Cover-Bild Sterne über der Alster
Band der Reihe "Alsterufer-Saga"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 09.11.2015
  • ISBN: 9783492306973
Micaela Jary

Sterne über der Alster

Roman

Die große Familiensaga über eine deutsche Reeder-Dynastie
Die Revolution von 1918/19 bringt nicht nur Chaos in das geordnete Leben der Hamburger Reederfamilie Dornhain, sondern auch der Dienstboten: Der Patriarch nimmt sich das Leben, sein Chauffeur gerät unter Mordanklage und Nele Dornhain erwartet ein Kind vom Mann ihrer kleinen Schwester. Indes kämpft die älteste Tochter Ellinor um das wirtschaftliche Überleben des Familienunternehmens und auch um ihr eigenes Lebensglück, dessen Zukunft in den Sternen über der Alster geschrieben steht ...

Die Fortsetzung des Bestsellers »Das Haus am Alsterufer«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dornheims Erbinnen

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Hamburg 1918. Als sich Viktor Dornhain, der Patriach und das Familienoberhaupt der Reederfamilie Dornhain in der schwierigen Nachkriegszeit das Leben nimmt, hinterlässt er seiner ältesten Tochter Ellionor ...

Hamburg 1918. Als sich Viktor Dornhain, der Patriach und das Familienoberhaupt der Reederfamilie Dornhain in der schwierigen Nachkriegszeit das Leben nimmt, hinterlässt er seiner ältesten Tochter Ellionor neben dem Erbe, die Reederei zu leiten, einen Brief mit brisantem Inhalt. Großmutter Charlotte, die ebenfalls vom Inhalt des Briefes weiß, möchte mit allen Mitteln verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt und überredet Ellionor, Stillschweigen zu wahren. Während Ellionor sich mit den vielen Schwierigkeiten der Reederei vertraut macht, die durch die andauernden politischen Unruhen und die Regressansprüche der Siegermächte entstanden sind, erhält sie Unterstützung durch ihren alten Jugendfreund Christian, der davon überzeugt ist, sie bald zu heiraten. Aber auch ihr Schwager Konrad, der zwar mit Ellionors jüngsten Schwester Lavinia verheiratet, doch mit Schwester Nele in wilder Ehe zusammen ist, reist aus der Schweiz an und greift ihr ebenfalls unter die Arme. Nele verheimlicht ihrer Familie etwas, solange die Beziehung zwischen Konrad und ihrer Schwester Lavinia nicht geklärt ist. Als Lavinia endlich vom Kriegsdienst nach Hamburg zurückkehrt, werden die Karten auf den Tisch gelegt. Was hat Viktor verheimlicht?
Micaela Jary hat mit ihrem Buch „Die Sterne über der Alster“ den Nachfolgeband zu ihrem Roman „Das Haus am Alsterufer“ vorgelegt und lässt die Leserschaft am weiteren Verlauf des Lebens der Reederfamilie Dornhain teilnehmen. Der Schreibstil ist herrlich flüssig zu lesen, dabei unterhaltsam und fesselnd, der Leser findet sich schon mit den ersten Seiten im Dornhainschen Haushalt wieder, sowohl in der Belle Etage als auch bei den Dienstboten im Souterrain. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und zieht sich wie ein Faden durch die Familiengeschichte. Der geschichtliche Hintergrund zeigt die Unruhen nach dem ersten Weltkrieg auf mit allen Sorgen und Nöten der Menschen, deren Land zerrissen ist und nach einer neuen Richtung sucht, damit es endlich wieder aufgebaut und man zur Normalität zurückkehren kann. Die politischen Querelen und die damit verbundenen Schwierigkeiten zur damaligen Zeit wurden von der Autorin sehr schön in die Handlung mit eingeflochten und verdeutlichen einmal mehr die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit. Die Charaktere sind sehr verschieden angelegt, dabei liebevoll, authentisch und detailliert skizziert und lassen dem Leser freien Lauf, seine Sympathien zu verteilen. Ellionor ist die Vernünftige, auf deren Schultern nun das Erbe der Reederei ruht. Sie ist eine eher nachdenkliche und pragmatische Frau, die sich für den Fortschritt interessiert und auch ihre Familienangehörigen möglichst schonend auf Veränderungen vorbereiten will. Nele sitzt in einer Zwickmühle, da sie mit dem Ehemann ihrer jüngsten Schwester in wilder Ehe lebt und kann diesen Zustand kaum mehr ertragen, ist sie doch auf das Wohlwollen von Lavinia abhängig, um endlich ein normales Leben zu führen. Lavinia ist das Nesthäkchen, sie ist egoistisch und selbstsüchtig, hängt ihr Fähnchen nach dem Wind. Doch in schwierigen Situationen zeigt sie ihre praktische und zupackende Seite, die man ihr gar nicht zutrauen mag. Großmutter Charlotte ist eine Matrone erster Güte, die nur darauf achtet, dass der Ruf der Familie keinen Schaden nimmt, dabei ist es ihr letztendlich egal, wen sie damit verletzt.
Mit „Die Sterne über der Alster“ ist Micaela Jary ein würdiger Nachfolgeroman gelungen, der ebenso spannend wie unterhaltsam ist. Die Familiengeschichte der Dornhains lässt den Leser nicht los, und so muss man einfach hoffen, dass es noch ein drittes Buch gibt, um die Protagonisten noch einmal begleiten zu dürfen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannende Fortsetzung bis zum Schluß

