Cover-Bild Geheimnis in Rot
Band der Reihe "British Library Crime Classics"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 298
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783608961898
Mavis Doriel Hay

Geheimnis in Rot

Kriminalroman | British Library Crime Classics
Barbara Heller (Übersetzer)

Tante Mildred hat es schon immer geahnt: Die Verwandtschaft an Weihnachten zu versammeln ist keine gute Idee. Als der Familienpatriarch mit einer Kugel im Kopf gefunden wird, entbrennt an der festlichen Tafel ein Streit um sein Erbe. Dieser neuentdeckte Klassiker von Mavis Doriel Hay ist ein Muss für alle Krimifans und perfekt geeignet, von den eigenen Familiendramen an Weihnachten abzulenken.

Das traditionelle Familienfest im Hause Melbury beginnt wenig beschaulich, als Sir Osmond von einem als Weihnachtsmann verkleideten Gast ermordet aufgefunden wird. Die Trauer der anwesenden Verwandtschaft hält sich jedoch in Grenzen, da Sir Osmond ein beträchtliches Erbe hinterlässt. Jedes der eingeladenen Familienmitglieder zieht seinen Nutzen aus dem Tod des Patriarchen – nur der Weihnachtsmann, der genug Gelegenheiten hatte, den alten Herrn ins Jenseits zu befördern, besitzt kein Motiv. Inmitten von Missgunst, Verdächtigungen und Abscheu stellt sich schließlich heraus: Es kann nicht nur einen verkleideten Weihnachtsmann gegeben haben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

klassischer, britischer Krimi

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Zu Weihnachten trifft sich die Familie Melbury im beschaulichen Heim des Familienpatriarchen Sir Osmond. Als dieser kurze Zeit später mit einer Kugel im Kopf aufgefunden wird, beginnt ein Streit um dessen ...

Zu Weihnachten trifft sich die Familie Melbury im beschaulichen Heim des Familienpatriarchen Sir Osmond. Als dieser kurze Zeit später mit einer Kugel im Kopf aufgefunden wird, beginnt ein Streit um dessen Erbe. Jeder hätte ein Motiv und ist somit verdächtig.
War es der Weihnachtsmann, der eigentlich kein Motiv hat? Oder doch der Schwiegersohn in Spe, der nicht länger auf eine Hochzeit warten will?
Colonel Halstock und die Polizei ermitteln und versuchen auf subtile Art den Mörder zu überführen.

Das Cover finde ich sehr schön und passend zu Weihnachten und zu diesem Landhauskrimi. Der Leinen-Einband ist ein Hingucker und mal was ganz anderes.

Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wird überwiegend von Colonel Halstock erzählt und aus verschiedenen Sichten der Familienmitgliedern, wie die Geschehnisse um Weihnachten abgelaufen sind.
Es ist eine Abwechslung der Perspektiven und man lernt somit die einzelnen Personen näher kennen und was ihre Absichten, Gedanken und Wünsche sind.

Der Krimi lädt regelrecht zum Mitraten ein und erinnert an das Spiel Cluedo. Es gibt so viele Verdächtige, und Möglichkeiten, wie es geschehen sein könnte.
Es war teils ein bisschen verwirrend, da doch viele Familienmitglieder, Außenstehende und Angestellte im Roman vorkommen und man doch das ein oder andere Mal deswegen zurück blättern musste.

Das einige was ich bemängelt kann, ist das teils Rechtschreibfehler/ Flüchtigkeitsfehler vorhanden waren und man dadurch im Lesefluss beeinträchtigt wurde.

Der Lageplan des Erdgeschosses war sehr hilfreich. Da hätte ich mir vielleicht gewünscht dass man auch den Salon als solches einzeichnet.
Und eventuell eine Aufstellung der Protagonisten am Anfang wäre sinnvoll gewesen.

Aber im Ganzen war es ein gelungener und unterhaltsamer Krimi a la Agathe Christie, der sich schnell dahin lesen lässt und zum Miträtseln einlädt.

Veröffentlicht am 19.10.2017

"Familientreffen"

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Ein Kriminalroman der Autorin Mavis Doriel Hay (1894 - 1979), mit 21. Kapitel, einem Nachwort, Inhaltsverzeichnis und mit einem Seitenumfang von 300 Seiten.

Kurzer Plot:

Das Familienoberhaupt in dieser ...

Ein Kriminalroman der Autorin Mavis Doriel Hay (1894 - 1979), mit 21. Kapitel, einem Nachwort, Inhaltsverzeichnis und mit einem Seitenumfang von 300 Seiten.

