Cover-Bild Like water in your hands
Band 1 der Reihe "Like This"
(13)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.11.2021
  • ISBN: 9783736315747
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Mehwish Sohail

Like water in your hands

"Ich denke, Heimat ist auch Ankommen bei den richtigen Leuten."

"Bei der richtigen Person."

Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Aber statt Freundschaften zu knüpfen, verliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur kann. Das ändert sich, als sie auf Tariq trifft, der vom ersten Augenblick an nie gekannte Gefühle in ihr weckt. Doch Tariq, dem es zunehmend schwerer fällt, die Traditionen seiner Familie mit dem Wunsch nach Freiheit zu vereinbaren, kämpft gegen seine eigenen Dämonen. Und je näher sich Arwa und Tariq kommen, desto klarer wird, dass ihre Liebe nur eine Chance hat, wenn sie sich ein für alle Mal ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft stellen ...

"Mit Like water in your hands schenkt uns Mehwish Sohail die Stimme der Vielfältigkeit und Sichtbarkeit, die uns solange gefehlt hat. Einblicke in Mental Health, die Angst vor den persönlichen Grenzen und die Suche nach Antworten münden in eine zarte Liebe voll widerstreitender Gefühle." DINABLOGSYOU

Die New-Adult-Trilogie von Mehwish Sohail:

1. Like water in your hands

2. Like words on your our skin (28. April 2023)

3. Like feathers between my ribs (24. November 2023)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2021

Arwa und Tariq

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Klappentext
Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Doch statt Freundschaften zu knüpfen, isoliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur kann. ...

Klappentext
Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Doch statt Freundschaften zu knüpfen, isoliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur kann. Das ändert sich, als sie auf Tariq trifft, der vom
ersten Augenblick an nie gekannte Gefühle in ihr weckt. Doch Tariq, dem es zunehmend schwerer fällt, seine Familie mit dem Wunsch nach Freiheit zu vereinbaren, kämpft mit ganz eigenen Schuldgefühlen. Und je näher sich Arwa und Tariq kommen, desto klarer wird, dass ihre Liebe nur eine Chance hat, wenn sie sich ein für alle Mal ihrer Vergangenheit stellen …

Cover und Schreibstil
Was für ein Traumcover aus der Feder vom Lyx Verlag, ich liebe die zarten Farben und wie perfekt es zur Geschichte passt. Der Schreibstil ist echt angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Geschichte rein.



Fazit und Inhalt
Das Buch ist in Teile untergliedert und damit etwas übersichtlicher gemacht. Der erste Teil ist gänzlich Arwa gewidmet und ihren Gedanken, die mich sehr berührt haben. Sie fühlt sich irgendwie nirgendwo richtig angekommen und ich habe mich oft in ihren Gedanken wiedergefunden. Als dann noch die Gedanken von Tariq dazu kommen macht es mein Eindruck der beiden irgendwie rund.
Ich möchte nicht zu viel verraten aber wer auf Verständnis, Liebe, Kulturen und viel Nerdsachen steht. Der ist hier so unfassbar richtig aber auch wer nur einfach 2 junge Menschen, die sich leise und sanft finden, sucht ist hier goldrichtig. Ich hatte Urlaub und habe die beide inhaliert, also ihre Geschichte und ihre weisen und klugen Gedanken. Selten haben mich zwei junge Protagonisten, die es im echt Leben so nicht gibt mehr, überzeugt ihnen auf Wiens Straßen zu begegnen. Ich kann nur sagen, ich habe die Familienabende geliebt aber auch die Essen mit den Freunden am großen Tisch und es wird alles geteilt.
Ich danke dem Lyx Verlag für das Rezi Exemplar welches meine Meinung nicht beeinflusst hat.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Zauberhaft berührend

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">>[...] Wir bemerken uns. >Wir sehen uns.