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Klappentext: Die Revolution von 1918/19 bringt nicht nur Chaos in das geordnete Leben der Hamburger Reederfamilie Dornhain, sondern auch der Dienstboten: Der Patriarch nimmt sich das Leben, sein Chauffeur ...

Klappentext: Die Revolution von 1918/19 bringt nicht nur Chaos in das geordnete Leben der Hamburger Reederfamilie Dornhain, sondern auch der Dienstboten: Der Patriarch nimmt sich das Leben, sein Chauffeur gerät unter Mordanklage und Nele Dornhain erwartet ein Kind vom Mann ihrer kleinen Schwester. Indes kämpft die älteste Tochter Ellinor um das wirtschaftliche Überleben des Familienunternehmens und auch um ihr eigenes Lebensglück, dessen Zukunft in den Sternen über der Alster geschrieben steht ...

Nachdem ich den ersten Roman verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Familiensaga, die wegen der Fülle der Ereignisse viel komplexer ist und noch spannender.

Zu den drei Protagonistinnen des ersten Romans wird in der Fortsetzung auch die Geschichte von Ellinor, auch genannt Elli, erzählt, die von Kindesbeinen an vom Vater auf die zukünftige Rolle als Firmenchefin der Reederei vorbereitet wurde und die Geschichten von Nele, Livi und Klara weiter erzählt. Der Reeder Dornhain hinterlässt nach seinem freiwilligen Tod einen Brief für Ellinor, den allerdings zuerst seine Mutter liest indem er den Grund seines Selbstmordes offenlegt, seine Mutter, ganz im Stil der damaligen Zeit, möchte einen Skandal in Hamburg vermeiden und nimmt Elli das Versprechen ab, über den Inhalt des Briefes zu schweigen. Livi reift in diesem Roman etwas mehr und sucht die Herausforderung als Telefonistin, während sie weiterhin nach einem geeigneten neuen Ehemann Ausschau hält, um sich dann von Konrad scheiden zu lassen, Nele, die Konrad auf seiner Reha Maßnahme in die Schweiz begleitet, die vom Charakter in meinen Augen in diesem Roman nicht ganz so präsent ist, was vielleicht auch den Umständen geschuldet ist und Klara, deren Verlobter in Sibirien in Gefangenschaft ist, alle drei Charaktere sind schon wie im ersten Band sehr gut miteinander verwoben.

