehtolainen

Zeit zu sterben

Gabriele Schrey-Vasara (Übersetzer)

Maria Kallio, bereits erfolgreiche Anwältin und Ermittlerin, wird in einen Fall verwickelt, der mysteriöser nicht sein könnte: Säde, eine junge Therapeutin, die misshandelte Frauen im Frauen haus betreut, fasst den Entschluss, zukünftig entschiedener und tatkräftiger den Frauen zu helfen. Sie will nicht mehr nett sein und die alltägliche Gewalt stillschweigend hinnehmen. Säde beginnt eine mörderische Therapie, die schnelle Erfolge zeitigt. Doch die Zeit rinnt ihr unaufhaltsam durch die Hände – und irgendwann ist es für jeden Zeit zu sterben.
Spannend und lebensnah; hier ist eine neue Stimme aus Finnland zu entdecken.

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Lesejury-Facts

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  • Janesway hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2021

Langes Warten auf ein unbefriedigendes Ende

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Säde hat es satt, ständig die Misshandlungen ihrer Besucher im Frauenhaus sehen zu müssen und deren Angst zu erleben, die nur zu oft verhindert, dass die Fälle zur Anzeige gebracht werden. Kurzentschlossen ...

Säde hat es satt, ständig die Misshandlungen ihrer Besucher im Frauenhaus sehen zu müssen und deren Angst zu erleben, die nur zu oft verhindert, dass die Fälle zur Anzeige gebracht werden. Kurzentschlossen beginnt sie, die Sache selber in die Hand zu nehmen.

Dieses Buch hat schon für einige Lacher gesorgt, jedoch weniger des Inhalts wegen, immerhin handelt es sich um einen Thriller. Sondern aufgrund der Tatsache, dass ich es – man beachte den Titel – von meiner Schwiegermutter geschenkt bekam. Hier soll aber nicht Gegenstand sein, ob meine Schwiegermutter mich nun mag oder nicht, sondern betrachtet werden, ob das Buch inhaltlich überzeugen konnte.

Immerhin ist Leena Lehtolainen eine der international erfolgreichsten, finnischen Autorinnen. Es handelt sich obendrein auch schon um den offiziell 11ten Band zur Buchreihe um Maria Kallio, eine Anwältin und Kommissarin. So wird diese auch auf dem Buchrücken explizit erwähnt. Es wird dabei aber eine falsche Erwartungshaltung geweckt. Es soll direkt gesagt sein, dass Maria Kallio, mag sie auch in vielen anderen Büchern die Hauptrolle spielen, hier eine Randfigur ist und die Geschichte stattdessen aus Sicht einer anderen Person erzählt wird, nämlich Säde, Sozialpädagogin im Frauenhaus.

Eine starke Idee, die Geschichte aus der Warte der Täterin aufzuziehen. Es wechselt zwischen ruhigen Passagen bei ihr Zuhause und in ihrem Alltag, in der ihr Verarbeitungsprozess zu Tage tritt und den sich zuspitzenden Situationen, in denen die mörderischen Pläne von ihr in die Tat umgesetzt werden wollen. Hauptspannung zieht das Buch dabei vor allem bei der Frage, wie lange das noch gutgehen kann. Früher oder später wird sie auffliegen. Mit ebenjener Überzeugung wartet man nur noch auf den Moment, in dem es soweit ist. Dabei schweben viele Fragen im Kopf herum: Wie wird es passieren? Wie wird ihr normales Umfeld darauf reagieren? Besteht noch die Möglichkeit, dass sie sich da irgendwie rausmanövriert?

Die ganze Zeit bleibt man nah an der Figur Säde, bekommt Einblicke in ihr Denken und Handeln, dass sich dennoch nicht immer nachvollziehen lässt. Säde will sich vieles nicht mehr gefallen lassen und wer hat sich das – so wie ich – nicht auch häufig genug geschworen. Sie schafft es damit, ordentlich Sympathiepunkte aufzubauen. Alle positiven Erlebnisse in ihrem grauen und nicht allzu lebhaften Dasein gönnt man ihr gerne, obwohl sie eine Mörderin ist. Das hat Frau Lehtolainen gut hinbekommen.

Ja, das Buch hätte richtig gut werden können, doch dann ist da eben noch das Ende und die schreckliche Enttäuschung, die man nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Thriller auf den letzten Seiten noch mit einer Überraschung aufwarten. Leider gab es schon vorher etliche, bis dahin nervig-unaufgelöste Andeutungen, sodass sie schon zu erahnen war und auch der große Knall, vor dem wir uns halb-neugierig, halb-gruselnd in Acht nahmen, tauchte eher in Gestalt einer zarten Flamme auf, die jemand auspustet, noch bevor sie an Kraft gewinnt. Bis auf den Schluss lesenswert, aber da man selten vor den letzten 50 Seiten stoppt, kann ich dieses Mal keine Empfehlung aussprechen.

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