">>[...] Wir bemerken uns. << Leiser fügt er hinzu : >>Wir sehen uns. <<" - S. 87 Tariq

Zu diesem Buch hab ich ein Haufen an Zitaten, aber sie sind lang, aber was soll ich sagen "Like water in your Hände" hat mich so tief berührt und war absolut wunderschön - Ein Highlight.

Arwa ist eine sehr zurückgezogen junge Frau. Sie ist traumatisiert und dadurch auch schüchtern und unsicher. Aber Arwa ist auch sehr loyal, liebevoll und trotz ihrer zurück haltenden Art eine Kämpferin, auch mal witzig. Sie hat aber ihr Problem und es wiegt schwer.
Tariq wirkt auf den ersten Blick so offen, ehrlich und im Gegensatz zu Arwa sehr sozial. Er lässt nicht locker-jedoch ohne aufdringlich zu sein. Aber auf den zweiten Blick? Seine Gedanken? Lest es selbst.
Was war jetzt so besonderes? Die Art des Buches und die Protagonisten. Sie beide haben mir auf ihre Weise weh getan, ich habe so gelitten mit den beiden. Aber sie haben sich auch verdammt gut getan und mein Herz erwärmt. Es waren viele ernste Themen, mit dem sich die Autorin toll auseinandergesetzt hat. Trotzdem hatte es auch sehr lockere Szenen und vor allem wunderschöne mit tiefen Bedeutungen oder auch einfach süß romantische. Es tief, emotional, sehr berührend und auch sehr sehr wichtig - einfach zauberhaft. Es war eins dieser Bücher, bei denen man grinst und leidet aber das Buch an sich trotz der ganzen Emotionen eine gewisse Ruhe ausstrahlt und ohne wirklich über dramatisch zu sein. Tariqs Geschwister sind genial und geben einen schönen Halt in der Geschichte für beide. Arwa und ihre Familie sind dagegen schwieriger und tun verdammt weh. Die Kultur der beiden wird einem hier auch näher gebracht ohne viel zu erklären sondern einfach durch leben, denken und handeln. Das Ende und auch der Knackpunkt sind entscheidend und für die beiden wie gemacht, nicht einfach aber dennoch mit Herz. Ein absolutes Muss für mich. Danke für dieses tolle Buch das Hoffnung gibt und ein Ende hat das realtischst ist und trotzdem einen dahin schmelzen lässt.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Berührende Leseempfehlung

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Das Cover ist auf jeden Fall eines meiner liebsten aus diesem Jahr und hier haben sich die Grafiker aus dem Lyx-Verlag selbst übertroffen.

Aber noch besser als das Cover gefällt mir der Schreibstil der ...

Das Cover ist auf jeden Fall eines meiner liebsten aus diesem Jahr und hier haben sich die Grafiker aus dem Lyx-Verlag selbst übertroffen.

Aber noch besser als das Cover gefällt mir der Schreibstil der Autorin, der mich ab Seite 1 in seinem Bann gezogen. Mehwish Sohail schreibt sehr eindringlich und gefühlsnah, wodurch ich mich beim Lesen perfekt in Arwa und Tariq einfühlen konnte, obwohl ich vieles nicht selbst erlebt habe. Ich fand es hier auch sehr hilfreich, dass die erste Hälfte des Buches komplett aus Arwas Sicht geschrieben ist und dann lange am Stück Tariq zu Wort gekommen ist, bevor sich erst zum Ende hin ihre Sichtweise abwechseln, denn beide haben eine komplexe Gefühlswelt.

