Cover-Bild Im Traum kannst du nicht lügen
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ehrenwirth
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 26.10.2017
  • ISBN: 9783431039931
Malin Persson Giolito

Im Traum kannst du nicht lügen

Roman
Thorsten Alms (Übersetzer)

Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2017

Was ist die Wahrheit

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Die 18jährige Maja ist angeklagt, zusammen mit ihrem Freund Sebastian an ihrer Schule bei einem Amoklauf Mitschüler und einen Lehrer ermordet zu haben. Da auch Sebastian bei der Schießerei starb, bleibt ...

Die 18jährige Maja ist angeklagt, zusammen mit ihrem Freund Sebastian an ihrer Schule bei einem Amoklauf Mitschüler und einen Lehrer ermordet zu haben. Da auch Sebastian bei der Schießerei starb, bleibt nur Maja, um dem Gericht zu erzählen, was an dem Tag geschah. Doch was ist die Wahrheit?

Die Geschichte wird nur aus der Sicht von Maja erzählt. Ihre Gedanken und Gefühle, ihre Beschreibung der Geschehnisse vor Gericht und im Arrest und ihre Erinnerungen an die Ereignisse vor dem Amoklauf sind alles, was der Leser erfährt. Maja, Tochter aus gutem Hause, kommt mit Sebastian zusammen, dem Sohn des reichsten Mannes des Landes … und alle bestärken sie, mit Sebastian zusammen zu bleiben, obwohl der Junge viele Probleme hat. Alles gipfelt in einer letzten Party am Vorabend des Anschlags, bei der es zum Eklat kommt. Doch wie tief ist Maja in das Geschehene verwickelt?

Maja polarisiert. Darf man sie mögen, auch wenn sie für ein solch schlimmes Verbrechen angeklagt ist? Ihre Gedanken sind oft bösartig und scheinbar mag sie niemanden. Kann man nach der Vorverurteilung durch Presse und Medien wirklich noch die Wahrheit erfahren? Auch der Leser bleibt im Dunklen bis zu Majas eigener Aussage.

Das Buch spielt auch mit der Rolle von Medien und Presse in solchen Fällen. Am Anfang sieht man als Leser nur das Mädchen, das ein unfassbares Verbrechen begangen hat. Erst nach und nach blickt man durch Majas Erinnerungen und Gedanken mehr und mehr hinter die Schlagzeilen und bildet sich ein eigenes Urteil.

„Im Traum kannst du nicht lügen“ ist ein tolles Buch, das durch den Schreibstil fasziniert. Majas Gedanken haben mich von der ersten Seite an fasziniert und ich las das Buch gespannt, weil auch ich die Wahrheit erfahren wollte. Mit Recht wurde das Buch der Gewinner des nordischen Krimipreises. Toll!

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Veröffentlicht am 11.11.2017

Schuldig?

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Die achtzehnjährige Maja wird angeklagt, ihre beste Freundin und ihren Freund erschossen zu haben. Die Verteidigung plädiert auf Notwehr, doch die Öffentlichkeit hat sich ihre Meinung schon längst gebildet: ...

Die achtzehnjährige Maja wird angeklagt, ihre beste Freundin und ihren Freund erschossen zu haben. Die Verteidigung plädiert auf Notwehr, doch die Öffentlichkeit hat sich ihre Meinung schon längst gebildet: sie soll zusammen mit ihrem Freund das Schulmassaker geplant und durchgeführt haben. Sie ist das Monster und das meistgehasste Mädchen Schwedens.

Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es ist aus Majas Sicht geschrieben und beginnt mit dem ersten Prozesstag. In mehreren Abschnitten wird abwechselnd die Gegenwart (vor Gericht und im Gefängnis) und die Vergangenheit (wie ist es zu der blutigen Tat gekommen) geschildert. Dadurch lernt man Maja, ihre Gefühle und Motive sehr gut kennen. Die Handlung, die zu Anfang noch völlig ungreifbar war, wird immer nachvollziehbarer.