Kurzer Plot:

Das Familienoberhaupt in dieser Geschichte, ist der Keksfabrikant, Sir Osmond Melbury.

Jennifer Melbury ist die jüngste Tochter des Patriarchen, und lebt mit ihm zusammen auf den Familiensitz, in Flaxmere.

Die anderen Geschwister George, Edith, Elenor und Hilde, haben bereits eigene Familien, und kommen nur noch an Weihnachten nach Flaxmere.

Jennifer möchte endlich ihr "eigenes Leben" führen, und Philip Cheriton heiraten. Doch ein Teil ihrer Geschwister besteht darauf, dass sie als die Jüngste bei dem Vater bleibt, und ein Auge auf ihn hat.

Vor allem George ist darauf erpicht, denn er fürchtet um sein Erbe, und Sir Melburys Sekretärin, Grace Portisham, scheint einen zu großen Einfluss auf ihn zu haben.

Dann beginnen die Weihnachtstage im Jahr 1935... am ersten Weihnachtsfeiertag zieht sich Osmond in sein Arbeitszimmer zurück...

Osmond Melbury wird erschossen aufgefunden... "Die Indizien deuten auf die Täterschaft eines oder einer Angehörigen des Haushalts hin".

Mein Fazit:

Die Geschichte wird aus den Perspektiven der unterschiedlichen Figuren erzählt, dieses ermöglicht dem Leser, verschiedene Blickwinkel in sich aufzunehmen.

Ein Roman aus dem "Goldenen Zeitalter" der britischen Kriminalliteratur. Die Atomsphäre im Buch, wird durch den "kultivierten" Schreibstil, die diese Zeit prägte, untermalt.

4. Sterne!

Veröffentlicht am 10.01.2018

Ein bisschen Cluedo - Konnte mich dennoch nicht völlig begeistern oder überzeugen

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INHALT:
Weihnachten 1935: Sir Osmond Melbury dultet auch dieses Jahr keine Widersprüche als er anweist, dass sich seine verstreute Verwandtschaft zum Fest auf dem Familienlandsitz nahe Flaxmere versammelt. ...

INHALT:
Weihnachten 1935: Sir Osmond Melbury dultet auch dieses Jahr keine Widersprüche als er anweist, dass sich seine verstreute Verwandtschaft zum Fest auf dem Familienlandsitz nahe Flaxmere versammelt. Seine klaren Vorstellungen wie der Weihnachtsmorgen abzulaufen hat lassen alle Anwesenden eher nervös als besinnlich auf die Bescherung warten. Kurz nach eben dieser wird Sir Osmond von einem, als Weihnachtsmann verkleideten, Gast ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden. Die Trauer der Hinterbliebenen hält sich, aus den verschiedensten Gründen, jedoch in Grenzen und schließlich hinterlässt der Verstorbene ein beträchtliches Erbe! Viele der auf dem Gut Anwesenden ziehen somit ihren Nutzen aus dem Tod des Patriarchen und Motive gibt es genügend. Tante Mildred hat es ja schon immer geahnt: Eine an Weihnachten versammelte Verwandtschaft ist keine gute Idee…

EIGENE MEINUNG:
Zur Vorweihnachtszeit hat mich dieses originelle Cover natürlich wie magisch angezogen! Es wirkt flott und scheint doch einen absoluten Klassiker zu beinhalten. Gebunden ist es in traditionelles Leinen und trotz der Anmerkung „Hardcover“ ist es leicht biegsam und hat ein handliches Format. Es zeigt ein wunderschönes, erleuchtetes Herrenhaus, umgeben von einem verschneiten Park. In diesem zieht die Silhouette eines Weihnachtsmannes mit Pistole den Blick auf sich. Mit ähnlicher Aufmachung ist auch der Roman „Geheimnis in Weiß“ erschienen der jedoch von einem anderen Autor stammt. Somit ist dieses Buch als Einzelband zu lesen und keinesfalls eine neue Geschichte: Bereits 1936 wurde die Erzählung unter dem Titel „The Santa Klaus Murder“ veröffentlicht. Die Seiten finde ich persönlich etwas arg dünn geraten, aber dafür gibt es sowohl vor als auch nach der Geschichte einen Grundriss des Hauses an dem man sich den Tathergang besser vorstellen kann. Die Umgebung – die auch eine kleine Rolle spielt – wird dabei leider ausgelassen. Auch ein schönes rotes Lesezeichen bereichert das Buch!

