Wieder ganz anders und wieder sehr gut!
Der Dunkle ist besiegt, Ravka von der Schattenflur befreit und nun ist es an der Zeit, die Scherben aufzusammeln. Doch Ravka ist geschwächt, Nikolai muss sich mit seinem Dämon herumschlagen, der von Tag ...
Der Dunkle ist besiegt, Ravka von der Schattenflur befreit und nun ist es an der Zeit, die Scherben aufzusammeln. Doch Ravka ist geschwächt, Nikolai muss sich mit seinem Dämon herumschlagen, der von Tag zu Tag stärker wird und ihn zu übernehmen droht. Seine Position als Zar ist eine wackelige Angelegenheit und es droht Krieg von allen Seiten. Die Bedrohungen wachsen, werden immer mehr und absurder. Der Zar, die Grisha und ganz Ravka müssen schnellstens nach einer Lösung suchen, um nicht alles zu verlieren, wofür sie so lange und hart gekämpft haben.
Nach den Krähen war ich auf Nikolais Geschichte sehr gespannt. Er war mein Liebling in der Hauptreihe und ich habe mich über sein Spinn-Off gefreut. Es macht Sinn, alle vorherigen Bücher gelesen zu haben, um ein vollständiges Verständnis für de Figuren und ihre Hintergrundgeschichten zu bekommen, ist aber wahrscheinlich kein Muss. Ich empfehle es aber definitiv. Unter anderem auch, weil es einfach sehr gute Bücher sind :D
Das World-Building allein ist schon ziemlich viele Sterne wert. Das Grishaverse ist einfach unglaublich gut durchdacht und wird mit jedem Buch noch etwas deutlicher und noch ein bisschen greifbarer. Ich kehre immer wieder gern nach Ravka zurück.
Bis die Handlung so richtig startet, vergeht einiges an Zeit. Die Geschichte braucht eine Weile, um die Rahmenbedingungen abzustecken, die Figuren und die Schwierigkeiten nochmal vorzustellen und den Aufhänger der Geschichte zu erzählen. Lange Zeit war mir nicht klar, wohin die Handlung uns führen würde. Als es dann aber losging, wurde es richtig gut.
Für Leigh Bardugo typisch: es wird aus unzähligen Blickwinkeln erzählt. Hauptsächlich aber aus Nikolais, Zoyas und Ninas Perspektiven.
Die Figuren sind wieder absolut authentisch und greifbar. Mit jedem Kapitel lernt man sie noch ein bisschen besser kennen, lernt sie lieben und hassen.
Zoya konnte ich in der Hauptreihe nicht besonders gut leiden. Jetzt, als Protagonistin ist sie eine außergewöhnliche Figur, missverstanden, stark, bewundernswert und anbetungswürdig. Zwischen ihr und Nikolai knistert es gewaltig und ich bin ganz stark dafür, dass die beiden zueinanderfinden!
Nikolai ist auch nicht so, wie ich dachte. Wenn man weiß, was so alles in seinem genialen Kopf vor sich geht, merkt man, dass er viel überlegter und besonnener ist als er vorgibt.
Die Geschichte teilt sich in zwei Handlungsstränge auf, bei denen noch nicht klar ist, wie die sie am Ende zusammenkommen werden, aber das werden sie und es wird großartig. Im einen Strang begleiten wir Nikolai und Zoya, die etwas gegen den immer stärker werdenden Dämon unternehmen wollen und im anderen Strang begleiten wir Nina, die Matthias auf Fjerda begraben will. Sie hat aber auch den Auftrag, Grisha bei ihrer Flucht zu helfen und sie zu beschützen. Sie lernt Hanne kennen und entdeckt furchtbare Dinge, was sie auf ihre ganz eigene neue Mission führt.
Es passiert sehr viel in diesem Buch und nicht alles konnte ich schon abschließend einordnen. Manchmal wurde es vielleicht sogar etwas chaotisch, aber es war immer spannend. Ich konnte nicht aufhören, zu lesen.
Nach der Krähen-Reihe war es natürlich nicht leicht, dieses Niveau zu halten oder gar zu übertrumpfen. Das ist der Autorin auch nicht gelungen, aber wie sollte es auch? Die Krähen-Reihe ist unschlagbar. Das kann man ihr nun wirklich nicht ankreiden :D Von daher kann ich nur sagen, auch dieses Buch aus dem Grisha-Uiversium hat mir mal wieder richtig gut gefallen. Ich bin echt begeistert, auf welche Ideen Leigh Bardugo immer wieder kommt und wie sie diese umsetzt. Ich freue mich seeehr auf die Fortsetzung und hoffe auf noch viel mehr Geschichten aus dem Grishaverse!