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Veröffentlicht am 02.04.2024

Sepia und Silbersilbe in Flohall

Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie
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Eine großartige Reise der Phantasie durch eine Welt der Tinte, Staub, Hurenkinder und Witwen:

Sepia, schüchtern und verängstigt, kommt in Flohall an. Während der Reise ist sie wieder einmal gedemütigt ...

Eine großartige Reise der Phantasie durch eine Welt der Tinte, Staub, Hurenkinder und Witwen:

Sepia, schüchtern und verängstigt, kommt in Flohall an. Während der Reise ist sie wieder einmal gedemütigt worden. Dieses Mal vom Kutscher, der sie nach Flohall bringt. Bislang kannte Sebia nur ein schlimmes Leben, gemoppt und als unfähig verachtet. Tintenfinger genannt, denn immer hatte sie Tinte an ihren Fingerspitzen.

Doch die Ankunft in Flohall war anders als erwartet. Der Meister, ein sehr netter Mensch, und ein geheimnisvolles Haus erwarten sie mit Büchern und Tinte. Doch von einigen ihrer Mitlehrlinge wird sie wieder gemoppt. Und sie sieht Bleimäuse. Doch der Duft der Papierbögen und das Setzen der Buchstaben nimmt sie ein für diese neue Welt. Meister Silbersilbe ist immer nett zu ihr, eigentlich sogar sehr protektiv. Doch warum? Und dann befreundet sie sich mit Sanzio und Nikki. Mit ihnen zusammen lernt sie Flohall kennen und die Geheimnisse dieser anmutigen, aber auch seltsamen, Welt öffnen sich ihr. Der Markt, das große Fest, die anderen Wesen dort...

Sebia fühlte sich noch nie so glücklich in ihrem Leben und der Meister schenkt ihr sogar ein wunderschönes Kleid. Doch dann treffen harte Schicksalsschläge die Gemeinschaft. Warum wieso weswegen?

Zaubertinte, Aschewesen, Schleich und die Tintenräuber. Ein geheimnisvoller Untergrund und die fast Vernichtung der Welt, die Sebia lieben gelernt hat. Doch Freundschaft verbindet und endlich ist Sebia da angekommen, wo sie hingehört... Sepia lernt in der Druckerei Silbersilbe die Kunst des Buchdruckens. Bei Meister Aelius Atramento aka Silbersilbe. Pagina, Optima, Caslon und Melior sind ihre Mitlehrlinge. Im Atelier Panthea malt die Meisterin Magia Perugina. Niki Perugina ist deren Tochter, der sie jedoch immer die Unfähigkeit zum Malen vorwirft. Zur Buchbinderei Seidenhand mit dem Meister Folio Seidenhand gehört der ebenfalls elternlose (so wie Sepia) Sanzio Quarto Demi. Dagegen lebt in dem mehr als unergründlichen Außenseiterbezirk Schleich Sanzios Bruder Francesco, dessen Freundin Medya Simoni und ihre Mithelfenden. Eine bunte Welt voller interessanter Gesalten, Helden und Heldinnen...

Ich hörte das Hörbuch - ein großartiges Hörbuch für Kinder. Der Sprecher versteht es wunderbar verschiedene Stimmungen zu intonieren. Ein Hörgenuss erster Klasse! Das Hörbuch (zum Buch) ist sehr fantasieanregend... und die gute Sprechstimme des Vorlesers ist ein Genuss, er versteht es wunderbar sich über verschiedene Tonanlagen zu einer anderen Person mutieren zu lassen... Seine Vorlesekunst hat mich so eingefangen und ich wollte immer mehr hören (Kopfkino), dass ich wieder bei Track 1 ansetzen musste... Denn bei den spannenden Vorkommnisse habe ich mir nicht die Namen der Beteiligten merken können und dann fehlte mir manchmal der Bezug, wer ist wer? Also hörte ich nochmals alles... und machte mir ein paar Notizen zu den Namen...who is who... (außerdem half die Leserunde bei Wissenslücken).

