Cover-Bild Tannenstein
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15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 31.01.2019
  • ISBN: 9783423262187
Linus Geschke

Tannenstein

Thriller

Zeit der Rache

Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.

Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein.
 

»Mehr als nur ein blutiger und sprachgewaltiger Thriller. Fast schon eine Sensation!«
Verena Thies, Bayrischer Rundfunk

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

„Emotionalität macht vieles leichter, aber kaum etwas besser“

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Alexander Born steht kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Der Ex-Polizist hat die Zeit genutzt, um seine Rache zu planen. Er will den Mörder seiner Partnerin und Geliebten finden und zur Strecke ...

Alexander Born steht kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Der Ex-Polizist hat die Zeit genutzt, um seine Rache zu planen. Er will den Mörder seiner Partnerin und Geliebten finden und zur Strecke bringen. Hilfe bekommt er von seinen alten Kontakten und auch die neue berufliche Partnerin seines damaligen Partners schlägt sich nicht ohne Grund auf seine Seite. Doch je tiefer sie graben, desto gefährlicher wird es für sie, denn sie ahnen nicht, mit welchen Mitteln der Gegner kämpft …

Dieser Thriller steckt voller explosivem Material. Linus Geschke legt den Finger tief in die Wunde. Nach der Lektüre kann man keinesfalls mehr die Augen vor den offensichtlichen Tatsachen verschließen. Die Themen Zwangsprostitution, Menschenhandel, sexuelle Ausschreitungen bis zu Pädophilie, Auftragsmord, Waffenhandel und Russenmafia mag kein Mensch wahr haben, sind jedoch tägliche Tatsachen. Ohne Wertung dieser Verbrechen lässt Geschke seinen Protagonisten einen ganz eigenen Weg gehen. Dessen Gegenspieler wird zum Mittelpunkt und schnell wird klar, dass nicht nur Born den Wanderer jagt.

Die Figuren im Buch handeln nicht immer so, wie man das als Leser gern hätte. Gerade das macht sie aber authentisch und echt – und so trifft die Story auch einen Nerv. Sie geht tief unter die Haut, lässt nachdenken und macht Angst. Für meinen Geschmack ist teils die Schilderung mancher Szene zu deutlich und der Hierarchie-Aufbau ein wenig zu stark und ausführlich beschrieben. Das nenne ich dann gern „Männer-Thriller“. Für Frauen reichen Andeutungen, wir müssen nicht alles so bildhaft geschildert bekommen. Doch zum Thema passt die stellenweise heftige Brutalität, zumal sie nicht reißerisch verwendet wurde.

Die Kapitel sind recht kurz, wodurch das Buch sich besonders gut lesen lässt. Mir persönlich waren es fast zu viele Orte und Personen. Hier hätte mir ein Personenregister am Ende des Buches zum Nachlesen sehr gefallen. Born erinnert mich ein wenig an Sebastian Bergmann – man kann ihn nicht wirklich leiden, aber dennoch „hat er was“. Das fordert den Leser, zumal man auch für den Wanderer mit der Zeit eine gewisse Sympathie aufbringen kann, die man aber gar nicht haben möchte.

„Tannenstein“ ist der Auftakt einer Serie. Als solche ist das absolut gelungen. Es gibt keinen fiesen Cliffhanger, aber man möchte dennoch wissen, wie es weitergeht. Das mag ich sehr! Die Krimis des Autors um Jan Römer und seine Freundin Mütze liegen mir mehr, sie sind softer. Aber das heißt nicht, dass dieser Thriller schlechter ist. Er ist nur einfach zu heftig, um von mir die vollen fünf Sterne zu bekommen. Für das absolut gut gemachte Handwerk, die stimmigen Wendungen und das runde Ende gebe ich aber sehr gern vier Sterne.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Genialer und actionreicher Thriller, der tief in die Machenschaften der russischen Mafia blicken lässt.

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Zeit der Rache
Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer ...