Was mir sehr gefallen hat, ist, dass dem Leser nicht vorgeschrieben wird, was er für die Wahrheit halten soll. Dadurch, dass Maja selber Zweifel hat und sich an manche Dinge nicht mehr richtig erinnert, steckt man als Leser selber in der Rolle des Richters, dessen Aufgabe es ist, zu beurteilen, inwieweit Maja schuldig ist oder nicht.
Dadurch, dass nicht alles fest vorgegeben ist, regt das Buch zum Nachdenken an. Darüber, wie sehr wir selber von Emotionen gelenkt werden, oder wie schnell wir uns Vorurteile bilden über Menschen, über die wir so gut wie nichts wissen. Nach der Lektüre des Buches, wenn man alle Hauptcharaktere sehr gut kennen gelernt hat, urteilt man vielleicht anders als noch zu Anfang des Buches.

Obwohl das Buch sehr gut geschrieben ist und man als Leser richtig mitfiebert, habe ich einen winzigen Kritikpunkt: manchmal kamen mir ein paar Passagen etwas langatmig vor, vor allem wenn Majas Gefühle auf mehreren Seiten beschrieben wurden. Das hätte man an manchen Stellen vielleicht noch etwas kürzen können oder auch weglassen, da es mir manchmal so vorkam, als hätte ich ein paar Sachen doppelt gelesen.

Doch trotz dieses kleinen Kritikpunkts hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mag es sehr, wenn man die Charaktere in einem Buch richtig gut kennen lernt und auch die Konstellationen der verschiedenen Charaktere vielschichtig sind und nicht einfach zu greifen. So dass man als Leser die Charaktere immer besser kennen lernt und bis zum Ende hin immer mehr mitfiebert. Das ist hier richtig gut gelungen. Man fiebert dem Richterspruch entgegen, hofft und bangt mit Maja mit, weil sie einem mit der Zeit ans Herz gewachsen ist, so dass sich die Spannung zum Schluss bis ins Unendliche steigert.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Schuldig oder nicht?

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Cover und Titel des Buches finde ich ehrlich gesagt nicht besonders aussagekräftig und hätte ich den Klappentext nicht gelesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich auch nicht in die Hand genommen - es ist ...

Cover und Titel des Buches finde ich ehrlich gesagt nicht besonders aussagekräftig und hätte ich den Klappentext nicht gelesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich auch nicht in die Hand genommen - es ist einfach ziemlich unscheinbar. Dann war ich aber wirklich angefixt und die Leseprobe hat ihr Übrigens getan. Ich war einfach neugierig, wie ein Buch von einer Attentäterin erzählt. Kann sie mich auf ihre Seite ziehen oder finde ich sie von Anfang bis Ende einfach nur schrecklich?

Erzählt wird das Buch aus Sicht von Maja, einer jungen Schülerin, die kurz vor dem Abitur steht, aus einem guten Elternhaus kommt und von der man alles erwartet, außer dass sie zusammen mit ihrem Freund in der Schule ihre Mitschüler und Lehrer erschießt. Ich gestehe: Ich habe mir sofort eine Meinung zur Protagonistin gebildet und fand sie einfach nur schrecklich. Besonders auf den ersten 100 Seiten wirkt sie gefühllos, kalt und unsympathisch. Damit war mir auch sofort klar, dass sie schuldig ist und unbedingt verurteilt werden muss.

Das Buch wechselt immer wieder die Perspektiven: Mal ist man im Gerichtssaal bei der Verhandlung, mal mit Maja im Untersuchungsgefängnis und nach und nach lernt man immer mehr über ihre Vergangenheit, ihre Umstände und ihre Freunde kennen. Am Anfang fand ich es etwas schwierig, dass immer gewechselt wird und man als Leser nur Bruchstücke von dem erfährt, was man eigentlich jetzt sofort wissen will. Das Buch fordert auf jeden Fall zu Geduld heraus.

