Cover-Bild Hexenheide
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Baumhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 27.11.2010
  • ISBN: 9783838707471
Mariëtte Aerts

Hexenheide

Gerold Anrich (Übersetzer)

Karim und Lenne wissen genau, dass sie nicht über die Heide gehen sollen, wenn sie von der Schule kommen, auch wenn der Weg viel kürzer ist. Denn auf der Hexenheide, irgendwo zwischen den Mooren, lauert ein dunkles Geheimnis. Aber Karim und Lenne haben Fragen. Was ist mit dem Mädchen Rinnie passiert, die im letzten Sommer plötzlich verschwunden ist? Was ist wahr an der Geschichte von der weißen Hexe? Welches Geheimnis umgibt die alte Wassermühle? Und überhaupt: wer ist die Frau mit den langen weißen Haaren und den merkwürdigen Augen, die ihnen begegnet? Eines Tages erscheint ein unheimliches Gesicht im Wasser, und nachts wandern Lichter über die Heide. Ein Spuk? Karim und Lenne erhalten mehr Antworten, als ihnen lieb ist.

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Jacky_Me in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für zwischendurch bestens geeignet

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Hexen haben mich seit Bibi Blocksberg und „Die kleine Hexe“ in den Bann gezogen und auch heute lese ich noch gerne Bücher, in denen Hexen eine Rolle spielen. Als ich vor ein paar Monaten „Hexenheide“ entdeckt ...

Hexen haben mich seit Bibi Blocksberg und „Die kleine Hexe“ in den Bann gezogen und auch heute lese ich noch gerne Bücher, in denen Hexen eine Rolle spielen. Als ich vor ein paar Monaten „Hexenheide“ entdeckt habe, wusste ich sofort, dass ich es lesen möchte. Zum Glück hatte ich keine allzu hohen Erwartungen, denn ein wirklicher Kracher ist dieses Buch nicht, eher ein durchschnittliches Kinderbuch.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, kindgerecht und magisch. Die Geschichte liest sich flüssig, die Dialoge sind stimmig und die Umgebung wird sehr gut und detailliert beschrieben. Da die beiden Protagonisten Karim und Lenne noch relativ jung sind, wird die Geschichte sehr kindgerecht geschrieben, was ich zunächst nicht unbedingt erwartet habe, allerdings konnte ich mich schnell an den Umstand gewöhnen.

Die Charaktere sind dagegen eine Sache für sich. Karim und Lenne sind noch sehr kindlich und naiv, was man ihnen aufgrund ihres Alters jedoch nicht vorwerfen sollte. Während Karim oftmals versucht, vernünftig zu bleiben, ist Lenne eher mutig, allerdings auch furchtbar trotzig und schnell beleidigt, was sie jetzt nicht zur sympathischsten Protagonistin aller Zeiten macht. Während sie sich schnell von der Heide in den Bann ziehen lässt, verhält sich Karim distanziert und lässt sich nur auf die Heide und die Mühle ein, um seiner Freundin beizustehen und zu beschützen.
Die Hexen sind der Autorin gelungen. Zwar erfüllen sie nahezu jedes Klischee, welches man über Hexen kennt, aber wenn man bedenkt, dass „Hexenheide“ eher ein Kinder-, als ein Jugendbuch ist, kann man der Autorin dies bedenkenlos verzeihen.

Interessant ist nicht nur, wie die Hexen in diesem Buch dargestellt werden, sondern auch, wie sie sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte entwickelt haben. Das Thema Hexenverfolgung spielt dabei eine große Rolle, ebenso die Geschichte der Mühle und der Heide selbst. Die Art und Weise, wie die Hexen Lenne in ihren Bann ziehen ist dagegen eher kindlich-naiv umgesetzt. Die ganze Entführungssache hat mir nicht sonderlich gefallen, da sie ziemlich heruntergespielt wird und es nicht unbedingt erscheint, als wäre es eine schlimme Sache.
Zwar denken Lenne und Karim noch oftmals an ihre entführte Klassenkameradin, allerdings geht es ihnen viel mehr um die Lösung des Rätsels. Eine bessere Umsetzung hätte die Geschichte allemal verdient gehabt.
Einen Pluspunkt gibt es für die Spannung. Obwohl die Geschichte relativ voraussehbar ist, hab ich dennoch mit den Protagonistin mitfiebern können und wurde so manches Mal überrascht.

Allerdings gibt es auch einen großen Kritikpunkt, der dafür sorgt, dass die Geschichte absolut unrealistisch erscheint:
Obwohl die Geschichte in einem Dorf spielt und der Ort dadurch sehr klein ist, fällt niemanden auf, was Lenne und Karim auf der Heide und der Umgebung so anstellen. Es wird in dem Buch noch beschrieben, dass sich an der Heide eine Straße mit Häusern befindet und auch ihre Eltern die Heide von ihren Häusern aus sehen können. Wieso fällt dann niemanden auf, dass sich die Kinder verbotenerweise auf der Heide herumtreiben? Es ist klar, dass bei einem Kinderbuch mit Fantasyelementen nicht viel erwartet werden darf, dennoch macht diese Nichtbeachtung nur wenig Sinn, da das Dorf alles andere als ausgestorben wirkt.

Die Covergestaltung ist recht düster, allerdings nicht unbedingt passend. Zwar mag ich die Gesichtszüge und die grünen Blätter, allerdings weiß ich nicht so recht, welche Person hierbei dargestellt werden soll. Ein Bild von der Heide oder der Mühle hätte ich von daher passender gefunden. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und hat mich erst dazu gebracht, dieses Buch zu lesen.

Insgesamt ist „Hexenheide“ ein Buch, das für zwischendurch bestens geeignet und durch seine eher wenigen Seiten und der großen Schrift schnell zu lesen ist. Allerdings sollte man nicht zu viel erwarten, da es doch sehr kindgerecht ist. Wer Hexengeschichten mag, wird hierbei dennoch seinen Spaß haben.