Cover-Bild Pietà
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fontis
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 07.02.2020
  • ISBN: 9783038481898
Markus Günther

Pietà

Roman
Was heißt schon Erwachsenwerden? Wo beginnt es, und wo hört es auf? Und was muss dabei geschehen? Markus Günther hat eine klassische «Coming of Age»-Geschichte geschrieben, und doch fällt sein Held Lutz Brokbals aus jedem literarischen Rahmen. Ja, er hadert mit sich selbst und seinen Gefühlen, er wartet sehnsüchtig auf die große Liebe und ein abenteuerliches Leben. Doch da ist noch etwas, was ihn quält und lähmt: die Frage nach den letzten Dingen, auch nach dem Tod. Alice Millers «Drama des begabten Kindes» hallt in dieser Geschichte ebenso nach wie Hermann Hesses Jugendroman «Peter Camenzind». Auch Lutz Brokbals kann seine widerstreitenden Gefühle kaum bändigen und lernt schließlich doch die wichtigsten Lektionen des Lebens, die Liebe und den Abschied. Der Riese, den Lutz besiegen muss, ist in keiner Fabelwelt zuhause, sondern in der Seele eines jeden Menschen. Erst wenn er zu Fall gebracht ist, weitet sich der Blick für die unendlichen Möglichkeiten der Liebe, der Freiheit, des Lebens. Dann wird aus Zweifel Zutrauen und aus Todesfurcht Lebenslust.


STIMMEN ZUM BUCH:
Markus Günthers Erzählung vom Erwachsenwerden des überempfindlichen Lutz Brokbals reiht die Momente einer allmählichen Verwandlung wie Perlen aneinander. Seine Poesie trägt die Prägungen bestimmter Orte und Jahre und beschwört doch jene Ängste und Sehnsüchte, die zu allen Zeiten Menschen bewegt haben. Ein packendes Buch, das den schwierigen und existenziellen Fragen des Lebens nicht ausweicht. Und das sich vielleicht gerade deshalb liest wie eine kraftvolle Ermutigung, sich zuversichtlich auf das Abenteuer Leben einzulassen.
Ein Buch für alle Liebenden, für alle Trauernden und für alle, die noch wachsen wollen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2020

„Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“

0

In diesem Buch setzt sich der Ich-Erzähler Lutz mit dem Tod auseinander. Als Jugendlicher besucht er ein katholisches Jungeninternat. Das Buch beginnt mit der Aufregung unter den Jugendlichen als ein Pater ...

In diesem Buch setzt sich der Ich-Erzähler Lutz mit dem Tod auseinander. Als Jugendlicher besucht er ein katholisches Jungeninternat. Das Buch beginnt mit der Aufregung unter den Jugendlichen als ein Pater ihrer Klostergemeinschaft stirbt. Das erinnert Lutz an die beiden Brüder, die er nie kennenlernen durfte, da sie schon früh starben.

Lutz erlebt den Tod als einen Feind, der unberechenbar ist und ohne Vorwarnung zuschlägt. Ein Mitschüler begeht Selbstmord, ein anderer verunglückt tödlich und ein dritter verliert seinen Vater. In melancholischen Tönen sinnt Lutz über diese Verluste nach.

Doch ihn beschäftigt nicht nur der Tod, sondern auch die Liebe. Er ist fasziniert von der Schönheit seiner Freundin, stellt aber später selbstkritisch fest, dass es ihm weniger um Liebe ging, als um den Erfolg dieses Mädchen erobert zu haben.

Als seine Mutter im Sterben liegt, verdrängt er den Gedanken an den Tod. So trifft ihn dieser Verlust völlig unvorbereitet. Als bald darauf sein Vater stirbt, ist er innerlich gewachsen. Er verbringt lange Tage am Krankenbett des Vaters und bereitet anschließend sogar selbst den Leichnam für die Bestattung vor.

In den ersten Kapiteln fällt es schwer in die Geschichte hineinzukommen, doch schon bald ist die Erzählung fesselnd. Wie das Bild auf der Titelseite, geht Lutz zumeist gebeugt durch seine Tage. Er durchlebt wunderbare Zeiten der Liebe, doch der große Feind namens Tod ist stets in seiner Nähe.