Arwa ist zu Beginn nach Wien zu ihrer Tante gezogen ist, um dort einen kompletten Neuanfang zu wagen, was ihr aber nicht so ganz gelingen mag. Ich konnte ihre Beweggründe für Wien nach sehr gut nachvollziehen und auch ihren Frust, weil nicht alles nach Plan läuft. Man kann nun mal nicht vor sich selbst fliehen und Arwa hat große Probleme mit neuen Menschen und großen Menschengruppen. Ich hatte oft Mitleid mit ihr, wenn sie sich dann überfordert gefühlt hat, und sie dafür bewundert, dass sie sich deshalb nicht komplett zurückzieht. Es war umso schöner, wie sie neue Beziehungen eingeht und nicht mehr einsam ist. Mit ihrer zurückhaltenden Art kann ich mich in gewissen Maße gut identifizieren und im echten Leben würde ich gerne Zeit mit ihr verbringen. Auch in Tariqs Nähe würde ich mich wohl fühlen, denn er möchte auch jedem eine gutes Gefühl geben. Er ist einfühlsam und sehr aufopferungsvoll, insbesondere wenn es um seine Familie geht. Als Ältester fühlt er sich für seine vier Geschwister verantwortlich, vor allem weil er, genauso wie Arwa, aus einer Pakistani-Familie stammt, wo Familie die wichtigste Rolle im Leben spielt. Bei ihm war es sehr wichtig, auch seine Perspektive zu bekommen, denn innerlich geht es ihm erheblich schlechter, da er seine eigenen Wünsche hinten anstellt und im Zwiespalt ist. Doch immer, wenn er mit seinen Geschwister, Freunden oder Arwa interagiert, ist er liebevoll und humorvoll. Jeder wünscht sich jemanden wie Tariq in seiner Nähe und er hat auf jeden Fall Bookboyfriend-Potential.

Aufgrund der eigenen Probleme von Arwa und Tariq habe ich es geliebt, dass die Autorin den Entwicklungen der beiden so viel Platz einräumt. Es geht hier viel um das seelische Ungleichgewicht der Protagonisten, denn beide kämpfen mit gewissen psychischen Probleme, die man nicht einfach so lösen kann. Heutzutage werden solche Krankheiten immer noch belächelt oder ganz ignoriert, sowie es auch viele Leute im Umfeld von Arwa und Tariq tun. Deshalb finde ich es gut, wenn diese auch vermehrt in Bücher behandelt werden. Dabei macht Mehwish Sohail einen tolle Job und stellt es nicht so hin, dass die Liebe alles lösen kann. Natürlich spielt die aufkeimende Beziehung zwischen Arwa und Tariq trotz allem eine sehr wichtige Rolle im Buch und im Leben der beide. Von Anhieb haben die beiden ein tief gehendes Verständnis füreinander und fühlen sich in Gegenwart des anderen wohl und kommen zur Ruhe. Ich habe jeder ihrer gemeinsamen Szenen entgegen gefiebert, weil sie einfach so süß zusammen sind. Sie sind ehrlich zueinander, selbst wenn es um schwierige Themen geht, und unterstützen einander bedingungslos, auch wenn sie sich selbst etwas anderes wünschen. Es war schön, wie die beiden sich langsam annähern: erst über Nachrichten, dann Anrufen und letztendlich über Treffen. Es passte perfekt zu den Charakteren, dass sie nichts überstürzen und zaghaft im Umgang miteinander sind. Man darf hier kein erotisches Abenteuer erwarten. In meinen Augen passen Arwa und Tariq toll zusammen.

Ein weiterer Grund dieses Buch zu lesen war für mich, dass die beiden aus Pakistani-Familien stammen, die in Österreich leben. Dadurch, dass dies auf die Autorin selbst zutrifft, erleben wir hier eine Own-Voice Geschichte, bei der man viel über pakistanische Kultur lernt wie z.B. Traditionen oder Familiengeflechte. Ich fand dies sehr interessant und aufgrund der engeren Familienverhältnissen bekommt man auch viel von Arwas und Tariqs Familie und der übrigen Wiener Pakistani-Gesellschaft mit. Ich liebe es, wenn in Liebesromanen auch das soziale Leben um die Protagonisten drum herum viel beleuchtet wird.