Aber die Geduld lohnt sich: Nach und nach ergeben die Bruchstücke an Informationen, die man erhält, ein Gesamtbild. Und plötzlich scheint dann doch nicht mehr alles so offensichtlich zu sein, wie man anfangs dachte. Ich kam dann doch ins Schwanken, mein Hass auf die Protagonistin ließ nach, nahm dann wieder zu, ich konnte sie teilweise verstehen, dann wieder nur über ihre Handlungen den Kopf schütteln. Es war ein stetiges Auf und Ab bis zum Ende.

Der Schreibstil ist sehr nüchtern gehalten. Viele Emotionen werden nicht zugelassen, was ein harter Kontrast zum Inhalt des Buches ist. Daran musste ich mich erst gewöhnen, dann hat es aber einfach super zum Buch gepasst und den Lesefluss sogar noch angeregt.

Etwas gestört hat mich, dass manchmal in meinen Augen wichtige Passagen ziemlich kurz dargestellt, Nichtigkeiten an der ein oder anderen Stelle dafür ausführlich beschrieben wurden. Zwar half es, die Gedankenwelt der Protagonistin nachzuvollziehen, trotzdem was manches in meinen Augen überflüssig.

Insgesamt war das Buch wirklich für einige Überraschungen gut. Es hat mich zum Nachdenken angeregt, teilweise sehr mitgenommen und mir gezeigt, dass man sich nie zu früh eine Meinung bilden sollte. Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Von mir gibt es deswegen 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.11.2017

Wird Maja zurecht als Mörderin angeklagt

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Dieses Buch hat mich sehr begeistert. Warum? Die Geschichte wird aus Sicht der 18 jährigen Mara in Ich - Form erzählt. Sie beginnt inmitten der Gerichtsverhandlung. Maja wird angeklagt ihre beste Freundin, ...

Dieses Buch hat mich sehr begeistert. Warum? Die Geschichte wird aus Sicht der 18 jährigen Mara in Ich - Form erzählt. Sie beginnt inmitten der Gerichtsverhandlung. Maja wird angeklagt ihre beste Freundin, ihren Freund , sowie einen Lehrer bei einem Amoklauf im Klassenzimmer getötet zu haben. Doch war das wirklich so? Oder ist die Wahrheit eine ganz andere?
Dieses Buch erinnert mich an ein Puzzle. Stück für Stück wird es zusammengebaut und ein Bild wird erkennbar.
Es treten immer mehr Details an Licht, die mich als Leserin zu grübeln bringen. War Maja vielleicht doch Opfer statt Täter? Sehr gut gefallen hat mir die durchgängige Spannung des Buches. immer wenn man glaubt, die Lösung zu kennen kommt eine Wendung.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und durchaus in jugendlicher Sprache verfasst. Dies finde ich aber nicht Nachteilig für das Lesevergnügen.
Nur in der Mitte des Buches zog es sich etwas in die Länge.
Ein hervorragender Thriller der zu Recht in Schweden preisgekrönt wurde.

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Veröffentlicht am 02.11.2017

"Die Leute glauben immer, dass sie wissen was die Toten gewollt hätten."

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Maja Norberg ist 18 Jahre alt und ist die Hauptangeklagte in der Sache B14766. Grund: Sie soll ihren Lehrer Christer, ihre beste Freundin Amanda und ihre Klassenkameraden erschossen haben. Doch wie konnte ...

Maja Norberg ist 18 Jahre alt und ist die Hauptangeklagte in der Sache B14766. Grund: Sie soll ihren Lehrer Christer, ihre beste Freundin Amanda und ihre Klassenkameraden erschossen haben. Doch wie konnte es zu diesem Amoklauf kommen? Wie kann ein Mädchen aus Stockholm, das aus gutem Elternhaus kommt und zudem eine gute Schülerin ist, zu so einer Tat fähig sein? Und vor allem: Ist Maja überhaupt schuldig?
Im Laufe des Buches erzählt Maja wie es zu diesem Blutbad kommen konnte und was sie dazu bewegte ihre Freunde zu erschiessen.