Das Umschlagsbild zu dem Hörbuch (wie auch dem Buch) ist kreativ gestaltet: Die zerflossenen Farben sollen wohl Tinte darstellen. Das Verschwimmende der Farben, Ineinander hineinfließen regt die Fantasie stark an - denn ich sehe Tierchen, Wesen, Kreaturen in dem fließenden Farbengemenge. Inmitten des Farbensalates sitzt Sepia - schüchtern? Doch sie strahlt bereits Kraft und Zuversicht aus. Und sie ist in ihrer 'Tracht' gekleidet... Schwarz, weil sie ein Buchdruckerlehrling ist... Das alles passt und ist auffällig! Sehr gut gewählt, Layout!

Das Buch ist mehr als empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Frauen, die sich wehren...

Die ungeduldigen Frauen
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„Im Koran steht, ein Mann darf seine Frau bestrafen und schlagen, wenn sie sich auflehnt. Aber er darf sie nicht ins Gesicht treffen.“ Als Beitrag der Familie zu dem blauen Auge einer der Frauen...

Nordkamerun: ...

„Im Koran steht, ein Mann darf seine Frau bestrafen und schlagen, wenn sie sich auflehnt. Aber er darf sie nicht ins Gesicht treffen.“ Als Beitrag der Familie zu dem blauen Auge einer der Frauen...

Nordkamerun: Fulbe – Land. Die Geschichte von Ramla, Safira und Hindou: Drei junge Frauen, drei Geschichten, drei miteinander verbundene Schicksale. Ramla und Hindou sind Schwestern, beide wehren sich gegen ihre nicht selbst gewählte Verheiratung. Doch die Väter bestimmen, dass die Eheschließungen stattfinden. Denn die Frauen sollen 'Geduld zeigen'. Munyal!

Ramla muss einen weitaus älteren Mann heiraten, der bereits in erster Ehe mit Safira verheiratet ist. Weder Ramla noch Safira wünschen diese Ehe. Safira war bislang glücklich in ihrer Ehe, doch nun muss sie sich den polygamen Gesetzen unterwerfen, die verlangen, dass sie ohne zu murren diese neue Ehefrau, jünger und attraktiver, akzeptiert. Der Ehemann nimmt die gebildete Ramla mit nach Paris, was sich zuerst einmal als Glücksfall für die neugierige Ramla anhört. Aber hat sie sich diese Ehe so gewünscht?

Safira zeigt nach außen hin Unterwürfigkeit, doch ersinnt einen Plan wie sie der neuen Ehefrau ihres Mannes schaden kann. Auf eine perfide Art und Weise... Denn sie kennt ja ihren langjährigen Gatten und seine Achillesferse, so dass sie seine Fehler und Schwächen gekonnt ausnützt für ihre missgunstige Vorgehensweise. Sie schadet damit der gesamten Hofanlage und nicht nur der jungen Zweitehefrau.

Hindou dagegen wird mit dem gleichaltrigen, aber gewaltätigen Cousin verheiratet. Er trinkt und nimmt Drogen. Damit er davon ablässt will man ihn in den Hafen der Ehe einfahren lassen. Was dieser zu noch mehr Gewalttätigkeit nutzt... und die junge Hindou leidet darunter. Sie darf sich nicht beschweren, denn ihr Mann ist nun ihr Herr und Gebieter.

Von ihrer Umgebung und Familien wird den jungen Frauen nur „Munyal! Geduld!“ als Rat zugeflüstert. Doch die Ungeduldigen beginnen sich zu wehren. In dem 176 Seiten starken Buch 'Die ungeduldigen Frauen' von Djaïli Amadou Amal erfährt man von Safira, Ramla und Hindou, mit ihren eigenen Worten.

Das in drei Teile gegliederte Buch erzählt die Lebensgeschichte der drei Frauen. In jedem Teil berichtet eine der Frauen von dem, was ihr widerfährt:

Ramla mit 17 Jahre soll Alhadji Issa, einen älteren polygamen, aber reichen und einflussreichen Mann heiraten. Die Wahl ihres Gatten trifft ihr Onkel, alleine aus Prestigegründen. Ramlas Meinung dazu - zählt nicht.

Die 15 jährige Hindou vermählt deren Familie mit ihrem gewalttätigen Cousin Moubarak, obwohl sie bereits in Liebe mit einem anderen Mann verlobt ist. Tägliche Vergewaltigungen gehören zu ihrem Ehealltag. Doch - in der Ehe gibt es keine Vergewaltigung! (Seite 69).