Insgesamt hat mich die Geschichte in meinem Herzen berührt, indem ich mit den Charaktere, die eine tolle Entwicklung machen, durchgehend mitgefühlt habe. Ich bin super durch die Geschichte gekommen, mir war nie langweilig und auch mit dem Ende bin ich sehr zufrieden. Aber es ist nicht unbedingt ein Buch, das man an einem Stück wegsuchtet. Beim Lesen habe ich einiges über die Gemeinschaft, vor allem die Familienverhältnisse der Pakistani gelernt. Ich kann das Buch jedem nur empfehlen, mit Ausnahme von Personen, die sich von Depressionen getriggert gefühlt. Nun freue ich mich sehr auf die beiden Folgebände der Reihen und bin schon sehr neugierig, wer genau die Protagonisten sein werden. Ich habe zumindest alle Nebenfiguren ins Herz geschlossen.

FAZIT: 4,5/5⭐️
Ruhige Own-Voice-Geschichte, die das Herz berührt

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Melancholisch und Eintauchen in eine andere Kultur

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Auf die Erscheinung von Mehwish Sohails erster NA-Reihe bei Lyx war ich persönlich sehr gespannt und nach einigem Verschieben des Veröffentlichungstermins war es nun endlich so weit. Für mich war der Reiz ...

Auf die Erscheinung von Mehwish Sohails erster NA-Reihe bei Lyx war ich persönlich sehr gespannt und nach einigem Verschieben des Veröffentlichungstermins war es nun endlich so weit. Für mich war der Reiz vor allem, dass die Hauptfiguren Pakistani sind und somit ein ganz anderes kulturelles Umfeld geboten wurde. Wenn man NA liest, dann lebt man als LeserIn damit, dass es eine gewisse inhaltliche Eintönigkeit gibt. Dementsprechend bietet Sohail mit diesem neuen inhaltlichen Korsett ganz neue Möglichkeiten und darauf war ich wirklich gespannt, das zu entdecken.

Das Wichtigste für mich vorweg war definitiv die Erkenntnis, dass Sohail schreiben kann. Da es ihr Debüt ist, war es für mich keine Selbstverständlichkeit, dass ihr Schreibstil mir entgegenkommt, aber da musste ich mir wirklich keine Gedanken machen, da ich von vorne bis hinten mit den Worten eingefangen wurde und kein Stutzen empfunden habe. Insgesamt muss ich auch angesichts vieler Details an den richtigen Stellen unterstreichen, dass der gesamte Aufbau, das Durchdenken des Inhalts wirklich beeindruckend sind. Wenn Sohail schon mit dem Erstling so umzugehen weiß, dann sehe ich wirklich sehr positiv in die Zukunft von ihr. Damit dürfte an dieser Stelle wohl schon klar sein, dass ich bei der weiteren Reihe definitiv am Ball bleiben werde.

Der kulturelle Aspekt ist ebenfalls überzeugend gelungen. Durch die diversen Zusammenkünfte, sei es durch Hochzeiten oder durch private Zusammentreffen, ist immer wieder die Gelegenheit geboten worden, sich mit den Pakistani vertraut zu machen. Mit ihrem Denken, mit ihrem Zusammenhalt, mit ihrem Verständnis von Familie, aber natürlich auch Identitätsfindung in einem fremden Land. Denn das ist ein zentrales Thema dieses Buchs. Arwa ist schon die zweite Generation, die Wurzeln in Österreich schlägt. Sie hat eine sehr helle Hautfarbe, weswegen für sie das Thema nicht ganz so entscheidend ist und dennoch war ihr ganzes Leben davon geprägt und das vor allem durch die Generation ihrer Eltern, die den Schritt von Pakistan nach Wien gewagt haben, die damit trotz neuer Hoffnung auch entwurzelt wurden und schwer zu kämpfen hatten. Aber auch in Tariqs Familie ist dies ein großes Thema, was dann automatisch auch Arwa und Tariq enger zusammengeschweißt hat, weil sie ein Verständnis hatten. Damit werden die kulturellen Aspekte also nicht durch eine rosarote Brille beleuchtet, sondern mit dem Realitätscheck. Und der familiäre Druck, nach den alten Traditionen zu leben, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Dabei war aber stets auffallend, dass die Darstellung nicht von Klischees geprägt war, denn es gab immer zwei Seiten. Das ist vermutlich so einnehmend gelungen, weil Sohail von mittendrin stammt und weil sie gewiss kein Interesse daran hatte, ihre Kultur zu diffamieren, sondern sie darzulegen, wie sie tatsächlich ist. Von dort aus kann sich dann jede oder jeder Außenstehende selbst sein Bild machen.