Bereits vor und nach dem Ende des 1. Weltkrieges, nach dem Ende des Kaiserreiches überschlugen sich die Ereignisse in Deutschland, es kam zu Ausschreitungen wegen Versorgungsengpässen, steigenden Preisen, sozialer Ungerechtigkeit, die Republik wurde ausgerufen und viele Parteien versuchten sich durchzusetzen, teilweise mit Gewalt und die Siegermächte forderten Reparationszahlungen. All das hat Micaela Jary sehr gut geschildert, der Leser ist mitten im Geschehen und kann sich das damals herrschende Chaos sehr gut vorstellen, der Sachreibstil ist wie im ersten Roman, flüssig und auch spannend.

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Veröffentlicht am 04.06.2017

Schwache Fortsetzung

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Die Saga über die Hamburger Reederfamilie Dornhain geht weiter: „Sterne über der Alster“ ist die Fortsetzung des Romans „Das Haus am Alsterufer“ und knüpft direkt an den ersten Band an. Der Erste Weltkrieg ...

Die Saga über die Hamburger Reederfamilie Dornhain geht weiter: „Sterne über der Alster“ ist die Fortsetzung des Romans „Das Haus am Alsterufer“ und knüpft direkt an den ersten Band an. Der Erste Weltkrieg ist fast vorbei und die Revolution von 1918/19 steht bevor. Kaiser Wilhelm II. erklärt seinen Rücktritt und beendet somit die Monarchie in Deutschland. Arbeiter- und Soldatenräte bilden sich, Philipp Scheidemann ruft die Republik aus und es kommt zu Machtkämpfen zwischen verschiedenen Parteien. Inmitten dieser politisch unruhigen Zeit haben die drei Dornhain-Schwestern mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Das Hausmädchen Klara wartet indes immer noch auf ihren Verlobten, der im Ersten Weltkrieg in russische Gefangenschaft geraten ist.

Nachdem ich vom ersten Band „Das Haus am Alsterufer“ sehr begeistert war, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an die Fortsetzung. Leider kommt der Roman aber nicht an seinen Vorgänger heran. Natürlich, Micaela Jarys Schreibstil ist wiedermal sehr toll: Sie schreibt vereinnahmend, flüssig und sehr bildlich. Ich war wieder von der ersten Seite an in der Geschichte drin und hab das Buch recht schnell durchgehabt. Es gab aber trotzdem so einige Dinge, die mich gestört haben: Keinen richtigen Draht konnte ich diesmal zu den Protagonisten finden. Die drei Schwestern, allen voran Nele, mit der ich im ersten Band so mitgelitten habe, bleiben erstaunlich blass. So richtig weiterentwickelt haben sie sich irgendwie auch nicht und ihre Schicksalsschläge konnten mich nicht richtig berühren. Das Hausmädchen Klara, die eigentlich eine relativ große Rolle spielt, kommt zudem viel zu kurz. Dafür waren mir die Beziehungs- und Liebesdramen der drei Schwestern viel zu prominent. Vor allem die erste Hälfte des Romans dreht sich ja fast nur darum, wer gerade mit wem zusammen ist beziehungsweise zusammen sein will. Weil es dann auch noch relativ viele Rückblicke zum ersten Band gibt, hatte ich irgendwann das Gefühl, dass die Geschichte gar nicht richtig weitergeht.

Der geschichtliche Hintergrund und auch die Beschreibung Hamburgs sind eigentlich wieder sehr gelungen – man merkt, dass Jary recht gut recherchiert hat. Vor allem die gesellschaftliche Einstellung der Hamburger Oberschicht kommt gut rüber. Dennoch hat sie es diesmal nicht richtig geschafft, die sozialen Gegebenheiten und Probleme zu jener Zeit mit den Schicksalen der Familienmitglieder zu verknüpfen. Da nützt es auch nichts, dass eine der Schwestern live dabei war, als der Kaiser abdankt. Am Ende ging dann alles viel zu schnell und abrupt. Summa summarum: Ein Buch für nette Lesestunden, der erste Teil hat mir aber mit Abstand besser gefallen.