Cover-Bild Fa(t)shionista
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Fitness und Ernährung
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 02.01.2018
  • ISBN: 9783864930539
Magda Albrecht

Fa(t)shionista

Rund und glücklich durchs Leben

Schon als Sechsjährige ärgert sich Magda Albrecht über die Kommentare ihrer Mitmenschen, die abfällig über ihren dicken Körper sprechen. Heute will sie das Schönheitsideal verändern, besser: ausdehnen, denn nicht die vielen Pfunde, sondern die Vorurteile sind hartnäckiger als gedacht: Wer dick ist, hat versagt, ist faul und ungebildet. Warum eigentlich?, fragt sich die Autorin nach vielen Jahren der Verunsicherung und verordnet sich seither keine Diätshakes mehr, sondern eine doppelte Portion Selbstbewusstsein. Denn sie hat gelernt, dem Schlankheitsideal etwas entgegenzuhalten: stolze Fatshionistas und die Erkenntnis, dass Diäten nichts bringen — außer schlechter Laune.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein Buch das Mut macht und mit Klischees aufräumt

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Als ich dieses Buch sah wusste ich sofort, dass ich es gerne lesen möchte. "Schuld" daran war die sympathische, etwas fülligere Frau darauf, die so ein Selbstvertrauen und eine Lebenslust ausstrahlt, wie ...

Als ich dieses Buch sah wusste ich sofort, dass ich es gerne lesen möchte. "Schuld" daran war die sympathische, etwas fülligere Frau darauf, die so ein Selbstvertrauen und eine Lebenslust ausstrahlt, wie ich sie gerne hätte.

Ich selbst war bis vor ein paar Jahren immer schlank und gehöre jetzt leider auch in die Plus Size Kategorie. Ich komme damit gar nicht klar und deshalb wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Vielleicht hilft es mir ja ein wenig umzudenken? Mich so zu akzeptieren wie ich bin? Auch mal ein Kleid anzuzuiehen?

Fa(t)shionista ist kein Ratgeber, ich würde es schon fast in die Richtung Biografie einordenen.
Die Autorin erzählt hier über ihr Leben mit Übergewicht von der Kindheit bis heute und sie nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Sie erzählt von Hänseleien, Hochs und Tiefs, von Vorurteilen, Klischees, mangelndem Selbstvertrauen und warum sie von was überzeugt ist.

Teilweise war ich erschrocken darüber wie sie beschimpft und behandelt wurde, andererseits finde ich ihr lockere, humorvolle Art ganz wunderbar – nicht nur einmal musste ich schmunzeln.
Es ist sehr mutig von Magda Albrecht uns so schonungslos hinter die Kulissen blicken zu lassen.
Aber sie erzählt nicht nur von sich selbst sondern auch von vielen Diäten, Pülverchen, Wunderpillen, wo es Mode für Mollige gibt usw. Es gibt sogar ein Register, wo man nachschlagen und weiter recherchieren kann.

Mein Fazit? Schwer zu sagen. Ich bin hin- und hergerissen. Größtenteils gefällt mir das Buch, weil es Mut macht und mit Klischees aufräumt (sagt man das so?) Es regt zum Nachdenken und Umdenken an. Allerdings hat es auch einige Längen und viele Wiederholungen, was meinen Lesespaß etwas ausgebremst hat. Wenn etwas 2 oder auch 3 mal wiederholt wird, geht es noch, aber öfter ist es nur noch nervig. Manches ist mir zu politisch und ich teile nicht in allem ihre Meinung. Ich würde sagen bei "Fa(t)shionista ist ein Buch, das Mut macht und einem vermittelt, dass man sich so annehmen soll wie man ist.

Auch wenn man "anders" ist als die meisten anderen kann man glücklich, zufrieden und selbstbewusst sein.Es gibt so viele dicke Menschen, die trotzdem sehr hübsch sind. Und die meisten sind sehr gesellig, lustig und haben ein großes Herz. Man sollte dicke Menschen nicht verurteilen. Nicht jeder ist vom vielen Essen dick und selbst wenn – dann ist es seine Sache.
Leider werden Menschen, die nicht zum "Durchschnitt" gehören immer schnell abgestemplet. Aber auch die wollen geliebt werden und ich denke am schwersten ist es sich selbst zu lieben. Sich so zu akzeptieren wie man ist. Und das ist nicht einfach (auf jeden Fall für mich nicht)

Die Autorin bringt uns genau das näher. Und das finde ich toll. Lebe, sei glücklich und liebe dich – ob du 60kg oder 160kg wiegst. Und das ist natürlich nicht nur beim Gewicht so, sondern mit jedem "Makel" bzw. "Anderssein".