Was definitiv mehr von mir verlangt hat als Leserin, das war die Tatsache, dass in „Like Wate in Your Hands“ sehr viel mentale Gesundheit dargeboten wird. Das finde ich zunächst einmal respektabel, birgt aber natürlich auch gewisse Risiken, was sich in diesem konkreten Buch darin ausgedrückt hat, dass die Stimmung der Erzählung sehr melancholisch war. Es gab wirklich nur sehr, sehr wenige Szenen, in denen wirklich reines Glück zu spüren war. Über jedem kleinen Fitzel Unbeschwertheit lag immer auch eine Decke, die immer näherkam, so dass die Lockerheit immer genauso schnell verschwunden war, wie sie aufgekommen ist. Ich brauche bei NA keine Zuckerwattenstimmung, es darf gerne dorthin gehen, wo es wehtut und dennoch muss es eine gewisse Balance geben. Denn in NA wird immer noch eine Liebesgeschichte erzählt und da brauche ich dann manchmal auch die gewisse Stimmung, damit die Liebe auch wirklich bei mir ankommt. Insgesamt war mir das Buch also doch etwas zu melancholisch. Andererseits hätte ich es auch scharf kritisiert, wenn es am Ende eine Wunderheilung gegeben hätte, dementsprechend bin ich mit diesem Authentizitätsbemühen dann doch glücklicher.

Zudem war es trotz der Stimmung so, dass ich Arwa so gut nachvollziehen konnte. Eine gewisse Hypersensibilität habe ich auch, deswegen war es oft so, als wären Arwas Gedanken auch meine, weil ich viele Situationen schon genau so empfunden habe und auch wenn es auf der einen Seite beängstigend war, die eigenen Gedanken so in den niedergeschriebenen Worten wiederzuerkennen, so war es auf der anderen Seite auch tröstlich. Bei Tariq ist es etwas schwieriger. Im ersten Teil schauen wir gar nicht hinter seinen Kopf und im zweiten Teil geht es zunächst nur um ihn und da war es schon ein herber Schlag, in seine dunklen Gedanken einzutauchen. Insgesamt fand ich auch, dass seine Gefühle sich mir nicht gänzlich erschlossen habe. Ich hatte immer das Gefühl, dass mir noch eine Ebene fehlt. Das ist für mich besonders deutlich geworden, da auch in Bezug auf seine Geschwister viele Andeutungen gemacht werden. Auch wenn jede und jeder ihr oder sein Päckchen zu tragen hat, so wirkte es zu geballt, als ob alle unbedingt in die Knie gerungen werden musste. Aber Tariqs persönliche Seite hat der Geschichte auch etwas sehr Erwachsenes mitgegeben. Es war hier nur nicht so natürlich für mich wie bei Arwa.

Fazit: „Like Water in Your Hands” hat die Wartezeit definitiv genutzt, den für ein Debüt ist es wirklich sehr überzeugend geworden. Vor allem von handwerklichen her, bei dem auch deutlich wurde, dass die Autorin auch bereit ist, ihre eigene Wege zu gehen und keine klassische Liebesgeschichte zwingend erzählen muss. Das Eintauchen in eine fremde Kultur hat mich am meisten überzeugt. Aber auch die Darstellung von mentaler Gesundheit ist andächtig angegangen worden, gerade in Arwa habe ich mich auf erschreckende Weise wiedererkannt. Insgesamt war mir die Stimmung zu melancholisch, etwas mehr Unbedarftheit hier und dort wäre wirklich noch das gewesen, was eine sehr gute Lektüre zu einer perfekten gemacht hätte. Aber Hut ab!