Safira dagegen, mit ihren 35 Jahren, die erste und bisherige alleinige Frau von Alhadji Issa, will Ramla, die nun junge Favoritin ihres Ehemannes, verjagen. Mit allen möglichen Mitteln und die sind nicht nur gehässig, sondern auch gefährlich.

Mitte der 80er Jahren habe ich bei den Fulbe Frauen in Maroua und Garoua (die Geschichten spielen in Maroua) Forschungen zum Leben der muslimischen Frauen betrieben. Und die Frauen damals erzählten mir genau solche Geschichten. Ihre Geschichten floßen in meine Magistra Arbeit ein. Doch man hat mir Ärger bereitet und mich bei meinem letzten Aufenthalt in Kamerun verhaften lassen. Glücklicherweise konnte ich alle Sprachkassetten mit den Interviews retten, ohne dass die Inhalte und Namen der Frauen bekannt wurden. In meiner Magistra Arbeit habe ich alle Namen verschlüsselt (einsehbar in der Deutschen Zentralbibliothek). Das Land Kamerun habe ich nie mehr betreten. Nun – 40 Jahre später – fangen die jungen Frauen sich an zu wehren. Schon damals erzählten sie mir, dass sie rebellieren wollen, dass sie dieses Leben nicht mehr ertragen... Doch in einer ungerechten Gesellschaft ist es schwer sich gegen ein Machtsystem zu wehren. Ich konnte lediglich in Zeitungsartikel aus dem Leben der Frauen berichten. Ich bin froh, dass die Pullo (Singular für Fulbe) Djaïli Amadou Amal in ihrem Roman „Die ungeduldigen Frauen“ (mit Selbsterlebtem) die Erzählungen der Frauen nach Außen trägt.

Die Autorin Djaïli Amadou Amal ist ebenfalls mit 17 Jahren zwangsverheiratet worden und erlebte alle Formen der Unterdrückung einer Frau aus der Sahelzone am eigenen Körper. Die Autorin engagiert sich in der Vereinigung "Femmes du Sahel". Das Buch „Die ungeduldigen Frauen“ zeichnete man 2019 mit dem 'Prix Orange du Livre en Afrique' und '2020 mit dem Prix Goncourt des Lycéens' aus. Djaïli Amadou Amal zählt nun zu einer der wichtigsten Schriftstellerinnen Kameruns (wenn nicht Afrikas). Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis sagt die Jury: „Junge Lesende werden von der Autorin in ein aufwühlendes, polyphones Leseerlebnis hineingerissen, das ihr Mitgefühl mit unbekannten Lebenslagen schürt. Darüber hinaus gibt der Text in seiner Universalität unterdrückten Stimmen eine Bühne und sorgt für Weltoffenheit.“ Unterrichtshandreichung für Lehrende ist in Vorbereitung und wird ab Mitte April beim Verlag kostenfrei zum Download zur Verfügung stehen.

Die ungeduldigen Frauen, Djaïli Amadou Amal

Umfang:176 Seiten, Verlag:Julius Beltz GmbH & Co. KG

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Klakalnamananazdta

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
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Klakalnamananazdta oder mein ziemlich seltsamer Freund Walter:

Der seltsame Ankömmling aus dem All, kurvig und in einer Kluft der Althippis angezogen, mit einem Schwanz, der sich kringelt wie bei Marsupilami, ...

Klakalnamananazdta oder mein ziemlich seltsamer Freund Walter:

Der seltsame Ankömmling aus dem All, kurvig und in einer Kluft der Althippis angezogen, mit einem Schwanz, der sich kringelt wie bei Marsupilami, und der innerhalb kürzester Zeit zum Freund von Lisa wird... Da braut sich etwas zusammen. Lisa dagegen hat sich als das einsamste Kind der Welt gefühlt und wollte nichts schneller als ganz schnell eine Erwachsene werden, um dem allem zu entfliehen: Eltern, die nur 'couch potatoes' sind; die aggressive Jugendbande, die ihr auf dem Schulweg immer auflauert; eine Lehrerin, die sie nicht mag und Mitschüler:innen, die sie moppen...