Die Geschichte dreht sich also um die Aufklärung des Mordes an Sir Oswald und zeigt dabei klassisch einen Ermittler bei seiner Arbeit: Es werden die Hintergründe der Anwesenden ermittelt, Abläufe der Weihnachtsfeier aufgezeigt und natürlich alle Zeugen befragt! Das Setting und auch die Erzählung sind traditionell, britisch und weisen ebendiesen Charme auf. Jedoch muss ich sagen, dass mir in Sachen Charme und Humor Carola Dunns „Miss Daisy-Reihe“ noch näher ist. Die meiste Zeit befinden wir uns rund um das Herrenhaus von Sir Oswald und wer hier große Action erwartet wird enttäuscht werden. Es ist ein typischer Landhauskrimi bei dem die Spannung eher durch den Fortgang der Ermittlungen, und daraus entstehende neue Erkenntnisse, entspringt. So wird das Ende irgendwann logisch, wenn auch nicht extrem überraschend, jedoch auch nicht vorhersehbar! Der Weg dorthin ist teilweise etwas langwierig. Das Buch ist ein Werk seiner Zeit (plus Standesdünkel etc.) und eignet sich auch für sensiblere Leser.

Der Schreibstil ist, trotz des Romanalters, sehr angenehm und flott zu lesen. Viele Kapitel sind dabei aus Sicht des Ermittlers geschrieben, der somit das Bindeglied zwischen den Personen darstellt. Einige Kapitel stammen jedoch von Anwesenden selbst, wobei ich bei wenigen echte Sympathie aufbauen konnte. Diese Kapitel haben mir aber trotzdem gut gefallen, weil man so einzelnen Gästen wesentlich näher kommt und auch deren Beweggründe, Stärken und Schwächen besser versteht. Diese Aufteilung wird in ihren Sinn jedoch erst gegen Mitte des Buches klar, war jedoch trotzdem hilfreich, weil es in diesem Buch eine Unmenge an Charakteren gibt. Damit, und mit deren verwandtschaftlichen, freundschaftlichen oder Arbeitsbeziehungen untereinander, hatte ich zu Beginn wirklich Probleme. Teilweise nennen sich die Leute untereinander bei ihren Vornamen, spricht jedoch eine Bedienstete werden Nachnamen genannt. Für alle neuen Leser ist diese Zusammenstellung vielleicht hilfreich:

1. Generation:
- Sir Osmond Melbury – Vater von Hilda, Edith, George, Eleanor und Jennifer. Familienoberhaupt und Mordopfer.
- Lady Melbury – starb vier Jahre nach Hildas Heirat, hinterließ einzig ihren Töchtern Hilda und Jennifer etwas von ihrem Erbe, war sehr schön und sanftmütig.
- Mildred Melbury – unverheiratete Schwester von Sir Osmond, half ihm bis zu Crace Portishams Einstellung im Haushalt.

2. Generation:
- Hilda Wynford – älteste, bereits verwitwete Tochter von Sir Osmond. Ehemals verheiratet mit dem Künstler Carl Wynford, den ihr Vater nicht als Schwiegersohn anerkannte. Ist von zu Hause weggegangen. Ehemann ist drei Jahre nach der Eheschließung verstorben. Es gibt eine gemeinsame Tochter: Carol.
- Edith Evershot – genannt Dittie. Heiratete auf Rat ihrer Tante Mildred und ihrem Vater David Evershot. Hat jedoch eine gemeinsame Vergangenheit mit Kenneth Stour. Die Ehe mit David blieb bisher kinderlos.
- George Melbury – verheiratet mit Patricia, drei Kinder: Enid, Kit, Clare.
- Eleanor Stickland – verheiratet mit Gordon Stickland, zwei Kinder: Osmond und Anne.
- Jennifer Melbury – jüngste Tochter, soll auf dem Familienlandsitz bleiben, möchte aber Philip Cheriton gegen den Willen des Vaters heiraten.

3. Generation:
- Carol Wynford – Tochter von Hilda, möchte eine teure Ausbildung zur Architektin beginnen.

Kinder:
- Osmond Stickland – Sohn von Eleanor und Gordon.
- Anne Stickland – Tochter von Eleanor und Gordon, 4 Jahre alt.
- Enid Melbury – Tochter von George und Patricia, gescheit, 9 Jahre.
- Kit Melbury – Sohn von George und Patricia, 8 Jahre.
- Clare Melbury – Jüngste Tochter von George und Patricia.

