Sehr schöner Auftakt mit viel Platz für mehr in den nächsten Bänden
Wer es nicht schon durch Netflix kennt, dem erkläre ich kurz worum es in „Goldene Flammen“ geht.
Es handelt sich um einen Fantasyauftakt der Grishatrilogie. Hier geht es darum, dass die junge Kartografin ...
Wer es nicht schon durch Netflix kennt, dem erkläre ich kurz worum es in „Goldene Flammen“ geht.
Es handelt sich um einen Fantasyauftakt der Grishatrilogie. Hier geht es darum, dass die junge Kartografin Alina bei einem Überfall das Leben ihres besten Freundes rettet, wobei herauskommt, dass Alina über starke magische Kräfte verfügt. Von nun an muss sie dem Leben der Grisha beitreten und natürlich folgt auch das Kämpfen gegen das Böse.
Vor einigen Jahren hörte ich bereits hier und da von dem Grishaverse, habe mich aber nicht an sie herangetraut bis Netflix eine Serie daraus gemacht hat. Also entschied ich mich dazu das Buch vor der Serie zu lesen und habe diese Entscheidung nicht bereut.
Kommen wir erstmal zu den negativeren Punkten, denn diese überwiegen die positiven nicht, weshalb wir das auch schnell abhandeln können. An manchen Stellen sind mir Kapitel zu lang, was das Lesevergnügen etwas beeinträchtigt hat. Sie sind nicht ewig lang, aber wenn man denselben Tick wie ich hat, also ein Buch nicht mitten im Kapitel pausieren zu können, könnte sich schnell ärgern. Manchmal hatte ich beim Lesen auch das Gefühl irgendwas an Informationen verpasst zu haben. Also las ich bestimmte Stellen erneut, in der Hoffnung, dass ich einfach gedankenverloren war, aber leider stellte sich heraus, dass einfach bestimmte Informationen und Details nicht gut hervorgebracht werden. Dies ist an sich kein Problem, denn ich habe die Theorie, dass dies gewollt ist, um den nächsten Bänden nicht vorweg zu greifen.
Kommen wir zu den vielen positiven Dingen.
Alina ist als Protagonistin sehr authentisch und es macht Spaß ihr zu folgen. Meiner Meinung nach reagiert sie genauso naiv, als auch abenteuerlich und erwachsen, so wie jeder oder die meisten es von uns tun würden. Denn letztendlich müssen wir an eine Sache denken: Es ist eine Geschichte, die in einem Ausnahmezustand spielt.
Die Atmosphäre ist schön gehalten. Es bleibt zwar die ganze Zeit irgendwie dunkel gehaucht, aber es gibt auch Stellen, die schön, jugendlich und abenteuerlich sind. Es ist also alles dabei, aber der Ernst geht nicht aus den Augen verloren.
Wir treffen auch auf fremdsprachige Vokabeln. Wenn man der russischen Sprache mächtig ist, könnte man sich also öfter leicht spoilern, was mir eher Spaß gemacht hat, da ich so Alina manchmal einen Schritt voraus sein konnte.
Außerdem treffen wir auf eine große, neue Welt voller Gefahren, Schlösser, aber auch Dörfern. Es geht vom Setting ins Mittelalterliche, aber beim Lesen wirkt es irgendwie überhaupt nicht so.
Man darf sich aber nicht zu viel über das „Warum“ erhoffen. Denn es passieren viele Dinge, aber warum sie genauso sind, wie sie eben sind. Das bleibt leider nicht zu selten offen stehen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat ist, dass auch ein wenig Romantik vorkommt. Wir alle sind nur Menschen und es ist schön zu lesen, was Liebe mit uns macht, ohne, dass die Liebe gleich im Mittelpunkt steht.
Zu den Figuren möchte ich nichts weiter sagen, denn ohne Spoiler ist das wirklich sehr schwierig.
Wer sich also mal einer neuen Fantasywelt widmen möchte, die etwas dunkler ist, aber nicht anstrengend zu lesen, dem kann ich „Goldene Flammen“ nur ans Herz legen.