Der Titel dieses Buchs ist ungewöhnlich und vermutlich für einige nicht-katholische Leser unverständlich. Pietà ist ein italienisches Wort für Mitleid. In der Kunst ist eine Pietà eine Skulptur, die den toten Jesus auf dem Schoß seiner Mutter, Maria, zeigt. Als Junge hört Lutz eine Predigt über die Pietà im Kirchraum. „Genau dann, in diesem Moment, den uns die Skulptur vor Augen stellt, verliert der Tod seinen Schrecken. Denn hier ist der Sterbende, ja selbst noch der Tote, von Liebe umfangen.“

Obwohl dieses Buch in einem christlichen Verlag erscheint, bleibt die Frage nach Gott offen. Der katholische Kindheitsglauben, der im Internat vermittelt wurde, hat für den erwachsenen Lutz keine Bedeutung. Am Bett seines langsam sterbenden Vaters versöhnt sich Lutz mit dem Abschied von dem Leben. Er verliert seine Angst vor dem Tod, doch es wird nicht klar, worauf sich seine Hoffnung gründet.

Fazit: Obwohl dieses Buch tiefgründige philosophische Fragen aufwirft, ist es so gut geschrieben, dass es den Leser fesselt. Dieses Buch versöhnt mit dem letzten Feind, dem Tod, allerdings leider ohne auf die Auferstehungshoffnung durch den auferstanden Christus hinzuweisen. Trotzdem sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen die tiefgründige Erzählungen mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2020

Ungewöhnlicher Coming-of-age-Roman

0

"Pietà" von Markus Günther ist ein tiefgründiger Coming-of-age-Roman, der einen großen Fokus auf den Umgang mit dem Tod setzt.

Der Buchumschlag und vor allem der Einband der gebundenen Ausgabe sind sehr ...

"Pietà" von Markus Günther ist ein tiefgründiger Coming-of-age-Roman, der einen großen Fokus auf den Umgang mit dem Tod setzt.

Der Buchumschlag und vor allem der Einband der gebundenen Ausgabe sind sehr hübsch anzusehen. Es wird mit silber-glänzender Schrift gearbeitet, was mir wirklich gut gefällt.

Auch der Schreibstil gefällt mir insgesamt gut. Bis auf einige katholischen Begriffe ist die Sprache schlicht und leicht verständlich. Da ich selber nicht katholisch bin, kannte ich einige Begriffe nicht, es hat den Lesefluss aber nicht gestört. Es wird allerdings viel mit verschachtelten Sätzen gearbeitet, was etwas Konzentration beim Lesen erfordert.

Ich möchte gern den ersten Satz des Buches zitieren, da er sehr bezeichnend für die Gesamtbotschaft des Buches ist: "Der erste Tote, den ich sah, war Pater Gerwald." Während des ganzen Buches lernt man weniger Lutz, den Protagonisten, als Person kennen, sondern vielmehr seinen über die Jahre reifenden Umgang mit dem Thema Tod. Dadurch habe ich die Geschichte überwiegend als negativ und düster empfunden. Dieser Rückblick auf's Erwachsenwerden unterscheidet sich deutlich von anderen Coming-of-age-Romanen, die ich bisher gelesen habe. Den Ansatz finde ich durchaus interessant, weil es mir gefällt, deutlich zu machen, dass Jugendliche sehr tiefgründig sind und es nicht nur eine locker-leichte, oberflächliche Geschichte ist. Was nach meinem Empfinden jedoch gänzlich fehlt, ist die Möglichkeit Sympathie für den Protagonisten zu entwickeln. Die Schilderungen habe ich eher neutral verfolgt und war emotional nahezu gänzlich unberührt. Das ist etwas schade, da mich das Niveau des Romans und der andere Fokus durchaus anspricht.

Im Laufe der Handlung reift Lutz zu einem gefestigten Erwachsenen heran, der mit dem Tod umzugehen vermag. Auf dem Weg dahin führt er einige tiefgründige Gespräche, die interessant zu verfolgen waren. Zwei Sätze haben mir besonders gut gefallen: "Es geht darum, jeden Morgen aufzustehen und das Heldentum im Alltag zu finden. Sie müssen ein Held der kleinen Dinge werden, um ein großer Held zu sein." Und genau dies gelingt Lutz, er wird ein Held der kleinen Dinge.

"Pietà" von Markus Günther war ein interessantes und aus dem Genre der Coming-of-age-Romane herausstechendes Leseerlebnis, konnte mich aber nicht nachhaltig berühren. Dennoch kann ich eine bedingte Leseempfehlung aussprechen für Leser, die gespannt auf eine andere Herangehensweise an das Genre sind und bereit sich mit dem Thema Tod intensiv auseinanderzusetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere