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Veröffentlicht am 07.04.2024

Kindgerechte Einführung in die griechische Mythologie

Theseus und der Entotaurus
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In der kurzen Erzählung "Theseus und der Entotaurus" wird die Geschichte von Theseus und der Minotaurus nacherzählt.
Bei der Geschichte geht es um den Streit zweier Könige in Griechenland, die um die ...

In der kurzen Erzählung "Theseus und der Entotaurus" wird die Geschichte von Theseus und der Minotaurus nacherzählt.
Bei der Geschichte geht es um den Streit zweier Könige in Griechenland, die um die größere Macht wetteifern. Der König Minos läßt von seinem Architekten ein großes Labyrinth auf Kreta errichten, um König Ägeus zu beeindrucken. In dem Labyrinth befindet sich jedoch, für alle nicht ahnend, ein unheimliches Fabelwesen. Um dieses ruhig zu stellen, werden Bedienstete mit Nahrungsmittel ins Labyrinth geschickt, die aber nicht wieder zurückkehren.
Schließlich begibt sich Theseus, der Sohn von Ägeus, selbst hinein. Kann er das Ungetüm besiegen?
Wird er lebend wieder herauskommen?
Die Geschichte wird im Stile aller bekannten Disneyfiguren aus Entenhausen kindgerecht und liebevoll neu erzählt. Dabei wird der Minotausrus aus der griechischen Mythologie durch einen Entotaurus ersetzt. Durch zahlreiche, farbige Illustrationen auf jeder Seite des Buches können die jungen Leser/innen der Handlung stets gut folgen und auch verstehen. Die Sätze sind angenehm kurz gehalten, so daß die jungen Leser/innen die Geschichte auch gerne und einfach selber lesen können. Die Charaktere der antiken Sage werden detailgetreu und ihren Eigenschaften entsprechend durch die bekannten Disneyfiguren ersetzt.
Das Cover ist kindgerecht einfach und farbenfroh gestaltet. Außer vier Figuren der Duck-Familie ist lediglich der Schatten des Entotaurus zu sehen, so daß die Leser/innen eine Vorahnung des Inhaltes erhalten und die gewünschte Neugierde auf die Sage bereits sofort geweckt ist.

Mein Fazit:
Eine, für junge Leser/innen eher schwer zu verstehende und trockene Sage, wird hier durch die bei Kindern beliebten Figuren Donald und Dagobert Duck einfach verständlich und sehr humorvoll wiedergegeben. Wie in den bekannten Comics enthält das Buch sehr viel bunt gestaltetes Bildmaterial, welches die Lesefreude bei den Kindern und Jugendlichen noch mehr erhöht.

Für alle Liebhaber/innen der Figuren aus Entenhausen und denen, die eine antike Geschichte einfacher und lustiger erzählt bekommen möchten, kann ich "Theseus und der Entotaurus" unbedingt empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2024

Sehr spannende Schatzsuche vor düsterer Kulisse

Das Geheimnis von Darkmoor Hall
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"Das Geheimnis von Darkmoor Hall" will von drei jugendlichen Aussenseitern der Ortschaft Darkmoor-on-Sea an der Küste Cornwalls gelüftet werden. Die drei verbindet ihre Einzelstellung. Kate ist gerade ...

"Das Geheimnis von Darkmoor Hall" will von drei jugendlichen Aussenseitern der Ortschaft Darkmoor-on-Sea an der Küste Cornwalls gelüftet werden. Die drei verbindet ihre Einzelstellung. Kate ist gerade dorthin gezogen und kennt noch niemanden. Billy ist schüchtern und wird von anderen ausgenutzt und gehänselt. Und Gus ist Stammhalter der Familie Grenville, die das alte Herrenhaus Darkmorr Hall bis heute bewohnt.

Von seinem Urgroßvater hat Gus einen alten Kompass geerbt und einen Brief, der ein seltsames Rätsel beinhaltet. Gemeinsam machen sich die drei auf, dass Rätsel zu lösen, um möglicherweise einen Schatz zu finden. Doch dazu müssen sie nicht nur Hindernisse und Ängste überwinden, sondern sich auch noch beeilen, denn sie sind nicht die einzigen, die ein plötzliches Interesse an diesem Schatz hegen.