Angeheiratete Personen:
- David Evershot – Mann von Edith, jähzornig, Geisteskrankheiten in der Familie vermutet.
- Patricia Melbury – Frau von George, drei Kinder: Enid, Kit, Clare.
- Gordon Stickland – Mann von Eleanor, zwei Kinder: Osmond und Anne.

Weitere anwesende Personen:
- Philip Cheriton – Verlobter von Jennifer, wird von Sir Osmond nicht anerkannt, Redakteur und Schriftsteller, Studienkollege von Oliver Witcombe.
- Oliver Witcombe – von Sir Oswald bevorzugter Heiratskandidat für Jennifer, Weihnachtsmann.
- Kenneth Stour – hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Edith.
- Kindermädchen 1 – von den Sticklands nur vorübergehend über Weihnachten eingestellt, rothaarig, Freidenkerin, flirtet mit den Männer.
- Kindermädchen 2 – Miss Poole, betreut George und Patricia Melbury.

Bedienstete in Flaxmere:
- Grace Portisham – neue Sekretärin von Sir Osmond, in Familienkreisen unbeliebt.
- Harry Bingham - neuer Fahrer der Familie, von Grace Portisham empfohlen, interessiert an Grace Portisham.
- John Ashmore – ehemaliger, alte Fahrer, wurde durch Grace Portisham ausgetauscht.
- Diener Parkins – sagt Carol, dass im Arbeitszimmer etwas passiert ist; jahrelang Butler und Kammerdiener von Sir Osmond.
- Dienstmädchen Elizabeth (Betty) Willet – war für die Kontrolle der Fenster am Todestag verantwortlich

Weitere Personen:
- Max Tollard – Kenneth Stour wohnt während der Weihnachtstage bei ihm.
- Crewkerne – langjähriger Anwalt von Sir Osmond
- Doktor Tarrant
- Colonel Halstock – Chief Constable der Grafschaft, Nachbar und Freund von Sir Osmond.
- Detective-Inspector Rousdon – wollte sofort Oliver Witcombe festnehmen lassen.
- Constable Stapley – steht Posten vor dem Haus.
- Caundle – Polizeiarzt
- Constable Mere – führt Protokoll

FAZIT:
Ein klassischer britischer Landhauskrimi – passend zur Weihnachtszeit und erstmals bereits 1936 veröffentlicht. Der Charme entsteht vor allem durch die Ermittlungstätigkeit, rund um die vielen Personen mit ihren jeweiligen menschlichen Stärken und Schwächen, der der Leser folgen und daran teilnehmen kann. Reflexion und logisches Denken sind bei dieser verschachtelten Abfolge der Ereignisse und einer etwas unpersönlichen Erzählart wirklich gefragt. Wer Action liebt wird hier keine Freude finden und die Spannung kommt für mich leider auch nicht an einen guten (alten) Agatha Christie-Roman heran!

Veröffentlicht am 17.11.2017

Perfekt für die Weihachtszeit

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Angsprochen hat mich das Buch aufgrund des weihnachtlichen Covers. Weihnachten ist nicht mehr lange hin, knapp einen Moment, in den Supermärkten gibt es schon wieder Lebuchen ud Weihnachtsmänner zu kaufen ...

Angsprochen hat mich das Buch aufgrund des weihnachtlichen Covers. Weihnachten ist nicht mehr lange hin, knapp einen Moment, in den Supermärkten gibt es schon wieder Lebuchen ud Weihnachtsmänner zu kaufen und die ersten Stände des Weihnachtsmarkts werden schon aufgebaut. Der Krimi ist also zu empfehle, wenn es auf die Weihnachtszeit zu geht oder aber wenn man einfach Lust auf ein wenig Weihnachtsstimmug hat.

Neben diesem Buch "Das Geheimis in Rot" gibt es noch weitere Bände dieser Reihe, wie das Geheimis in weiss. Zuerst war ich skeptisch, ob ich denn die Handung trotzdem verstehen würde...aber es war alles prima. Am Anfang wurde sehr viel in den Erzählperpektiven gewechselt, was mich persönlich etwas verwirrt hat. Auf der anderen Seite wurde die Geschichte so komplexer und spannender, was den Verlauf angeht.

Die einzelnen Charaktere werden super beschrieben und sind alle einzigartig. Man kann sich durch den guten Schreibstil des Buches gut in die Lage der Personen hineinversetzen.

