Cover-Bild Des Teufels Gebetbuch
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 01.03.2017
  • ISBN: 9783426654194
Markus Heitz

Des Teufels Gebetbuch

Roman
Der neue Urban-Mystery-Thriller von Bestseller-Autor Markus Heitz ist ein perfekter Mix aus Unheimlichem, Bösen und subtilem Horror: Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Packendes Spiel um Leben und Tod

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Tadeus Boch, ein ehemaliger Spieler, arbeitet im Casino Baden-Baden als Wachmann und trifft dort eines Abends auf den jungen Russen Lasarow. Dieser überredet Boch ihn zu einer geheimen, privaten Kartenrunde ...

Tadeus Boch, ein ehemaliger Spieler, arbeitet im Casino Baden-Baden als Wachmann und trifft dort eines Abends auf den jungen Russen Lasarow. Dieser überredet Boch ihn zu einer geheimen, privaten Kartenrunde als sein Bodyguard zu begleiten. Dort trifft er unter anderem auf die koreanisch stämmige Chirurgin Hyun Poe. Ihr Verlobter hat nach einer solchen privaten Kartenrunde vor kurzem angeblich Selbstmord begangen. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände befindet sich Boch alsbald im Besitz einer historischen Spielkarte und auf der Flucht vor ihm bis dato unbekannten Gegnern, im Schlepptau Hyun Poe. Beide merken schnell, dass die Karten ein Geheimnis umgibt und ein Spiel um Leben und Tod beginnt.

Normalerweise verliere ich in meinen Rezensionen kein Wort über das Cover, da es für mich persönlich kein Kaufargument darstellt. Im vorliegenden Fall breche ich aber mit meiner Regel, da ich selten ein so großartiges Cover gesehen habe. Wobei es mir weniger um die optische Wahrnehmung geht, obwohl die auch äußerst ansprechend und treffend ist, sondern um die haptische Wahrnehmung. Diese ist etwas ganz besonderes, da sich da Buch wirklich alt und abgegriffen anfühlt. Man sieht nicht nur, sondern man spürt auch Flecken und Kratzer. Die Haptik entschädigt meiner Meinung nach auch dafür, dass es sich um kein Hardcover Exemplar, sondern nur um eine Klappenbroschur handelt.
Aber genug der Äußerlichkeiten, es geht ja um die inneren Werte. Und diese stehen die äußeren um nichts nach. Der Einstieg ins Buch ist rasant und man merkt gleich, dass wir uns hier durch die verschiedensten Epochen bewegen. Dies bleibt auch im Laufe der gesamten Geschichte so. Die Zeit und vor allem die Schauplätze werden sehr häufig gewechselt. Beides ist aber meiner Meinung nach keineswegs störend oder verwirrend. Die einzelnen Abschnitte sind sehr gut gegliedert und man verliert nicht sofort den Faden. Auch die Spannungskurve wird durch die diversen Orts- und Personenwechsel nicht unterbrochen, ganz im Gegenteil. In sehr vielen Fällen wird der Wechsel vollzogen wenn die Spannung ihren Höhepunkt erreicht hat. Sehr geschickt flechtet der Autor diverse kleine Nebenhandlungen ein, die zum Schluss ein großes Ganzes ergeben. An manchen Stellen ist nicht offensichtlich wie das eine jetzt zum anderen passt, mit der Zeit löst sich der gordische Knoten aber auf und man wird mit einem wunderbaren Aha-Erlebnis belohnt.
Haupt- und Nebencharaktere gibt es unzählige in „Des Teufels Gebetbuch“ und die Charakterisierung zwischen den beiden Kategorien ist nicht immer leicht. Dies liegt vor allem daran, dass Autor Markus Heitz einerseits alle Personen sehr detailreich beschreibt und andererseits daran, dass er gerne den Tod bringt. Gestorben wird in „Des Teufels Gebetbuch“ reichlich und meistens auch sehr blutig. Auch hier geizt der Autor nicht mehr sehr anschaulichen Beschreibungen, wobei diese wirklich der besseren Vorstellungskraft dienen und es sich nicht um Effekthascherei handelt. Schwache Gemüter dürften aber auf jeden Fall an der einen oder Szene ein wenig zu knabbern haben.
Wer klassisches Schwarz-Weiß denken mag und eine klare Unterscheidung zwischen Gut und Böse braucht wird keine große Freude mit diesem Buch haben. Eine klare Trennung gibt es nämlich nicht und der Held wird ganz schnell zum Antihelden. Mich persönlich hat es weder gestört noch überrascht, bin ich es doch aus andern Heitz Büchern schon gewohnt.
Aber nicht nur die Unterscheidung der Guten und der Bösen fällt schwer, sondern auch die Charakterisierung sympathisch und unsympathisch. Ich persönlich kann keine Person nennen, die mir während des gesamten Buches immer sympathisch war. Aufgrund der Vielschichtigkeit und der Tiefgründigkeit der Charaktere erlebt der Leser immer wieder Wesenszüge der einzelnen die anziehen oder abstoßen. Wie auch im richtigen Leben ist niemand nur gut oder nur böse, meistens sind es die Umstände die uns zu dem einen oder dem anderen machen.
Die Stimmung des Buches ist wie beim Anblick des Covers bereits vermutet, eine sehr dunkle und mystische. Die Sprache und der Schreibstil sind perfekt abgestimmt und äußerst harmonisch. Wenige Worte reichen aus und man fühlt sich wirklich ins 18. Jahrhundert hineinversetzt. Und obwohl das Buch im Fantasy Bereich angesiedelt ist, erscheint es über weite Strecken durchaus realistisch. Ins Besondere bei den Szenen mit Goethe bekommt man das Gefühl, dass es sich hierbei um eine reale Überlieferung handelt.
Der Anhang zum Thema Karten und Kartenspiele ist in typisch heitz’scher Manier äußerst ausführlich ausgeführt und vortrefflich recherchiert. Diesen kann man gerne auch vor dem eigentlichen Buch lesen, da hier in keiner Weise auf die Handlung des Buches eingegangen wird. Es bietet viel mehr einen Überblick über die Entstehung und Bedeutung von Karten und Kartenspielen.
Markus Heitz hat mir mit dem vorliegenden Roman ein unfassbar abwechslungsreiches und spannendes Leseerlebnis beschert. Die Lektüre hat mich vollends in ihren Bann gezogen und ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten. „Des Teufels Gebetbuch“ ist nervenaufreibend, actiongeladen, mysteriös und voller kleiner Geheimnisse. Wie nicht anders zu erwarten bin ich restlos begeistert. Wer gerne anspruchsvolle und abwechslungsreiche Urban Fantasy liest ist hier auf jeden Fall richtig, aber auch für Neulinge in dem Genre bietet sich dieses Buch an.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Teufliche Karten…

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Ich wollte schon immer einmal ein Buch von Markus Heitz lesen aber kam bisher nicht dazu, denn ich lese selten mystische und fantastische Romane.
Als ich den Titel und das auffallend interessant gestaltete ...

Ich wollte schon immer einmal ein Buch von Markus Heitz lesen aber kam bisher nicht dazu, denn ich lese selten mystische und fantastische Romane.
Als ich den Titel und das auffallend interessant gestaltete Cover gesehen habe, war ich direkt angesprochen.
Dieses Buch ist für mich ein Roman mit Thriller Anteilen.
Ich habe mich schnell in die Handlung gefunden, obwohl sie aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten geschildert wird und das Thema Karten nicht unbedingt zu meinen Hauptinteressen zählen.
Mir fiel auf, daß dort die Sprache den verschiedenen Zeiten angepasst war, und das gefiel mir sehr gut.
Die Handlung ist zügig und spannend dargestellt, manchmal etwas zu tief geschildert, was mich aber nicht sehr gestört hat.
Da aber ziemlich schnell ein Personen Schwund ansetzt, und immer wieder neue folgen war ich erstaunt, daß ich trotzdem keine Hänger im Lesen hatte und sehr gut folgen konnte.
Der Protagonist Tadeus Boch welcher in Deutschland ansässig ist, war spielsüchtig, hat zwar seine Sucht überwunden, ist aber sehr hoch verschuldet.
Durch bestimmt Umstände gerät er an eine mysteriöse Spielkarte welche ihn ganz besonders fesselt.
Ab diesem Moment ist Nichts mehr wie es war, denn Tadeus gerät in einen Sog…einen Kartensog.
Und diese Karte ist für viele andere Menschen von großem Interesse.
Handelt es sich um Zufall, Magie oder Fluch?
Das Karten gewissen Eigenschaften haben können, gefiel mir, da es nicht kitschig wirkte, ebenfalls.
Menschen tun gewiss viele Dinge um bestimmte Dinge zu erreichen.
Hier mal eingeworfen….es ist krass wie weit das ausufern kann.
Um dazu nicht allzu viel von der Handlung zu verraten, kann gesagt werden, daß es ein nicht vorhersehbares Ende gibt.
Auch ein Hauch Mystik andere würden wahrscheinlich Hexerei dazu sagen umzog die Handlung, was mich sehr gefreut hat.
Neben der Buchinnenseite gibt es im Anschluss weitere ergänzende Hinweise zum Thema Karten welche sehr interessant sind und in der Handlung zu viel gewesen wären.
Aber so ist das Ende noch mit etwas Interessantem gespickt.

