Cover-Bild Das Weingut. Tage des Schicksals
Band 3 der Reihe "Das Weingut"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 30.09.2019
  • ISBN: 9783442205905
Marie Lacrosse

Das Weingut. Tage des Schicksals

Roman
Schweighofen in der Pfalz, 1877. Das ehemalige Dienstmädchen Irene und ihr Mann, der Weinguterbe Franz Gerban, führen eine glückliche Ehe. Dennoch fühlt Irene sich fremd in seiner Welt der besseren Kreise. Als Franz häufig auf Reisen ist, leidet sie zunehmend unter der Einsamkeit und sucht sich eine Aufgabe. Sie beginnt, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen – und trifft dabei ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef, wieder. Franz reagiert mit glühender Eifersucht, ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Und dann erfährt Franz ein Geheimnis, das ihrer beider Leben vor eine große Herausforderung stellt …

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Veröffentlicht am 01.11.2019

Das Weingut - Tage des Schicksals

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Handlung:
Schweighofen in der Pfalz, 1877
Nach all den Jahren voller Unruhe sind Irene und ihr Mann Franz endlich etwas zur Ruhe gekommen und genießen ihr privates Glück mit ihrer kleinen Familie. Doch ...

Handlung:
Schweighofen in der Pfalz, 1877
Nach all den Jahren voller Unruhe sind Irene und ihr Mann Franz endlich etwas zur Ruhe gekommen und genießen ihr privates Glück mit ihrer kleinen Familie. Doch der Alltag und die Routine greifen sehr nach dem Ehepaar, vor allem Irene fällt es schwer, stillzusitzen und nicht mehr einer regelmäßigen Tätigkeit nachzugehen. Hinzu kommt, dass Franz häufig auf Reisen ist, um sich mit Kunden des Weingutes zu treffen. Auch Irene möchte wieder eine Aufgabe haben, für die sie kämpfen möchte. Dabei fallen ihr wieder alte Interessen und Umstände ein, die sie schon immer gestört haben, allen voran die Rechte der Arbeiterfrauen. Um sich wieder mehr diesen Missständen zu widmen nimmt Irene heimlich den Kontakt zu Josef Hartmann wieder auf, ihrem ehemaligen Geliebten. Genau dies wollte Franz immer vermeiden und es gibt wiederholt Streitereien in der Ehe. Und schließlich erfährt Franz ein Geheimnis rund um seine Herkunft, welches für ihn und Irene alles ändern könnte

Meinung:
Auf mich wirkt das Cover sehr herbstlich und dafür ist es genau passend für die Jahreszeit, in der ich das Buch lese. Es gibt ein wiederholendes Motiv mit dem Schloss und den Weinreben. Dazu wird alles in rötlich-bräunlichen gehalten, was eine gemütliche Atmosphäre verströmt. Insgesamt empfinde ich das Bild als sehr stimmig und angenehm zu betrachten.
Auch hier gibt es wieder eine starke Ähnlichkeit zu den beiden, bisher erschienen Teilen. Das macht die ganze Reihe stimmig und die drei Bücher nebeneinander sehen toll aus. Ich finde es gut, dass die Gestaltung ziemlich gleich geblieben ist und sich eigentlich fast nur die Farben etwas geändert haben oder die Szene aus einem leicht anderen Blickwinkel dargestellt wurde.

Einerseits habe ich auf den dritten Teil der Weingut Saga hingefiebert, weil ich endlich wissen wollte, wie es weitergeht und die Geschichte endet. Gleichzeitig wollte ich das Lesen auch etwas hinauszögern, weil ich nicht wollte, dass diese wunderbare Reihe endet.
Auf jeden Fall bin ich schon jetzt auf weitere Projekte von Marie Lacrosse gespannt, ihre Bücher versprechen spannende Geschichten, tolle Charaktere und perfekt recherchiertes historisches Wissen.

Vor dem Beginn der Handlung gibt es erstmal eine für mich wirklich hilfreiche Auflistung der handelnden Personen. Den zweiten Teil hatte ich immerhin vor gut einem halben Jahr gelesen und dabei entfallen doch kleine Details. Als Auffrischung empfand ich es richtig gut, mir die Namen nochmals durchzulesen und sofort sind mir wieder einige Informationen, Charaktermerkmale und wichtige Handlungsdetails eingefallen.
Danach gibt es noch einige Karten des Elsass, wo die wichtigsten Handlungsorte verortet wurden. So hat man als Leser die Möglichkeit, Wege nachzuverfolgen und man kann Entfernungen grob abschätzen. Außerdem hat es mir auch geholfen, eine ungefähre Einschätzung der Lage von Handlungsorten zu erhalten. Ich kenne mich im Elsass gar nicht aus und fand die Karten dementsprechend sehr hilfreich.