Abschließend empfinde ich das Buch als gute Geschichte für die Weihachtszeit, die darüber hinaus einen wunderbaren Spannungsbogen hat. Mit einem solch spannenden Krimi in der Hand, vergehen die Tage bis Weihnachten doch wie im Fluge.

Veröffentlicht am 08.03.2022

Geheimnis in Rot

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"Geheimnis in Rot" ist ein klassischer, britischer Krimi. Wer das goldene Zeitalter der englischen Spannungsliteratur liebt, der ist mit diesem Buch genau richtig beraten. Es wurde erstmal im Jahre 1935 ...

"Geheimnis in Rot" ist ein klassischer, britischer Krimi. Wer das goldene Zeitalter der englischen Spannungsliteratur liebt, der ist mit diesem Buch genau richtig beraten. Es wurde erstmal im Jahre 1935 veröffentlicht und das merkt man der Geschichte auch an, denn sie kommt ohne Blutvergießen und viel Action aus, welches aus heutigen Thrillern kaum noch wegzudenken ist. Stattdessen ist es ein cleveres Rätselraten, bei dem der Leser selbst gefragt ist seinen Kopf zu benutzen und den Hinweisen und Ungereimtheiten zu folgen. Die Spannung liegt im Versuch das Geschehene zu rekonstruieren und die einzelnen Aussagen miteinander zu vergleichen. Dabei wird der Leser mehrfach gekonnt von Mavis Doriel Hay auf die falsche Spur geführt! Gleichzeitig ist es ein Spiegel der damaligen Gesellschaft mit dem niederen Adel und ihren Angestellten und den Problemen, die dieses Leben mit sich brachte. Der Krimi schlägt keine lauten Töne an und konzentriert sich stattdessen ganz auf die klassische Ermittlungsarbeit.

CHARAKTERE
Dem Großteil der Geschichte folgen wir Colonel Halstock, der als Chief Constable versucht dem Täter auf die Spur zu kommen. Obwohl diese Erzähltechnik die beste Herangehensweise für so einen Krimi darstellt, wird gleichzeitig verhindert, dass der Leser eine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen kann. Mir blieben die Familienmitglieder und die Angestellten im Anwesen der Melburys dadurch eher fremd und wenngleich ich gespannt war den Täter zu finden, hätte es jeden treffen können ohne das ich allzu entsetzt gewesen wäre. Es wird stetig an der Oberfläche der einzelnen Verdächtigen gekratzt, aber keiner von ihnen gewinnt wirklich an Tiefe, was mir ein wenig den Spaß am lesen genommen hat. Insbesondere die Familienmitglieder entsprechen oftmals eher den gängigen Klischees, wodurch individuelle Charaktere leider vergebens gesucht werden. Meiner Meinung nach ist dies ein Problem, welches hauptsächlich der Erzählweise geschuldet ist.

Durch die Größe der Familie wird der Leser besonders am Anfang der Geschichte zunächst einmal mit Namen und Hintergrundinformationen erschlagen. An dieser Stelle wäre ein Personenregister hilfreich gewesen, da ich mehrmals zurück blättern musste um die Übersicht zu behalten und die Charaktere nicht durcheinander zu bringen. Dies legt sich aber nach einigen Kapiteln glücklicherweise, wodurch dem Rätselraten nichts mehr im Wege steht. Während die Hauptcharaktere einem nach dem holprigen Einstieg im Gedächtnis blieben, waren die Nebencharaktere leider sehr farblos und nichtssagend. Zwar bekamen sie alle einen Namen, aber der Widererkennungswert fehlte. Dies war letztendlich jedoch nicht weiter tragisch, weil ihre Rollen nur sehr unbedeutend ausfielen und es nicht weiter tragisch war wenn man sich die Namen nicht merken konnte. Das Rätselraten um den Mörder macht unheimlich viel Spaß, weil so viele Motive im Raum stehen und jeder Verdächtige zu einem Mord fähig scheint. Leider hat mich die Auflösung ziemlich enttäuscht, weil man daraus wesentlich mehr hätte machen können. Mir war es zu einfach und langweilig, da hätte ich ein spektakuläres Finale vorgezogen, zudem man in den letzten Kapiteln bereits erahnen kann wer der Mörder ist.