Veröffentlicht am 20.08.2018

Ausgelesen

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Die Autorin, Magda Albrecht, wurde 1986 in Stralsund geboren und wuchs in Berlin auf. Nach ihrem Amerikanistik-Studium ist sie als politische Sprecherin und Journalistin tätig. Sie schreibt regelmäßig ...

Die Autorin, Magda Albrecht, wurde 1986 in Stralsund geboren und wuchs in Berlin auf. Nach ihrem Amerikanistik-Studium ist sie als politische Sprecherin und Journalistin tätig. Sie schreibt regelmäßig für den Blog "Mädchenmannschaft", forscht und hält Vorträge zu den Themen Queer-Feminismus sowie Körpernormierungen und Dicksein. Mehr auf ihrer Webseite: http://magda-albrecht.de/ .

"Schon als Sechsjährige ärgert sich Magda Albrecht über die Kommentare ihrer Mitmenschen, die abfällig über ihren dicken Körper sprechen. Heute will sie das Schönheitsideal verändern, besser: ausdehnen, denn nicht die vielen Pfunde, sondern die Vorurteile sind hartnäckiger als gedacht: Wer dick ist, hat versagt, ist faul und ungebildet. Warum eigentlich?, fragt sich die Autorin nach vielen Jahren der Verunsicherung und verordnet sich seither keine Diätshakes mehr, sondern eine doppelte Portion Selbstbewusstsein. Denn sie hat gelernt, dem Schlankheitsideal etwas entgegenzuhalten: stolze Fatshionistas und die Erkenntnis, dass Diäten nichts bringen — außer schlechter Laune."

Ihre Forderungen hat sie in 10 Wünschen an die Welt genauer definiert:
1. Die Zahl auf der Waage entscheidet nicht über meinen Wert.
2. Ich will Schönheitsideale ausdehnen – und zum Platzen bringen.
3. Essen ist für alle da – und zwar mit Genuss, nicht mit Stress.
4. Ich möchte eine vorurteilsfreie medizinische Behandlung.
5. Ich möchte die Möglichkeit haben, mit meinem Körper eine coole Freundschaft einzugehen – oder sogar eine heiße Liebesaffäre.
6. Ich möchte mich bewegen, weil es mir Spaß macht – nicht, weil ich muss.
7. Ich nehme es nicht hin, dass es mehr Diätprogramme gibt als passende Klamotten.
8. Ich habe ein Recht auf Schutz vor Diskriminierung.
9. Ich will mich in den Medien vertreten sehen – am liebsten mit Kopf und nicht als headless fatty!
10. Ich habe ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung – und fordere dieses auch für andere ein.

Das alles hat Potential und macht sicherlich der einen oder anderen "Betroffenen" Mut, zumal Magda Albrecht mit einem humorigen Schreibstil versucht, ihre Anliegen öffentlich zu machen. V.a. im zweiten Teil des Buches schreibt sie selbst als lustige, kumpelhafte Dicke gegen das Klischee der lustigen, kumpelhaften Dicken an. Dadurch kämpft sie jedoch nicht gegen ein Klischee, sondern bedient es auch noch. Ähnlich ging es mir, mit den, nach meinem Geschmack, viel zu häufigen Hinweisen, dass die Autorin so gerne isst: "Ich war ein hungriges Mädchen...", "Der Löffel in der Hand und ich - wir sind ein echtes Dreamteam!" usw. Auch hier bedient sie ein Klischee und zwar das der undisziplinierten, lustgesteuerten und überhaupt nicht gesundheitsbewussten Vielesserin. Vielen Dank Frau Albrecht, der Schuss ging nach hinten los! Genauso wenig lustig finde ich ihre Ausdrücke für essen, Bauch, oder dicke Körper, wie "Wampe", "spachteln", "speckig" usw. Diese empfinde ich abwertend und beleidigend und kann so gar nicht darüber schmunzeln.

Albrecht sagt "Mein Fett ist politisch", aber dann doch bitte politisch-korrekt!

Veröffentlicht am 19.02.2018

Interessant, jedoch zu viele Wiederholungen

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Von der Autorin und selbst bekennenden Fa(t)shonista Magda Albrecht hatte ich bisher noch nichts gelesen und war, nach der Leseprobe, total gespannt auf dieses Buch. Hierbei handelt es sich um ein Sachbuch, ...

Von der Autorin und selbst bekennenden Fa(t)shonista Magda Albrecht hatte ich bisher noch nichts gelesen und war, nach der Leseprobe, total gespannt auf dieses Buch. Hierbei handelt es sich um ein Sachbuch, jedoch wird wenigier sachlich als persönlich auf die Themen eingegangen und ich würde das Buch eher als Biographie sehen denn als Nachschlagewerk. Wer jedoch auf der Suche nach Literatur zum Thema ist, erhält neben einem Erfahrungsbericht auch noch viele Quellenangaben zum Weiterrecherchieren.

Meine Meinung:
Die Geschichte von Magda (bis jetzt, ins hohe Alter von Anfang dreißig) fand ich spannend zu lesen, als Lehrerin ist gerade ihre Erfahrung in Kindheit und Jugend spannend und lehrreich für mich. Auch andere Fallbeispiele von Kindern und Jugendlichen fand ich erschreckend. Ncith, dass diese zu viel Gewicht auf die Waage bringen, sondern wie krass die Ansätze von Eltern und Pädagog*innen sind. Für mich grenzt es schon an Körperverletzung, Heranwachsende mit Diätpillen vollzustopfen.

Was mich wenig interessiert hat, war das ausführliche Shoppingkapitel samt Selbsterfahrung. Für mich ist Mode nicht interessant, meine Interessenslage liegt wo anders (ich besitze kein einziges Paar Ohrringe und auch nicht mehr als je drei Kleider / Hosen / Paar Schuhe). Der interessante Punkt hier ist für mich, wie Menschen mit ständig erlebter Diskriminierung umgehen.

Beim Punkt "Ernährung" bin ich mit der Autorin nicht einer Meinung, nämlich, dass es keine Einschränkungen bei diesem Thema geben sollte, und dass es "die gesunde Ernährung" nicht gibt. Auch hier stütze ich mich auf Studien, die zeigen, dass Zuckerkonsum abhängig macht. Dass dabei die Kinder/ Jugendlichen zunehmen, ist für mich nicht der relevante Aspekt. Die Konzentrationsstörungen, das Aufmerksamkeitstief und die aus der zugeführten schnellen Energie erzeugten Zappeligkeit und Unruhe im Unterricht stellen jedoch in den Klassen Probleme dar. In den USA gibt es Schulen für Schwererziehbare, wo die Jugendlichen (neben kleinen Klassen) auch ausschließlich gesunde und vollwertige Ernährung mit hohem Obst- und Gemüseanteil vorfinden.
Ich begrüße ebenso das Alkohol- und Rauchverbot in Schulen, bin dafür, dass man Jugendliche nicht permanent am Smartphone / Computer herumhängen lässt, sondern echte Sozialkontakte fördert - und ebenso müssen Bildungseinrichtungen für gesunde Ernährung Sorge tragen. Was privat gegessen wird, liegt im eigenen Ermessen.

Neben vielen interessanten Studien und gut untermauerten Argumenten fällt mir jedoch der größte Kritikpunt auf, der mich das Buch auf "durchschnittlich" stufen lässt: nämlich die ständigen Wiederholungen. Ich habe kein Problem damit, wenn wichtige Punkte im gesamten Buch zwei oder drei Mal aufgegriffen werden, jedoch wurden hier für meinen Geschmack zu viele Punkte zu oft wieder aufgewärmt, zum Beispiel "mein Fett ist politisch". Wenn ich das zwei oder drei Mal lese, ist es für mich ein Statement, wenn das inflationär verwendet wird, finde ich es nervig.

