Ein düsteres Geheimnis hinter Klostermauern
Eva Almstädt entführt uns nun mehr in den bereits 17. Fall der Kommissarin Pia Korittki, welcher erneut Hochspannung und überraschende Wendungen für die Leserschaft bereithält.
Worum geht es?
Kommissarin ...
Eva Almstädt entführt uns nun mehr in den bereits 17. Fall der Kommissarin Pia Korittki, welcher erneut Hochspannung und überraschende Wendungen für die Leserschaft bereithält.
Worum geht es?
Kommissarin Pia Korittki braucht dringend eine Auszeit vom Polizeialltag. Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben mehr Spuren hinterlassen, als sie sich zunächst eingestehen möchte. Und auch die Gefahr, die ihr droht, scheint noch lange nicht gebannt. So entscheidet sich Pia nach einigem hin und her, unter falschem Namen eine Auszeit im beschaulichen Ostsee-Kloster in Naumar zu nehmen. Abstand von der Polizeiarbeit und von ihren privaten Baustellen wird ihr gut tun, der Aufenthalt im Kloster sie auf andere Gedanken bringen und ihr helfen, die Dinge zu sortieren. So jedenfalls der Plan. Doch wie so oft stolpert Pia von einem Fall in den nächsten. Statt Ruhe und Erholung stellt sich schon bald heraus, dass im Kloster etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die anderen Gäste bilden eine recht merkwürdige Gesellschaft und auch die Mönche selbst scheinen etwas zu verbergen zu haben. Als dann auch noch einer der Mönche tot in einer Kirchenbank aufgefunden wird, nehmen die schrecklichen Ereignisse ihren Lauf. Obwohl Pia sich eigentlich aus den Geschehnissen heraushalten und ihre Tarnung bewahren will, wird sie mehr und mehr in den Fall involviert. Als dann auch noch einer der Gäste spurlos verschwindet, scheint der Täter schnell ermittelt. Oder nicht? Gibt es ein Motiv? Was haben die verwirrenden Spuren zu bedeuten und zu guter letzt: Wo ist der verschwundene Gast?
Statt in einem Erholungsurlaub findet sich Pia schnell in einem verwirrenden Kriminalfall wieder, in welchem eine schreckliche Entdeckung die nächste jagt. Wird es ihr gelingen, den oder die Täter zu stoppen und das Geheimnis, welches die dicken Klostermauern zu verbergen scheinen, zu lüften?
Mein persönlicher Eindruck
Eva Almstädts Ostsee-Krimis führen Hauptkommissarin Pia Korittki nun schon seit 17 Fällen an die verschiedensten Schauplätze in der Ostseeregion. Statt Strand, Sonne und Urlaubsfeeling erwartet die Leser jedoch oftmals ein schaurig spannender Kriminalfall, ein MUSS für jeden Krimifan. Eva Almstädt nimmt uns in ihren Krimis nicht nur mit in den spannenden Arbeitsalltag Pias sondern bezieht auch ihre persönliche Entwicklung in ihre Geschichten mit ein. Klar ist, dass auch Pias Privatleben alles andere als ein ruhiges Pflaster zu sein scheint.
Die Protagonistin Pia Korittki ist eine sehr starke Persönlichkeit, die in ihrem beruflichen und privaten Leben schon allerhand durchgemacht hat. Die Leidenschaft für den Kriminalberuf hat sie trotz aller Höhen und Tiefen aufrechterhalten können und das mit Bravour: Wo andere den Fall schon aufgeben haben, schaut sie noch einmal genauer hin und verfolgt jede noch so kleine Spur, auch wenn sie noch so sehr im Ostseesand verlaufen zu scheint.
Pias kleiner Sohn Felix ist ihr ganzer Stolz, auch wenn sie durch ihren Beruf oftmals nicht so viel Zeit für ihn aufbringen kann, wie es ihr lieb wäre. Zum Glück versteht sie sich mit Hinnerk, Feliks Vater, nach wie vor, sodass dieser den kleinen oftmals betreuen kann. Auch mit Marten, Pias Kollegen und On / Off - Beziehung versteht sich der kleine sehr gut. Ist Marten für ihn jedoch nur der väterliche Freund oder stellt er sich noch als viel mehr heraus?
Während ihrer Auszeit im Kloster trifft Pia auf allerhand neue Personen, sodass es beim Lesen manchmal ein kleinwenig schwerfiel, den Überblick über die verschiedenen Charaktere zu behalten. Unter den anderen Gästen des Kloster-Retreats finden sich zudem viele schwierige Charaktere, die ihrerseits wiederum einige Geheimnisse zu haben scheinen. Auch unter den Mönchen scheint die Stimmung ein wenig angespannt zu sein. Sie lassen sich zwar grundlegend vor der anderen Gästen nichts anmerken, dennoch merkt der geübte Leser schnell, dass da etwas im Argen ist. Die Frage ist nur, hat das etwas mit dem Mord zu tun oder geht es hier um etwas ganz anderes?
Die Geschichte um die einzelnen Figuren ist so verwoben, dass die Ermittlungen wirklich schwierig sind. Jeder der Anwesenden könnte der Täter sein aber die Motive sind unklar. Meiner Meinung ist dies auch der Umstand, welcher die Eva Almstätt Krimis so unglaublich spannend macht: Man kann sich noch so überzeugt eine Ermittlungstheorie zusammen basteln und wird am Ende doch vollends überrascht. Auf diesem Wege wird der Spannungsbogen gut aufrechterhalten, ohne dabei ermüdend zu wirken. Der angenehme Schreibstil der Autorin erleichtert es dabei ungemein, sich in die Situation hineinzuversetzen.
Was mir zudem sehr gut gefallen hat, ist die Parallelgeschichte, in welcher es darum geht, dass ein früherer Widersacher Pias auf freien Fuß ist und für sie und auch für ihren kleinen Sohn eine Bedrohung darstellt. Marten versucht daher unermüdlich, Albrecht Lohse zu fassen zu bekommen. Ob ihm das bereits in diesem Buch gelingt oder ob Pia weiter bangen muss, wird sich im Verlauf der Geschichte zeigen.
Fazit
Mit Ostseekreuz ist Eva Almstädt wieder einmal ein wunderbar spannender Krimi um Kommissarin Pia Korittki gelungen. Dieses Buch macht wortwörtlich Lust auf "Meer" und es ist eine schöne Vorstellung, diesen Roman während eines Urlaubs an der Ostsee, wenn es draußen stürmt und ungemütlich ist, zu lesen. Ostseekreuz ist ein sehr spannender Kriminalroman, bei welchem es bis zum Ende offen bleibt, wer denn nun das Verbrechen begangen hat. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Figuren fühlt man sich fast wie bei dem Gesellschaftsspiel Cluedo, denn es scheint fast notwendig, sich eine Liste mit möglichen Tätern und Motiven anzulegen, um nicht vollends den Überblick zu verlieren. Ich kann das Buch jedem Krimi-Liebhaber guten Gewissens empfehlen aber seid euch bewusst, dass es schwierig wird, das Buch wieder aus der Hand zu legen.