Doch Walter, wie sie Klakalnamananazdta nennt – der Name ist doch etwas zu schwierig, zeigt ihr wie sie sich wehren kann..

Ein großartiges Büchlein für junge Menschen, die an sich zweifeln und damit lernen können, heh, es gibt immer ein Weg aus dem Dilemma.

Dazu, diese wunderschönen anregenden Zeichnungen. Lisa mit der Knollennase, Klakalnamananazdta mit dem gekringelten Schwanz, das All mit seinen kleinen und großen Planeten...

Witzige Dialoge und Sprüche mit gut Lebensphilosophie: „Man muss seine Energie gut einteilen. Du brauchst Deine Kraft, um eine gute Erwachsene zu werden...“ Wow, also das ist eine gute Einstellung, die die Texterin Sibylle Berg zum Kindsein, Erwachsenwerden und ihrem Comic hat. (Und nach vier guten 'Guts' sage ich nun, dazu passend der Zeichner Julius Thesing, dessen Comic Zeichnungen mir ausgezeichnet gefallen haben... hier hätte nochmals ein 'gut' reingepasst).

Fischer Verlage, 19.90 Euro
(Das dürfte doch drin sein, um unsicheren Kindern witzig etwas über Anderssein zu erzählen)



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Veröffentlicht am 14.03.2024

Mord mit der Pitchgabel

Roter Sand. Mord auf Gran Canaria
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Fabio Lozano, aka „Flaco“, 33, einst Polizist der Nationalpolizei auf Gran Canaria, ist nun persönlicher Assistent oder Butler oder Butlerguard bei der schon sehr eigenen Doña Esmeralda Reyes Beltrán ...

Fabio Lozano, aka „Flaco“, 33, einst Polizist der Nationalpolizei auf Gran Canaria, ist nun persönlicher Assistent oder Butler oder Butlerguard bei der schon sehr eigenen Doña Esmeralda Reyes Beltrán de la Cuestra mit einer langen Ahnentafel. Sie ist stolze Besitzerin der 'Siete Cielos' Hotel Kette (im Siebten Himmel) auf allen sieben kanarischen Inseln. Und er wohnt im Hotelkomplex, neben Doña Esmeralda, fast so wie eine Art Hausklave.

Flaco, abends beim Spaziergang am Strand des Hotels findet einen Toten mit einer Pitchgabel in der Brust (so eines kleines Teil, was man beim Golfen braucht). Den Toten kennt er, also stilisiert man ihn schnell zum Hauptverdächtigen. Er fühlt sich von seinen früheren Kollegen bei der Polizei unter Druck gesetzt, um den Verdacht von sich zu weisen geht er selbst auf Tätersuche. Schlechte Idee, denn nun passiert, Schlag auf Schlag, einiges - Überfälle, Beinah-Verhaftungen, Warnungen, Bedrohungen...

Mit Fabio „Flaco“ Lozano ist der lesende Mensch gerne unterwegs. Recht stoisch geht er voran, lässt sich weder von seiner Doña noch von den bösen Buben und Mädels aus der Ruhe bringen, verfolgt seine Fährten, wobei man sich schon konzentrieren muss, um am Ball zu bleiben. Es geht wirklich Schlag auf Schlag. Flaco weiß, was er will, überlegt sich Wege, um Informationen zu erhalten. Eigentlich manipuliert er ganz gut. Dabei weicht er aber keiner gefährlichen Situation aus, auch wenn er weiß, dass es mehr als idiotisch ist sich darauf einzulassen. Der Ich – Erzähler Flaco führt durch den Krimi, interpretiert natürlich so wie er die Dinge sieht.

Am Anfang empfindet man den toten Vincente als unangenehm, doch Flaco entwickelt mit der Zeit eine gewisse Zuneigung zu dem toten Jüngling und so ergeht es auch der Lesenden. Während ich am Anfang mir nicht im Klaren war über die Geschichte, was da gerade abläuft, viele Ereignisse, viele Mitspielende, nimmt der Roman an Spannung zu. Wen Flaco dann als den Mörder enttarnt ist überraschend. Berg versteht sogenannte 'rote Heringe' auszulegen und die Lesende gerät auf die falsche Spur.