Ich fand den Start in den Roman richtig gut. Tatsächlich lag das vor allem mit an der Widmung, die einfach toll ist. Es wird viel zu schnell als selbstverständlich wahrgenommen, wie viele Rechte die Frauen sich mittlerweile erkämpft haben und wie es noch vor gut 100 Jahren aussah. Es ist richtig, dass man dies nicht so schnell vergessen darf und daher war es für mich eine der besten Widmungen, die ich bisher gelesen habe.
Nachdem mir die Schreibweise in meinem zuletzt gelesenen Buch nicht so gut gefallen hat, war sie hier eine Wohltat. Nicht zu kompliziert, nicht zu einfach und wunderbar zu lesen. Innerhalb von wenigen Seiten war ich von der Handlung gefangen und habe mich an viele Details aus den vorherigen Teilen erinnert.
In die Schreibweise eingebunden wurden einige Fachbegriffe und Beschreibungen der Weinherstellung. Nicht alles war für mich sofort verständlich, doch bei einem sorgfältigen Lesen war es auch mir meist möglich, die Zusammenhänge zu verstehen und das Erklärte nachvollziehen zu können.
Die Geschehnisse werden von einem allwissenden Erzähler geschildert, der einige Hintergrundinformationen gibt, aber auch Geheimnisse für sich behält. So wird natürlich die Spannungskurve weit oben gehalten und man konnte sich immer sicher sein, dass die weitere Handlung interessant werden wird.
Am Anfang neuer Abschnitte wurde vermerkt, an welcher Örtlichkeit, sowie an welchem Datum die folgende Handlung stattfindet. So sind die Abschnitte gebündelter, nicht zu langatmig und insgesamt wirkt die Geschichte dadurch kompakter. Weiterhin ist es möglich, der ganzen Geschichte einen zeitlichen Rahmen zu geben.

Auch gibt es einige Zeitsprünge, zwischen einigen Teilen liegen einige Jahre, die fix übersprungen waren. Das war auch wirklich notwendig, immerhin vergehen im gesamten Buch 13 Jahre, der Prolog spielt dann nochmal fünf Jahre nach dem letzten Kapitel. Zwar wurden so viele Längen vermieden, aber nicht alle. Irgendwann mitten in der Handlung, einige Probleme wurden gerade gelöst und alles erschien recht friedlich kam mir doch mal der Gedanke, was denn jetzt noch alles kommen könnte. Zu dem Moment dachte ich, dass es doch jetzt ein gutes Ende für den Roman wäre. Nachdem ich ihn aber zuende gelesen habe, war ich froh, dass die Autorin nicht eher aufgehört hat, sondern alle Erzählstränge zu einem guten Ende gebracht hat.

An ganz vielen kleinen Stellen wird auch bei diesem finalen Teil wieder deutlich, wie ausführlich und genau die Autorin recherchiert hat, um am Ende ein stimmiges und rundes Werk präsentieren zu können. Jede Aussage wurde auf den Punkt gebracht und mir kam nicht einmal der Gedanke, an irgendetwas zu zweifeln oder eine Tatsache in Frage zu stellen.
Auch durch Protagonisten und Ereignisse, die wirklich so geschehen sind, kommt viel Authentizität in den Roman. Ich konnte mir einige Situationen recht gut vorstellen und fand vieles als äußerst lebendig geschildert.

Als Setting dienen einige, bereits bekannte Orte. Allen voran natürlich die Güter der Familie Gerban, die als Haupthandlungsort dienen. Einerseits waren viele Räume richtig gut vorstellbar und stimmungsvoll, gleichzeitig fiel es mir aber auch schwer, mir die Dimensionen vorzustellen. Das Weingut erschien riesig und zusammen mit den Weinbergen war es nicht einfach, eine ungefähre Vorstellung der Größe zu erhalten.
Die Beschreibung einiger neuer Handlungsorte wurde recht kurz gehalten, was mich absolut nicht gestört hat. Der Fokus lag auch nicht darauf, sondern vermehrt auf den Rechten der Arbeiterinnen, was mir auch besser so gefallen hat.

Es traten nur wenige neue Protagonisten auf, die durchweg eine wichtige Rolle spielen oder häufiger auftreten. Die meisten tauchten aus den ersten beiden Teilen wieder auf und waren dementsprechend wie alte Bekannte für mich. Mir sind auch nach wenigen Seiten direkt wieder Details zu ihrem Charakter und Aussehen eingefallen. Ich fand es richtig gut, dass sich die Protagonisten treu geblieben sind, nicht zu sehr verändert haben und immer noch dieselben waren, wie in den ersten beiden Teilen.
Während diesen dritten Buches empfand ich viele Charaktere wieder als sympathisch und angenehm, allen voran natürlich Franz, Irene und ihre Familie. Sie sind weiterhin die herzlichen Menschen und haben auch eine interessante Entwicklung durchlebt. Beide sind natürlich reifer und erwachsener geworden, durchleben aber auch Wandlungen, entfernen sich voneinander und nähern sich wieder an. Ich muss aber gestehen, dass ich ab und an etwas die Geduld mit den beiden verloren habe. Gerade im letzten Drittel des Buches waren mir Franz, vor allem aber Irene etwas zu dickköpfig und wollten zu sehr ihren eigenen Willen.

Fazit:
Es ist komisch zu wissen, dass kein weiterer Teil der Weingut-Saga folgen wird, gleichzeitig denke ich mir aber auch, dass dieser dritte Teil der perfekte Abschluss der Reihe war. Die Geschichte wurde gewohnt stimmungsvoll geschildert, die Handlung wurde auf einem konstanten Niveau spannend gehalten und es wurde nie langweilig. Jeder Charakter war gut durchdacht und hat viel Lebendigkeit in den Roman hineingebracht. Und auch die Schreibweise mit den einbezogenen historischen Details hat mir mehr als gut gefallen.
Ich kann die Weingut-Saga jedem Leser von historischen Romanen ans Herz legen und ich bin schon auf Neuigkeiten zu dem neuen Projekt der Autorin gespannt!

Veröffentlicht am 24.11.2019

Weingutsaga

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Schweighofen in der Pfalz, 1877. Das ehemalige Dienstmädchen Irene und ihr Mann, der Weinguterbe Franz Gerban, führen eine glückliche Ehe. Dennoch fühlt Irene sich fremd in seiner Welt der besseren Kreise. ...

Schweighofen in der Pfalz, 1877. Das ehemalige Dienstmädchen Irene und ihr Mann, der Weinguterbe Franz Gerban, führen eine glückliche Ehe. Dennoch fühlt Irene sich fremd in seiner Welt der besseren Kreise. Als Franz häufig auf Reisen ist, leidet sie zunehmend unter der Einsamkeit und sucht sich eine Aufgabe. Sie beginnt, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen – und trifft dabei ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef, wieder. Franz reagiert mit glühender Eifersucht, ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Und dann erfährt Franz ein Geheimnis, das ihrer beider Leben vor eine große Herausforderung stellt …

Obwohl ich die VorgängerBücher nicht gelesen habe, kam ich gut und schnell in die Geschichte hinein. Da Irene aus ärmlichen Verhältnissen stammt, war es vorauszusehen, dass sie sich für Arme einsetzen würde.

Der Schreibstiel war gut verständlich und auch historisch belegt.

Die WeingutSage ist sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 12.08.2023

Für mich zu politisch

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So begeistert ich von den ersten beiden Teilen war, so war der dritte Teil für mich leider etwas schwächer.



Es wurde mir zu politisch und die Protagonisten haben sich zu weit voneinander entfernt. Ab ...

So begeistert ich von den ersten beiden Teilen war, so war der dritte Teil für mich leider etwas schwächer.



Es wurde mir zu politisch und die Protagonisten haben sich zu weit voneinander entfernt. Ab einem gewissen Punkt ging es gefühlt nur noch darum, dass Irene am einen Ort ist und Franz am anderen Eck. Die Erzählung, bzw. die Spannung ist für mich an dem Punkt zu viel in den Hintergrund gerückt.



Vor allem Franz wurde mir irgendwann fast schon unsympathisch, bzw. tat mir irgendwo auch leid, da er sich nur noch auf seinen Wahlkampf konzentrierte. Alles andere um ihn herum, Frau Kinder und Unternehmen ist komplett in den Hintergrund geraten. Entsprechend abwesend schien er mir im Buch.

Und auch später, wenn es um seine Familie ging, konnte er meiner Meinung nach nicht ganz rational handeln und sah mehr das politische.



Was für den Mann gillt, trifft aber auch auf die Frau zu. Irene war mir ebenfalls zu sehr auf sich und ihre Frauenmission konzentriert. Ich verstehe warum, aber ihr Handeln, wodurch die Familie zurückstecken musste, machte sie mir nicht gerade sympathischer.

Alles in allem hätte ich den dritten Teil doch nicht missen wollen. Nur weil er mir nicht so zugesagt hat, heißt das nicht, dass es ihn nicht gebraucht hat. Das Ende des Buches war dann ja doch schön.

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