So abenteuerlich die Geschichte bereits im Kurzformat klingt, so spannend und rasant ist sie auch von Nina Scheweling geschrieben. Die drei Jugendlichen werden von uns Leser/innen sofort ins Herz geschlossen und wir begeben uns direkt auf deren Seite. Können sie doch jegliche Unterstützung so sehr gebrauchen. Natürlich setzt man alles daran, das Rätsel mit zu lösen, so dass man komplett in die Geschichte hineintaucht und die Schatzsuche geradezu hautnah miterlebt. Neben den jungen Protagonisten sind auch die Briefe und Rätsel durch sehr schöne Illustrationen absolut authentisch dargestellt. Auch die wunderbaren kleinen Skizzen von Darkmoor Hall, der Küste, des Kompasses u.a. tragen sehr schön zur Lebendigkeit der Geschichte bei und lassen dennoch genügend Raum für die eigene Phantasie.

Die Autorinnen baut die Erzählung zunächst behutsam auf und läßt dann nach wenigen Seiten sofort eine gekonnte Spannung entstehen, die bis zum Ende des Buches permanent ansteigt. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und der Schreibstil ist wunderbar leicht zu lesen und der Sprache der drei Jugendlichen angepasst. Auch an der hier und da passenden Prise Humor läßt es Nina Scheweling nicht fehlen. Das Cover ist ein absoluter Eyecatcher: Hinter einem dunklen Himmel thront vor dem leuchtenden Vollmond die etwas gespenstisch wirkende Fassade des Herrenhauses Darkmoor Hall. Alleine die Betrachtung des Buchdeckels erzeugt schon eine intensive Spannung und weckt die nötige Neugier auf den Inhalt.

Das Ende der Geschichte ist offen, so dass eine Fortsetzung der Geschichte die Konsequenz daraus ist.

Mein Fazit:

Eines der spannendsten Jugendabenteuer, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und was sich am Ende tatsächlich hinter dem Geheimnis von Darkmoor Hall verbirgt. Unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Spannendes Buch mit eigenwilligem Schreibstil

Benoyu und der Wind
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"Benoyu und der Wind" beschreibt die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Orte auf der Tropeninsel Thulao Palok, deren Einwohner zunehmend in Konflikte geraten. Diese werden durch das Auftreten von ...

"Benoyu und der Wind" beschreibt die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Orte auf der Tropeninsel Thulao Palok, deren Einwohner zunehmend in Konflikte geraten. Diese werden durch das Auftreten von dem kleinen Jungen Benoyu noch verstärkt, obgleich Benoyu im Grunde genommen nur dazugehören möchte. Ungeklärte Vorfälle geben dem Anführer des wohlhabenden Ortes Symarya Dumar dann ausreichend Anlass seine Bürger gegen das einfache Fischerdorf Morbota aufzuwiegeln und für seine Zwecke nutzen zu wollen.

Gelingt es dem Herrscher Sompoya, die Einwohner von Morbota endgültig von der Insel zu vertreiben? Welche Rolle spielt Benoyu dabei?

Bodo Staudacher erzählt diese phantasievolle Erzählung in drei Teilen, in denen die Leser/innen die Insel, ihre Bewohner und auch einen Teil der Historie sehr genau kennenlernen. Die Insel ist dabei vor dem eigenen Auge gut vorstellbar. Zu den einzelnen Bewohnern kommt jedoch kein direkter Bezug zustande. Dieses liegt voraussichtlich an dem etwas eigenwilligen Schreibstil des Autors. Vieles wird binnen weniger Zeilen wiederholt und durch die indirekte Erzählweise fehlt die Nähe zu den Protagonisten.

Das Buch regt aber sehr wohl zum Nachdenken an. Insbesondere die Person Benoyu betreffend, bleibt bis zum Ende des Buches ausreichend Spielraum, um hinter dessen Beweggründe und seiner Herkunft oder Entstehung überhaupt zu gelangen. Trotz der Erzählweise gelingt es dem Autor, Emotionen bei den Leser(n)/innen auszulösen, sei es in Form von Sympathie, Antipathie, bis sogar Hass, Trauer, Mitleid, Freundschaft und ähnlichen Gefühlsregungen.

Das Cover ist in meinen Augen bewusst sehr dunkel und abstrakt gehalten. Benoyu, der vor einem tropischen Blatt hockt, bleibt wie auch in der Erzählung nicht so recht greifbar, so dass ausreichend Interpretationsmöglichkeit verbleibt, was dieser Junge in Bezug auf der Auseinandersetzung zwischen den Orten im Grunde eigentlich darstellt.

Allen Leser/innen, die phantasievolle, zum Teil etwas spukige und unheimlich wirkende, zum Nachdenken anregende Erzählungen lieben, kann ich dieses Buch gerne empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 04.04.2024

Mörderische Familienfehde contra Urlaubsplanung

Ostseefinsternis
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Im inzwischen neunzehnten Band "Ostseefinsternis" der Ostseekrimireihe mit der Kommissarin Pia Korittki plant diese einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Marten und ihrem Sohn Felix als ein ...

Im inzwischen neunzehnten Band "Ostseefinsternis" der Ostseekrimireihe mit der Kommissarin Pia Korittki plant diese einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Marten und ihrem Sohn Felix als ein Überfall auf eine junge Frau Pias Ermittlerinstinkte weckt.
Kurzerhand entschließt sich die Kommissarin, da der Tatort nicht sehr weit von Martens Haus entfernt liegt, ihren Kolleginnen und Kollegen zur Seite zu stehen. In dem kleinen Dorf Kaltenbrode stoßen die Ermittler dann auf eine lang zurück reichende Familienfehde zwischen zwei Familien aus der Gemeinde, die dann sogar in einem Todesfall gipfelt.
Wer aus den beiden großen Familien ist für den Überfall auf Stella Böttcher verantwortlich und wer hat Stellas Liebhaber Benno Hagendorf auf dem Gewissen?

In diesem Band entsteht sofort wieder die wunderbare Symbiose zwischen polizeilicher Ermittlung und familiärem Privatleben. Eva Almstädt gelingt dieses immer wieder, ohne in einem Krimi die notwendige Spannung abbrechen zu lassen. Vielmehr sind die immer sehr menschlich und authentisch wirkenden Privatszenen eher spannungssteigernd. Verursachen sie doch das Gefühl von Cliffhangern, die die Neugier auf das weitere Geschehen eher wachsen lassen.
Der Schreibstil der Autorin ist erneut herrlich bildhaft und detailgetreu, so dass die Leser/innen stets das Gefühl haben, hautnah an der Handlung teilhaben zu dürfen und Emotionen neben der Spannung wie Sympathie, Antipathie, Mitleid und ähnlichem entstehen.
Die Kapitel sind in einer erfreulichen Länge verfasst, so dass auch Feierabend kein Problem haben, der Handlung immer folgen zu können.
Die zahlreichen Personen der beiden Familien und deren verwandtschaftliche Beziehungen lassen sich in der Druckausgabe über einen im Buchdeckel abgedruckten Stammbaum überblicken.

Mit "Ostseefinsternis" ist Eva Almstädt ein wieder einmal sehr guter Krimi gelungen, der allen Ostseeliebhabern und Krimifreunden sicher wieder sehr viel Lesefreude bereiten wird.
Einziger aber für Sammler der Reihe gravierender Kritikpunkt: Sowohl Buchcover als auch Buchrücken passen leider überhaupt nicht mehr zu den bisherigen achtzehn Bänden.
Darüber aber hinwegsehend kann ich diesen Krimi nur unbedingt empfehlen und freue mich schon auf ein Wiederlesen bei dem zwanzigsten Fall von Pia Korittki.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Entspannende Krimiunterhaltung mit südtiroler Charme

Der Baron
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Auch im dritten Band der Meran-Krimireihe um die Ermittler Farner und Terranostra geht es wieder um die Ermittlung in einem Mordfall. "Der Baron" Berthold Warstein wurde mit seiner eigenen Waffe erschossen ...

Auch im dritten Band der Meran-Krimireihe um die Ermittler Farner und Terranostra geht es wieder um die Ermittlung in einem Mordfall. "Der Baron" Berthold Warstein wurde mit seiner eigenen Waffe erschossen und tot aufgefunden. Ein Suizid können die Beamten schnell ausschliessen. Aber wer trachtete Warstein nach dem Leben? Ausreichend Menschen, mit denen Warstein Probleme hatte, und Motive für eine Tat sind genügend vorhanden. Nur wer ist tatsächlich zu einer derartigen Tat fähig? Die Ermittlung beginnt.

Meran ist als Tatort wieder eine ausgezeichnete Lokalität. Und der dort beheimatete Enthusiasmus für den Pferdesport bildet einen wunderbaren Rahmen für diesen Krimi. Die Figuren, nicht nur die Hauptprotagonisten sondern auch andere Polizisten, Tatverdächtige und Zeugen, sind sehr schön dargestellt. Leider, obgleich dieser dritte Band mir erheblich besser gefallen hat als der direkte Vorgänger, kommt auch hier erneut keine große Spannung auf. Die Kapitel, die in Tagen aufgeteilt sind, beginnend mit dem 24.09. und endend mit dem 02.10., vertiefen sich größtenteils in der reinen Polizeiarbeit, unterbrochen durch kleine private Episoden und lassen einen kriminalistischen Spannungsbogen dann doch eher vermissen.

Mein Fazit:

Ein schöner Krimi für die leichte Lektüre zum geniessen des südtiroler Charmes, aber nicht unbedingt für spannungsliebende Krimi- und Thrillerfreunde.

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