Zeit der Rache
Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.
Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein....
(Klappentext)

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"Er passierte eine kleine Brücke, die über einen Bachlauf führte. Schmal und in keiner Weise bemerkenswert.
So, als ob diese Straße irgendwann im Nirgendwo endete, weil ihren Erbauern klar geworden war, dass sowieso niemand diesen Weg nahm.
Es gab keine Straßenschilder, keine Wegweiser -
als wollte Tannenstein sich inmitten der umliegenden Wälder und der Außenwelt verstecken."
(S. 155)


Ein kleines Dorf nahe der tschechischen Grenze in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, in dem Neulinge misstrauisch beäugt und zugezogene lange nicht dazu gehören. Dort begegnen wir dem Wanderer zum ersten Mal und dort scheint alles seinen Anfang genommen zu haben. Die Kneipe von Tannenstein, so der Name des Dorfes, wurde zum Ort einer Hinrichtung mit nur einem Überlebenden. Danach begab er sich nach Berlin, tötete eine Frau und dann ... dann verschwand der Wanderer, denn es war getan.
Doch für die Polizei ist Tannenstein nicht vergessen und jemand möchte, dass sie es auch nicht vergessen, denn seit 3 Jahren bekommen sie am Jahrestag dieser Hinrichtung eine Postkarte geschickt. Das Postkartenmotiv - ein Wanderer. Norah Bernsen, Polizeikommissarin in Berlin, rollt den Fall neu auf und wendet sich an den letzten Ermittler von damals - Alexander Born. Dieser ist jedoch auch kein unbeschriebenes Blatt. Ein krimineller Ex-Polizist, der gerade 3 Jahre im Gefängniss saß und ein persönliches Interesse hat diesen Wanderer zu schnappen. Die getötete Frau in Berlin war nämlich seine Lebensgefährtin. Es gilt also eine Rechnung zu begleichen.
Währenddessen wandert der Wanderer weiter und tötet.

Der Wanderer: Ruhig, überlegt, ein Einsamer auf Wanderschaft, der einen Auftrag zu erfüllen hat

Alexander Born: Ein Getriebener der auf Rache sinnt, jedoch ebenso ruhig und überlegt agiert wie der Wanderer, aber auch manchmal seinen Emotionen freien Lauf lässt - ein Pitbull der von der Leine gelassen wurde

Norah: Sprüht vor jugendlichem Elan und Neugierde und genau Letzteres führt dazu, dass sie sich in diesen Fall verbeisst und nicht locker lässt.

Im Verlauf der Story dringt man tief in die Machenschaften der Russenmafia ein und erhält Einblick in jedes kleine Rädchen, welches sich darin dreht. Vom Oberhaupt angefangen, über Händler bis hin zur Prostituierten. Nun stellt sich die Frage, ob der Wanderer einer von ihnen ist oder den Russen mit seinen Taten ans Bein pisst.

"Er würde den Mann jagen, der es gewagt hatte, ihm das Wertvollste zu rauben, das er je besessen hatte.
Ihn hetzen und aufspüren.
Ihn fühlen lassen, was wahres Leid bedeutete."
(S. 24)


Hier eröffnete sich mir ein ebenso genialer, wie auch actionreicher Thriller, welcher jedoch auch durchaus ruhige Töne anschlägt.
Der Autor legt sein Augenmerk sowohl auf die Handlung, als auch auf die Charakterisierung der Figuren. Dadurch erhält man eine Story bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, nicht alles ist wie es scheint und die Charaktere verschiedene Grauschattierungen aufweisen. Dies beschränkt sich nicht nur auf die drei Protagonisten, sondern schließt auch die Nebenfiguren mit ein.
Dabei legt der Autor eine unglaubliche Sprachgewalt an den Tag. Diese Sprachgewalt, kombiniert mit dem atmosphärischem und bildhaftem Schreib- und Erzählstil, führt zu einem Kopfkino par excellance.
Zusätzlich kann der Thriller auch mit einigen überraschenden Wendungen punkten, denn wie schon erwähnt ist hier nicht immer alles so wie es im ersten Augenblick erscheint.
Für allzu schwache Nerven ist dieser Thriller trotzdem nur bedingt zu empfehlen, denn wo die russische Mafia sägt, fallen nicht nur Späne. Hier wird ge- und erschossen und auf sehr kreative Art und Weise gefoltert.