Was die Insel Gran Canaria betrifft – der Stil von Eric Berg: Er hat einen sehr bildhaften Erzählstil. Wer sich auf Gran Canaria auskennt, findet einen hohen Wiedererkennungwert im Buch. Dank der Karte auf der Umschlagsinnenseite ist es möglich ständig den Standort des Hauptspielers abzuklären und nachzuvollziehen...

Da die Geschichte im Januar spielt (Weihnachtsgeschäft gerade vorbei und die Frühlingstouristen sind noch nicht da) ist es relativ ruhig auf der Insel und der Roman ist bevölkert von überwiegend Einheimischen. Doch die Blumenpracht ist bereits vorhanden, Hibiskus, Oleander, Bougainvilleen... Der Autor versteht es eine Sogwirkung auszuüben – sofort ist man in die Geschichte und die Landeseigenheiten hineingetaucht. Er kennt sich auf Gran Canaria gut aus und seine Liebe zu Land und Leute ist mehr als spürbar.

Vorne im Umschlag, die Karte der Kanaren sowie eine ausführliche von Gran Canaria mit allen wichtigen Orten. Im hinteren Bereich Erklärungen Aussprache einiger spanischer Worte, ein Glossar mit einheimischen Wörtern und des Autors Hintergrund zu Gran Canaria.

Eric Berg, Roter Sand – Mord auf Gran Canaria
Limes Verlag

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Nofretete und James Simon

Das Lächeln der Königin
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Ein Roman über das Ankommen der schönen Königin (Pharaonin) in Berlin und über den Finanzierer der Ausgrabungen:

Vor 100 Jahren stellten James Simon und Ludwig Borchardt die Büste der alt - ägyptischen ...

Ein Roman über das Ankommen der schönen Königin (Pharaonin) in Berlin und über den Finanzierer der Ausgrabungen:

Vor 100 Jahren stellten James Simon und Ludwig Borchardt die Büste der alt - ägyptischen Königin Nofretete (Nefertiti) zum ersten Mal in Berlin öffentlich aus. Zu diesem Anlass gibt es mehrere Bücher über sie, so wie das folgend beschriebene Buch: Das Lächeln der Königin von Stefanie Gerhold.

Die Büste der Königin Nofretete im Neuen Museum (nach dreieinhalbtausend Jahren immer noch so schön wie wohl bei ihrer Erschaffung) – wer stand nicht schon vor ihr und hat sie bewundert... Neben einigen großartigen Installationen über die Kultur des dortigen Kulturraumes das wohl bekannteste Einzelexponat der Berliner Museumsinsel. Sie umfängt einem mit ihrer ausgesprochen royalen Eleganz und Schönheit. Sie kommt mir so vollkommen vor (trotz des fehlenden zweiten Auges oder gerade deshalb).

Ich bin froh, dass es diese alt – ägyptischen, mesopotamischen und vorderasiatischen Ausstellungen im Neuen Museum zu Berlin gibt. Denn wer weiß, bei diesen Unruhen und islamistischen Verwerfungen in jener Region (ich erinnere an die Zerstörungen der Buddha Skulpturen in Afganistan und auch in Indien), ob nicht die Pharaonin zerstört worden wäre oder für teures Geld in irgendeinem Privatbesitz verschwunden. So sind viele Menschen in der Lage diese Exponate zu bewundern, die so sehr unsere Kultur beeinflusst haben. Schon schwer genug Nofretete durch das Nazi Regime und den Zweiten Weltkrieg zu retten...

Eine interessante Idee, einen fiktiven Roman über James Simon (einem Kaiserjuden) und dem Aufstellen von Nofretete in Berlin zu schreiben. Gut recherchiert. Eigentlich macht man sich keine Gedanken um die Mäzene einer Sammlung; diejenigen, die ihr Geld in wertvolle Schätze investieren und dann auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Für das Auge von jedem Menschen! Die Autorin lässt lebendig an den Gedanken von James Simon zu 'seiner' Königin teilhaben.

Stefanie Gerhold, danke für ein aufschlussreiches Buch!

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