Kurzum:
Ich bin begeistert, und wurde durch das Thema an sich, die Magie, zu dem was Menschen (im positiven wie im negativen Sinne) fähig sein können sehr gut unterhalten.
Auch war ich beeindruckt wie schnell ich das Buch beendet habe, da es ja nicht gerade wenig Seiten aufweist, denn ich wollte unbedingt das Ende erfahren.
Als Goethe Fan hat mich diese Einbindung ganz besonders gefreut!
Da es mein erstes Buch des Autors war, und mit die Vergleiche zu seinen anderen Büchern fehlen, muss ich sagen das es sich für mich gelohnt hat, und ich mich jetzt schon sehr auf ein erneutes Werk in dieser Art freue!

Veröffentlicht am 22.04.2017

Sehr spannend!

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Tadeus Boch, ein ehemaliger Spieler, gerät in den Sog um ein rätselhaftes Kartenspiel, dessen Ursprung in Leipzig des Jahres 1768 liegt.

Ohne den Namen Markus Heitz hätte mich ein Roman zum Thema Kartenspiel ...

Tadeus Boch, ein ehemaliger Spieler, gerät in den Sog um ein rätselhaftes Kartenspiel, dessen Ursprung in Leipzig des Jahres 1768 liegt.

Ohne den Namen Markus Heitz hätte mich ein Roman zum Thema Kartenspiel kaum interessiert. Ich bin ein großer Fan des Autors, auch wenn mir nicht alle seine Romane uneingeschränkt gefallen haben. Mit „Des Teufels Gebetbuch“ hat er es wieder einmal geschafft, mein Leserherz zu erfreuen. Bereits der Prolog ist spannend und eröffnet einige Fragen – und bis zum Ende lässt die Spannung nicht nach, im Gegenteil.

Bereits der erste Blick auf den Roman ist positiv, das Cover gefällt und das Buch hat eine auffällige aber angenehme Haptik. Auf den Buchdeckelinnenseiten wird das Kartenspiel „Supérieur“, das im Roman eine besondere Rolle spielt, erklärt, wer will und ein Kartenspiel zur Hand hat, kann direkt losspielen, allerdings besser ohne die „historischen Regeln“. Im umfangreichen Anhang findet man u. a. Informationen, welche Romanfiguren reale historische Persönlichkeiten waren und über die historischen Hintergründe des Kartenspiels an sich – sehr informativ und lesenswert!

Sehr gut gefallen haben mir die Charaktere, egal ob Pro- oder Antagonist, sie sind sehr gut charakterisiert und nicht bei jedem ist direkt klar, welchem Lager er zuzuordnen ist. Durchgehend sympathisch ist keiner, dafür aber mehr als einer sehr interessant. Mein Lieblingscharakter ist Tadeus, ich finde es bewundernswert, wie er sich seiner Sucht stellt, um ihn habe ich am meisten gebangt, denn er schlägt einen Weg ein, der ins Unglück führen kann. Hyun, die neben Tadeus die zweite Hauptrolle spielt, kam ich nicht wirklich nahe, interessant ist sie dennoch, denn sie hat besondere Fähigkeiten. Der interessanteste Charakter des Romans ist sicher Odette, die greise Restauratorin, die für mehr als eine Überraschung gut ist.