Der Autorin Malin Persson Giolito ist eine Gratwanderung zwischen schwarzem Humor und Sarkasmus gelungen, die auf der anderen Seite jedoch ein todernstes und aktuelles Problem behandlet, untermalt von dem Leben eines Mädchens das erwachsen wird.
Die Ezählung wird abwechselnd zwischen der gegenwärtigen Verhandlung und der Vergangenheit erzählt. So wird neben den einzelnen Verhandlungsteilen von Anfang an aufgekrempelt wie es zu der Schiesserei in ihrer Schule kommen konnte. Erzählt wird die Geschichte von der Protagonistin Maja, die mit ihrer sarkastischen und direkten Art immer wieder zum grüblen anregt, sodass man eine immer tiefere Beziehung zu ihr aufbaut und anfängt mit ihr mitzufühlen.
Die Idee, das Buch abwechselnd aus der Vergangenheit und der Gegenwart zu formulieren, ist sehr gut gelungen und lässt das Buch wirklich bis ganz zum Ende an den Händen kleben. Jedoch erzählt Maja etwas abgehackt und direkt, was angesichts der Tatsache dass sie einen Amoklauf vollzogen haben soll aber auch nur logisch ist, und das Ganze noch deutlicher hervorhebt. Die Spannung fängt bei diesem Buch schon im Prolog an und zieht sich wirklich bis ins letzte Kapitel, da man einerseits unbedingt wissen möchte was vor der Schiesserei passierte, aber andererseits auch total gespannt auf das Urteil der Richter ist.
Auch das Thema Amoklauf zieht den Leser in seinen Bann und macht einmal mehr auf reale, aktuelle Probleme in unserer Gesellschaft aufmerksam, die uns ALLE betreffen können.
Allerdings ist es auch gerade aufgrund der Thematik und des leicht aprupten Erzählstils von Maja etwas schwer und zum Teil auch anstrengend zu lesen. Nicht schlecht geschrieben oder so - aber man muss sich wirklich konzentrieren. Für die leichte Urlaubslektüre am Strand würde ich dieses Buch also nicht unbedingt empfehlen.
Der Lesespaß kommt trotzdem auf keinen Fall zu kurz, besonders weil es immer wieder kleine Überraschungen gibt. Nicht nur inhaltlich, auch der Schreibstil verändert sich ein wenig. Zum Beispiel fängt Maja irgendwann im Laufe des Buches an, sich direkt an den Leser zu wenden. Manchmal fühlt man sich dabei sogar ein wenig ertappt, weil Maja sehr gesellschaftskritisch ist und einen anspricht als stünde sie gegenüber von jemanden. Umso mehr konzentriert man sich auf Maja und auf das was sie zu sagen und zu kritisieren hat.
Was mich außerhalb der Geschichte auch noch fasziniert hat, ist der Ablauf des Verhandlungsverfahrens im Gerichtssaal. Man bekommt hautnah erzählt wie eine Anklage so abläuft, was innerhalb des Gerichtssaales passiert, wie die Klientin mit ihren Anwälten spricht und was innerhalb des Gefängnisses alles vorfällt.
Der Titel ist meiner Meinung nach sehr gut gewählt, er macht neugierig und regt zum Lesen an. Allerdings ist das Cover ein wenig wünschenswert. Nachdem man das Buch gelesen hat versteht man zwar was genau darauf zu sehen ist, aber mit der Handlung hat es nicht allzuviel zu tun. Es ist irgendwie zu bunt und geheimnissvoll, als das man darin einen Amoklauf verpacken könnte.

Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, insbesondere an die Leute die sich für soziale Probleme wie Amokläufe interessieren, aber auch mit dem Erwachsenwerden, wie es ist allein gelassen zu werden und dem geforderten Druck standzuhalten. Außer der Geschichte die in dem Buch erzählt wird, greift die Autorin auch auf das Leben eines Verurteilten zurück, wie es ist als Gefangener zu leben und von allen gehasst zu werden. Und vor allem wie die Presse die Meinung der Gesellschaft beeinflusst und unschuldige Menschen als böses Monster darstellt.

Die Auszeichnung des "Besten Kriminalromans Schwedens 2016" hat das Buch auf jeden Fall verdient!

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