"Sein erster Schuss traf mitten in die Stirn des Mannes, der der Tür am nächsten saß.
Die folgenden Schüsse die beiden Männer dahinter.
Knochensplitter flogen durch die Luft, Gehirnmasse trat aus,
ein warmer Sprühnebel färbte das Gesicht einer etwa vierzigjährigen Frau rot.
Sie starb als Vierte."
(S. 11)


Das einzig Störende an dem ansonst perfekten Thriller ist, dass die Protagonisten durch die Bank gut aussehend sind und dies auch immer wieder mal gerne betont oder hervorgehoben wird.
Und natürlich finden sich Norah und Born anziehend, natürlich landen sie in der Kiste und natürlich entsteht daraus eine Liebesbeziehung. Dies nimmt zwar, zum Glück, nicht viel Raum ein, aber immerhin so viel, sodass es mich störte. Und wieder einmal frage ich mich, wieso so gut wie jeder Thriller/Krimi eine Liebesbeziehung beinhalten muss. Wieso ist es für so viele Autoren/-innen nicht vorstellbar, dass Frauen und Männer ganz normal zusammenarbeiten können, ohne irgendwann über sich herzufallen? In manchen Krimis kann so etwas eventuell von der nicht vorhandenen Handlung ablenken und das Buch in der Seitenzahl strecken. Der vorliegende Thriller hätte dies jedoch am allerwenigsten nötig gehabt.

Fazit:
Bis auf das oben erwähnte Manko bescherte mir dieser Auftakt einer neuen Thriller-Reihe ein tolles Leseerlebnis. Ein Thriller voller Vielschichtigkeit, actionreicher Spannung und atmosphärischem Kopfkino. Dies ist mein zweiter Thriller des Autors und wird mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein.

© Pink Anemone

Veröffentlicht am 31.01.2019

abwechslungsreich, zeigt die menschlichen Abgünde im Zeichen der Russen-Mafia

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Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, sind passend zum Buch gewählt.

Der Klappentext macht ebenfalls neugierig, erzählt aber nicht zu viel von der Geschichte. Es hätte allerdings einen noch eindeutigeren ...

Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, sind passend zum Buch gewählt.

Der Klappentext macht ebenfalls neugierig, erzählt aber nicht zu viel von der Geschichte. Es hätte allerdings einen noch eindeutigeren Hinweis auf die Russenmafia geben können da diese das Buch zum großen Teil beherrscht.

Story:
Eines Tages kommt ein Fremder nach Tannenstein, Wanderer genannt. Er taucht plötzlich auf, lebt ein Jahr im Ort ohne jedoch richtig dazu zu gehören. Eines Tages richtet er ein Blutbad an, zündet sein Hab und Gut an und verschwindet wieder so plötzlich wie er aufgetaucht war.
Alexander Born ist ein inhaftierter, krimineller Ex-Polizist. Der Tod seiner Geliebten steht im Zusammenhang mit dem Wanderer. Welchen, versucht er nach seiner Entlassung herauszufinden....

Charaktere:
Alexander Born ist ein ehemaliger Polizist, sitzt drei Jahre im Gefängnis ab bis er nach seiner Entlassung seiner Trauer und Wut über den Mord an seiner Partnerin und Geliebten freien Lauf lassen kann. Er handelt dabei nicht immer überlegt, das macht ihn aber authentisch. Wobei er mir manches mal zu ungeschoren davon kommt.
Norah Bernsen fühlt sich in ihrem Job unterfordert und vom Vorgesetzten unterdrückt. Sie beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln, da Borns Fall sie interessiert. In ihren Versuchen Born zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu überzeugen, muss sie schwerwiegende Entscheidungen treffen.
Der Wanderer bleibt bis zum Schluß geheimnisvoll, es ist unklar auf welchem Weg er sich befindet, was er bezweckt. Scheinbar skrupellos zieht er eine blutige Spur hinter sich her.

Schreibstil:
Der Leser wird vom Autor in viele verschieden Orte entführt: Tannstein, Berlin, Russland, Polen, Weissrußland uvm. Kurze Kapitel erleichtern das Lesevergnügen, dennoch war ich teilweise durch die vielen verschiedenen Orte und Namen verwirrt. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran. Linus Geschke beschreibt detailliert die Machenschaften und die Hierachie der sogenannten Russen-Mafia inklusiver ihrer Drogen- und Waffengeschäfte. Gewalt ist in diesen Kreisen an der Tagesardnung, sei es Folter, Vergewaltigung oder Mord. Der Autor versteht es jedoch, trotz dieser brutalen Machenschaften und Schilderungen der Gewalt, sich nicht allzusehr in Gewaltverherrlichende Schilderungen zu verlieren. Diese gehören dazu, werden aber nicht allzu ausführlich ausgeschlachtet.
Erzählt wird das Buch in der übergeordneten Erzählform, wörtliche Rede und Erzählung harmonisieren miteinander.
Die Handlung ist authentisch, auch die Charaktere erscheinen menschlich, egal ob man sie in Gut oder Böse einteilt, was zuweilen ziemlich schwer fällt. Nicht jeder scheint das zu sein was er vorgibt.

Fazit:
Ein spannendes und fesselndes Buch, welches einen Einblick in die Gewaltspirale der mafiösen Verbindungen gibt.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Ein Rachefeldzug

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In Tannenstein (an der deutsch/tschechischen Grenze) werden in einer Gastwirtschaft 10 Gäste erschossen, nur der Wirt bleibt am Leben. Täter war der sog. Wanderer. Er hatte sich schon längere Zeit in dem ...

In Tannenstein (an der deutsch/tschechischen Grenze) werden in einer Gastwirtschaft 10 Gäste erschossen, nur der Wirt bleibt am Leben. Täter war der sog. Wanderer. Er hatte sich schon längere Zeit in dem Ort einquartiert, allerdings keinen Kontakt zu den Bewohnern gesucht und nach der Tat verschwindet er über die Grenze in die Tschechische Republik. Er bleibt verschwunden.

Auf der anderen Seite wird der Ex-Polizist Alexander Born in Berlin aus der Haft entlassen und ist auf der erbitterten Sucht nach dem Mörder seiner Freundin und früheren Kollegin Lydia. Da er gute Kontakte zu Informanten in der Unterwelt Osteuropas hat, berühren sich die Handlungsstränge.

Im Laufe der Geschichte wechselt die Perspektive zwischen Berlin, Potsdam, Branchenburg, Kempten, Altenberg/Sachsen, Russland, Polen und dem Wanderer. Trotz der kurzen Kapitel und dem ständigen Wechsel zwischen den Handlungssträngen hat sich bei mir keinerlei Spannung bzw. Lesesog aufgebaut. Thema sind vor allem Zwangsprostitution und Menschenhandel, folglich geht es hier nicht zimperlich zu. Der Autor beschreibt auch etliche Brutalitäten sehr detailliert, allerdings zum Ende und zur Auflösung hin hat er noch einige Überraschungen parat.


Ich habe alle Jan-Römer-Krimis des Autors gern geschmökert, deshalb wollte ich auch sein neues Buch unbedingt lesen. Mit seinem Thrillerdebüt konnte er mich jedoch nicht überzeugen. Das Thema Prostitution, Menschenhandel, Mord und auch Selbstjustiz wurde schon in vielen Krimis/Thrillern behandelt. In diesen Bereichen wurden für mich zu viele Klischees bedient. Die Figur des Wanderers wurde zu oberflächlich beschrieben, von ihm hätte ich gerne mehr erfahren. Alexander Born war mir von Beginn an unsympathisch, das hat sich auch im Laufe der Geschichte nicht geändert. Wohlgemerkt, ein Protagonist muß mir nicht sympathisch sein, damit mir ein Buch gefällt. Ich denke da an Sebastian Bergman, der keine Sympathiepunkte von mir bekommt, aber die Bücher mit ihm gefallen mir ausgesprochen gut. Das Nachwort fand ich zwar interessant, das ließ mich jedoch meine Meinung nicht mehr revidieren. Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.