Ein Teil des Romans spielt in der Vergangenheit, im Leipzig des Jahres 1768. Neben dem Kartenmacher Bastian Kirchner tritt hier kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe auf – und wer seinen Faust kennt, wird hier eine Menge Anspielungen finden, die sehr dazu betragen, dass dieser Part unterhält, zumal es auch einige Zitate zu entdecken gibt. In diesen Abschnitten hat mir außerdem sehr gut gefallen, wie sich die Sprache der Zeit anpasst.

Markus Heitz erzählt, wie von ihm gewohnt, sehr ausführlich, aber auch sehr spannend, und ies gelingt es ihm, den Spannungsbogen durchgehend hoch zu halten und den Leser immer wieder zu überraschen. Das Ende allerdings kommt etwas zu plötzlich und ist eher unglaubwürdig, vor allem, weil Charaktere immer mehr zu unsterblichen Superhelden mutieren – schade. Der Roman ist nichts für zarte Gemüter, aber das erwartet man vom Autor auch nicht. Gestorben wird reichlich und auch sonst gibt es viele blutige und grausame Szenen, die aber immer in den Kontext passen und nicht nur dem Effekt dienen.

Sehr gut gefallen mir die kapiteleinleitenden Zitate, die alle etwas mit dem Thema (Karten)Spiel zu tun haben und von ganz unterschiedlichen Menschen stammen, so haben u. a. Platon, Arthur Schopenhauer, Jack London und Oscar Wilde etwas beizusteuern. Auch historische Hintergrundinformationen verstecken sich zwischen dem spannenden Geschehen, wie etwa über das Farbholzraspelprivileg des Armenhauses in Leipzig oder den Bunkertunnel in Arras.

Dem Autor ist wieder einmal ein hochspannender Pageturner gelungen, der nur am Ende nicht mehr ganz überzeugen kann, weswegen ich „nur“ 4,5 Sterne vergeben, die ich aber, wie gewohnt, aufrunde. Genrefans sollten unbedingt zu diesem Roman greifen!

Veröffentlicht am 16.06.2017

Tolles Buch mit unheilvollem Kartenspiel

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Markus Heitz überzeugt mit einem weiteren tollen Mysery-Thriller, welcher auf etwas mehr als 600 Seiten für Spannung und Lesespaß sorgt.
"Des Teufels Gebetbuch" behandelt ein Kartenspiel dessen düstere ...

Markus Heitz überzeugt mit einem weiteren tollen Mysery-Thriller, welcher auf etwas mehr als 600 Seiten für Spannung und Lesespaß sorgt.
"Des Teufels Gebetbuch" behandelt ein Kartenspiel dessen düstere Eigenschaften Unheil in der Welt entstehen lassen indem die einzelnen Karten Einfluss auf seinen Besitzer und dessen Umgebung nehmen.
Als Hauptcharakter tritt der ehemalige Spieler Tadeus Boch auf, dessen undurchsichtige Vergangenheit einige Rätsel offen lässt (auch nach der Lektüre), wodurch sich eine interessante Persönlichkeit ergibt. Nachdem er durch Zufall in den Besitz einer der verfluchten Spielkarten kommt wird Tadeus immer mehr in den Einfluss und das Geheimnis um das alte Kartenspiel gezogen.
Rückblicke auf das 18. Jahrhundert liefern die Hintergrund- und Entstehungsgeschichte des Kartenspiels und liefern nach und nach passend zum Fortschreiten der Hauptgeschichte nützliche Informationen. Diese Kombination sorgt für Abwechslung und hält die Spannung hoch, was angesichts der raschen Entwicklung der Geschichte nicht unbedingt nötig wäre, aber sehr passend ist.
Das Buch ist im Markus Heitz - Universum vergleichbar mit "Oneiros" oder auch "Exkarnation", welche auch diese Mischung aus normaler Gegenwart und mysteriösen Einflüssen liefern.
Insgesamt kann ich eine klare Empfehlung aussprechen, da ich mich jederzeit gut unterhalten gefühlt habe.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Der Ruf der Karten

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Ein ehemaliger Profi Pokerspieler, der sich nicht an alle seine Erlebnisse , Bekannten und gelernten Fähigkeiten erinnern kann und in den Bann einer mysteriösen historischen Karte gerät.