Fazit: Ein gut geschriebenes Buch zur Thematik, das für mich jedoch zu viele Wiederholungen aufweist.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Ein Buch, das Mut macht

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Die Autorin Magda Albrecht hatte schon als Kind mit ihren Pfuden zu kämpfen und versuchte selbst auch durch Schlankheitskuren das Idealgewicht zu erlangen, aber ohne Erfolg. Später mit dem Älterwerden ...

Die Autorin Magda Albrecht hatte schon als Kind mit ihren Pfuden zu kämpfen und versuchte selbst auch durch Schlankheitskuren das Idealgewicht zu erlangen, aber ohne Erfolg. Später mit dem Älterwerden sah sie ein, dass auch schlanke Menschen ihre Probleme haben und dass sie sich mit ihren Pfunden abgeben muss um glücklich zu werden. Das Buch erzählt auch über das Mobing das dickeren Menschen zugefügt wird, was natürlich auch phychische Probleme mit sich bringt und sehr schade ist. Ich selbst habe eigentlich keine Probleme mit meinem Gewicht und ich freue mich heute darüber, dass ich auch als Kind die fülligeren Kindern nicht kritisiert habe, denn sonst hätte ich heute Schuldgefühle.
Dass man füllig und doch zufrieden sein kann wird in dem Buch detailiert beschrieben und obwohl ich denke, dass man wegen Gewichtsproblemen durchaus deprimiert sein kann, glaube ich jedoch dass das Glück nicht nur davon abhängt.
Ein Buch, das auf jeden Fall Mut macht.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Kummerspeck ade!

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Das Besondere an diesem Buch ist Magda Albrechts offene und ehrliche Art mit ihrem Gewicht umzugehen. Sie erzählt aus ihrem Leben, und der Leser hat das Gefühl einer Freundin gegenüber zu sitzen. Man erfährt ...

Das Besondere an diesem Buch ist Magda Albrechts offene und ehrliche Art mit ihrem Gewicht umzugehen. Sie erzählt aus ihrem Leben, und der Leser hat das Gefühl einer Freundin gegenüber zu sitzen. Man erfährt wie sie als Kind langsam entdeckte, dass sie kräftiger als viele der anderen Kinder war, und was das für sie bedeutete. Sie wurde in ein Diät Camp geschickt. Sie versuchte gut gemeinte Ratschläge von Autoritäten „zu verdauen“. Sportunterricht war ihr unangenehm. Als Jugendliche und Erwachsene suchte sie mehr und mehr Bereiche, in denen sie sich entfalten konnte, z.B. die Musik. Mit der Zeit wuchs in ihr die Erkenntnis, „Ich bin okay, so wie ich bin.“ Sie lernte ihren Körper zu akzeptieren und setzte sich gegen Gewichtsdiskriminierung ein. So wendet sie sich vehement gegen die Diätindustrie, dem BMI, zu enge Plätze im Flugzeug und fehlende, modische Kleidung in große Größen. Offen berichtet sie über Schwierigkeiten der „Dicken“ beispielsweise beim Kauf des richtigen BHs, beim Schwimmbadbesuch oder beim Sex.

Es ist beeindruckend und bereichernd die Welt mit den Augen Magda Albrechts zu sehen. Es gehört viel Mut dazu die Schwierigkeiten von dicken Menschen zur Sprache zu bringen. Beim Lesen hat man jedoch den Eindruck, dass sie immer wieder und wortreich ihre Überzeugung es ist in Ordnung dick zu sein verteidigt; vielleicht, weil sie doch immer wieder darunter leidet, z.B., wenn sie zugibt, dass sie noch keinen Frieden mit ihrem Doppelkinn geschlossen hat. Ich stimme zu, dass es wichtig ist sich anzunehmen, aber es macht sicher trotzdem Sinn auf eine gesunde Lebensweise und Ernährung zu achten. Obwohl Magda einen angenehmen Schreibstil hat, könnte das Buch leicht um einiges kürzer sein, ohne an Wirkung zu verlieren.

„Es ist okay, dick zu sein, aber dann bitteschön auch selbstbewusst und mit einer großen Portion Selbstliebe.“ So lässt sich vielleicht am besten Magda Albrechts Anliegen zusammenfassen.