WELTENBAU
"Geheimnis in Rot" kommt mit einem sehr kleinen Setting aus und konzentriert sich hauptsächlich auf das Anwesen der Familie Melbury. Britische Herrenhäuser sind unglaublich reizvoll und ein spannendes Ambiente für einen Mordfall und besonders zur Weihnachtszeit könnte es kaum einen stimmungsvolleren Schauplatz geben. Allerdings kommt dieses ganz spezielle Flair nicht wirklich rüber. Es wäre schön gewesen, wenn das Anwesen näher beschrieben worden wäre und die Autorin es vor den Augen ihrer Leser hätte lebendig werden lassen. Doch auch hier kommt wieder einmal die Erzählweise in die Quere. Alles konzentriert sich auf die Suche nach dem Mörder, wodurch die Atmosphäre etwas zu kurz kommt. Zwar gibt es einige Beschreibung zu den einzelnen Räumen, aber diese sind alle sehr sachlich, da sie lediglich der Rekonstruktion des Falles dienen. Zum Ende der Geschichte gibt es auch einen kleinen Ortswechsel, wobei erneut auffällt wie sachlich und neutral alles beschrieben ist. Das Hauptaugenmerk liegt durchgehend auf dem Fall und es fällt schwer ein Gefühl für das Setting zu bekommen! Obwohl sich alles über die Weihnachtstage ereignet, geht auch dies etwas unter und wäre der Mörder nicht als Weihnachtsmann verkleidet gewesen, hätte es auch zu jeder anderen Jahreszeit spielen können.

SCHREIBSTIL
"Geheimnis in Rot" wird fast durchgehend aus der Sicht von Colonel Halstock erzählt. Zu Beginn des Buches fassen einige der Familienmitglieder das Geschehen vor Weihnachten bis zum Mord selbst zusammen und auch zum Ende hin treten noch andere Erzähler auf. Allgemein lässt sich der Schreibstil als sehr förmlich beschreiben. Es finden sich keine Ausschmückungen und keine bildhaften Beschreibungen. Durch die Wahl des Erzählers folgt man ganz sachlich den Ermittlungen und fühlt sich stellenweise in einen Polizeibericht hineinversetzt. Diese Erzählweise hat bei mir sehr widersprüchliche Gefühle hervorgerufen. Auf der einen Seite ist es perfekt für das clevere Rätselraten und der Suche nach dem Mörder, da man sich nur auf die Fakten und die verschiedenen, teils widersprüchlichen Aussagen konzentriert. Andererseits fehlt es der Geschichte durch die Erzählweise an Atmosphäre. Es fällt schwer sich in die Geschehnisse hineinzuversetzen, da man sich eher als Außenstehender fühlt und auch den Charakteren fehlt es dadurch an Tiefe. Der Schreibstil von Mavis Doriel Hay ist sicherlich Geschmackssache, aber man sollte sich im Klaren sein, dass sich das Buch in keinerlei Weise mit modernen Thrillern vergleichen lässt.

COVER
Das Cover zeigt das verschneite Anwesen der Familie Melbury und ist dabei ganz in blau und weiß Tönen gehalten. Im Vordergrund finden sich ein Weihnachtsbaum und davor die Silhouette eines Weihnachtsmannes. Das Cover ist definitiv ein stimmungsvoller Hingucker und schafft es viel Atmosphäre zu vermitteln, da es perfekt zum Inhalt passt. Der Vollmond im Hintergrund und die fallenden Schneeflocken geben dem Cover stimmige Details. Das Buch ist in Leinenband gefasst, wodurch es sich schön in der Hand halten lässt und zwar nicht so dick wie ein gebundenes Buch ist, aber wesentlich fester als ein Taschenbuch. Klappt man das Buch auf findet sich ein Grundriss des Erdgeschosses vom Anwesen, was im späteren Verlauf sehr hilfreich ist um die Geschehnisse zu rekonstruieren. Ich hätte es schön gefunden auch noch eine Karte vom Grundstück und der Umgebung zur Hilfe zu haben.

FAZIT
"Geheimnis in Rot" ist ein clever konstruierter Krimi, der den Leser zum Rätselraten verführt und diesen dabei mehrmals in die Irre führt. Das britische Herrenhaus bietet ein stimmungsvolles Ambiente und durch die verschiedenen Motive der Charaktere ist der Fall lange Zeit sehr undurchsichtig. Durch die sachliche und ermittlerische Erzählweise mangelt es den Charakteren allerdings an Tiefe und besonders zum Ende hin zieht sich das Buch etwas in die Länge. Für Fans von klassischen Krimis ist dieses Buch definitiv empfehlenswert!

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