Eine trauernde ...

Ein ehemaliger Profi Pokerspieler, der sich nicht an alle seine Erlebnisse , Bekannten und gelernten Fähigkeiten erinnern kann und in den Bann einer mysteriösen historischen Karte gerät.

Eine trauernde Witwe mit schamanischen Hintergrund, die den Schuldigen am Tod ihres Mannes sucht. Und ein altes Kartenspiel, dessen Karten auf der ganzen Welt verstreut sind und die alle einzeln schon gefährlich sind. Sie rufen nach einen neuen Herrn.
Hinzu kommt ein neues Spiel „Superieur“, welches mit den historischen regeln gespielt wird – Pik Ass bringt den Tod !

Was erwartet uns da ?

Ja was habe ich bei diesem Urban – Mystery – Thriller von Markus Heitz erwartet ?
Auf jeden Fall ein Buch voller Mysterien um die Karten, welches ich auch bekam. Beim Lesen dachte ich das ein oder andere Mal die Karten wirklich singen zu hören. Markus Heitz schafft es in einer ganz normalen Welt etwas so Dunkles und durch und durch Böses einzufügen, welches die Menschen beeinflussen kann. Klar, ein Kartenspiel an sich kann schön böse sein – Suchtgefahr und Missgunst. Aber dann auch noch mit historischen Regeln und um solche Karten. Da wird es das ein oder andere Mal schon sehr blutig im Buch (laut Markus Heitz auf der Lesung, aber nicht sein Rekord, obwohl es schon sehr viele Tote sind).

Tadeus Boch als Charakter war interessant aufgebaut. Durch seine nicht so ganz klare Vergangenheit, gab es einige witzige Situationen, doch war es das auch leider fast schon mit dem Witz in dem Buch, von dem ich dank „Aera- Rückkehr der Götter“ und den Lesungen von Markus Heitz doch mehr erwartet habe. Tadeus ist um die 50 Jahre alt, hat aber dank eines Selbstverteidigungs Kurses einige kämpferische Tricks drauf. Auch wenn ab und an was zwickt.

Bei Hyun Poe, der trauernden Witwe, brauchte ich dann doch etwas länger um mit ihr warm zu werden. Doch bildet sie einen guten Gegenpol zu Boch und ist eine gute Hilfe auf der Jagd um die Karten.

Neben der aktuellen Zeit und die Jagd auf den Karten, die uns kurzzeitig auch immer gerne zu anderen Erzählern und Figuren führt, werden wir mit zur Entstehung des Kartenspiels genommen und welche Geschehnisse dahinter stecken. Gerade in diesem Teil der Geschichte merkt man, dass der Autor Markus Heitz sich gut und gerne mit Geschichte befasst. Wer „Faust“ und ein paar Geschichten um Goethe kennt, wird hier einiges wiedererkennen. Und auch die Geschichte von Kartenspielen im allgemeinen und dessen Verbot, wird hier gut mit eingebaut.

Markus Heitz langweilt uns nicht mit historischen Fakten, schafft es aber trotzdem gut Infos mit reinzubringen. Wer sich mehr dafür interessiert, kann sich im knapp 40 Seiten Anhang drüber informieren.


Mit seinen über 600 Seiten ist das Buch kein Lesehäppchen für nebenbei. Doch trotz der Länge schafft Markus Heitz, mit seiner düsteren Atmosphäre um die Karten und der Jagd von mehreren Parteien auf diese, einen spannenden Wettlauf um die Macht der Karten. Verschiedene Erzählerperspektiven verschärfen diesen Eindruck noch. Doch leider fehlt mir hier noch ein wenig (schwarzer) Humor / Ironie oder Sarkasmus, eben das, was man von Markus Heitz erlebt, wenn man ihn live sieht oder auch schon in „Aera“ viel hatte.