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Gefühlvolles, wunderschönes, kulturreiches Debüt

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In die pakistanische Kultur dieses Buches einzutauchen hatte etwas unglaublich Besonderes. Der beinahe poetische, melancholische Schreibstil der Autorin konnte mich vom ersten Satz an mitreißen und hat ...

In die pakistanische Kultur dieses Buches einzutauchen hatte etwas unglaublich Besonderes. Der beinahe poetische, melancholische Schreibstil der Autorin konnte mich vom ersten Satz an mitreißen und hat mich kaum mehr losgelassen.
Es ist eine zurückhaltende, besondere Art, die mich unheimlich begeistern konnte.

Ich muss gestehen, dass ich mich in meinem Leben bisher wenig bis gar nicht mit der pakistanischen Kultur auseinandergesetzt habe. Mich hat es deshalb überrascht, dass Wien eine große Community hat und ich finde es unheimlich wichtig, wenn andere Kulturen, Lebenseinstellungen und Glaubensrichtungen in ‘normalen’ New Adult Romanen abgebildet werden und man dabei auch noch etwas lernt. Man nimmt etwas mehr von der Kultur mit und ist aufmerksamer in seinem eigenen Alltag.
Durch Arwa und Tariq hatte ich die Chance mehr über den pakistanischen Lebensstil von Kindern von Auswandererfamilien zu erfahren und ich habe jede Sekunde genossen.

Doch nicht nur der kulturelle Aspekt, der in diesem Buch eine große Rolle spielt, hat mich unheimlich begeistern können, sondern auch die Darstellung von Mental Health, die hier unheimlich vorsichtig und doch konsequent abgebildet wurde.

Arwa und Tariq sind sehr ungewöhnliche Protagonisten, doch diese Besonderheiten haben es mir leichter gemacht sie als realistisch und echt zu empfinden. Arwa ist ein eher ruhigerer, zurückhaltender Mensch, doch die Kapitel aus ihrer Sicht haben es mir leicht gemacht mich in ihre Situation hineinzuversetzen, mit ihr zu leiden und lieben.
Ihre Ängste sind unheimlich greifbar und ich bewundere ihre innere Stärke sehr.
Tariq mochte ich auf den ersten Blick. Trotz dessen wir seine Gefühlebene erst im zweiten Teil des Buches zu lesen bekommen, habe ich mich gleich mit Arwa ein bisschen in ihn verliebt. Allerdings ist es mir schwer gefallen seine äußere Wirkung auf andere durch Arwas Sicht mit seiner inneren Wirkung auf sich selbst durch seine eigene Sicht miteinander zu verbinden, da sie doch so unterschiedlich sie Tag und Nacht sind.

Vor allem auch die Nebencharaktere, der Familienzusammenhalt und die Freundschaften in diesem Buch konnte mich begeistern!

Dieses Buch ist eher ruhig, regt zum Nachdenken an und kommt ohne das typisch künstliche Drama vieler Bücher aus diesem Genre aus. Die Handlung beschränkt sich deshalb aber auch oft sehr auf die Gedanken und Gefühle der Charaktere, es teils etwas langatmig wirken kann. Nichtsdestotrotz habe ich mit jeder Seite mit den Charakteren mitgefiebert.

Fazit:
Dieses eher ruhige, nachdenkliche Buch über Themen wie Immigration, Heimat, Freundschaft und Mental Health wird noch lange in meinem Kopf schwirren. Die einzigartige Weise in der die Autorin uns die pakistanischen Kultur näher bringt ist beinahe poetisch.
4 ⭐️

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